Rom zum Vierten: Aprilwetter im Oktober

Bis Mittag halte ich mich in den Museen auf. Ich denke, dass ich nicht viel weiter sagen muss, als dass sie Pflichtprogramm sind für Pflichtprogramm sind für jeden Rom- und Antikeninteressierten

Ja, das sehe ich auch so! :nod:

Auch die Trajansmärkte gefallen mir sehr gut.​
 
Hallo Asterixinchen und Dentaria,
hier "outen" sich ja immer mehr Freunde der Trajansmärkte. Wie gesagt, fand ich den Besuch auch sehr lohnenswert, wenngleich er eher aus der Not geboren wurde.

Hier noch ein paar weitere Impressionen aus dem Museum und dem Außenbereich:


Hier erkennt man schön den antiken Baubestand (rechts) und die mittelalterlichen Restaurierungen (links).


Man kann auch bis zum Torre delle Milizie und einem kleinen Garten hochgehen.


Ich muss meine Aussage widerrufen, dass es von der Aussichtsplattform nichts gäbe, was man nicht auch von der Straße aus sehen würde. Nämlich diese schöne Aufreihung von Kirchenkuppeln, sofern ich mich nicht irre, müssten das v.l.n.r. sein:

Sant´Andrea della Valle, Il Gesù, St. Peter, Sant´Agnese in Agone, Santa Maria di Loreto und Santissimo Nome di Maria.
Außerdem spitzen der Sender vom Radio Vatikan und der Ringelturm von Sant´Ivo heraus.
 
In den Trajansmärkten beeindrucken mich die Zeilen mit den kleinen Geschäften. Auch wenn nicht mehr allzuviel zu sehen ist, kann man sich denken, dass sie durchaus als Vorbild für die modernen Malls, die riesigen Einkaufszentren sein konnten. Ich sage meinen Begleitern in Rom meistens, schaut, hier steht die antike Version des Centro Oberhausen.

Danke Pehda für die muntere Fortsetzung.
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schönen Zusatzbilder

:thumbup::thumbup::thumbup:​
 
Lieber Pehda,
vielen Dank für den Bericht an dem regenerischen Antiktag, es gefällt mir sehr. Wir werden im Dez. auch die Trajansmärkte besuchen, es gefällt Anna bestimmt. Das Foto: die Treppen ins Nichts:thumbup:
Du hast bestens daraus gemacht, Wenn es im Rom stark regnet.

Eine Frage an deinem ersten Tag: in San Agnes, ich glaube, Fotografieren ist verboten? Deshalb haben wir ein Postkarte gekauf, wo Agnes im Flammen (Statue) wie Dein Foto, aber Deins ist genauso schön.

LG

Qing
 
Hallo Asterixinchen,

sehr gerne.

Hallo Qing,

als ich Sant´ Agnese verließ, sah ich dann auch ein Schild bzgl. Fotografierverbot. Das war mir beim Reingehen, aufgrund des Gedrängels am Eingang, gar nicht aufgefallen.

Es wird in der Kirche aber geknipst, dass es eine Freude ist. Auch Profis mit System- oder Spiegelreflexkameras sind am Start - und zwar mit Blitz. Der ging mir bei meinem Foto (leider) auch los.

Ein Fotografierverbot in so einer zentralen und vielbesuchten Kirche ist meiner Meinung nach gar nicht durchsetzbar.

Danke für Dein Lob!
 
Jenseits der Via Appia


Nachdem der Regen aufgehört hatte, bildete ich mir ein, dass es im Westen auflockerte. Und so entschloss ich mich, meine Fahrradtour auf der Via Appia doch noch anzugehen. Der Fahrradverleih nahe der Via Cavour bot aber gar keine herkömmlichen Räder an, sondern ausschließlich E-Bikes. Zwar eine Premiere für mich, aber als guter Radfahrer hatte ich keine Bedenken. Und 12 Euro für 4 Stunden sind in Ordnung.


Ab ging die Post. Man tritt ein, zweimal aufs Pedal, und bekommt dann einen starken Schub von hinten dazu, der einen – je nach Stufe – durchaus auf mehr als 30 km/h bringen kann. Fast wie ein kleines Moped, nur umweltfreundlicher. Nachdem ich mich an die Steuerung gewöhnt hatte, fuhr ich nur noch in der höchsten Stufe und genoss das Tempo. Über den Park der Domus Aurea, ums Kolosseum herum, dann linkerhand die Villa Celimontana, rechts die Caracallathermen. Im Handumdrehen erreichte ich die Porta San Sebastiano.

