Madre und Padre in Rom

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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die nett bebilderte Fortsetzung

:thumbup::thumbup::thumbup:


Die Konzils-Ausstellung hatte ich im "Winter" auch auf dem "Plan" ... habe es damals aber nicht geschafft ...
 
Danke für die netten Rückmeldungen!

@=Qing: Es freut mich, dass meine Bilder Dir und Anna Freude bereitet haben. Ich weiß, wie viel Euch S. Maria in Ara Coeli bedeutet!

@= pecorella: Den Gesang in San Paolo hätte ich auch gerne gehört und kann mir vorstellen, dass es ein einmaliges Erlebnis war.


Bis heute bekomme ich Gänsehaut wenn ich mir die Videos anschaue. Leider kann ich sie hier nicht einstellen und euch daran teilhaben lassen.

Wenn ihr aber eine Möglichkeit wisst (außer you tube), dann würde ich euch gerne teilhaben lassen.

Ein ähnliches Erlebnis hatte ich übrigens in Santa Sabina im September, als wir nichts ahnend in den Eröffnungsgottesdienst der Benediktineräbte aus aller Welt gerieten.
Auch ein Gänsehauterlebnis, als ca. 200 Äbte anfingen zu singen.
 
Liebe Asterxinichen, liebe pecorella,
herzlichen Dank für Eure lieben Rückmeldungen!

Herzlichen Gruß
Padre
 
Cestius-Pyramide und Protestantischer Friedhof
Nach diesem einmaligen Geschmackserlebnis ging es mit der Metro B zu unserem nächsten Ziel. Nach zwei Stationen stiegen wir aus und sahen die Cestius-Pyramide. Dieses ungewöhnliche Grabmal wurde für den im Jahre 12 v. Chr. verstorbenen römischen Beamten Caius Cestius erbaut. Die Pyramide ist 27 m hoch und besteht aus Travertin und wurde mit Marmor verkleidet. Die Pyramide wurde gerade für eine bevorstehende Restaurierung eingerüstet.


Hinter dem Grabmal befindet sich der Protestantische Friedhof, oder genauer gesagt, der Campo Santo Acattolico. Ab dem 18. Jh. wurden hier Nicht-Katholiken, vor allem fremder Herkunft beigesetzt. So finden sich hier die Gräber von John Keats, Percy Bysshe Shelly, Sophie Schliemann, Gottfried Semper und August von Goethe. Wir betraten diese grüne Ruheoase von der schon Shelly schrieb: „Der Friedhof nimmt eine freie Fläche zwischen zwei Ruinen ein, im Winter von Veilchen und sommers von Gänseblümchen bedeckt.“ Nun waren wir im Winter dort und konnten Shellys Beobachtungen bestätigen.


Zunächst besuchten wir das Grab von August von Goethe. Madre war über die Inschrift auf dem Grabstein entsetzt. GOETHE FILIUS ist dort zu lesen. Johann Wolfgang von Goethe hat diese Inschrift auf dem Gedenkstein seines Sohnes setzen lassen.


Wir gingen durch die Grabreihen und ließen die vielen interessanten Grabmäler auf uns wirken. Dabei trafen wir auf einige der lebenden Bewohner dieses Friedhofs, die diesem Ort durchaus etwas mystisches verleihen.


Als wir so durch die Reihen gingen, sah Madre auf einem Grab eine Zitronengeranie und flugs war ein Ableger in ihrer Handtasche verschwunden und in den nächsten Tagen galt es diesen zu hegen und pflegen, damit er gut nach Deutschland kommen würde.



Nach unserem Rundgang setzten wir uns auf eine Bank mit Blick auf die Pyramide und ließen die Sonne auf uns scheinen. Nach einiger Zeit ging ich allein durch die Grabreihen und erlebte ganz unverhofft meinen persönlichen Höhepunkt unserer Romreise. Madre, auf ihrer Bank sitzend, bekam von all dem gar nichts mit. Mein Blick fiel auf ein Bronzekreuz. Diese Kruzifix sah dem dem Papststab von Paul VI., der vor allem durch Johannes Paul II. bekannt wurde, verblüffend ähnlich. Ich muss dabei erwähnen, dass ich diese Darstellung des gekreuzigten Christus sehr mag und dass ich schon etwas traurig war, als Benedikt XVI. diesen Stab nicht mehr benutzte. Mein zweiter Blick fiel auf den Namen des Verstorbenen, der hier begraben liegt: Lello Scorzelli. Und tatsächlich, dieser Künstler hatte den Papststab geschaffen. Ich ging hinter dem Grabstein und musste dieses Kreuz einfach berühren und erfühlen.


