Römisches Kaleidoskop

Liebe Simone,
Dein Spaziergang durch das Centro storico gefällt mir wieder sehr gut. Diese Gegend ist doch wirklich prädestiniert um immer wieder dort durch die Gassen zu schlendern - und immer wieder Neues zu entdecken oder mit dem gleichen Vergnügen Bekanntes wiederzusehen.

... war ich selbst erstaunt, wie schön die Detailaufnahme geworden ist:



Bei den Bildern aus dem Museum kann man ins Schwärmen kommen. Und mir ist sofort aufgefallen dieses hier:


weil es zu meinem Spaziergang durch die Gegend des römischen Velabrum passt ;)




Bei einbrechender Dämmerung gehen wir doch noch vorbei am Janus-Bogen, der eine wichtige Straßenkreuzung zwischen dem Forum Boarium und der Gegend des Velabrum überspannte und den Händlern Gelegenheit bot, sich dort sozusagen bei jeder Witterung für ihre Geschäfte zu verabreden. Solche Straßenkreuzungen im Zentrum römischer Städte waren in der Antike gerne mit einem Quadrifrons überbaut – und wie früher auch der Janus-Bogen reich geschmückt mit Reliefs und Statuen.


Ich freue mich auf Deine weiteren Spaziergänge durch Rom!
Pasquetta
 
Liebe pecorella,

Da es vom Palazzo Barberini nicht weit ist bis zur vom Verkehr umtosten Straßenkreuzung mit den vier Brunnen, bietet sich ein Besuch von S. Carlo alle Quattro Fontane an.


San Carlino – heiliges Karlchen – wie die Barockkirche von den Römern liebevoll genannt wird, ist ein dem hl. Karl Borromäus geweihtes kleines, aber sehr feines Gotteshaus, erbaut von Francesco Borromini.

Das heilige Karlchen hat es mir bei meinem letzten Besuch auch angetan.
Ich schrieb ja schon mal, dass ich diesem schönen Kirchlein einen anderen Standort wünsche. An der viel befahrenen Kreuzung verschwindet es leider unter einer dicken Schicht Straßenstaub. So schön weiß wie die Kirche innen ist, so schmutzig ist sie leider von außen.

Du hast - wie man an meinem Foto auch sehen kann - schon recht, wenn Du schreibst, dass die Kirchenfassade mit einer "dicken Schicht Straßenstaub" überzogen ist. Ebenso leiden die "quattro fontane" unter dem extrem starken Verkehr an dieser vielbefahrenen Straßenkreuzung. Der obere Teil der Kirchenfassade sieht ja etwas gereinigt aus, aber wahrscheinlich bringt es selbst auf kurze Zeit nicht viel... Tja, das ist die "Kehrseite der Medaille". (Ich erinnere mich daran, dass die römischen Kirchen und Palazzi alle noch unter dieser schwarzen Schmutzschicht verborgen waren. Ich meine, das "große Reinigen" fing um die Jahrtausendwende an...) Hoffen wir nur, dass die Gebäudesubstanz (und nicht nur die von San Carlino) diesem ganzen Umweltschmutz standhält.
Gruß
Pasquetta
 
Bei den Bildern aus dem Museum kann man ins Schwärmen kommen. Und mir ist sofort aufgefallen dieses hier:


weil es zu meinem Spaziergang durch die Gegend des römischen Velabrum passt ;)

Die schön illustrierte und detailreiche Beschreibung Deines Spaziergangs habe ich eben mit mehr Musse als vor einigen Tagen noch einmal gelesen. Mir ist vor allem die Kirche noch unbekannt obwohl ich oft in unmittelbarer Nähe war.


