Rom im Netz: Reise-Informationendies saturni ante diem IV Id. Octobres MMDCCLXXVII ab urbe condita Saturntag, 4. Tag vor den Iden des Oktober, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt Ausflüge ins Umland Roms: Ostia, Tivoli, PalestrinaSeiteninhalt:
Tivoli: Villa Adriana, Villa d'Este und mehrTivoli - das antike Tibur - ist ein besonders lohnenswertes Ausflugsziel: In dem Städtchen am Aniene warten die Villa Adriana, die Villa d'Este und die Villa Gregoriana mit jeweils ganz eigenem Charme auf Besucher, außerdem hat Tivoli eine sehenswerte Altstadt zu bieten. Einen Tag sollte man sich für Tivoli deshalb schon Zeit nehmen. Von Rom nach TivoliTivoli ist nicht Rom - deswegen sind die Wege etwas weiter, und vielleicht auch ein wenig komplizierter als in Rom, wo man sich nach einigen Tagen vielleicht schon gut zurechtgefunden hat. Wer möchte, kann sich das Planen und Nachdenken über den öffentlichen Nahverkehr sparen und an einer organisierten Tour teilnehmen - Busfahrt, Tickets und Reiseführer inklusive. Ein solches Angebot gibt es beispielsweise von Tiqets, dem Ticketpartner von Roma Antiqua. Ansonsten gibt es drei Möglichkeiten, um mit dem öffentlichen Nahverkehr von Rom aus nach Tivoli zu kommen. Die erste ist die Regionalbahn (Ferrovia Regionale) FR 2 ab Stazione Tiburtina, die zweite ein Zug ab Stazione Termini, und die dritte ein Cotral-Bus vom Busbahnhof Ponte Mammolo (Metro B) aus. Die FR 2 ab Tiburtina fährt halbstündlich, das Ticket für die einfache, nicht ganz einstündige Fahrt kostet 2,30 EUR. Ab Termini dauert die Fahrt eine halbe Stunde länger, außerdem geht hier nur alle ein- bis eineinhalb Stunden ein Zug - der Preis ist identisch, Tickets kauft man hier wie dort am besten am Automaten. Zieht man den Bus vor, fährt man mit der Metro B bis Ponte Mammolo. Am dortigen Busbahnhof nimmt man einen Cotral-Bus (die blauen Überlandbusse) der Linie L 1, L 2, oder L 6. Fahrkarten erhält man auf der Ebene der Metro an einer gut ausgeschilderten Verkaufsstelle, die auch die Fahrkarten für die ATAC führt und eine Kreuzung aus Bar und Kiosk ist. Die einfache Fahrt kostet ca. 2 EUR. Aus- und Zusteigen kann man entweder im Zentrum (Piazza Nazione Uniti, nahe der Rocca Pia, einer Festung, die sich ganz in der Nähe der Villa d'Este befindet) oder etwas außerhalb Tivoli an der Kreuzung, die zur Villa Adriana führt ("bivio per Villa Adriana, SS 5"). Quelle: Roma Antiqua Da die Villa Adriana etwas abseits des Zentrums von Tivoli liegt (ca. 3-4 km), wird man die Strecke von oder nach dort wieder mit dem Bus zurücklegen wollen. Hierfür kann man die Stadtbusse benutzen (Linie CAT 4), die etwa alle 30-40 Minuten verkehren, oder aber erneut in einen der Cotral-Busse zusteigen. Die Linie 4 hat ihre Endstation am Largo S. Angelo - das ist der große Platz, den man erreicht, wenn man von Bahnhof kommend den Aniene überquert. Man kann aber auch in der Nähe der bereits erwähnten Rocca Pia aussteigen. Wegen ihrer etwas abseitigen Lage ist es günstig, entweder mit der Villa Adriana zu beginnen oder den Tivoli-Besuch damit abzuschließen, weil man dann entweder direkt von Rom kommend aus dem Cotral-Bus steigen oder von dort nach Rom zurückkehren kann, ohne den Umweg über das Zentrum (Bahnhof) nehmen zu müssen. Ich ziehe es vor, mit der Hadriansvilla zu beginnen, weil man dann später im Park der Villa d'Este das stimmungsvolle Abendlicht genießen kann - das ist aber Geschmacksache, man kann auch in umgekehrter Reihenfolge vorgehen.
