Pilgern für Anfänger und Fortgeschrittene

Enttäuschend für Nihil war allerdings, dass die Geheimrezepte für das Herstellen von Giften leider im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen waren.
@Nihil
Vielleicht war es ganz gut so, dass die Geheimrezepte verloren gingen. Wer weiß, auf welche Gedanken du sonst hättest kommen können.
Aber doch nicht hier im Forum? Nein, natürlich nicht!:cool:
Bixio- mit Verlaub!!!!:D

Erst dachte ich, ich müsste dich mal über mein spitzes Knie legen und dir den Popo klopfen( durch die Lederhose macht das nicht viel Schaden)
Aber dann erinnerte ich mich meiner Vorfahren....Da war tatsächlich eine Giftmischerin dabei, die ihr unheiliges Tun und Leben unter dem Henkersbeil beendete.
Die Gene tragen sich scheinbar durch mehrere Generationen durch.....insofern hast du Recht. Nihil kann keinen Forumsgiftanschlag mehr durchführen aufgrund der fehlenden Rezeptur....:cool::cool::cool:

@Nihil
gut, dass du den christlichen Weg mit tanzenden Nonnen und anderen „Kleinigkeiten“ gewählt hast, auf deren Beschreibung wir ansonsten hier im Forum verzichten müssten.

Ich wäre zwar bereit gewesen, die körperliche Züchtigung auf mich zunehmen, obwohl mein damaliges Kleidungsstück, das mich vor übergroßen Qualen geschützt hätte, wohl längst in einem prähistorischen Museum verschwunden ist.

Aber der christliche Pfad der Tugend ist besser, und können wir nun gefahrlos und mit uneingeschränktem Genuß verfolgen, welche Nebensächlichkeiten und Wichtigkeiten ihr noch für uns entdeckt habt.

Danke für euren schönen Bericht!;)
 
Gerade erst habe ich den Bericht mit der Galeria Borghese entdeckt. Ein wirklich wunderschönes Museum. Schade dass ihr keine Zeit mehr für den Park hattet. Doch Hauptsache ihr habt den Termin nicht verpasst.
 
Pilgern für Anfänger und Fortgeschrittene

Donnerstag 26.10.2023 Vormittag

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Nach einem guten Frühstück und der genauen Studie von ca. 10 Wetterberichten zogen wir bewaffnet mit Regenschirm und Jäckchen weiter. 90 % Regenwahrscheinlichkeit ließen einfach keine andere Wahl, diese lästigen Utensilien mussten mit.

Doch zunächst ging es zur Piazza Navona, dort wollte sich Pecorella mit ihrer Freundin, der Reiseführerin treffen.

Dabei sahen wir wieder Asiaten, die sich mit Gassigehen ihr Geld verdienen.


Die Freundin hatte nur wenig Zeit, also was in Rom wenig Zeit heißt, denn das ist römischer Lebensstil....man nimmt sich die Zeit für Freunde....und so verbrachten wir 2 nette und unterhaltsame Stunden in einer kleinen Bar an einer Gassenkreuzung. Mehrmals mussten Gäste und Cafè-Personal die Bäuche, Markisen oder Bestuhlung "einziehen", denn die kleinen Lieferwagen kamen kaum um die Kurve. Nihil war zufrieden, konnte sie sich doch ganz ihrem Koffeinkonsum hingeben, sie saß aber auch nicht an der gefährlichen Ecke....

Schaf und die Reiseführerin, debattierten über die weiterhin anhaltenden Beschwerlichkeiten und Schikanen, die die kleinen Agenturen haben, weil die großen Anbieter durch Bots alle Tickets in Sekunden aufkaufen.
So haben weder die kleinen Unternehmen noch Einzelreisende die Chance an die Tickets zum Normalpreis zu kommen. Die versprochene Personalisierung ist auch leicht zu umgehen.