Heute steht im Velabrum die Kirche S. Giorgio in Velabro (im Sumpf) deren Fassade in der Nacht zum 28. Juli 1993 durch eine Autobombe schwer zerstört wurde, aber wieder rekonstruiert ist.​



(...) H. Rosendorfer schreibt in seinem „Kirchenführer Rom“, dass S. Giorgio in Velabro ein „Musterbeispiel schlampigen Bauens“ sei, „alles ist buckelig und krumm“, ein Sammelsurium die antiken Säulen. Vielleicht ist gerade das so anrührend, wenn man sieht, was verschiedene Epochen hervorgebracht haben und wie es wiederverwendet und -verwertet wurde.​


Das stark erneuerte Apsisfresko mit Christus auf der Weltkugel (zu seiner Rechten Maria und auf dem Pferd der Kirchenpatron, der hl. Georg und zur Linken die hl. Petrus und Sebastian (dieser mit seinem Marterwerkzeug, dem Pfeil) wird Pietro Cavallini zugeschrieben, den wir in S. Cecilia noch einmal begegnen werden.​

Als kleines Dankeschön für die anregende Lektüre hier der Janus-Bogen aus dem Museo di Roma im Grossformat:


Ich freue mich auf Deine weiteren Spaziergänge durch Rom!

Zwei Baustellen sind an sich noch für mich vorgesehen, ich glaube allerdings, dass ich meinen letzten Tag mit Euch in Rom in einem einzigen Bericht zusammenfassen werde.

Danach werde ich mich dann bequem zurücklehnen :] ;) und mich an den Beschreibungen dessen erfreuen, was Ihr nach meinem Abflug noch erlebt habt. :nod:

Simone
 
Liebe pecorella,

Da es vom Palazzo Barberini nicht weit ist bis zur vom Verkehr umtosten Straßenkreuzung mit den vier Brunnen, bietet sich ein Besuch von S. Carlo alle Quattro Fontane an.


San Carlino – heiliges Karlchen – wie die Barockkirche von den Römern liebevoll genannt wird, ist ein dem hl. Karl Borromäus geweihtes kleines, aber sehr feines Gotteshaus, erbaut von Francesco Borromini.

Das heilige Karlchen hat es mir bei meinem letzten Besuch auch angetan.
Ich schrieb ja schon mal, dass ich diesem schönen Kirchlein einen anderen Standort wünsche. An der viel befahrenen Kreuzung verschwindet es leider unter einer dicken Schicht Straßenstaub. So schön weiß wie die Kirche innen ist, so schmutzig ist sie leider von außen.

Du hast - wie man an meinem Foto auch sehen kann - schon recht, wenn Du schreibst, dass die Kirchenfassade mit einer "dicken Schicht Straßenstaub" überzogen ist. Ebenso leiden die "quattro fontane" unter dem extrem starken Verkehr an dieser vielbefahrenen Straßenkreuzung. Der obere Teil der Kirchenfassade sieht ja etwas gereinigt aus, aber wahrscheinlich bringt es selbst auf kurze Zeit nicht viel... Tja, das ist die "Kehrseite der Medaille". (Ich erinnere mich daran, dass die römischen Kirchen und Palazzi alle noch unter dieser schwarzen Schmutzschicht verborgen waren. Ich meine, das "große Reinigen" fing um die Jahrtausendwende an...) Hoffen wir nur, dass die Gebäudesubstanz (und nicht nur die von San Carlino) diesem ganzen Umweltschmutz standhält.
Gruß
Pasquetta

Hier mal mein Versuch das Kirchlein zu fotografieren, was an der viel befahrenen Kreuzung gar nicht so einfach ist.

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Liebe Simone,

auch ich bedanke mich für den schönen Spaziergang im Centro.
Wundervolle Bilder, besonders auch die aus dem Museo di Roma.

So allmählich wächst die Vorfreude, auch durch so schöne Impressionen.
Allerdings will bis dahin noch viel gearbeitet werrden ... ;)

Liebe Grüße

Angela
 
(...) ich bedanke mich für den schönen Spaziergang im Centro.

Es freut mich, dass Du trotz knapp bemessener Forums-Zeit, virtuell mit durch Rom spaziert bist. :nod:

So allmählich wächst die Vorfreude, auch durch so schöne Impressionen.

Dann hat der Bericht seinen Zweck ja nicht verfehlt. ;)

Allerdings will bis dahin noch viel gearbeitet werden ... ;)

Ja, ja, man muss sich die Urlaube eben verdienen. ;) :~

Natürlich habe auch ich den neuen Berichtsteil sehr gerne gelesen! :nod:

Auch das freut mich und ich hoffe sehr in Kürze den Bericht über meinen letzten Tag in Rom im Oktober zusammenstellen zu können.

Simone
 
.