Villa Adriana - HadriansvillaKaiser Hadrian ließ die nach ihm benannte Villa in den Jahren von 118 bis 134 n. Chr. rund 30 Kilometer nordöstlich von Rom Nahe des Ortes Tibur (Tivoli) erbauen. Der Kaiser nutzte den rund 120 Hektar großen Komplex (immerhin etwa so groß wie Pompeji!) als Sommerresidenz und Alterssitz. Hier ließ er Gebäude und Grünanlagen errichten, zu denen ihn Vorbilder auf seinen vielen Reisen inspiriert hatten, und so entstand im Verlauf von 16 Jahren die größte und aufwendigste Palastanlage, die jemals von einem römischen Herrscher errichtet wurde. Athens Wandelhallen etwa finden sich ebenso wie Anleihen an die ägyptisch-hellenistische Architektur. Nach Hadrians Tod wurde die Villa kaum noch genutzt, sie verfiel, wurde geplündert und geriet in Vergessenheit. Unter Papst Alexander VI. (1492-1503) wurde erstmals auf dem Areal gegraben.
Villa d'Este1550 wurde Kardinal Ippolito II. d’Este (1509–72) Statthalter Tivolis und begann, ein ehemaliges Benediktinerkloster zur Residenz umzugestalten; die Räume des Palastes wurden verschwenderisch ausgestattet; Teil der Anlage war auch ein Garten, der an dem abschüssigen Hang unterhalb des Klosters angelegt wurde. Bis Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Anlage immer wieder aus- und umgebaut, u.a. unter Beteiligung Berninis. Im steil abfallenden Garten der Villa d'Este erfreuen mehr als 500 Brunnen, Nymphäen, Wasserspiele, Grotten und Wasserbecken den Besucher, darunter die Wasserorgel, die Allee der 100 Brunnen, die Fontana di Roma und der Neptunsbrunnen.
Villa GregorianaNeben der Villa Adriana und der Villa d'Este sollte man die Villa Gregoriana nicht übersehen: Sie wurde 1835 durch Papst Gregor XVI errichtet. Nachdem der Aniene immer wieder über die Ufer getreten war, wurde die Begradigung des Flussbettes beschlossen und dadurch Raum geschaffen für eine außerordentliche, naturnahe Gartenanlage, die von den Tempeln des antiken Tibur beherrscht wird und einen eindrucksvollen Kontrast zur Parkanlage der Villa d'Este bietet. Besonders hervorzuheben sind die über 100 Meter hohe Grande Cascata (der große Wasserfall) und die natürlichen Grotten des Neptun und der Sirenen.
Mittelalterliche Altstadt von TivoliNeben den drei Villen bietet Tivoli außerdem eine malerische mittelalterliche Altstadt, die einen Spaziergang allemal wert ist. Ebenso sehenswert wie als Orientierungspunkt wichtig ist die Rocca Pia, eine mittelalterliche Festung, die von Papst Kalixtus II erbaut wurde und ihren Namen einem weiteren Papst, Pius II, verdankt. Die Internetseite der Stadt Tivoli bietet drei Rundgänge, mit denen die Altstadt erkundet werden kann. Ostia: Ostia Antica und MeerQuelle: Asterixinchen Ostia ist ein beliebtes Ziel für Rom-Touristen: Neben den Ausgrabungen in Ostia Antica, der Hafenstadt des antiken Rom, locken vor allem die Strände. Diese sind aber gerade im Sommer nicht selten überlaufen - Ostia ist so etwas wie das Naherholungsgebiet Roms. Von Rom nach Ostia: Die Stadtbahnlinie Roma-LidoZu erreichen ist Ostia mit der Stadtbahnlinie (Ferrovia Urbana) Roma-Lido, die an der Stazione Ostiense an der Porta San Paolo (Metro B, Haltestelle PIRAMIDE) abfährt. Auf der gesamten Strecke der Roma-Lido gelten die Tickets der ATAC, sie brauchen also keinen zusätzlichen Fahrschein, wenn Sie etwa eine Dreitages- oder Wochenkarte besitzen. Ostia AnticaAuch wenn Rom selbst vieles an Ruinen zu bieten hat, lohnt ein Ausflug in die antike Hafenstadt der Metropole in jedem Fall. Sie erreichen die Ausgrabungen ("Scavi") über die Haltestelle "Ostia Antica" der Bahnlinie Roma-Lido. Die heute einige Kilometer im Landesinnern gelegene Siedlung vermittelt einen ganz anderen - und in vielerlei Hinsicht leichter zugänglichen - Eindruck von einer antiken Stadt als Rom. Das liegt daran, dass das Stadtgebiet nicht in späteren Jahrhundert über- und zersiedelt wurde und so der Siedlungszusammenhang erhalten blieb. Dies begünstigte auch einen insgesamt besseren Erhaltungszustand der Ruinen, die teilweise bis in obere Stockwerke erhalten sind.
