Romreise vom 30.3. bis 3.4.08

(...Habt Geduld, ich werde mich schon noch damit beschäftigen, wie man zitiert....)
Zu Borromina:
Ja, Dan Brown hat sich in seinen "Illuminati" Rom schon ein bißchen nach seinen Wünschen zurecht geschustert. Gerade auf dem Plan am Anfang fallen dem Romliebhaber doch einige Sachen auf: z.B. die Piazza Rotonda liegt plötzlich südlich des Pantheons. Auch dass auf der Piazza Barbarini ein Obelisk gestanden haben soll (S. 449), der im Rahmen der Metroarbeiten entfernt und durch den Tritonenbrunnen ersetzt worden wäre, ist natürlich Quatsch. Der Tritonenbrunnen steht seit 1637 an dieser Stelle. Und Santa Maria della Vittoria liegt natürlich gegenüber von Santa Susanna am Largo di Santa Susanna/ Largo di San Bernardo.
Jedoch kann ich Dan Brown dafür nicht böse sein: Für eine Führung ist das alles nur positiv, da es so möglich ist, das Buch mit der Wirklichkeit zu vergleichen und Gespräch und Diskussion unter den Teilnehmern zu bewirken. Und darauf kommt`s ja an.


Hallo,

ganz so schlecht wie Du schreibst, hat Dan Brown in Rom nicht recherchiert. Auf der Piazza Barberini stand nämlich wirklich ein Obelisk und zwar von 1632-1822. Dann wurde dieser verlegt. Heute kann man ihn im Garten der Villa Medici bestaunen.

Hier ein Stich von Giuseppe Vasi. Man sieht den Obelisken vorne rechts liegend:
Barberini.jpg

Und hier der Obelisk im Garten der Villa Medici:
Garten der Villa Medici.jpg
Da der Obelisk 1790 nach Florenz gebracht wurde, hat man im 19. Jahrhundert hier eine Kopie aufgestellt.

Gruß
Heinz
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke! Wieder was dazu gelernt! Hab ich aber ehrlich nirgends gefunden. Und ich hab mich auch immer gewundert, wo der denn dann hingekommen sein soll. Der echte Romkenner zeigt sich in solchen Fällen dann doch! Aber immerhin ist er nicht beim U-Bahnbau versetzt worden!!!
freut sich Domitilla
 
Am Nachmittag und Abend


Nach einer ausgiebigen Mittagspause waren dann doch alle (bis auf Spurensucher, der noch mal auf die Piazza Navona wollte und unserer Freundin, die die Größe der Ausgrabungen in Ostia etwas unterschätzt hatte und sich so schnell nicht wieder einfand) bereit, mir wieder zu folgen: Piazza Venezia, Monumentum, Insula, Kapitolsplatz, Santa Maria in Aracoeli mit dem Santo Bambino (ich finde, dass muss man gesehen haben, um einen kleinen Einblick in italienische Frömmigkeit zu bekommen; mir persönlich tut es von meinen Vorstellungen vom Kind in der Krippe jedes Mal weh, es zu sehen, aber die Verehrung dieser Darstellung spielt in Rom anscheinend für viele eine große Rolle – große Prozession durch die Stadt, Wundertätigkeit usw.)
An der Stelle: Meine Tochter war letztes Jahr mit uns in Rom. Voll Sorge um ihre Freundin, die trotz eifrigen Übens partout nicht schwanger werden konnte, betete sie beim Santo Bambino, zündete Kerzen an und brachte ihrer Freundin eine kleine Figur davon mit. Keine vier Wochen später war die schwanger. Soviel zur Wunderkraft des Santo Bambino – und zur Wunderkraft des menschlichen Glaubens! Ich denke, dass es für viele Menschen wichtig ist, zu wissen, dass ihr Neuanfang unter einem guten, gesegneten Stern steht – und sie ihn von daher mutig angehen können. Santo Bambino – immer einen Besuch wert!
Von den verschiedenen Aussichtspunkten am Kapitolshügel gab`s eine kleine Einführung in die Kaiserforen, ins Forum Romanum und den Palatin. Einiges über die sieben Hügel, auf denen Rom entstand, die man von dort aus zumindest erahnen kann usw. usw. Was man halt so an dieser Stelle erzählt..... Schließlich überließ ich die Meinen am Eingang zum – jetzt zu bezahlenden – Forum Romanum ihrem Schicksal und ihren schriftlichen Reiseführern – Nachdem ich ihnen diesmal gesagt hatte, mit welchen Bussen sie wieder ins Hotel kommen!!!

