Drei Kirchen
Bevor ich Abschied nehme von Rom, will ich noch drei der Kirchen zeigen, die wir an den letzten Tagen unseres Romaufenthaltes besucht haben.
Im Verlauf unserer Shopping-Tour konnten wir nicht der Versuchung widerstehen einen Blick auf den Platz vor San Ignazio und einen weiteren in die Kirche zu werfen.
Schon beim Betreten der Kirche werden die Augen von den farbenprächtigen Deckengemälden fast geblendet.
Der riesige Himmel des Barockkünstlers Andrea Pozzo überfordert mich immer wieder. Die Strahlen, die der dreifaltige Gott auf den Gründer des Jesuitenordens und über die Erdteile sendet, bedürfen einer näheren Betrachtung.
Pozzos Inszenierung des "heiligen Theaters" an der Decke von San Ignazio wurde zum Vorbild für viele andere europäische Künstler. Nicht zuletzt hat Tiepolo dieses Vorbild in etwas abgewandelter Form im Treppenhaus der Würzburger Residenz übernommen.
Zum Thema Theater passt auch das Gebäudearrangement auf dem Platz vor der Kirche. Diese anmutige Kulisse schuf der Möbelbauer Raguzzini, von dem man nicht einmal den richtigen Namen mit Sicherheit kennt.
Als zweite Kirche will ich hier kurz eine Kirche vorstellen, an der die meisten Touristen auf dem Weg mit dem Bus zu Sankt Peter vorbeikommen. Die prächtige Barockfassade der Chiesa Nuova kennt fast jeder Romtourist. Betreten haben dürfte diese Kirche aber nur ein kleiner Bruchteil der Rombesucher. Natürlich wurde die Kirche hier im Forum sicher schon mehrfach beschrieben. Ich möchte mich hier auf wenige Bilder in der Kirche beschränken, die auch ich erst zum Dritten mal besucht habe.
Auch hier beherrschen natürlich die vielen Gemälde die dreischiffige Basilika.
Sind diese auch weniger prächtig als jene in San Ignazio, befinden sich doch einige beachtenswerte darunter.
Die drei Bilder am Hochaltar sind Frühwerke von Paul Peter Rubens. Links ist der Hl. Gregor zwischen den Heiligen Maurus und Papinianus dargestellt. Die mittlere Tafel zeigt eine Gnadendarstellung Marias mit Engeln und rechts sieht man die Hl. Domitilla zwischen den Heiligen Nereus und Achilleus. Die von Caravaggio übernommene Lichtführung des späteren Rubens kann ich hier noch kaum erkennen. Vielleicht deutet sie sich aber schon an.
Da sehe ich eher Caravaggios Technik der großen Lichtkontraste bei diesem Werk von Scipione Pulzone, dem Bild "Christus am Kreuz mit Heiligen".
Als ich mich umdrehte, lenkten die goldenen Putten vor den Orgelpfeifen Augen und Objektiv auf sich und veranlassten den Zeigefinger zu mehrfachem Druck auf den Auslöser der Kamera.
Schließlich erblickte ich noch diese Kopie der Kreuzabnahme von Caravaggio. Das Original habe ich schon im Kapitel Vatikanische Museen gezeigt.
Nach der Siebenkirchenwallfahrt wäre eigentlich ein Besuch der Kapelle des Heiligen Philipp Neri Pflicht gewesen. Leider viel mir das erst im Nachhinein ein. Na ja, Rom, wir sehen uns wieder.
Als letzte Kirche will ich hier wieder einmal San Agostino vorstellen. Kenner meiner Berichte werden jetzt vielleicht stöhnen oder zumindest denken, schon wieder. Vor allem eines der ganz großen Meisterwerke Caravaggios lenkt meinen Schritt immer wieder ins Innere, wenn ich die Kirche bei einem meiner Spaziergänge offen finde. Leider habe ich es ja verpasst,dieses Highlight meiner Gruppe vorzustellen.