Sehr glücklich ging ich zu Madre zurück und wir fuhren mit dem Bus in Richtung Tiberinsel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cestius-Pyramide und Protestantischer Friedhof

Hinter dem Grabmal befindet sich der Protestantische Friedhof, oder genauer gesagt, der Campo Santo Acattolico. Ab dem 18. Jh. wurden hier Nicht-Katholiken, vor allem fremder Herkunft beigesetzt. So finden sich hier die Gräber von John Keats, Percy Bysshe Shelly, Sophie Schliemann, Gottfried Semper und August von Goethe. Wir betraten diese grüne Ruheoase von der schon Shelly schrieb: „Der Friedhof nimmt eine freie Fläche zwischen zwei Ruinen ein, im Winter von Veilchen und sommers von Gänseblümchen bedeckt.“ Nun waren wir im Winter dort und konnten Shellys Beobachtungen bestätigen.


Wir gingen durch die Grabreihen und ließen die vielen interessanten Grabmäler auf uns wirken. Dabei trafen wir auf einige der lebenden Bewohner dieses Friedhofs, die diesem Ort durchaus etwas mystisches verleihen.




Nach unserem Rundgang setzten wir uns auf eine Bank mit Blick auf die Pyramide und ließen die Sonne auf uns scheinen. Nach einiger Zeit ging ich allein durch die Grabreihen und erlebte ganz unverhofft meinen persönlichen Höhepunkt unserer Romreise. Madre, auf ihrer Bank sitzend, bekam von all dem gar nichts mit. Mein Blick fiel auf ein Bronzekreuz. Diese Kruzifix sah dem dem Papststab von Paul VI., der vor allem durch Johannes Paul II. bekannt wurde, verblüffend ähnlich. Ich muss dabei erwähnen, dass ich diese Darstellung des gekreuzigten Christus sehr mag und dass ich schon etwas traurig war, als Benedikt XVI. diesen Stab nicht mehr benutzte. Mein zweiter Blick fiel auf den Namen des Verstorbenen, der hier begraben liegt: Lello Scorzelli. Und tatsächlich, dieser Künstler hatte den Papststab geschaffen. Ich ging hinter dem Grabstein und musste dieses Kreuz einfach berühren und erfühlen.


Sehr glücklich ging ich zu Madre zurück und wir fuhren mit dem Bus in Richtung Tiberinsel.

Hallo Padre, wenn dieser Italiener, der diese Ferula für den Papst geschaffen hat auf dem nichtkatholischen Friedhof begraben ist dann war er wohl kein Katholik. Ich bin immer wieder über die katholische Kirche erstaunt wann sie tolerant ist und wann nicht.

Vielen Dank für den schönen Berichtsteil. Wann immer ich bis jetzt zu diesem Friedhof kam war er verschlossen :cry:

Tizia
 
Hallo Padre,
vielen Dank für den schönen Spaziergang über den Cimitero accattolico.

Mein Blick fiel auf ein Bronzekreuz. Diese Kruzifix sah dem dem Papststab von Paul VI., der vor allem durch Johannes Paul II. bekannt wurde, verblüffend ähnlich. ... Mein zweiter Blick fiel auf den Namen des Verstorbenen, der hier begraben liegt: Lello Scorzelli. Und tatsächlich, dieser Künstler hatte den Papststab geschaffen.

Dass Dich diese Entdeckung berührt hat kann ich mir gut vorstellen. Auch mir sagt dieses Kreuz viel, es erinnert mich an manches, was mich mit Rom verbindet. Und Deine "Entdeckung" hat mich angeregt, mich mal über den Künstler zu informieren.

Liebe Grüße
Pasquetta
 
...wenn dieser Italiener, der diese Ferula für den Papst geschaffen hat auf dem nichtkatholischen Friedhof begraben ist dann war er wohl kein Katholik.

Diese Frage habe ich mir auch gestellt, habe aber bisher darauf keine Antwort gefunden. Ich habe herausgefunden, dass er unter Johannes XXIII. als Restaurator in den Vatikanischen Museen gearbeitet hat und dass er von 1963-78 ein Atelier im Vatikan hatte. Er schuf im Petersdom das 'Portal des Gebets'. Dies lässt eher darauf schließen, dass er katholisch war. Vielleicht hatte er einfach nur den Wunsch auf diesem Friedhof bestattet zu werden. Ich kann auch nicht sagen, ob auf römischen Friedhöfen heute noch nach Konfessionen unterschieden wird?