Ich selbst ging die paar Schritte zu der kleinen Kirche SS. Cosma e Damiano, die ich mir noch nie angesehen hatte. Besonders das Apsismosaik interessierte mich. Es war sehr ruhig und angenehm in der Kirche und ich ließ mir viel Zeit. Das Mosaik erinnerte mich inhaltlich an Santa Prassede, war aber viel einfacher gestaltet. Hier wie dort auch ein Lämmerfries als unterer Abschluss.
Danach wollte ich mir – wenn schon in dieser Gegend – noch einmal den Moses anschauen, wieder mal nach langer Zeit. Die Stufen von der Via Cavour hoch waren echt nicht mehr lustig!!! In meinem Alter!!! Und in San Pietro in Vincoli war auch noch eine Messe, der Moses weiträumig abgesperrt! Okay, man muss auch manchmal Pech haben! Lockeren Schrittes entschloss ich mich, über das Colosseum zurück zu laufen, wo mir ein echt post-kartenmäßiges Foto gelang. Spurensucher hatte sich inzwischen von der Piazza Navona in die Kuppel des Petersdoms zurückgezogen und daher war für einen Cappuccino nicht zu begeistern. Also zog ich mich zu einem heißen Bad bis zum Abendessen ins Hotel zurück.

Pünktlich um halb acht trafen wir uns, um in unser Lieblingsrestaurant zu gehen. Es heißt „La Rusticella“ und liegt in der Nähe der Vatikanischen Museen; Straße weiß ich selbst- verständlicherweise nicht, aber die Metrostation „Cipro“ liegt auch in dieser Ecke. Also, wer Antipasti liebt, ist dort an der richtigen Stelle: Es gibt ein riesiges, appetitlichst angerichtetes Buffett davon, in Selbstbedienung, Fisch, Muscheln, diverse Gemüse (geschmort/frittiert), Eier in diversen Variationen, Fritatta, usw. usw. Es scheint auch von Tag zu Tag etwas zu variieren. Teller 8 €. Die meisten aßen danach noch Pizza, schön dünn, im Holzofen gebacken und über den ganzen Teig hinweg belegt! Da sah man schon den Unterschied zum Vorabend. Manche hatten Pasta, eine Fischplatte hatten wir auch noch. Ich esse nach den Antipasti eigentlich immer nur noch dolci, die ich auch nur empfehlen kann. Wobei wir dieses Mal den absoluten Schlager hatten: Panna cotta mit Caramelsoße. Ich bin kein Freund von „gekochter Sahne“, aber es hat einfach nur genial geschmeckt. Wir haben alle Nachtische reihum gehen lassen, damit jeder mal probieren konnte: das Zitronensorbet war auch sehr lecker, meine Tiramisu eine Spur zu wässerig (kann ich also nicht empfehlen), der Karamelpudding dagegen auch in Ordnung. Die Herren aßen Käse. Die Jugendlichen holten sich in der benachbarten Gelateria Eis auf die Hand und gingen noch ein bisschen bummeln. Wir hatten noch drei Espresso, 2 Grappa , 1 Lemoncello; ach ja, drei Flaschen Wein und entsprechend Wasser hatten wir auch noch. Also, ich weiß nicht mehr, wer was genau jetzt gegessen hat, aber 9 Menschen waren ordentlich satt für 154 € . Für uns gibt es keinen Rombesuch ohne einmal „Rusticella“.
P.S. Es ist natürlich alles aus Stoff auf dem Tisch! Und der einzige Nicht-Italiener, den ich jemals dort wahrgenommen habe, war ein englischer Priester, der wohl seine Eltern zum Essen ausführte. Aber meine Wahrnehmung ist auch immer etwas eingeschränkt! Den Tip hatte ich übrigens von dem Nachtportier unserer Hotels auf meine Frage, wohin er denn mit seiner Familie so essen gehen würde (nachdem wir uns etwas besser kennen gelernt hatten!).

 
Hallo Domitilla,

danke für deinen tollen Bericht.Er kam gerade noch rechtzeitig weil wir morgen früh nach Rom fliegen und in der Nähe der Vatikanischen Museen wohnen (deinen Restauranttip "La Rusticella" werden wir auf jeden Fall probieren).
 
