Rom im Netz: Das antike Romdies veneris ante diem VIII Idus Decembres MMDCCLXXVII ab urbe condita Venustag, 8. Tag vor den Iden des Dezember, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt ComitiumQuelle: Plattner 1904
Das Comitium war der der älteste Schauplatz der römischen Politik nach dem Zusammenschluss der Stadt. Vom Ende der Königszeit bis zur späten Republik blieb es politisches Zentrum, Ort der Gerichtsbarkeit und Versammlungsort der gesetzgebenden Volksversammlung (Wahl- und Heeresversammlungen fanden traditionell auf dem Marsfeld statt), bis es in spätrepublikanischer Zeit schließlich immer mehr Funktionen an das Forum verlor. Die räumliche Trennung zwischen politisch genutztem Platz (comitium) und wirtschaftlich genutztem Platz (forum) ging verloren. Dementsprechend ist vom alten politischen Mittelpunkt der Stadt heute nicht mehr viel zu sehen. eine Vielzahl von Umgestaltungen vor allem in der späten Republik (besonders unter Caesar) und der Kaiserzeit haben das Gesicht der Nordecke des Forums zwischen Septimius-Severus-Bogen, der Basilica Aemilia und dem Caesarforum, wo sich früher das Comitium befand, komplett verändert. Heute nimmt die Curia Iulia einen Gutteil der Fläche in Anspruch. Für die Rekonstruktion des Comitium in republikanischer Zeit sind eine Stelle bei Plinius d. Ä. und die Comitia in Paestum und Cosa, die nach römischem Vorbild entstanden sind, von Bedeutung. An der Nordseite des Platzes befand sich das alte Versammlungsgebäude des Senats, die Curia Hostilia; ihr gegenüber befand sich der heute noch vor der Curia Iulia zu sehende Lapis Niger, die Rostra Vetera (die republikanische Rednerbühne, nicht zu verwechseln mit der heute noch sichtbaren Rostra) und der Graecostasis, von wo aus ausländische Gesandte ("Griechen") das Wort ergreifen konnten. Neben der Curia Hostilia befand sich etwas zurückgesetzt die Basilica Porcia, eine der vier republikanischen Basilicae.
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