Vielleicht sollte da jeder mal dran denken, wenn er aus Bequemlichkeit oder einem vorgegaukelten, aber nicht vorhandenen Sicherheitsversprechen heraus, die großen Plattformen nutzt und horrende Summen zahlt. Die großen Agenturen bieten selber gar keine Touren an, sie sind nur Vermittler. Ähnlich wie die großen Buchungsplattformen für Hotels, oder Ferienwohnungen. Ihnen gehören ja auch nicht die Unterkünfte.

Nach mehrmals wiederholtem Kaffeeritual flitzte die Reiseführerin mit flottem römischen Fahrstil auf ihrer Vespa durch die engen Gassen davon.

Für die Due Pazze ging es weiter zu den Mercati Traiani. Nihil war noch nie dort gewesen und bei Pecorella war es nun auch schon länger her.


Dabei gab es dann auch Einblicke in / auf die Baustelle an der Piazza Venezia.

aber auch immer noch fotogenes.


Mitten im Knotenpunkt des touristischen Gewühls gelegen, wird dieser Ort von den meisten deutlich unterschätzt . Und das zeigt sich auch an den Besuchern...es sind keine vorhanden. Die Due Pazze waren alleine in dem großen Areal.
Warum die Touristen diesen Ort meiden und alle ins Kolosseum rennen, erschließt sich uns nicht. Dabei handelt es sich doch um ein Einkaufszentrum, da können doch die meisten Damen gar nicht widerstehen.


Pecorella fand alle möglichen Ein- Aus- Weit- Durch- und Lichtblicke interessant,


Nihil verschaffte sich erst mal einen Durchblick und war ebenfalls gut beschäftigt und fotografierte eifrig Großartiges, Kleinteiliges und Verbotenes.


Wir blieben lange an diesem schönen Ort der Ruhe und Beschaulichkeit.

Selbst quengelige Schafe werden dort gut versorgt, zwar gibt es kein Eis, aber es gibt einen Automaten mit Snacks und Getränken, die gerade mal 1,00 - 1,50 Euro kosten.

Da das Schäfchen gerade etwas schwächelte, bekam es zur weiteren Motivation einen Schokoriegel .

Und natürlich gibt es dort auch saubere Toiletten!

Nachricht vom Pilgerweg:
über den Monteluco mit Convento San Francesco und Bosco Sacro, Basilika San Salvatore nach Spoleto

Aufbruch: 9:00 Uhr
Wetter: Endlich Sonne in Sicht

Die immer noch nassen Gewänder wurden gegen sommerliche Kleidung getauscht.
Die Beva war nur kurz mit im Convento San Francesco mit dabei und muss heute leider im Hotel das schmerzende Knie pflegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei wirklich schöne Programmpunkte. Ich erinnere mich gut an meinen ersten Besuch in den Mercati Traiani 2007. Ich war fasziniert, wie ähnlich moderne Einkaufszentren in Städten den Mercati Traiani im Aufbau sind. Meist besuche ich sie wegen Ausstellungen, die stets wunderbar und interessant sind.
Herzlichen Dank für den Berichtsteil und sehr gerne weiter so.
 
Die Mercati Traiani habe ich auch in guter Erinnerung. Damals gab es eine Ausstellung über römische Kaiser, wenn ich mich recht erinnere und in den Gassen und auf den Mauern gab es flauschige Gäste. Der Ausblick über die Foren ist einfach fantastisch und auch die Nähe zum Geschlechterturm fand ich beeindruckend.

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Schöne Ein-, Aus-, Durch-, und andere-Blicke serviert ihr uns da.
Aber das Angebot für Kaufwütige im ehemaligen Einkaufszenrum ist halt schon arg limitiert.
Lieber Bixio, gottseidank, war das Angebot limitiert auf ganz essentielle Sachen. Ein Heuballen oder noch besser eine Eisdiele in den Mercati Traiani....und das Schaf wäre dort eingezogen.
 
