Rom im Netz: Das antike Romdies saturni ante diem IV Id. Octobres MMDCCLXXVII ab urbe condita Saturntag, 4. Tag vor den Iden des Oktober, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt Templum Pacis des VespasianQuelle: Plattner 1904
Die Tempelanlage des Friedens ist eng mit den Kaiserfora verbunden und stellt eigentlich deren Fortsetzung dar. Es nahm den Platz des ehemaligen Macellum, des Lebensmittelmarktes, ein. Dieser war beim großem neronischen Brand 64. v. Chr. zerstört worden. Tatsächlich ist das Tamplum Pacis einem Forum so ähnlich, dass es in der Spätantike auch als Forum Pacis bezeichnet wurde. Der erste flavische Kaiser Vespasian lies den Komplex zwischen 71 und 75 n. Chr. errichten. Ursprünglich war die Tempelanlage vom Augustusforum baulich getrennt. Bereits zwanzig Jahre nach Fertigstellung des Templum Pacis wurden sie jedoch durch das Transitorium (Nervaforum) verbunden, das den engen Zwischenraum zwischen den beiden Bauwerken einnahm. Die Rückseite, an der sich der Tempel befand, reichte bis an die Velia heran; dort lagen ursprünglich die Gewürzlagerhäuser, die Horrea Piperataria, und später errichtete dort Maxentius seine Basilica. 192 n. Chr. wurde das Templum Pacis nach einem Brand unter Septimius Severus wiederaufgebaut. Vespasian ließ den Tempel zur Feier des Friedens nach dem Ende der Bürgerkriegswirren errichten, die im Jahr 69 n. Chr. nach dem Tod Neros das Reich heimgesucht hatten. Außerdem war 71 n. Chr. mit dem Fall Jerusalems der Jüdische Krieg zu Ende gegangen (vgl. auch Titusbogen). Von der Anlage ist heute nicht mehr viel zu sehen, die Rekonstruktion beruht vor allem auf Bruchstücken eines Marmorplans von Rom (Forma Urbis), der in einer der Hallen des Templum Pacis angebracht war und aus der Zeit des Septimius Severus stammt. Dieser in Marmor gemeißelte Plan zeigte auf einer Fläche von 18,10 x 13 Metern (235 Quadratmeter) das Rom der Jahre 203-211 n. Chr. in einem Maßstab von 1:246. Die Platzanlage des Templum Pacis war 110 mal 135 Meter groß und an allen Seiten von Portiken gesäumt. Auf dem Gelände wurden zahlreiche Kunstwerke ausgestellt, die Nero zur Ausschmückung seiner Domus Aurea aus Griechenland mitgebracht hatte. Der Tempel an der südwestlichen Seite bestand aus einem einfachen Saal mit einer Apsis, in der die Kultstatue stand. Der Kultraum wurde links und rechts von zwei Gebäuden gesäumt, von denen das südliche bis heute erhalten ist: Es wurde zwischen 526 und 530 n. Chr. in die Kirche SS. Cosma e Damiano umgewandelt. Möglicherweise war in den Räumen die Prafectura Urbis, also der Amtssitz des Stadtpräfekten, untergebracht - der monumentale Stadtplan, der zum Katasteramt gehört haben könnte, spricht jedenfalls dafür. |