Rom im Netz: Das antike Romdies iovis Nonis Decembribus MMDCCLXXVII ab urbe condita Iuppitertag, Nonen des Dezember, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt Ludus MagnusDer Ludus Magnus, die größte Gladiatorenschule des antiken Rom, liegt unmittelbar östlich des Kolosseum. Zwischen der Via di San Giovanni in Laterano und der Via Labicana kann man einen Teil seiner Überreste unterhalb der Straßenniveaus sehen. Die wichtigste der Gladiatorenkasernen, wie die meisten anderen auch unter Domitian erbaut, wurde 1937 und 1957 bis 1961 ausgegraben. Ein Großteil des Gebäudekomplexes liegt unter modernen Gebäuden begraben, kann aber durch den severischen Marmorplan (Forma Urbis) rekonstruiert und identifiziert werden. Das Hauptgebäude des Ludus Magnus bestand aus einem rechteckigen, dreistöckigen Bau, in dessen Innenhof ein kleines Amphitheater - zu Trainigszwecken - eingebaut war. Die ellipsenförmige Arena hatte eine Länge von immerhin 62 und eine Breite von 45 Metern und war mit marmorverkleideten Sitzreihen ausgestattet. Die Zugänge der Arena lagen auf der Längsachse, auf der Querachse befanden sich Ehrentribünen. Um den Innenhof herum befand sich oberhalb des Amphitheaters ein zweigechossiger Travertinportikus, der zu einer Vielzahl kleiner Räume führte, in denen die Gladiatoren lebten. Der Haupteingang des Ludus befand sich im Norden, zur Via Labicana hin, zudem war der Komplex durch einen unterirdischen Gang direkt mit dem Kolosseum verbunden. Südlich des Ludus Magnus wurde eine weitere, heute nicht mehr sichtbare Kaserne ähnlichen Typs gefunden, bei der es sich vermutlich um den Ludus Dacicus handelte. Ganz in der Nähe sind außerdem zwei weitere Kasernen zu vermuten, nämlich der Ludus Gallicus und der Ludus Matutinus, in dem die bestiarii und die venatores, also die Tierkämpfer, ausgebildet und untergebracht wurden. Neben den Gladiatorenkasernen gehörten zum Großbetrieb des Kolosseum noch einige weitere "Dienstleistungsbetriebe", für deren Effektivität ein eigener kaiserlicher Procurator aus dem Ritterstand verantwortlich zeichnete. Darunter befanden sich die Castra Misenatum (die Kaserne für die Matrosen vom Hafen bei Misenum, die das Sonnensegel bedienten), das Spoliarium, wo tote Gladiatoren entkleidet wurden, das Sanarium (Krankenhaus) und das Armamentarium (Waffenlager). Besonders interesant: das Summum Choragium, wo Bühnenmaschienen aufbewahrt und vorbereitet wurden.
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