Pilgern für Anfänger und Fortgeschrittene

Donnerstag 26.10.2023 Nachmittag

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Trotz Schoko-Stengeli, einem kühlenden Wasser, Toilettengang und auch sonst entspanntem Spazierens, machten sich bei den Due Pazze erste Konditionsschwächen bemerkbar.

Sie stiegen die Stufen hinab zur Via dei Fori Imperiali. Den von Nihil belobigten Pizzaladen im Touri-Hotspot bei der Treppe schlugen die Due Pazze aus. Ihre Kraft reichte nicht mal mehr aus um in der Schlange anzustehen.

So bogen sie dann in die Via Cavour ein und fanden eine Lokalität , wo sie ihre schwindenden Lebensgeister wieder ins Lot bringen konnten.

Die Füße bekamen ihre wohlverdiente Ruhepause, die Mägen mussten nicht mehr knurren, und schon erwachten neue Lebensgeister und man beschloss, so gestärkt das Forum Romanum zu besuchen.


Der Eingang bei der Via dei Fori Imperiali war schnell erreicht, es ging flott voran im Kassenbereich, die Schlange war überschaubar. So standen wir auf der Via Sacra und atmeten tief das antike Rom ein.

Das Schaf strebte auf die Grünfläche beim Haus der Vestalinnen, den Ort liebt sie ja besonders und knabberte ein paar Blümchen.



Dann ging es hinauf auf den Palatin.

Nihil verlor das Schaf kurz aus den Augen und suchte mit ihrem Teleobjektiv das Forum ab.


Doch Pecorella war zwischenzeitlich auf einer Bank nieder gesunken und in die Fänge einer amerikanischen Großfamilie auf Italienrundreise geraten. Es folgte ein netter Plausch mit der 79-jährigen Familienchefin.

Die Füße waren noch motiviert und so schlenderten wir auf altbekannten Pfaden herum und besuchten das Palatin Museum.


Nihil behauptete steif und fest, dass jedes Mal neue Statuen und Säulen herumständen, die es beim letzten Besuch noch nicht gab. Deshalb fotografierte Nihil auch alles akribisch und sehr detailliert.


Das Schaf suchte die Hütte des Romulus, wahrscheinlich um endlich mal eine Nacht im Schafstall zu verbringen.


Langsam setzte schon die Dämmerung ein, das Forum leerte sich und auch für uns wurde es Zeit den langen beschwerlichen Heimweg unter die Hufe zu nehmen. Durch die kakophonische Geräuschkulisse entlang der Foren ging es wieder in unser schönes Refugium. Trotz schmerzender Füße behielten wir aber noch den Durchblick.


Neben den Füßen meldeten sich nun auch wieder unsere Mägen, allerdings erschien uns gerade einfach alles viel zu beschwerlich, selbst der Pizzakauf al taglio war nicht mehr zu schaffen. Darum gönnten sich die Due Pazze wieder Tramezzini und Aperol Spritz in ausreichender Dosierung in ihrer Lieblingsbar, gleich um die Ecke. Wie das Schaf schon feststellte: die schmerzenden Füße spürt man irgendwann nicht mehr und es reichte sogar noch für eine kleine Abendrunde.


Der Schlaf bei offenem Fenster war tief und fest. Die Due Pazze waren nach dieser Orgie nicht mehr ansprechbar....bis zum nächsten Morgen.

Nachricht vom Pilgerweg
Wunderbarer Höhepunkt des heutigen Tages: Dom Santa Maria Assunta besucht
Rückkehr gegen 17 Uhr, nach 7 Stunden auf den Füßen, eine Stunde Mittagspause war uns gegönnt.
Es beginnt wieder heftig zu regnen, was wird wohl morgen sein
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein strammes Tagesprogramm, da tun mir die Füße ja schon beim Lesen weh.
Selbst bei der Nachbereitung schmerzen sie nochmal.

und einem Schaf schmerzen ja gleich 4 Füße :D

Eigentlich hätte Pecorella vier Aperol trinken müssen.