Ich beginne allerdings mit dem zweiten berühmten Bild in dieser Kirche, mit Raffaels Fresko Jesaja, das über der Skulptur Anna Selbdritt an einem Pilaster des Mittelschiffes zu sehen ist. Eine Ähnlichkeit mit Michelangelos Propheten an der Decke der Sixtinischen Kapelle ist durchaus zu erkennen.
Wenden wir uns nun Caravaggios Meisterwerk, der Pilgermadonna zu. Unverkennbar sind die für ihn typische und bei diesem Bild vollendete Lichttechnik und der fast schon brutale Realismus seiner Figuren, denen ich mich nun im Detail zuwenden will.
Frappierend ist der Unterschied zwischen der jungen, strahlenden Madonna, bei der eine stadtbekannte Prostituierte Modell gestanden haben soll, mit dem wohlgenährten Christuskind auf dem Arm und dem staubbedeckten Pilgerpaar.
Immer wieder betrachte ich die dreckigen Füsse des Pilgers und das faltige, vor Freude strahlende Gesicht der Pilgerin sorgfältig. An einer Ferse des Pilgers hat sich die Haut abgelöst. Sicher handelt es sich um eine fast verheilte Blase, die er sich auf dem langen Pilgerweg gelaufen hat. Das ist auch heute noch ein ungelöstes Problem bei vielen Pilgern.
Die ganz große Faszination lösen bei mir aber das markante, gütige Gesicht der Alten und ihre gefalteten Hände mit den langen, wahrscheinlich rheumageplagten Fingern aus.
Zur Auflockerung folgen nun einige weitere Fotos von weniger wichtigen Objekten in der Kirche.
Die kürzlich erfolgte Heiligsprechung der beiden Päpste hat ihre Spuren hinterlassen. Die Skulptur der heiligen Rita vor ihrem Bild ist mit einer roten Rose geschmückt. Sie hatte in jenen Tagen Namenstag.
An der Madonna del Parto nahmen wir schon einmal Abschied von Rom, auch wenn die Abreise erst zwei Tage später erfolgen sollte.
Bevor ich Abschied nehme von Rom, will ich noch drei der Kirchen zeigen, die wir an den letzten Tagen unseres Romaufenthaltes besucht haben.
Im Verlauf unserer Shopping-Tour konnten wir nicht der Versuchung widerstehen einen Blick auf den Platz vor San Ignazio und einen weiteren in die Kirche zu werfen.
Schon beim Betreten der Kirche werden die Augen von den farbenprächtigen Deckengemälden fast geblendet.
Der riesige Himmel des Barockkünstlers Andrea Pozzo überfordert mich immer wieder. Die Strahlen, die der dreifaltige Gott auf den Gründer des Jesuitenordens und über die Erdteile sendet, bedürfen einer näheren Betrachtung.
Pozzos Inszenierung des "heiligen Theaters" an der Decke von San Ignazio wurde zum Vorbild für viele andere europäische Künstler. Nicht zuletzt hat Tiepolo dieses Vorbild in etwas abgewandelter Form im Treppenhaus der Würzburger Residenz übernommen.
Zum Thema Theater passt auch das Gebäudearrangement auf dem Platz vor der Kirche. Diese anmutige Kulisse schuf der Möbelbauer Raguzzini, von dem man nicht einmal den richtigen Namen mit Sicherheit kennt.
Als zweite Kirche will ich hier kurz eine Kirche vorstellen, an der die meisten Touristen auf dem Weg mit dem Bus zu Sankt Peter vorbeikommen. Die prächtige Barockfassade der Chiesa Nuova kennt fast jeder Romtourist. Betreten haben dürfte diese Kirche aber nur ein kleiner Bruchteil der Rombesucher. Natürlich wurde die Kirche hier im Forum sicher schon mehrfach beschrieben. Ich möchte mich hier auf wenige Bilder in der Kirche beschränken, die auch ich erst zum Dritten mal besucht habe.
Auch hier beherrschen natürlich die vielen Gemälde die dreischiffige Basilika.