Pünktlich um halb acht trafen wir uns, um in unser Lieblingsrestaurant zu gehen. Es heißt „La Rusticella“ und liegt in der Nähe der Vatikanischen Museen; Straße weiß ich selbst- verständlicherweise nicht, aber die Metrostation „Cipro“ liegt auch in dieser Ecke.

Hallo Domitilla, Spurensucher

vielen Dank für euren interessanten Bericht.

Ich habe ein bisschen nach dem Restaurant geforscht:

La Rustichella, via Angelo Emo, 1 06/39720649 (Piazalle degli Eroi); 00136 Roma

liegt hinter dem Vatikan, vom Centro aus gesehen - war es das? Wollte nur sicher gehen, bevor ich es in die Liste nehme(die Straße gibt es nochmal, aber weit weg vom Vatikan)
 
Meine Tochter war letztes Jahr mit uns in Rom. Voll Sorge um ihre Freundin, die trotz eifrigen Übens partout nicht schwanger werden konnte, betete sie beim Santo Bambino, zündete Kerzen an und brachte ihrer Freundin eine kleine Figur davon mit. Keine vier Wochen später war die schwanger.
Ich würde wetten, da war noch jemand mit im Spiel. Im Extremfall kam wieder dieser Gabriel angeflogen :D

patta
 
Dienstag, 1.4. (aus Spurensuchers Sicht)

Herzlichen Glückwunsch, liebe Domitilla (und mir auch (vor allem) :blush:


Asterixinchen herzlichen Dank für die Glückwünsche!

Jetzt der Bericht

Also wieder Petersdom; es wird mir hier nie langweilig. Dieses Mal versuchte ich eine Struktur in meine Besichtigung zu bekommen und habe zwischen gehen - stehen - schauen gewechselt. Dabei gestaunt, was ich alles gesehen habe. Was gerade vorher nur teilweise zu sehen war, lag auf einmal im Mittelpunkt meiner Blicke, anderes war kaum noch zu sehen, wieder anderes tauchte neu auf. Das war spannend. Vor allem änderte sich der Raum aufdiese Weise ständig und wurde lebendig.



Nach der Mittagspause erst mal zur Piazza Navona und Umgebung um noch einige Fotos von den Wohntürmen zu bekommen.

Dann wieder zum Petersdom, aber erst mal auf die Kuppel. Blieb eine dreiviertel Stunde auf dem Umgang und schaute mir alles an. Besonders die Böden aber natürlich auch die Kuppel selbst.



Dann fing auch noch ein Chor (war gerade Hl.Messe) wunderschön zu singen an. Ich schaute in die Kuppel und kam mir "wie im Himmel" vor.



BeimAbstieg zum Dach hinunter entdeckte ich unter dem Treppenaufgang in einer Nische die Büste von Michelangelo.



Ich musste an Harry Potterdenken, der bei Dursleys ja auch (lange Zeit) unter der Treppe hausen musste.

Dann wieder runter in den immer leerer werdenden Dom und dort vor allem immer wieder das große Mandala unter der Kuppel abgehend; wieder mit Chorbegleitung. Ach, war das schön!
 
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heinzbeck62;45339 Und hier der Obelisk im Garten der Villa Medici: [ATTACH schrieb:
660[/ATTACH]

Gruß
Heinz

Danke, Heinz! Das sieht ja wunderschön aus. Ich glaube ich muss mal ein Projekt "Gärten in Rom" machen. Dann kommt dieser dazu

Bis bald und liebe Grüße

Spurensucher
 
Eigentlich sollte im Zitat der Obelisk mit Garten enthalten sein. Habe bestimmt zuviel gelöscht. Beim nächsten Zitat wird es besser

Bis bald Spurensucher
 
3. Tag, Mittwoch, der 2.4.2008

Statt Audienz fand um 10.30 Uhr ein Gedenkgottesdienst für Joh.Paul II. auf dem Petersplatz statt. Wir waren gegen 9.00 Uhr da. Standen erst eine Zeit in einer Schlage gefangen, bis Domitilla entdeckte, dass sich alle Menschen vor einem Einlass drängelten und den anderen unbeachtet und keinen anderen Menschen dorthin ließen. Jetzt drängelten wir uns dorthin durch und waren ruck-zuck auf dem Petersplatz.