Zum Glück trank sie nur zwei, denn sonst hätte sie am nächsten Morgen beim Aufwachen gedacht, dass ihre Wahrnehmung noch vom Aperol vernebelt ist.

Den Grund gibt es im nächsten Bericht.
 
Pilgern für Anfänger und Fortgeschrittene

Freitag 27.10.2023
Medium 327720 anzeigen


Zwei Aperol und das Laufpensum des vergangenen Tages zeigten ihre Wirkung, die Due Pazze schliefen tief und fest.

So gegen 7:00 Uhr wurde Pecorella wach und sah schon Licht in Nihils Schlafzimmer, also blökte sie ein fröhliches Guten Morgen in den Raum.

Doch es kam keine Antwort, lag Nihil etwa doch trotz Beleuchtung noch schlafend in den Daunen? Also nochmal „Guuuuuuten Morgeeeeeeeen“ geblökt, wieder nichts.

Pecorella hüpfte aus den Federn und fand Nihils Bett verlassen vor, Nichts, aber auch gar Nichts war vom Nichts zu sehen.

Bad, Küche alles leer, ob man Nihil wohl entführt hatte? Die immer noch wild zirpende Zikade tat, als wisse sie nix von Nix.

Eine Whatsapp brachte dann endlich Licht in das Dunkel des frühen Morgens. Nihil litt gegen 6:00 Uhr unter seniler Bettflucht und hatte sich zu einer Runde durchs morgendliche Rom aufgemacht. Alle Versuche das Schaf zu wecken und zum Mitgehen zu bewegen, waren erfolglos geblieben. Weshalb sich Nihil trotz ihrer Orientierungsschwierigkeiten aufmachte zu einem kleinen Stadtspaziergang.

Dabei wäre die Begleitung durch das Schaf sicherlich sehr sinnvoll gewesen, denn Nihil wollte zum Trevi-Brunnen und natürlich verlief sie sich, obwohl sie den Hinweisschildern folgte, wieder einmal und irrte durch die leere Innenstadt.

Zunächst ging es über die Piazza Navona, die leider durch die Brunnenabsperrungen sehr viel an Charme eingebüßt hat. Den Trevibrunnen erreichte Nihil dann irgendwann nach sonderbaren Wandlungen und Irrungen.


Der Trevibrunnen, leider ohne Beleuchtung( die wird ja bei Tagesanbruch ausgeknipst) und somit nicht attraktiv in Nihils Dafürhalten, dafür aber schon belagert von anderen Touris. Wir müssen uns leider daran gewöhnen, dass diese ehemals so angenehmen Randstunden, durch die Tipps in den Reiseführern nun auch massifiziert werden.

Schade, aber dafür betrat Nihil eine Kirche am Wegesrand. Das Oratorium Santissimo Crocifisso ist, bunt und wild, die letzten Ausläufer des Manierismus kann man hier bewundern.


Doch Nihil dürstete nicht nach höheren Erkenntnissen, sondern nur nach einem Kaffee. Und der ward ihr dann zuteil, nachdem sie unter Mühen und Anweisungen per Whatsapp das Schaf auf dem Campo di Fiori wiederfand. Der Kaffee wurde unterlegt mit köstlichen Cornetti aus dem Forno.
Wer es schafft den Campo dei Fiori so früh zu besuchen, der erlebt seinen Charme, der tagsüber mit den ansteigenden Touristenmassen leider verloren geht.


Nach ausgiebigem Frühstück stand wieder Kulturprogramm an....Zwangsbildung für das Schaf... Doch zuvor ging es noch in den nur wenige Schritte entfernten Lieblings-Lederwaren-Laden von @Schwarzwaldgirl zwecks zwangsmäßiger Geldausgabe.


Danach ging es in die Kapitolinischen Museen. Es war recht leer und wir konnten alles in Ruhe bestaunen.

