Rom im Netz: Das antike Romdies solis MMDCCLXXVII ab urbe condita Sonntag, , 2777. Jahr nach Gründung der Stadt Rostra - Die RednertribüneQuelle: Plattner 1904
Neben dem Septimius-Severus-Bogen befindet sich die Rostra, die Rednerbühne. Das Bauwerk, von dem die heute noch zu sehenden Reste stammen, wurde von Caesar als Ersatz für die republikanische Rednerbühne am Comitium errichtet, die der Umgestaltung des Platzes weichen musste. Augustus ließ das Bauwerk 29. v. Chr. erneuern. Der halbkreisförmige Rückteil stammt aus der Zeit Caesars, die gerade Mauer auf der dem zentralen Platzes des Forums zugewandten Seite aus der Zeit des Augustus. An der Vorderseite haben sich große Tuffquader erhalten, die fast an den Bogen des Septimius Severus anschließen. Die Rostra hat eine Länge von 23,80 Metern, also 80 römischen Fuß. Der aus kleinen Bruchsteinen gemauerte Teil ist restauriert. Die großen Löcher, die an der Vorderseite zu erkennen sind, dienten der Befestigung von Schiffsschnäbeln, also von an der Vorderseite von Kriegsschiffen angebrachten Rammspornen. Die hier angebrachten Schiffsschnäbel waren von dem republikanischen Vorgängerbauwerk hierher versetzt worden und stammten ursprünglich von Schiffen, die die Römer in der Seeschlacht von Antium gegen die Latiner 338 v. Chr. erbeutet hatten. Seit dieser Zeit hieß die Rednerbühne Rostra (von lateinisch rostrum: der Schiffsschnabel, Plural: rostra). Neben den Rostra stand die Columna Rostrata, eine Säule, die mit ebensolchen Schiffsschnäbeln verziert war. Gaius Duilius ließ sie nach dem wichtigen Seesieg bei Mylai (260 v. Chr.) über die Karthager im Ersten Punischen Krieg errichten.
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