Die Messe hatte viele lateinische Anteile, was aber hier in Rom, wo Menschen mit vielen Sprachen zusammenkommen, durchaus übergreifenden Sinn macht. Außerdem gab es immer wieder Anteile in anderen Sprachen, vornehmlich italienisch. Zum Schluss wurden alle vorhandenen Nationen in ihrer eigenen Sprache mit individuellem Inhalt angesprochen.

Anschließend war großes Foto-Shooting angesagt, als Benedetto durch die Menge fuhr.



Wir schlugen uns anschließend nach links zur Metro-Station durch. Brauchten aber dringend einen Rastplatz, weil Kaffee-Durst zum Einen und akuter Toilettenbedarf zum Andern bestand.

Bei Castroni in der Via Oktavio auf halbem Wege zu Station wurden wir fündig. Als wir eintraten wurden unsere Sinne von vielfältigen Eindrücken bestürmt: Kaffee und Tee in vielfältigen Verpackungen und Dosen, Gebäck, Pralinen, Schokoladen, Bonbons und vor allem die Düfte: Unbeschreiblich!

Wir blieben eine ganze Zeit dort, tranken für 1 € Cappucino und für 0,80 € Espresso (Domitilla und ich gönnten uns eine herrlich schmeckende Nougat-Nuss-Schokolade).

Weiter ging es dann mittels U-Bahn zu Termini und von dort zu Maria Maggiore.

Dort habe ich mich besonders für die Cosmatenböden interessiert.



Danach wollten wir noch zu S. Prassede, standen aber vor der verschlossenen Tür, weil zwischen 12.00 und 16.00 Uhr geschlossen ist.



Von dort noch ein Blick zu Maria Maggiore, dann trennten sich unsere Wege.



Meiner führte mich nochmals zum Petersdom, wo ich in aller Ruhe und immer schön am Fußboden orientiert (gehen - stehen - schauen) durch den Dom ging. Dann nahm ich schweren Herzens Abschied. Doch spätestens im Oktober gibt es ein Wiedersehen.

Bis bald

Spurensucher
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und Moin, Moin Spurensucher!


VIELEN DANK

für den Bericht


.... und eine Frage ---> wie häufig warst Du im Petersdom? ( ... ja, man entdeckt immer wieder was ..... )



Gruß - Asterixinchen :)
 