Pasquetta schrieb:
Deine "Entdeckung" hat mich angeregt, mich mal über den Künstler zu informieren.

Ich bin gespannt, was Du so in Erfahrung bringen wirst!

Herzliche Grüße
Padre
 
Zuletzt bearbeitet:
Caro Padre,

auch wir waren damals mächtig beeindruckt vom Prostestantischen Friedhof. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß wir an einem ziemlich verregneten Nachmittag - es war wohl ein Samstag - da waren. Nur wenige Besucher hatten sich wie wir auf den Weg gemacht. Uns überkam damals ein ambivalentes Gefühl: einerseits waren wir angetan vom Frieden und der Ruhe dieses Ortes, der uns vorkam wie eine wohltuende Oase inmitten der pulsierenden Aeterna, andererseits spürten wir auch den Hauch des Todes und alles Vergänglichen und daß die, die hier ihre letzte Bleibe gefunden haben, nicht von uns gegangen, sondern uns nur voraus-gegangen waren. Hier ein Auszug aus unseren Begegnungen, Eindrücken und Beobachtungen:

"Genau an dieser Stelle war es – an der Pza. di Porta S. Paolo – , daß wir einem älteren deutschen Ehepaar begegneten, das wie wir auf der Suche nach dem Eingang des Protestantischen Friedhofs war – vom Sprachduktus und Habitus aus beurteilt zwei klassische Akademiker! Sie gaben sich zunächst ‚zugeknöpft’, unsere Konversation beschränkte sich auf Suggestivfragen, also mußte ein flotter Spruch her, um das Eis zu brechen. „Wir sind also nicht die einzigen ‚Verrückten’, die ihre Zeit in Rom mit einem Spaziergang auf einem Friedhof verbinden!“ Und siehe da, sie wurden gesprächig und erzählten, daß sie zusammen mit ihren erwachsenen Kindern einige Tage in Rom verbrächten, die ihrerseits gestern schon die gleiche Tour wie sie heute unternommen und, wie sie stolz hinzufügten, alle Gräber gefunden hätten. Ich wurde stutzig und fragte deshalb vorsichtig: „Wie ist das möglich? Wie findet man sich da zurecht? Gibt es Hinweise zu den wichtigsten Gräbern?“ Ich hatte wohl ihre Aufmerksamkeit geweckt. „Nein! Nein!“, lautete die Antwort. „So einfach ist das nicht. Dazu braucht man schon einen detaillierten Plan.“
Den hatten sie natürlich dabei, und zwar in Form einer Broschüre, die man übrigens in dem kleinen Büro am Eingang des Friedhofs erwerben kann. Darin befindet sich der zum Ausklappen gedachte Faltplan mit allen Parzellen (zona), Wegen und Grabstätten mit entsprechender Numerierung und den dazu gehörenden Namen. Bestimmt eine unverzichtbare Hilfe für alle Friedhof-Freaks! Ich war baff erstaunt und konnte meine Verwunderung nicht zurückhalten: „Das nenne ich eine Vorbereitung mit Tiefgang! Da muß ich leider passen.“

Inzwischen waren wir an der Pyramide des Cestius angekommen, diesem Gebirge aus einem Kern von Ziegelsteinen und einem Mantel von grau-schwarzem Travertin mit den glatten, geneigten Seitenwänden – nach streng geometrischer Vorlage errichtet – und deren Felsenspitze sich wachend über dem cimitero acattolico erhebt. Intuitiv wußte ich, daß hier der Eingang nicht zu finden war, denn nach meiner Kenntnis lag der Friedhof nicht außerhalb, sondern an der Aurelianischen Mauer, aber innerhalb des Stadtgebietes. Einmal unterwegs gingen wir ein Stück an diesem alten Schutzwall entlang, dann bogen wir rechts ab in die Via N. Zabaglia, und von da aus betraten wir durch einen Nebeneingang – eine Eisentür, soweit ich mich erinnere – den Friedhof, der so viele Namen trägt und von den Römern kurz und bündig als 'Testaccio' bezeichnet wird.