Cappuccino-Zwischenstop gegenüber von der Kirche Quo Vadis. Der Barkeeper und die Gäste beäugen mein Gefährt neugierig. Dann geht es weiter. Callistus und San Sebastiano fliegen rechts vorbei, Maxentius und Cecilia Metella links. Diesen Bereich der Via Appia habe ich schon in den Vorjahren ausgiebig besichtigt. Hier seht Ihr mich am „richtigen“ Anfang des antiken Wegs:



Jenseits der Via Errode Attico finden sich Grabmäler, die es von der Größe her locker mit dem der Cecilia Metella aufnehmen können. Etwa dieser kolossale Pilz:




Oder dieses Rundgrab mit Anbau, in das ein Haus hineingesetzt wurde.




Mein Risiko zahlt sich aus: Die Via Appia ist menschenleer, das Wetter wird immer besser, der Untergrund trocknet zusehends. Und nach und nach kämpft sich die Sonne durch die Wolken! Ich blicke über die Felder und erkenne am Horizont die EUR-Bauten – ich befinde mich schon sieben Kilometer jenseits der Aurelianischen Mauer. Mir kommen Respighis monumentale Pini di Roma in den Sinn, die Pinien der Via Appia, langsam nähert sich die siegreiche Legion auf ihrem Triumphzug … Auf einen Besuch der Via Appia könnte ich nicht verzichten.





Ein hübsches Türmchen ist der Endpunkt meiner Fahrt. Davor habe ich bereits die Villa der Quintilier passiert. Direkt an die Via Appia grenzt das Nymphäum des Areals. Ich steche zur Via Appia Nuova durch und erreiche den Eingang zum Ausgrabungsareal der Quintiliervilla.






Dies war einst ein prächtiger und großzügiger Bau vor den Toren der Stadt, der auch die Begehrlichkeit des Kaisers Commodus weckte, der sie sich dann unter den Nagel riss. Die Hauptgebäude liegen auf einer Anhöhe. Die Ausgrabungen sind vorbildlich beschrieben, viel mehr als die Grundmauern ist über die Jahrhunderte aber nicht übrig geblieben. Es ist schwer, sich hier die Räumlichkeiten vorzustellen. Das zweite Bild zeigt den Eingangsbereich.




Die Anhöhe strahlt in der Spätnachmittagssonne. Ein fantastischer Kontrast zu den düsteren Wolken über der Stadt, der glücklicherweise auch auf den Fotos transportiert wird. Am besten erhalten sind die Bäderbereiche der Villa. Die Becken und der sehr hohe Überbau sind hier gut zu erkennen.







Ein interessanter Besuch für mich, aber auch kein Pflichtprogramm. Wer etwas Zeit für die Via Appia investiert, sollte die Villa mitnehmen. Sie erscheint mir ohnehin ein reiner Zuschussbetrieb zu sein, außer mir gab es keine Besucher und wie mir gesagt wurde, waren vorher auch kaum welche da. Nun gut, da hatte es geregnet.

Ich fahre weiter, passiere zwei Bahntunnels und erreiche dann ein Ziel, auf das ich mich im Vorfeld besonders gefreut habe: Den Parco degli Acquedotti.





Was für ein prächtiges Panorama! Vor mir liegt die Acqua Claudia in ihrer kolossalen Pracht. Im Vordergrund ein Golfclub, daher die Zierbäumchen. Japaner tummeln sich am Parkplatz und machen alle das gleiche Panoramafoto. Ich radle hingegen im Schatten dieser gewaltigen Bögen, bei denen man ganz genau sehen kann, welcher einmal ausgebessert wurde und welcher noch im antiken Urzustand ist. Im Laufe des Wegs stadtauswärts wird der Aquädukt immer stärker von Bäumen und Büschen überwuchert.




In Richtung Rom sind nur noch Reste des Aquädukts zu sehen. Dennoch ein bemerkenswerter Anblick. Ich denke an Goethe in Kampanien – oder ist dies schon Arkadien? Die weiten Wiesen, die mächtigen Zeugen der Vergangenheit vor dem Hintergrund der Albaner Berge – all dies mag die Romantiker des 18. Jahrhunderts genauso beeindruckt haben, wie es noch heute der Fall ist.