Die Lupa ist umgezogen und steht jetzt zusammen mit der Reiterstatue des Marc Aurelius in der riesigen Halle, was ihrer Repräsentation nicht bekommt. Sehr schade, denn sie verliert sich in diesem riesigen Raum.


Am frühen Nachmittag schwächelte Pecorellas Kreislauf, wahrscheinlich noch eine Folge des aufregenden Morgens. So machte sie sich allein auf den Rückweg, schlenderte durchs Zentrum und fand interessante Laternen


während Nihil noch ausgiebig im Museum herumgeisterte. Man traf wieder zusammen in der Unterkunft und legte ein Päuschen ein, denn die beiden Pilgerinnen hatten noch ein nettes Abendprogramm vor sich.

Im Zug nach Frascati trafen wir wieder auf Romfan und den Bajuwaren zusammen. Was folgte, war ein netter Abend in dem wunderbaren Lokal "La Terra e il Mare". Exquisite Gerichte, die quer über den Tisch geteilt wurden, und ein echter Frascati, der schon beim ersten Schluck schmeckte und auch keine Folgen für die Heimreise nach sich zog. Alle traten trittsicher die Heimfahrt an.

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Romfan hatte die Due Pazze fest im Griff

Album 2795 anzeigen

Diesmal hatten wir den selben Ausstieg, was den Abschied erleichterte, denn so blockierten wir nicht, wie im letzten Jahr, die Abfahrt des Busses durch übermäßige Sympathiebekundungen im Fahrgestell.

Der Abschied vor dem Hotel der bayrischen Pilger dauerte dann immerhin noch ca. 20-Minuten, da wir nicht genau wussten, ob wir noch einmal die Gelegenheit zum großen Pilgerpalaver haben würden.

Mitteilung vom Pilgerweg:
Von Narni nach Rieti

Sacro Speco di Narni, Cascata delle Marmore, Santuario Fonte Colombo, Santuario del Presepe di Greccio
Aufbruch : 8 :15 Uhr leider immer noch Regen, doch ab 9:15 Uhr Sonnenschein.
Ankunft 18:00 Uhr in Rieti
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh je, jetzt ist man selbst um 6h nicht mehr allein am Trevibrunnen, sehr schade! Ich war bei meinen Spaziergängen so früh bisher stets als einzigi Touristin unterwegs.

Die kleine Lupa in dem großen Saal wirkt wirklich verloren - schade.

Schön, dass ihr wieder so ein tolles Treffen mit den Regensburgern hattet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Trevibrunnen und Umgebung war schon bei unserem letzten Rombesuch vor einem Jahr von frühmorgens bis Mitternacht von Menschenmassen belagert. Die Tipps in Social Media sind da wirklich unheilvoll.
 
Und wieder ein unterhaltsamer Tag. Vielen Dank für Euren Bericht. Ihr seid wieder viel gelaufen, Respekt! Es freut mich, dass Ihr beiden bei den Lederwaren fündig wurdet. Ja, ganz ehrlich, der Laden fehlt mir und sogar auch BEVA.
 
Pilgern für Anfänger und Fortgeschrittene

Samstag 29.10.23 Vormittag
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Heute war die einzige Gelegenheit den Palazzo Colonna zu besuchen, denn wie seit Marco Lodoli " Spaziergänge in Rom " bekannt, übt sich der Palast in übertriebener Zurückhaltung und verschliesst sich in aristokratischem Hochmut. Nur an einem Samstag morgen kann man ihn betreten. Doch, oh Wunder, gegen einen kleinen Obolus für den Unterhalt der Gärtner, darf man nun auch zusätzlich den wunderschönen Garten betreten. Dieser war sogar ohne Führung zugänglich, also genau so, wie es die Due Pazze lieben.