Auf dem Friedhof der vielen Namen

Schlagartig befindet man sich in einer anderen Welt – vom Lärm des vorbeirollenden Verkehrs hermetisch abgeschirmt. Es ist ein malerisches Fleckchen Erde, ein Ort des Friedens und der Stille, ein Refugium der Nachdenklichkeit und Besinnung, das mehr an einen Park als eine Ruhestätte für Tote erinnert. Man muß sich das ganze Gelände vorstellen als ein langgestrecktes Geviert, das zur Aurelianischen Mauer ansteigt, und das in seinem ältesten Teil, also am Fuß der Pyramide, eben ausläuft und den Charakter eines englischen Landschaftsgartens annimmt. Er ist bestanden und umschattet von schlanken Zypressen, von hohen Pinien mit ihren ausladenden Schirmen, von Lorbeerbäumen, von Sträuchern und Hecken, dazwischen ein verschlungenes Wegenetz und überall verstreut die unzähligen Gräber, die geradezu zur Entdeckungstour und zum stillen Dialog einladen.
Jedes Grab ist anders gestaltet, keins gleicht dem anderen! Angefangen von schlichten Grabsteinen, über Stelen, Sarkophagen, Büsten, Skulpturen, Kreuze in allen nur denkbaren Ausführungen bis hin zu geflügelten und gefallenen Engeln – alle Stile und Formen sind erlaubt, rührende Versuche, die Verstorbenen über den Tod hinaus zu ehren und die Erinnerung an ihre Person zu bewahren, steinerne Zeugnisse einer illustren Gesellschaft, die dem Zauber Roms erlegen war, und die – aus welchen Gründen auch immer – es abgelehnt hatte, den Status eines echten Römers anzunehmen.

Wir hatten nicht den Ehrgeiz, ‚alle Gräber zu finden’, sondern nur ein paar der bekanntesten. Uns kam es mehr darauf an, sich ganz der romantischen Atmosphäre zu öffnen. Vier Grabstätten wollten wir uns genauer ansehen, und das mußte auch ohne Plan gelingen. Zu diesem Zweck verteilten wir uns über das gesamte Friedhofsgelände, und jeder nahm sich eine Parzelle – una zona – vor. Das Grab des Sohnes zu finden, dessen Vater zu meinen Lieblingsdichtern gehört, Goethe nämlich, stellte keine besondere Herausforderung dar, zumal es auch ausgeschildert ist. Es liegt im oberen oberen Drittel des Gräberfeldes – nicht weit entfernt vom Aurelianischen Befestigungsgürtel und schon mehr in Richtung Parte Antica (Alter Teil), bewacht und beschattet von zwei hohen Zypressen. Für ein Einzelgrab überraschte uns die Größe der schmalen Stele mit dem Portrait-Medaillon von Goethes Sohn, in der noch nicht einmal sein Vorname eingraviert ist. August Goethe kam im Alter von vierzig Jahren nach Rom, und schon zehn Tage später starb er in seiner Wohnung, oder um es in Anlehnung an den dichterischen Genius seines berühmten Vaters zu sagen: „Sein Weg führte leise zum Orkus hinab.“
Es war das Schicksal des August Goethe, immer im Schatten des Dichterfürsten gestanden zu haben, und selbst im Tod durfte er nur bleiben, was er in seinem ganzen Leben war: „Goethe filius“ - Sohn Goethes!

Zu den zweifellos berühmtesten Toten gehören die beiden englischen Dichter Keats und Shelley – beide viel zu jung gestorben: der eine (Keats) an Schwindsucht, der andere (Shelley) ertrunken bei einer Segeltour im Golf von La Spezia, dessen Aschenurne unter mächtigen Pinien ihre letzte Ruhestätte gefunden hat, während sein Herz bei seiner Frau in England blieb. Cor Cordium – Herz der Herzen – diese zwei Worte findet man unter dem Namen dieses virtuosen Sprachbeherrschers auf seiner schlichten Grabplatte eingemeißelt. Darunter drei Zeilen aus Shakespeare’s „The Tempest“ (Der Sturm).