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die netten und schön bebilderten Fortsetzungen

:thumbup::thumbup::thumbup:​

 
Von Pozzo zu Caravaggio und Capa

Nach dem Besuch der Priscilla-Katakomben und einem Mittagsimbiss an der Piazza Buenos Aires ging es zurück ins centro storico.


Es gibt eigentlich nichts Schöneres als am Tag vor dem Aufbruch in die Stadt mit Simone durch das centro storico zu spazieren. So war es gut, den Berichtsteil nicht in aller Hektik - und davon gab es diese Woche mehr als genug - zu überfliegen, sondern auf einen ruhigeren Moment zu warten. Den Koffer kann ich erst später packen, denn erst muss die Waschmaschine fleißig sein und die Zeit konnte ich nun der Lektüre widmen.

(Es) folgte ein Besuch bei Bartolucci an der Via dei Pastini 96-98-99. Einige dieser Magneten mit Rom-Motiven habe ich als Souvenir für Daheimgebliebene erstanden


Mal sehen, ob die dieses Mal auch so ein paar Magneten erstehen werde. An der Heizung im Flur ist noch Platz.​

Kurze Zeit später setzte ich meinen weiteren Weg durchs centro storico alleine fort. Nach einem leckeren Eis bei Giolitti lenkte ich meine Schritte Richtung Affenturm (Torre della Scimmia)


Nach der Restaurierung der Fassade schreiten die Arbeiten im Innenhof auch gut voran aber der hübsche Brunnen ist noch nicht wieder sichtbar.​

Eine Pause bei Giolitti ist immer wieder ein Genuss - das Champagner-Gelato hatte es mir dieses Mal angetan.​

Weiter ging es nach Sant'Agostino:



Madonna di Loreto von Annibale Carracci in S. Onofrio​

Mein Ziel war die Cavalletti-Kapelle mit Caravaggios zeitgleich entstandener Madonna di Loreto oder Madonna dei Pellegrini:​

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Vielen Dank, dass Du uns die beiden Bilder hier im Zusammenhang bietest. Der Carracci in S. Onofrio war eine Entdeckung für mich und es ist doch spannend, wie unterschiedlich Künstler, die Zeitgenossen waren, mit dem Sujet umgehen.​

In der Ausstellung herrschte leider Fotografierverbot. Nicht so im übrigen Museum aus dessen Räumen ich Euch ein paar schöne Rom-Ansichten mitgebracht habe:




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S.

Diese Bilder sind ganz große Klasse. Das Museum ist wirklich eine Fundgrube und zudem kann man in aller Ruhe die Werke genießen. Seinerzeit haben wir das Museum gemeinsam erkundet - leider ließ mich die Batterie in meinem Photoapparat damals im Stich.​

Meinen lieben Dank für diesen Ausflug, den ich genossen habe.​

Viele Grüße
C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt eigentlich nichts Schöneres als am Tag vor dem Aufbruch in die Stadt mit Simone durch das centro storico zu spazieren. So war es gut, den Berichtsteil nicht in aller Hektik - und davon gab es diese Woche mehr als genug - zu überfliegen, sondern auf einen ruhigeren Moment zu warten.

Herzlichen Dank für diese netten Worte. 8) Ich wünsche Dir und deinen Begleitern schöne, nicht zu anstrengende ;) Tage in Rom, vielleicht sogar mit Sonne und blauem Himmel.

Wenn Du wieder zurück bist gibt es dann wahrscheinlich hier wieder neue römische Spaziergänge. :nod:

Ich habe übrigens eben versucht die überflüssigen Zauberquotes aus den Zitaten Deines Beitrags zu entfernen, leider umsonst. :? :thumbdown Ich versuche es nach Browserwechsel erneut. Vielleicht hilft das.

Buon viaggio und grüsse mir bitte "mein" Rom!

