Rom im Netz: Das antike Rom

dies martis ante diem IX Kalendas Maias MMDCCLXXVII ab urbe condita
Marstag, 9. Tag vor den Kalenden des Mai, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt

Transitorium (Nerva-Forum)

Das schmale Nervaforum liegt etwas gedrängt zwischen den Foren, die bei seiner Fertigstellung schon vorhanden waren: dem Forum des Augustus, dem Caesarforum, dem Forum Romanum und dem Templum Pacis des Vespasian. Es handelte sich um die monumentale Erweiterung des Argiletum, der Straße, die vom Forum aus in Richtung Esquilin verlief und hier in das Forum Romanum einmündete. Dadurch erklärt sich auch der schlauchartige Grundriss des Platzes, der mit 120 mal 45 Metern rund drei Mal so lang wie breit war. Auf Grund seines Durchgangscharakters - es verband, wie gesagt, die vier schon vorhandenen Foren - wurde es bald auch Forum Transitorium genannt. Domitian begann den Bau, der zu seinen Lebzeiten jedoch nicht mehr fertig gestellt werden konnte und deshalb den Namen seines Nachfolgers Nerva trägt.

Der Tradition des Caesar- und des Augustusforum folgend befand sich an der Kopfseite des Platzes ein Tempel, der in diesem Fall der Minerva geweiht war, die Domitian besonders verehrte. Der Tempel war bis ins 17. Jahrhundert gut erhalten - dann ließ Papst Paul V. Borghese ihn niederreißen und aus dem gewonnenen Material die Aqua Paola, die monumentale Brunnenanlage auf dem Gianicolo, errichten. Der äußerst knapp bemessene Platz erlaubte es nicht, das Forum mit echten Portiken auszustatten, also begnügte man sich, die üblichen Säulenhallen quasi zu simulieren: man setzte in kurzem Abstand Säulen direkt vor die Umfassungsmauern. An der anderen Schmalseite befanden sich ein Durchgang zum Forum Romanum, der zwischen der Curia und der Baslica Aemilia auf den Platz führte.

Heute liegt der größte Teil des Forums unter der Via dei Fori Imperiali begraben. Ein Teil des Tempelpodiums und die berühmten "colonacce", zwei Säulen mit einem Stück Mauer auf der zur Via Cavour gelegenen Seite, sind noch zu sehen. Ein Fries auf der Attika zeigt ein Relief der Minerva. Außerdem ist bei Grabungen Ende der 1990er Jahre das zum Forum Romanum hin gelegene Ende des Transitorium freigelegt worden.


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