Peace, peace! he is not dead, he doth not sleep –
He hath awakened from the dream of life – (from ADONAIS)

Tief beeindruckt und nachdenklich verließen wir den - wie viele meinen - nach Père Lachaise in Paris romantischsten und verträumtesten Friedhof der Welt: it might make one in love with death to be buried in so sweet a place (man könnte den Tod liebgewinnen, an einem so anmutigen Ort begraben zu sein) – besser als Shelley es tut kann man seine Liebe zu diesem „Elysium“ nicht ausdrücken.
Vor dem Hinausgehen war natürlich die übliche Spende zum Erhalt dieses einmaligen Kulturdenkmals ‚fällig’. Wieder auf der Via Caio Cestio blickte ich noch einmal zurück, und da fiel mir das zinnenbestückte Hauptportal auf, das eher zum Eingang eines Castells als eines Friedhofs paßt, und die in großen Lettern aus dem Stein gehauene Inschrift: RESURRECTURIS, also denen, die auferstehen werden. Wenigstens im Angesicht des Todes, dachte ich, sind die dogmatischen Gegensätze zwischen Katholiken und Protestanten aufgehoben, und beide vereint der Glaube an die Auferstehung, d. h., daß sie von der Hoffnung getragen sind, nicht in eine bodenlose Leere zu fallen, sondern in ewigem Schauen mit Gott verbunden zu bleiben."

Viel Spaß beim Nachlesen
Seneca
 
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Diese Kruzifix sah dem dem Papststab von Paul VI., der vor allem durch Johannes Paul II. bekannt wurde, verblüffend ähnlich. Ich muss dabei erwähnen, dass ich diese Darstellung des gekreuzigten Christus sehr mag und dass ich schon etwas traurig war, als Benedikt XVI. diesen Stab nicht mehr benutzte.
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Lieber Padre,
vielen Dank für den Bericht, absolut schön!
Eine Frage zu diesem Kreuz, wir haben Rosenkränze von D.G. bekommen, von Papa Benedetto em. geweiht, das Kreuz ist genaus so wie das hier im Foto, aber eins verstehe ich nicht, was wir kommen haben sind Benedikt Rosenkranz, aber das Kreuz ist doch Paul VI. oder?

Liebe Grüße,

Qing​
 
Qing schrieb:
Eine Frage zu diesem Kreuz, wir haben Rosenkränze von D.G. bekommen, von Papa Benedetto em. geweiht, das Kreuz ist genaus so wie das hier im Foto, aber eins verstehe ich nicht, was wir kommen haben sind Benedikt Rosenkranz, aber das Kreuz ist doch Paul VI. oder?

Liebe Qing,
ja Paul VI. hat den Kreuzstab zum Ende des II. Vatikanischen Konzil in Auftrag gegeben und danach fast immer benutzt. Seine Nachfolger haben diesen Kreuzstab 'übernommen' und so wurde er zum Symbol des Papsttums. Benedikt XVI. hat den Stab, ich glaube ab 2009, nicht mehr benutzt.

Ich habe vor drei Jahren vom hiesigen Nuntius einen von Benedikt gesegneten Rosenkranz geschenkt bekommen, der auch noch das 'alte Kreuz' hat. Ich vermute mal, dass bei den Rosenkränzen das Kreuz einfach beibehalten wurde.

Lieben Gruß
Padre
 
...ja Paul VI. hat den Kreuzstab zum Ende des II. Vatikanischen Konzil in Auftrag gegeben und danach fast immer benutzt. Seine Nachfolger haben diesen Kreuzstab 'übernommen' und so wurde er zum Symbol des Papsttums.
Danke lieber Padre für die Erklärung, nun verstehe ich es auch besser. Da Anna ein Buch von D.G. bekam, dahin steht das Kreuz (jetzt erfahre ich von Dir, das Kreuz vom Paul VI ist), Papa Benedetto (em) hat diesen Stab, ich habe gemeint, dass es Benediktus Kreuz wäre.
Danke, wenn wir in Rom sind, werden wir an Dich denken.

Liebe Grüße,

Qing & Anna (Gott seit dank, Anna darf nun fliegen :))
 
Qing schrieb:
[...] wenn wir in Rom sind, werden wir an Dich denken.

Vielen Dank für Euer Gedenken, es bedeutet mir sehr viel :nod: Ich bin auch bei Euch, wenn ich die Osterfeierlichkeiten im Fernsehn verfolgen werde!

Euer
Padre
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schön bebilderte Fortsetzung

:thumbup::thumbup::thumbup:​


Madre war über die Inschrift auf dem Grabstein entsetzt. GOETHE FILIUS ist dort zu lesen. Johann Wolfgang von Goethe hat diese Inschrift auf dem Gedenkstein seines Sohnes setzen lassen.



auch ich finde diese Inschrift sehr befremdlich und habe es irgendwie nicht glauben können -> bis auch ich es mit eigenen Augen gesehen habe ...
 