Sind diese auch weniger prächtig als jene in San Ignazio, befinden sich doch einige beachtenswerte darunter.
Die drei Bilder am Hochaltar sind Frühwerke von Paul Peter Rubens. Links ist der Hl. Gregor zwischen den Heiligen Maurus und Papinianus dargestellt. Die mittlere Tafel zeigt eine Gnadendarstellung Marias mit Engeln und rechts sieht man die Hl. Domitilla zwischen den Heiligen Nereus und Achilleus. Die von Caravaggio übernommene Lichtführung des späteren Rubens kann ich hier noch kaum erkennen. Vielleicht deutet sie sich aber schon an.
Da sehe ich eher Caravaggios Technik der großen Lichtkontraste bei diesem Werk von Scipione Pulzone, dem Bild "Christus am Kreuz mit Heiligen".
Als ich mich umdrehte, lenkten die goldenen Putten vor den Orgelpfeifen Augen und Objektiv auf sich und veranlassten den Zeigefinger zu mehrfachem Druck auf den Auslöser der Kamera.
Schließlich erblickte ich noch diese Kopie der Kreuzabnahme von Caravaggio. Das Original habe ich schon im Kapitel Vatikanische Museen gezeigt.
Nach der Siebenkirchenwallfahrt wäre eigentlich ein Besuch der Kapelle des Heiligen Philipp Neri Pflicht gewesen. Leider viel mir das erst im Nachhinein ein. Na ja, Rom, wir sehen uns wieder.
Als letzte Kirche will ich hier wieder einmal San Agostino vorstellen. Kenner meiner Berichte werden jetzt vielleicht stöhnen oder zumindest denken, schon wieder. Vor allem eines der ganz großen Meisterwerke Caravaggios lenkt meinen Schritt immer wieder ins Innere, wenn ich die Kirche bei einem meiner Spaziergänge offen finde. Leider habe ich es ja verpasst,dieses Highlight meiner Gruppe vorzustellen.
Ich beginne allerdings mit dem zweiten berühmten Bild in dieser Kirche, mit Raffaels Fresko Jesaja, das über der Skulptur Anna Selbdritt an einem Pilaster des Mittelschiffes zu sehen ist. Eine Ähnlichkeit mit Michelangelos Propheten an der Decke der Sixtinischen Kapelle ist durchaus zu erkennen.
Wenden wir uns nun Caravaggios Meisterwerk, der Pilgermadonna zu. Unverkennbar sind die für ihn typische und bei diesem Bild vollendete Lichttechnik und der fast schon brutale Realismus seiner Figuren, denen ich mich nun im Detail zuwenden will.
Frappierend ist der Unterschied zwischen der jungen, strahlenden Madonna, bei der eine stadtbekannte Prostituierte Modell gestanden haben soll, mit dem wohlgenährten Christuskind auf dem Arm und dem staubbedeckten Pilgerpaar.
Immer wieder betrachte ich die dreckigen Füsse des Pilgers und das faltige, vor Freude strahlende Gesicht der Pilgerin sorgfältig. An einer Ferse des Pilgers hat sich die Haut abgelöst. Sicher handelt es sich um eine fast verheilte Blase, die er sich auf dem langen Pilgerweg gelaufen hat. Das ist auch heute noch ein ungelöstes Problem bei vielen Pilgern.
Die ganz große Faszination lösen bei mir aber das markante, gütige Gesicht der Alten und ihre gefalteten Hände mit den langen, wahrscheinlich rheumageplagten Fingern aus.
Zur Auflockerung folgen nun einige weitere Fotos von weniger wichtigen Objekten in der Kirche.
Die kürzlich erfolgte Heiligsprechung der beiden Päpste hat ihre Spuren hinterlassen. Die Skulptur der heiligen Rita vor ihrem Bild ist mit einer roten Rose geschmückt. Sie hatte in jenen Tagen Namenstag.
An der Madonna del Parto nahmen wir schon einmal Abschied von Rom, auch wenn die Abreise erst zwei Tage später erfolgen sollte.
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