Mittwoch, 2. April 2008

Also, um es gleich von Anfang an zu sagen: Es war – in großen Teilen – nicht mein Tag!!!
Teilnahme an einer Audienz hatte ich gleich abgelehnt (3 bei Johannes Paul und eine bei Benedetto langen erst mal), aber als es dann ein Gottesdienst zum 3. Todestag von Johannes Paul II. wurde, hat Spurensucher mir doch noch eine Karte nachbestellt. Ich tue mich einfach schwer mit jubelnden Menschenmassen, egal, wem sie zujubeln. Von daher sind Audienzen, Weltjugendtage, alle Arten von Massentreffen nicht mein Ding. Trotz allem der Petersplatz im strahlendem Morgenlicht, der Dom angestrahlt von der Sonne, die wuchtigen Papstpaläste, all das hatte was und erzeugte, zumindest am Anfang, ein gewisses Wohlgefühl. Aber nach drei Stunden waren es wirklich nur ein Capuccino und eine „riesige“ Portion Nuss-Nougat-Schokolade auf dem Weg zur Metro, die mich wieder aus dem Reich der Leidenden in das der Lebenden überführten.
Auf dem Fußweg von Termini nach Maria Maggiore wurde wieder heftiger Cappucino-Durst, jetzt aber im Sitzen zu stillen, geäußert. Ich kannte da noch eine Bar, wo wir in der Hinterstube schon mehrmals an der Selbstbedienungstheke gegessen hatten; aber essen wollte niemand und draußen sitzen alle. Ja, und saß ich da, meinen Cappuccino vor mir, schaute auf die Hauptfassade von Maria Maggiore und auf den schönen hohen Glockenturm, schaute noch einmal auf meinen Capuccino und wusste plötzlich glasklar: Das war ein Fehler. Trinke niemals einen Cappuccino im Sitzen, wenn du dabei ein Denkmal anschauen kannst!!!!!! Ich sagte nur noch sanft in die Runde: „Trinkt mit Genuss! Es ist mit Wahrscheinlichkeit der teuerste Cappuccino eures Lebens!“ Er war es!! Ich hatte verdrängt, was der Kaffee damals auf der Via della Conziliatione oder der neben dem Colosseum gekostet hatte, diesmal waren es auf jeden Fall 6 €. Das tat weh!
Von daher war mir Santa Maria Maggiore danach auch vergällt und erst die Via Merulana hinunter besserte sich meine Laune wieder, um gleich ins nächste Loch zu stürzen. In San Giovanni in Laterano war irgendeine Konferenz über die Barmherzigkeit Gottes und die Kirche nur mit Eintrittskarte zu besuchen. Die Scala Santa und das Baptisterium noch zu. Da steht man halt erst mal rum!! Toll!!
Kaum war die Scala Santa geöffnet, erschienen zwei Busladungen Menschen, die sofort begannen, die Treppe hoch zu knien. Ein Schlag, ganze Treppe voll! Meine Gruppe war vollkommen entgeistert und ich irgendwie auch, weil in dieser Massierung hatte ich das Ganze noch nie erlebt. Es ist nicht meine Art von Religiosität, aber einzelne alte Mütterchen, die sich dort hinaufquälten, haben mich immer stark beeindruckt. Aber das da war irgendwie zuviel.
Ein ganzer Tag, an dem immer irgendwas zuviel war!
Dann gingen wir noch in das Baptisterium, das sehr viel Ruhe (nicht zuviel!) ausstrahlte. Ich mag Gebäude, die in einem die Vorstellung von etwas Rundem, Vollkommenen entstehen lassen, auch wenn dieses hier natürlich achteckig ist.
Danach nach San Clemente, das natürlich an dieser Stelle, besonders wenn man Jugendliche dabei hat, nicht fehlen darf. Wir konnten diesmal durch den Haupteingang und den kleinen
Vorhof mit Reinigungsbrunnen hinein, was die Struktur einer frühchristlichen Basilika noch deutlicher machte. Diese deutliche Unterscheidung der drei verschiedenen Bauwerke ist einfach faszinierend. Und noch das Mithrasheiligtum im Untergeschoss, das einem Einblicke in die damaligen Religionenvielfalt gibt – San Clemente versöhnte mich wieder mit dem Tag.
Und dann wurde doch noch alles gut: Ich hatte für abends eigentlich das „Pallaro“ vorgesehen, wo ich noch nie gewesen war, aber mit einer Vegetarierin und einer ausschließlich „Pizza Margherita“ essenden Jugendlichen ist da nicht wirklich was zu wollen.
Unser „Charmeur“ Jürgen entschloss sich, unserer Hotelmanagerin ein Restaurant für den Abend zu entlocken (preiswert, zentral und „delicious“), und sie nannte uns das „Focaccia“, in der Via della Pace 11 ( Tel. 0668803312), hinter der Piazza Navona, genau gegenüber dem Eingang der gleichnamigen Kirche. Irgendjemand hat mir so ein Kärtchen in die Handtasche gesteckt, sonst wüsste ich es schon wieder nicht mehr. Man muss neben einem feuerspeienden Pizzaofen nach unten in den Keller gehen. Ich fand es sehr gemütlich-angenehm; Bedienung sehr freundlich; wir mussten einen Moment warten, weil unser bestellter Tisch noch nicht frei war und bekamen als erstes eine Flasche Prosecco aufs Haus. Spurensucher und ich aßen eine Portion „Fritta mista“ (weil ich nicht wusste, was es ist, musste ich es natürlich bestellen): Zuchini, Schafskäse, eine dicke Scheibe Aubergine mit Mozzarella, ein große Krokette mit einer Mischung aus Kartoffel-Käse-Teig und eine Falafel. Danach war ich eigentlich satt. Dummerweise hatte ich noch eine Calzone bestellt, die aber mit so viel Käse gefüllt war, dass ich sie (obwohl lecker) nicht essen konnte. Die Pizzen wurden allgemein sehr gelobt, dünn, der Rand etwas dicker, wo man den wirklich leckeren Teig schmecken konnte. Aber mein Nachtisch-Magen verlangte dann doch noch nach einer, mit allen geteilten, „torta mista“: 5 kleine Tortenstücke, alle unglaublich lecker. Die Tiramisu muss auch ganz ausgezeichnet gewesen sein; ich konnte sie allerdings nicht mehr probieren. Alles in allem waren wir diesmal wieder bei 150 €, obwohl die Preise bei allem ca. 1 Euro höher waren als in der „Rustichella“; aber ich denke, das ist auch die Lage. Brot gab es übrigens keins, das ist mir noch aufgefallen. Wir werden wieder dort hingehen, da bin ich mir sicher; man ist mitten in der Stadt und kann davor und danach noch schön über die verschiedenen Plätze bummeln, was wir zu einem Abschiedsrundgang auch noch taten. Das ist echt ein paar Euro mehr wert.
So, das war`s! Hat ja auch lang genug gedauert! Aber ich wollte ja schon immer mal einen Fortsetzungsroman schreiben!
Bis zu meiner nächsten Romreise Ende Juni verbleibe ich
Eure Domitilla
 
