An der Via Domitia zwischen Cavaillon und Apt
Am 28. Juli begann mein Sommerurlaub 2009, auf den ich mich lange gefreut hatte. Für acht kurze aber perfekte Tage ging es in die Provence, genauer in den Luberon. Ich kenne diese Gegend seit Mitte der 90er Jahre und habe die herrliche Landschaft mit ihren schönen Städtchen von Anfang an geliebt.
Da es für meine Begleiterin der erste verdiente Urlaub nach vier Jahren werden sollte, hatten wir uns für ein richtig tolles Hotel in der Nähe von Gordes entschieden, von wo aus wir die Gegend erkundeten. Erholung stand im Vordergrund und so unternahmen wir keine sehr weiten Autofahrten, sondern verbrachten auch gemütliche Stunden mit Lesen am Hotelpool.
Bei unseren Erkundungen leistete die gedruckte Ausgabe dieser Karte uns gute Dienste, besonders der folgende Ausschnitt.
Heute möchte ich Euch ein paar Eindrücke von unserem ersten Tag vermitteln.
Mittwoch, 29.Juli 2009
Der erste Ausflug führte uns in den kleinen Ort Caumont sur Durance. Bei meinen Vorbereitungen für die Reise hatte ich entdeckt, dass es dort eine Entdeckung mit Bezug zu Rom (ich kanns wohl nicht lassen ) zu machen gab: Einen römischen Garten!
Es duftete nach Pinien und die Zikaden gaben ein sommerliches Konzert, als wir am beeindruckenden Friedhof und der romanischen Kapelle Saint Sympohrien vorbei zum Eingang des römischen Gartens gingen, wo wir fast die einzigen Besucher waren.
1999 entdeckten Archäologen in Caumont die wenigen Reste einer römischen Villa aus dem 1. Jahrhundert. 1999 erwarb die Gemeinde das Grundstück und 2006 eröffnte der "Jardin romain".
In einem Ausstellungsraum am Eingang wird die Geschichte der Villa erzählt und es sind einige Funde ausgestellt. Die Villa lag in erhabener Position am Rand der Via Domitia, mit der wir uns am 2. Tag genauer beschäftigen werden.
Über den Dachziegel (2. Bild von links) spazierte eine Katze während er trocknete
Während von den Überresten der Villa heute nichts mehr zu sehen ist, hat man den dazugehörigen rund 2 ha grossen Garten rekonstruiert. Er erstreckte sich früher über drei mit Treppenanlagen verbundene Ebenen. Über die antike Bepflanzung weiss man wenig, ausser dass Weinstöcke und Obstbäume in der Nähe eines Wasserbassins zu finden waren.
Die einzelnen Teile des heutigen Gartens sind je einem römischen Gott oder einer Göttin zugeordnet und es gibt dort Bäume und Pflanzen, die mit den Göttern in Verbindung gebracht werden. Hier ein paar Beispiele:
Wasserbecken, Blick auf den Garten der Flora, im Hintergrund die Kapelle Saint Symphorien
An den Rändern des Gartens einige Original-Mauern
Die Mitte des Gartens bildet ein aussergewöhnlich langes (65 Meter) und schmales Bassin, das wohl früher von einem Steg überspannt wurde, den man nachgebaut hat. Der Boden ist von über 50.000 gut erhaltenen kleinen Ziegeln bedeckt:
Sogenanntes Labyrinth des Minotaurus
Es hat mir dort sehr gut gefallen, obwohl es sicher geeignetere Jahreszeiten gibt, Frühling und Frühsommer, um diesen Garten in grösserer Blütenfülle zu bestaunen. Auch werden die Bäumchen in einigen Jahren, wenn sie grösser sind, noch beeindruckender sein!
Bei Interesse kann man sich hier einen französischen Videoclip ansehen (HQ anklicken). Der leitende Archäologe berichtet über das Gartenprojekt und die Villa. Weiterer Videoclip.
Leider hatte die Kapelle Saint Symphorien bereits geschlossen, als wir auch sie besuchen wollten und von einem weiteren sicherlich interessanten Ziel in unmittelbarer Nähe, der "Chartreuse de Bonpas" wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts.
Nach einem kurzen Halt im Ortskern fuhren wir weiter:
Ich erinnerte mich nur noch unscharf an den Ort Ménerbes, wo wir aber auch nicht lange blieben, da die Mittagshitze uns zu schaffen machte. Der Ort ist u.a. durch den Schriftsteller Peter Mayle bekannt geworden.
Mitte: Blick auf den Mont Ventoux
Zum Mittagessen fuhren wir nach Gordes, einem meiner Lieblingsorte im Luberon. Dort liessen wir es uns im Schatten des Schlosses auf einer schattigen Terrasse gut schmecken:
Frisch gestärkt statteten wir der Kirche Saint Firmin einen Besuch ab, nicht ohne Antonius für geleistete Dienste zu danken :
Natürlich verliessen wir Gordes nicht ohne ein paar kleine Mitbringsel für die Daheimgebliebenen:
Am Abend genossen wir auf der wunderschönen Hotelterrasse die Sicht und eine gute Flasche Wein:
Diese möchte ich aus Anlass meines
2000. Beitrages
mit Euch teilen!
2000. Beitrages
mit Euch teilen!
Alla salute, liebe Foristi und bis morgen!
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