Simone
 
Simones Bilder aus dem Museo di Roma könnte man glatt noch einmal zitieren - so gelungen sind sie. :nod:




Madonna di Loreto von Annibale Carracci in S. Onofrio


S. Agostino (...) die Cavalletti-Kapelle mit Caravaggios zeitgleich entstandener Madonna di Loreto oder Madonna dei Pellegrini:

Vielen Dank, dass Du uns die beiden Bilder hier im Zusammenhang bietest. Der Carracci in S. Onofrio war eine Entdeckung für mich und es ist doch spannend, wie unterschiedlich Künstler, die Zeitgenossen waren, mit dem Sujet umgehen.
Wobei ich bzgl. des Unterschiedes noch etwas über das hinausgehen würde, was Pasquetta schrieb: Nicht "nur", in meinen Augen, "die Sicht der einfachen Leute" präsentiert uns Caravaggio, sondern ihr so ganz und gar, man möchte geradezu sagen: brutal ungeschminktes Leben in ärmlichen Verhältnissen.




Im Museo di Roma besuchte ich eine sehr interessante Ausstellung mit brillianten und berührenden Fotos von Robert Capa.​


Das folgende Video berichtet kurz: The end of World War II shown in photo exhibit
Dazu gab es vor einiger Zeit auch eine Dokumentation im Fernsehen, die natürlich gleichermaßen sehr sehenswert war.


G
 
Im Museo di Roma besuchte ich eine sehr interessante Ausstellung mit brillianten und berührenden Fotos von Robert Capa.​


Das folgende Video berichtet kurz: The end of World War II shown in photo exhibit
Dazu gab es vor einiger Zeit auch eine Dokumentation im Fernsehen, die natürlich gleichermaßen sehr sehenswert war.
Haben wir uns auch angeschaut seinerzeit, ja.
 
Nanu ... auf einmal funktioniert die Antwort auch ohne dieses komische graue Häkelbändchen:?:
Häkelbändchen ist klasse! :lol: Im Reiseberichtsforum und in einigen weiteren Foren werden innerhalb von zwei Stunden geschriebene Beiträge eines Users nicht verschmolzen. Siehe: http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_18/software_update-21665/
Okay ... und damit habe ich jetzt einen Änderungstrick entdeckt. Also man darf ja wegen Spamtüddel als Frischling nur 20 Minuten lang ändern. Okay ... und gerade eben fiel mir auf in diesem Posting: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/226235 - da hat sich in meinen Wiki-Bild-Link ein ungebetener Smiley eingeschlichen. Wieso, das weiß ich nicht; und abschießen lässt er sich irgendwie auch nicht ... aber, immerhin: Ändern konnte ich mein Posting. Habe nämlich einfach eine neue Antwort geschrieben (nur das Wort "Trick") - und schon konnte ich das Ganze wieder bearbeiten. Wobei ich das Wort Trick und diese praktische Häkel-Reißleine natürlich dann gleich gelöscht habe.
 
Hoffe nur, auch das fällt jetzt noch unter das, was mir die Threadowner hier vor einiger Zeit erklärt haben von wegen "Plauder-Ecke" in diesem Teil des Berichts ... andernfalls müsst ihr das halt irgendwie moderieren, sorry.
 
Simones Bilder aus dem Museo di Roma könnte man glatt noch einmal zitieren - so gelungen sind sie. :nod:

Danke für die complimenti. Die allermeisten Motive sind ja leicht zu erkennen, aber wie steht es mit diesem hier?



Um welche Villa mitten in der Stadt handelt es sich hier? So sieht es allerdings heute dort nicht mehr aus.

Im Museo di Roma besuchte ich eine sehr interessante Ausstellung mit brillianten und berührenden Fotos von Robert Capa.​


Das folgende Video berichtet kurz: The end of World War II shown in photo exhibit
Dazu gab es vor einiger Zeit auch eine Dokumentation im Fernsehen, die natürlich gleichermaßen sehr sehenswert war.

Haben wir uns auch angeschaut seinerzeit, ja.

Pech, die habe ich leider übersehen. Wisst ihr zufällig noch welcher Fernsehsender diese Reportage ausgestrahlt hat?

Simone
 
Nun habe ich die schönen bunten Tagesberichte von C. P. und S. gelesen, vielen Dank!
Ich habe eine Menge gelernt.
z.B. Ich habe die Antwort bekommen: die Madonna del Parto in S. Agostino:proud:
die Außenfassade von San Carlino war leider nicht so weiß, in unserer 3. Rom Reise war ich einfach vorbeigelaufen.

Dankeschön!

Qing
 
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