Der Parco degli Acquedotti erstreckt sich entlang weiterer halbversunkener Aquädukte in Richtung Stadtmitte. Es handelt sich um ein offensichtlich sehr beliebtes Naherholungsgebiet, das von vielen Familien frequentiert wird. Aber auch Touristen schlendern durch den Park. Auf meinem Weg zurück passiere ich die Überreste der Villa delle Vignacce, ebenfalls ein großes Landgut vor den Toren der Stadt.




Der Rückweg führt mich über die furchtbare Via Appia Nuova. Da hätte es sicher schönere Wege (mit interessanten Zielen) gegeben, aber ich kenne mich in der Gegend nicht wirklich aus und gehe lieber auf Nummer Sicher. Der Weg führt mich mehr oder weniger die ganze Metrolinie A entlang – Arco di Travertino, Re di Roma, San Giovanni. Ich kämpfe mich durch den römischen Berufsverkehr, in dem ich mich tempomäßig nicht zu verstecken brauche! Die italienischen Flüche kommen auch wieder zum Einsatz. Zuletzt fahre ich die Via Merulana hoch und gönne mir einen verdienten Pizzahappen, bevor ich das Rad – total dreckig – wieder zurückgebe.

Was für ein toller Ausflug. Das E-Bike war Gold wert – flexibel, schnell, stufenweise Unterstützung – und ich werde künftig ganze Tagesplanungen mit diesem Untersatz konzipieren. Und der Parco degli Acquedotti sieht mich auch ganz bestimmt wieder.

Hier geht es direkt weiter:
http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/217622
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, dass es hier auch noch einmal aktuelle Bilder gibt von diesem so weit draußen gelegenen Stadtbezirk - nicht zuletzt von der Quintilier-Villa, wo ich noch nie war.

Das Leihen von Fahrrädern ist hier ja immer wieder mal Thema; darum:
Der Fahrradverleih nahe der Via Cavour bot aber gar keine herkömmlichen Räder an, sondern ausschließlich E-Bikes. Zwar eine Premiere für mich, aber als guter Radfahrer hatte ich keine Bedenken. Und 12 Euro für 4 Stunden sind in Ordnung.
Wo genau liegt denn dieser Fahrradverleih, bzw. könntest du möglicherweise auch eine Website dazu verlinken?

Wobei natürlich diese Strecke von (ganz grob kalkuliert, weil ich den genauen Ausgangspunkt nicht kenne) rd. 5 km im römischen Stadtverkehr bis zum Radverleih an Domine, quo vadis für den ungeübten Fahrer schon nicht einfach sein dürfte ... und m.E. gar nicht geeignet für Romreisende mit Kindern. Trotzdem: Man kann ja auch diese Möglichkeit einmal in die Überlegung einbeziehen.
 
Hallo Gaukler,

den Namen des Verleihs weiß ich leider nicht mehr, aber das war auch nur ein kleiner Laden. Da würde es mich wundern, wenn der eine Internetseite hätte. Er befindet sich in der Vicolo delle Carrette, da bin ich auch gestartet.

Ja, für jedermann ist das sicher nicht geeignet, der römische Verkehr kann einen schon mal einschüchtern. Wer sich ein wenig auskennt, wird manche Straßen aber sicher zu vermeiden wissen. Mit der Via Appia Nuova habe ich ja auch eine der MEGA-Einfallstraßen Roms ausgefahren.
Es scheint jedenfalls stark im Kommen zu sein, in der Nachbarschaft rund um das Hotel habe ich noch weitere Verleihe gesehen. Die Flexibilität macht´s aus.
 
Das sind ja ganz tolle Bilder, die du da auf deiner Fahrradtour gemacht hast. Ich habe mich wie in meinem alten Lateinbuch gefühlt. Unglaublich, dass das immer noch genauso aussieht. Es macht unheimlich Lust, es auch einmal zu probieren, denn so weit außerhalb der Stadt waren wir auch noch nie. Und mit E-Bikes werden sogar wir das vermutlich noch schaffen, auch wenn wir die Räder wahrscheinlich erst außerhalb der Stadt ausleihen werden.
Schon wieder ein neuer Grund, wieder nach Rom zu reisen!
Danke für deinen Bericht!
 
Hallo pehda,

danke für den tollen Bericht mit den stimmungsvollen Bildern. :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Da kamen Erinnerungen auf!