Mein Blick fiel auf ein Bronzekreuz. Diese Kruzifix sah dem dem Papststab von Paul VI., der vor allem durch Johannes Paul II. bekannt wurde, verblüffend ähnlich. Ich muss dabei erwähnen, dass ich diese Darstellung des gekreuzigten Christus sehr mag und dass ich schon etwas traurig war, als Benedikt XVI. diesen Stab nicht mehr benutzte. Mein zweiter Blick fiel auf den Namen des Verstorbenen, der hier begraben liegt: Lello Scorzelli. Und tatsächlich, dieser Künstler hatte den Papststab geschaffen.


Hallo Padre,

neue Nachrichten zu beschriebenem Kreuz, zu dem ja etliche hier im Forum - wie zu lesen war - ihre ganz persönliche Beziehung haben. ;)
Papst Franziskus ist offenbar zum Kreuzstab von Paul VI. (1963-1978) und Johannes Paul II. (1978-2005) zurückgekehrt. Am Sonntagabend benutzte er die sogenannte Ferula erstmals im Gottesdienst zur Inbesitznahme der Lateran-Basilika. Am Tag nach seiner Wahl hatte Franziskus noch den Kreuzstab von Benedikt XVI. verwendet. Die bronzene Ferula Pauls VI. ist schlichter als die zuletzt von Benedikt XVI. verwendete und ist um die Darstellung des gekreuzigten Christus ergänzt.
LG
Pasquetta

die noch nichts Weiteres zum Künstler Lello Scorzelli gefunden hat. (Die Frage war, warum er auf dem Cimitero acattolico beerdigt ist obwohl er sein Atelier zeitweise im Vatikan hatte und in den letzten ca. dreißig Jahren seines Lebens intensive religiöse Kunstwerke schuf. Die Trauerfeier für ihn fand in der Kirche S. Spirito in Sassia im Borgo-Viertel statt.)
 
Pasquetta schrieb:
die noch nichts Weiteres zum Künstler Lello Scorzelli gefunden hat.

Vgl. Lello Scorzelli - Wikipedia
Biographie auf Englisch: Museo Vito Mele - Basilica Santuario Santa Maria de Finibus Terrae (LE)
Ferner Corriere della Sera -
E scomparve la ferula conciliare und La Quadriennale di Roma - Arbiq.
Bronzebüste Pauls VI: Lello Scorzelli.
Weitere Bilder: IDLE SPECULATIONS: Lello Scorzelli (1921 - 1997) (und Informationen in englischer Sprache).

Gruß
tacitus
 
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Pasquetta schrieb:
die noch nichts Weiteres zum Künstler Lello Scorzelli gefunden hat.
Vgl. Lello Scorzelli - Wikipedia
Biographie auf Englisch: Museo Vito Mele - Basilica Santuario Santa Maria de Finibus Terrae (LE)
Ferner Corriere della Sera -
E scomparve la ferula conciliare und La Quadriennale di Roma - Arbiq.
Bronzebüste Pauls VI: Lello Scorzelli.
Weitere Bilder: IDLE SPECULATIONS: Lello Scorzelli (1921 - 1997) (und Informationen in englischer Sprache).

Ja, diese Seiten zu Scorzelli habe ich auch schon entdeckt ;); trotzdem besten Dank dafür (nun sind die Links zu diesem Künstler gut zusammengefasst) :nod:.
Ich suche aber immer noch einen Hinweis darauf, warum er als Italiener (zusammen mit Francesco Rasore Biglione) auf dem Cimitero acattolico beigesetzt ist. Dass er vielleicht nicht katholischen Glaubens war (auch wenn er aus Neapel stammt ;) :twisted: und viele Jahre sein Atelier im Vatikan hatte) könnte ich mir noch vorstellen, aber warum hat man ihm dann ein Funerale in S.Spirito gehalten ... :? Fragen über Fragen ;), auf die vielleicht nur seine Ehefrau Edvige oder seine Tochter Olga Antwort wüssten... ;)

Falls ich jetzt zu sehr ins OT gerutscht bin und Padre es lieber sehen würde, wenn diese Scorzelli-Beiträge ausgegliedert würden, dann bitte ich einen Mod dies zu übernehmen.
Vielen Dank!