Ein Tag am MeerQuelle: sunshinecity Schwieriger wird es in Sachen Wahl des richtigen Ausstiegsbahnhofs, wenn Sie an den Strand wollen. Wenn Sie ein wenig italienisch können, werden Sie wissen, dass das italienische "Lido" auf deutsch so viel wie "Strand" bedeutet. Wenn Sie allerdings an der Haltestelle LIDO NORD aussteigen, werden Sie feststellen, dass Sie sich gar nicht am Strand befinden. Dies liegt daran, dass "Lido" in diesem Falle für den Namen der Stadt steht, die eben "Lido di Ostia" heißt. LIDO NORD ist damit nicht der Nordstrand (den es gar nicht gibt, weil die Küstenlinie hier ziemlich genau in Ost-West-Richtung verläuft), sondern die nördlichste Haltestelle in Lido di Ostia. Wenn Sie an den Strand wollen, sollten Sie deshalb frühestens in LIDO CENTRO aussteigen. Ab hier verläuft die Bahn in etwa 200-300 Metern Abstand parallel zum Meer. Für Strandfreunde empfiehlt es sich, dort oder in STELLA POLARE auszusteigen und zum Meer zu gehen. Dort stößt man schnell auf öffentliche Strände und Strandbäder. Wer weitergehen will, sollte sich in westlicher Richtung (links) halten. Quelle: Lessia Über die Frage, ob es sich überhaupt lohnt, nach Ostia zum Baden zu fahren, kann man trefflich streiten. Ob, und wenn ja wo und wie war bereits mehrfach Thema im Rom-Forum, auch die eine oder andere Alternative kam dort schon zur Sprache - die Suchfunktion und Suchbegriffe wie "Ostia", "Baden" oder "Meer" führen zu den entsprechenden Beiträgen. Palestrina: Heiligtum der Fortuna PrimigeniaVon Rom nach PalestrinaPalestrina (das antike Praeneste)liegt südöstlich von Tivoli. Man erreicht es per Zug oder Bus: Die blauen Cotral-Regionalbusse der Linie P 1 fahren ab Busbahnhof Anagnina (Endhaltestelle Metro A) alle 10 bis 20 Minuten. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde. Alternativ kann man auch mit dem Zug bis in den Nachbarort Zagarolo fahren (Fahrtdauer: etwas über eine halbe Stunde, Frequenz: alle 20 bis 30 Minuten). Von dort aus kann man mit einem Shuttlebus bequem Palestrina erreichen. Altstadt und das Heiligtum der Fortuna PrimigeniaDie Stadt Palestrina ist - wie schon Praeneste, ihre antike Vorgängerin - stufenförmig am steilen Monte Ginestro angelegt. Geprägt wird das Stadtbild von den antiken Überresten des großen Heiligtums der Fortuna Primigenia, das auf mehreren Terrassen bis hinauf zum Haupttempel anstieg. Dort, auf der obersten Plattform, errichteten die Barberini einen Palazzo mit atemberaubender Aussicht über Lazio - heute ist dort ein Museum untergebracht, in dem die wichtigsten Funde aufbewahrt werden, darunter ein ausgezeichnet erhaltenes Nilmosaik. Heute ist es Bischofssitz, im Ort befindet sich eine Kathedrale, und das malerische, mittelalterliche Stadtbild wird durch eine Vielzahl von Treppen und Stufen geprägt.
Parco Nazionale del CirceoQuelle: Seghene Quelle: tittimi Ein weiteres lohnenswertes Ziel für diejenigen, die schon öfters Urlaub in Rom gemacht haben und etwas weitere Wege nicht scheuen, ist der Parco Nazionale del Circeo. Der 1934 eingerichtete Park liegt etwa 75 Kilometer südlich von Rom und erstreckt sich über eine Fläche von rund 85 Quadratkilometern. Gelegen direkt an der Westküste des italienischen Stiefels bietet er vielfältige Naturgebiete: Wald, eine Berglandschaft hin zum Monte Circeo, Küstenabschnitte und Dünenlandschaften. Der Parco Nazionale del Circeo hat also einiges zu bieten: Die vielseitige Vegetation des Waldgebietes ist vor allem im Herbst durch ein Naturphänomen bestimmt. Durch angestautes Regenwasser bilden sich kleine Piscine ("Schwimmbäder"), die den Wald zu einer Art Moorlandschaft machen. Im starken Kontrast dazu stehen die steilen Küsten- und Bergabschnitte im Park. Sie erlauben einen malerischen Blick über das Tyrrhenische Meer. Zu erreichen ist der Park entweder per Auto, Bus oder Zug. Die erste Station für Touristen ist das Informationsbüro in Sabaudia. Wer organisierte Touren durch den Park machen möchte, kann sich hier informieren, auch wartet ein Naturmuseum, das jedoch bestimmte Öffnungszeiten hat. Sabaudia lädt mit einer 22 Kilometer langen Küstenstrecke und einem herrlichen Blick auf den Monte Circeo auch zum Entspannen ein – fernab vom Trubel der Großstadt Rom. Wer nahe des Parks übernachten und die Schönheit Italiens genießen will, findet das passende Hotel in San Felice di Circeo.
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