Rom im Netz: Das antike Rom

dies martis ante diem XIV Kalendas Apriles MMDCCLXXVII ab urbe condita
Marstag, 14. Tag vor den Kalenden des April, 2777. Jahr nach Gründung der Stadt

Haus der Vestalinnen

Direkt anschließend an den Tempel der Vesta befindet sich das Haus der Vestalinnen. Das zweigeschossige Gebäude war mit größtem Komfort ausgestattet. Die Marmorfußböden und Wandverkleidungen sind teilweise noch erkennbar. Leider ist es mittlerweile auch nicht mehr möglich, den Innenhof des Hauses zu betreten. Das dortige Wasserbecken wird von den (heute teilweise kopflosen) Statuen der ranghöchsten Vestalinnen umsäumt.

Eine angehende Vestalin musste frei geboren, zwischen sechs und zehn Jahre alt und frei von körperlichen Mängeln sein; zudem mussten bei der Aufnahme beide Eltern noch am Leben sein. Der Dienst dauerte dreißig Jahre. In dieser Zeit war die Vestalin zur Keuschheit verpflichtet, ein Verstoß wurde grausam bestraft: Da die Vestalin der Göttin geweiht war, durfte sie nicht getötet werden. Also wurde sie in einer Kammer nahe der Porta Collina lebendig begraben - so sollte Vesta selbst entscheiden, was mit ihr geschehen sollte. Nicht tödlich, gleichwohl hart war die Strafe für eine Vestalin, die das heilige Feuer hatte ausgehen lassen: Sie wurde vom Pontifex Maximus ausgepeitscht.

Daneben genossen die Vestalinnen aber auch bedeutende Privilegien. Sie unterstanden nicht mehr der väterlichen Gewalt (diese Aufgabe übernahm teilweise der Pontifex Maximus, dessen Wohngebäude in republikanischer Zeit gleich nebenan lag), was sich nicht zuletzt darin äußerte, dass sie ein Testament machen und über ihren Besitz verfügen durften, was für eine römische Frau durchaus etwas besonderes war. Sie waren hoch angesehen, durften in der Stadt mit dem Wagen fahren und bei den Spielen und im Theater waren ihnen besondere Plätze reserviert. Sie hatten das Recht, innerhalb des pomeriums, der Stadtgrenze, begraben zu werden, und zum Tode verurteilte Verbrecher, die einer Vestalin ansichtig wurden, mussten begnadigt werden.

Forum Romanum
Der Ort, der über Jahrhunderte hinweg der Mittelpunkt der römischen - und damit der bekannten - Welt war: Das Forum Romanum. Auf dem Forum wurde zu Zeiten der Republik im Senat große Politik gemacht, von hier aus wurde das Imperium erobert, hier befanden sich die ehrwürdigsten Tempel der Stadt. Doch auch das alltägliche Leben hatte auf dem Forum Romanum einen Mittelpunkt: Es wurden Geschäfte gemacht und allerhand feilgeboten, in den Basilicae tagten die Gerichte und die Müßiggänger der antiken Großstadt hatten in den großen Säulenhallen einen bevorzugten Aufenthaltsort.
Adresse:
Via della Salara Vecchia 5-6
00186 Roma
(entlang der Via dei Fori Imperiali, etwa der Einmündung der Via Cavour gegenüber)
Haltestelle:
Metro B "Colosseo", Tram 3 "Colosseo", Busse 60, 75, 84, 85, 87, 117, 175, 271, 571, 810, 850

Busse Piazza Venezia (Kapitol): H, 30, 40, 44, 46, 60, 62, 63, 64, 70, 81, 84, 85, 87, 95, 117, 119, 160, 170, 175, 271, 492, 571, 628, 630, 715, 716, 780, 781, 810, 850, 916, 541
Öffnungszeiten:
9 Uhr-1 Stunde vor Sonnenuntergang
Eintritt:
12 EUR (Ticket umfasst das Forum Romanum, das Kolosseum und den Palatin und gilt für zwei Kalendertage), red. 7,50 EUR; Zuschlag von 3 EUR, falls im Kolosseum eine Ausstellung gezeigt wird
  Behindertengerecht  Audioguides

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