Die Füße waren dank einer erfrischenden Fußcreme wieder einsatzbereit, aber dennoch ließen wir uns - vernünftigerweise - mit dem Bus 64 bis quasi vor dem Eingang chauffieren. Aber unsere Füße waren durchaus wachsam, hatte man sie ja schon öfter mit solchen Schmeicheleien reingelegt. Nun, sie sollten im Laufe des Tages mal wieder Recht behalten.

Der Eingang in den Palazzo ist in der Via della Pilotta und hier sieht man 3 kleine Brücken, über die der Garten des Palazzo Colonna zugänglich ist. Ach wie oft hatte man sich schon gewünscht, einmal über eine der kleinen Brücken in die Gartenanlage schreiten zu können.

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Nun war es soweit. Wir schritten mit Stil und Anmut über eine der Brücken und eine wunderschöne Gartenanlage mit traumhafter Aussicht auf Rom erwartete uns.

Wie immer dauerte es ewig, bis die Due Pazze am höchsten Punkt des Gartens angelangt waren. Pecorella sprang aufgeregt in der Gartenanlage herum und Nihil hatte Mühe das Schaf auf dem rechten Wege zu halten. Wäre es doch fast in ein kleines, hübsches, künstliches Bächlein gefallen. Pecorella war so begeistert, denn die Anlage ähnelt ein wenig ihrer Lieblings-Villa, der Villa d'Este in Tivoli.

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Oben angekommen trafen sie auf einen sehr netten Aufseher, mit dem das Schaf auf Italienisch parlierte und der uns noch jede Menge wirklich römischer Geschichtchen auftischte. Und für den Aufseher war es natürlich auch eine nette Abwechslung, solchen Nordlichtern die südlichen Gefilde näherzubringen, statt stundenlang auf die akribisch geharkten Kieswege zu starren.

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Wir genossen die tolle Aussicht und die interessanten Perspektiven die sich uns in jede Richtung boten.

Mal in Farbe

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und mal in schwarz weiß

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Am Ende des Rundganges enterten die Due Pazze noch kurz einen nicht immer zugänglichen Raum im Palazzo Colonna, den Pius Pavillon. Ein Anreiz lag auch darin, dass wir dazu eine weitere der 3 kleinen Brücken überqueren durften, und "mit aristokratischer Hochmut" auf das Gewimmel unter uns herunterblicken konnten.

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Dann machte sich bei Nihil das erste Koffeintief bemerkbar, und auch da gab es eine nette Neu-Einrichtung. Man versorgt nun auch die Plebejer in einem im Innenhof liegenden Caffè. In gediegener Atmosphäre und mit Stil schlürfte Nihil ihren etwas überteuerten Kaffee.

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Ach ja, so ein kleines Päuschen tat gut, unsere Füße ließen sich bestechen und gaben vor, für den nächsten Marathon bestens gerüstet zu sein.

Auf die Besichtigung der Innenräume verzichteten wir, da wir zum einen beide schon zweimal den Palazzo besichtigt hatten und sonst auch unser nächstes Vorhaben der nun schon recht früh einsetzenden Dunkelheit zum Opfer gefallen wäre. Also ab zum Ausgang.

So langsam wurde den Due Pazze auch klar, dass sich der geheimnisvolle Pilger samt seiner Beva wirklich auf dem Weg nach Rom befand und dem Ziel immer näher kam. Denn schon morgen würde Romfan abreisen und die Due Pazze wären ohne Aufsicht. Seine Ankunft tat also wirklich Not. Aber noch waren sie guter Dinge, denn Googel Maps verriet ihnen, dass es noch über 70 km bis nach Rom waren.
Nachricht vom Pilgerweg:
Poggio Bustone
mit Convento San Giacomo und Sacro Speco (170 m extra Höhenmeter), Wanderung nach La Foresta über Cantalice.
Beva verblieb in Rieti wg. der anstehenden ausgiebigen Wanderung und um für Rom fit zu sein. Sie konnte mir nach Ankunft den Umbilicus Italiae zeigen, den geographischen Mittelpunkt Italiens.
 
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