Hallo Domitilla,

vielen Dank für diese wunderschöne Fortsetzung mit Deinem so unterschiedliche Erfahrungen bereithaltenden Tag!

Mir geht es bezüglich der Menschenmassen ganz ähnlich, darauf kann ich fast immer verzichten! Und San Clemente ist einfach immer wieder schön!
Deinen Schmerz über den teuren Cappuccino kann ich sehr gut verstehen, man ist stolz, dass man weiß, wie man es nicht machen sollte - und dann passiert es trotzdem! (Das am meisten nachwirkende Erlebnis dieser Art hatte ich allerdings in Nemi in den Albaner Bergen, dort gibt es das ganze Jahr Erdbeeren, ich war gerade dabei, von einer Grippe zu genesen und Erdbeeren schienen mir genau das Richtige zu sein. Leider haben wir nicht nach dem Preis gefragt, sie waren fantastisch, aber wir haben pro kleiner Portion 10 Euro bezahlt! ;))

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Planung der nächsten Romreise!

Angela
 
Hallo und Moin, Moin Domitilla und Spurensucher!



EIN SEHR GELUNGENER ( und mal etwas anderer ) BERICHT

mit vielen tollen Bildern und netten Begebenheiten

für den ich mich noch einmal recht herzlich

BEDANKE


Gruß - Asterixinchen :)
 
In Form und Inhalt sehr schön, sehr lesenswert :thumbup::thumbup::thumbup:

Herzlicht
bedankt sich
patta
 
NEUGIERIG ob der Cappucino denn wenigstens lecker war:roll:
DANKE für den tollen "live dabei"- Bericht aus Rom:thumbup:
SCHADE dass es schon vorbei ist:cry:


Lizabetta
 
Noch einmal vielen Dank für Euren schönen gemeinschaftlichen Bericht, Domitilla und Spurensucher! :thumbup:
Und natürlich nachträglich herzlichen Glückwunsch zu Eurem Hochzeitstag!
(Den im Rom zu verbringen - wäre tatsächlich `ne Idee (auch wenn wir so weit noch nicht sind :~, aber immerhin steht "in Rom flittern" schon fest an). Ihr seid da ja dann ein großes Vorbild für die Zukunft eines epidemisch Romitis- infizierten (Ehe-) Pärchens...:D

Danke an patta und Gaukler für die Info mit der verschlossenen Sant`Agnese (wenn auch schade; da ist sie gerade mal fertig renoviert...:(; na ja, an der Tür rütteln werde ich auf jeden Fall mal :D, bin auch auf ihr "frisches" Äußeres schon gespannt), an Domitilla für die weiteren "kalkulierten Fehler" bei den Illuminati (die Rache des Schnell- Lesens; landet alles bloß noch im Kurzzeitgedächtnis...:blush:8)) und an Heinz für Bericht und Bilder zum Obelisken auf der Piazza Barberini (man kann alt werden wie `ne Kuh und lernt immer noch dazu :nod::lol:).

San Lorenzo steht auf jeden Fall auch auf meiner Liste als einzige der sieben Pilgerkirchen, die mir noch "fehlt" ;) (in allen anderen war ich mindestens einmal). Und der Gianicolo auf der Liste des "muss mal wieder sein" (da war ich nur einmal im Dunkeln auf meiner allerersten (Gruppen-) Romreise anno 1999; aber super gegessen und eine wunderschöne Aussicht aufs nächtliche Rom hatten wir da!).

Liebe Grüße,
Borromina
 
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