LG
Pasquetta
 
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Pasquetta schrieb:
die noch nichts Weiteres zum Künstler Lello Scorzelli gefunden hat.
Vgl. Lello Scorzelli - Wikipedia
Biographie auf Englisch: Museo Vito Mele - Basilica Santuario Santa Maria de Finibus Terrae (LE)
Ferner Corriere della Sera -
E scomparve la ferula conciliare und La Quadriennale di Roma - Arbiq.
Bronzebüste Pauls VI: Lello Scorzelli.
Weitere Bilder: IDLE SPECULATIONS: Lello Scorzelli (1921 - 1997) (und Informationen in englischer Sprache).

Gruß
tacitus

Lieber tacitus,
herzlichen Dank für die vielen Links! Ich hatte versucht etwas über seine Biografie herauszufinden, aber nicht viel Erfolg gehabt ...


Simone-Clio schrieb:
Hier noch der Link zu einer kleinen Bildergalerie Foto Papa Francesco torna al bastone pastorale di Giovanni Paolo II - 1 di 7 - Repubblica.it, die Dir hoffentlich gefallen wird.

Die Bilder haben mir sehr viel Freude bereitet! :nod:
 
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Tiberinsel und Jüdisches Viertel

Tiberinsel und Jüdisches Viertel
In der Nähe der Pyramide stiegen wir in einem Bus und fuhren in Richtung Vatikan zurück. Als wir uns derTiberinsel näherten, stiegen wir aus und überlegten, ob wir in das Gassengewirr von Trastevere eintauchen sollten, oder ob wir über die Tiberinsel ins Jüdische Viertel spazieren sollten? Ich überließ Madre die Entscheidung und sie wählte die zweite Variante. Auf der Mitte der Ponte Cestius blieben wir stehen, schauten zum Tiber hinunter und ließen uns eine Zeit lang von ihm in Bann ziehen.


Dann betraten wir die Insel und ich wollte Madre die Kirche San Bartolomeo all'Isola zeigen.


Da es aber inzwischen schon Mittagszeit war, war die Kirche bereits geschlossen. In einer Gelataria ließen wir uns nieder und genossen ein sehr köstliches Eis. Danach gab es noch einen Caffè in der „Inselbar“. Auf der Tiberinsel gibt es, wie soll es auch anders sein, eine Hausmadonna, die „Madonna della lampada al Tevere“, die ich sehr mag.


Von der Ponte Fabricius sahen wir schon die Kuppel der Synagoge


und wenige Minuten später waren wir mitten im Zentrum des Jüdischen Viertels. Madre wollte gerne noch einmal den Schildkrötenbrunnen sehen, den sie anscheinend sehr in ihr Herz geschlossen hat. Aber zuvor schauten wir uns die Portikus der Octavia und das Marcellus-Theater an. Durch kleine, enge Gassen gelangten wir zu unserem eigentlichem Ziel, dem Schildkrötenbrunnen. Als wir vor ihm standen waren wir etwas enttäuscht, denn der Brunnen „sang“ nicht, er war außer Betrieb und gab so ein etwas trostloses Bild ab.


Da ein Brunnen ohne Wasserspiele nur ein halber Brunnen ist, blieben wir dort nicht sehr lange und gingen weiter zum Lago di Torre Agentina.


Hier schauten wir zu den antiken Ruinen hinunter, dachten an Julius Caesar, der hier sein Leben lassen musste und beobachteten die vielen Katzen, die hier ihre Heimat gefunden haben und die sich gerade sonnten. Von hier aus stiegen wir in einem Bus der Linie 64 und fuhren zu unserer Unterkunft zurück und hielten eine ordentliche Mittagspause.

Wie an den Tagen zuvor, besuchte ich dann am frühen Abend die Messe in Sankt Peter. Die Vorbereitungen für die am nächsten Tag stattfindende Papstmesse waren sichtlich fortgeschritten. Inzwischen war das Mittelschiff vollständig bestuhlt (so hatte ich den Petersdom bisher noch nie gesehen), vor einer der gedrehten Säulen des Papstaltars stand eine Marienstatue, die ich bis dahin nur aus dem TV kannte




und der Papststuhl stand auch schon an seinem Platz. Ich weiß noch, dass gerade der leere Papststuhl mein Interesse auf mich zog. Dennoch hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass der Stuhl Petri einen Monat später tatsächlich verwaist sein würde ...

 
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