Liebe Grüße

Tizia
 
Liebe Tizia, liebe Pasquetta,

danke für Euer Lob. Es freut mich, dass Euch die Bilder und der Berichtsteil gefallen. Ich hatte wirklich Glück, dass sich die Sonne an diesem Nachmittag nochmal durchkämpfen konnte. Wenn auch nicht lange, aber so konnte ich doch diesen spannenden Kontrast zwischen Licht und Dunkel ausnutzen. Wer weiß, was hier ein Spiegelreflexkamera-Profi noch daraus gemacht hätte! ;)

Das sind ja ganz tolle Bilder, die du da auf deiner Fahrradtour gemacht hast. Ich habe mich wie in meinem alten Lateinbuch gefühlt. Unglaublich, dass das immer noch genauso aussieht. Es macht unheimlich Lust, es auch einmal zu probieren, denn so weit außerhalb der Stadt waren wir auch noch nie. Und mit E-Bikes werden sogar wir das vermutlich noch schaffen, auch wenn wir die Räder wahrscheinlich erst außerhalb der Stadt ausleihen werden.
Schon wieder ein neuer Grund, wieder nach Rom zu reisen!
Danke für deinen Bericht!

Hallo Domitilla,
ich danke auch Dir für das Lob. Die E-Bikes machen wirklich ganz neue Rundfahrten und Verbindungen möglich, ich bin jetzt schon wieder am Grübeln... Und anstrengend ist es nicht wirklich, ich habe ja nicht wenige Kilometer gefahren an diesem Nachmittag, aber für zwei Abendspaziergänge hatte ich noch gut Puste. ;)
 
Vielen Dank für Via Appia:thumbup::thumbup: gefällt mir sehr.

Wir waren im Frühling 2012 kurz dort, zu Fuß, war auch sehr schön.
Gigt es dort immer noch viele Hunde?

schönen Sonntag und vielen Dank! (Nun habe ich dich auch kennegelernt, tolle Foto!)

LG von Qing

Aber gerne, liebe Qing und danke für das Lob und die Grüße!! :)

Zu Hunden kann ich nichts sagen - es war ja außer mir überhaupt niemand auf der Via Appia. Letztes Jahr habe ich dort auch nur einen beim Gassigehen mit Frauchen gesehen.
Dafür waren ein paar Katzen unterwegs. ;)
 
Hallo pehda,
vielen Dank für Deine Eindrücke von der Via Appia, die mit großem Interesse gelesen habe. Ich kenne sie eigentlich nur bis zu San Sebastiano. Also nur ein Bruchstück!

Gruß
Padre
 
Hallo pehda,
vielen Dank für Deine Eindrücke von der Via Appia, die mit großem Interesse gelesen habe. Ich kenne sie eigentlich nur bis zu San Sebastiano. Also nur ein Bruchstück!

Gruß
Padre

Hallo Padre,
Ich freue mich, dass ich mit dem Berichtsteil Dein Interesse getroffen habe, und vielleicht Dich und den ein oder anderen auch "inspirieren" konnte, diese Ecke Roms einmal zu besuchen. :)
 
Hallo pehda,

ich bin ja auch ein Fan der Via Appia Antica und bin sie schon bis zum Ende des befestigten Teils gefahren. Was ich noch nicht kapiert habe ist wo man abfahren muss um zu dem tollen Park mit dem Viadukt zu kommen.

Vielleicht kannst du mir da weiterhelfen?

Vielen Dank schon mal.

Liebe Grüße

Tizia
 
Hallo Tizia,

Nachstehend die Route, die ich genommen habe. Da lag die Villa der Quintilier auf dem Weg. Man könnte aber schon früher von der Via Appia abzweigen, an der Via Errode Attico. So oder so: die Via Appio Claudio führt direkt in den Parco degli Acquedotti. Die braucht man, aufgrund der Gleisunterführungen, auf jeden Fall.


https://maps.google.it/maps?saddr=Via+del+Casale+Rotondo&daddr=Viale+Appio+Claudio&hl=de&ll=41.843542,12.559476&spn=0.014483,0.022745&sll=41.841624,12.561622&sspn=0.014483,0.022745&geocode=FdogfgIdwZe_AA%3BFU57fgIdhaS_AA&t=h&mra=me&mrsp=1,0&sz=15&z=15

Leider hatte ich es versäumt, mir einen Weg zurück zur Via Appia zu überlegen. Die Heimfahrt auf der Via Appia Nuova kann ich nur nervenstarken Radlern empfehlen. :]

Ich hoffe, das ist nachvollziehbar, ansonsten melde Dich einfach nochmals.:)
 
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