Madre und Padre in Rom

Es hat gedauert, aber nun ist der Bericht über unseren Ausflug ins antike Rom fertig geworden.
 
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Am Abend: Messe in St. Peter
Am Nachmittag machte ich mich allein auf in Richtung Petersdom. Zum einen wollte ich dort, wie am Vorabend, die Messe besuchen. Zum anderen wollte ich mir die Kunstwerke von Gian Lorenzo Bernini, die sich in St. Peter befinden, genauer ansehen. So ging ich als erstes in die Sakramentskapelle hinein. 1628 erteilte Papst Urban VIII. Bernini den Auftrag für die Kapelle einen bronzenen Tabernakel zu schaffen. Da die Sakramentskapelle nur Betern zugänglich ist und der Betrachtung des Allerheiligsten dient, ist das fotografieren aus verständlichen Grund nicht erlaubt. Aber hier findet man ein Foto.

Im Petersdom liefen bereits die Vorbereitungen für die Papstmesse am kommenden Samstagabend. In der Vierung standen schon die Stühle für die Kardinäle.


Dies machte es ein wenig schwer, das nächste Kunstwerk von Bernini näher in Augenschein zu nehmen: Die Statue des Longius in der Vierung der Kirche. Erst ein paar Tage vor unserer Abreise nach Rom hatte ich durch Zufall gelesen, dass diese Figur ein Werk Berninis ist.



Bis zum Beginn der Abendmesse war es noch gut eine halbe Stunde Zeit. Ich setzte mich in die erste Bankreihe und betrachtete ausgiebig die Cathedra Petri, die Bernini 1657-1666 im Auftrag von Papst Alexander VII. geschaffen hat. Der bronzene Stuhl im Zentrum des Kunstwerks ist eigentlich ein Reliquiar. In dem Bronzestuhl befindet sich ein Holzstuhl, von dem man lange annahm, dass es sich dabei um den Lehrstuhl des Apostel Petrus handelte. Heute ist man sich sicher, dass dieser Holzstuhl zur Krönung von Karl dem Kahlen angefertigt wurde.


Von meinen Platz aus konnte ich auch das Grabmal von Papst Urban VIII. ganz gut sehen.


Dann schaute ich mir das Grabmal von Alexander VII. an.


Nach der Messe verließ ich die Kirche, aber ein Blick auf das bestuhlte Mittelschiff musste noch sein.​

Bis zum Abendessen hatte ich noch Zeit und da ich gerade auf den Spuren Berninis war, beschloss ich nach S. Maria del Popolo zu fahren, um mir die Chigi-Kapelle anzuschauen.
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die ausführlichen und schön bebilderten Fortsetzungen

:thumbup::thumbup::thumbup:


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(oder andere sehr ähnliche Rekonstuktionen)

ein klein wenig sich das Forum Romanum vorzustellen

;) ;) ;)
 
Die Chigi-Kapelle in S.Maria del Popolo
Mit der Metro fuhr ich zur Piazza del Popolo und freute mich endlich die dortige Chigi-Kapelle zu sehen. Bisher hatte ich dazu keine Gelegenheit gehabt, denn die Kapelle wurde in den vergangenen Jahren restauriert. Voller Spannung betrat ich S. Maria del Popolo, ging in das linke Seitenschiff und stand bald darauf vor der Kapelle.


Bekannt wurde die Kapelle durch den Film Illuminati, in der eine entscheidende Szene in eben dieser Kapelle spielt. Die Kapelle wurde in den Jahren 1507-1515 nach den Plänen Raffaels im Auftrag des Bankiers Agostino Chigi errichtet. Raffael begann mit den Grabmäler für Agostino Chigi und seinem Bruder Sigismondo. Vollendet wurden sie aber von Gian Lorenzo Bernini. In der Kapelle befinden sich zwei Skulpturen von Bernini: 'Habakuk und der Engel', sowie 'Daniel mit dem Löwen'.



Mehr durch Zufall blickte ich nach oben und sah die wunderschöne Kuppel, die Szenen aus der Schöpfungsgeschichte zeigt.



Nun musste ich mich auch schon auf den Rückweg machen, denn ich war mit Madre vor einem Lokal verabredet und ich wollte sie nicht warten lassen.
 
Asterixinchen schrieb:
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Vielen Dank für den Link! Ja, er hat mir weitergeholfen. Ich bin was das antike Rom angeht doch eher ein Banause, auch wenn ich durchaus Interesse dafür habe.

Lieben Gruß
Padre
 
Lieber Padre,

auch ich gehöre zu den großen Bewunderern des unsterblichen Bernini. Schau mal, was ich für Dich in meinem Bericht entdeckt habe:

Der Bronzebaldachin des Bernini:

Wir gingen jetzt den Mittelgang hinunter, dabei fielen unsere Blicke immer wieder auf die Sterne mit den Angaben der Längenmaße anderer Kirchen, kamen an der so steif wirkenden Bronzefigur des Petrus vorbei, dessen Segen ich mir durch Berühren seines vorgestreckten Fußes einholte – wofür die andern drei nur ein mildes Lächeln übrig hatten - , und dann endlich standen wir vor dem eigentlichen Blickfang der Basilica, dem auf vier gewundenen Säulen ruhenden Baldachin über dem Papstaltar. Hier im Zentrum von Sankt Peter unter der Kuppel des Michelangelo, dort wo Langhaus und Querhaus zusammentreffen, wollte Papst Urban VIII. ein Kunstwerk von monumentaler Architektur errichten lassen, das für immer und ewig mit seinem Namen verbunden blieb. Deshalb sorgte er auch dafür, dass überall die Zeichen seiner Familie, die Bienen nämlich, subtil angebracht wurden.
Die Idee – das concetto – zu diesem ehrgeizigen Projekt stammte von Bernini, das er aber ohne das technische Können seines späteren Rivalen Borromini nicht hätte ausführen können. „So entstand hier ein Werk, so dauerhaft wie schön, das beide unsterblich machte.“ (J. Morrissey)
Dieser Baldachin gilt als Meisterwerk des Barock, obwohl der Begriff ‚Barock’ noch gar nicht existierte. Wir verbinden mit dem Barock i. a. üppige Formen und Farben, schwelgende Rundungen und Kurven, aber wenn man diesen Papstaltar länger betrachtet, erkennt man ein ganz anderes Prinzip, nämlich das noch ungeformte Material der Bronze durch elegante Drehung, durch diskretes Rankenwerk, durch vom Wind bewegte Volants und durch unauffällig wirkende Eckstatuen in Bewegung zu versetzen und durch Bewegung zu beleben mit dem Ziel, das Ganze in Leichtigkeit, Harmonie und Schönheit zu verwandeln.

Die cathedra Petri:
Diesen Effekt wollten wir natürlich auch bei seinem anderen großen Werk, der Cathedra Petri, studieren, und zwar aus nächster Nähe. Leider war der Zugang zur Chorapsis versperrt, so dass uns nur der Blick aus der Ferne möglich war. Die Idee, die dem Aufbau dieses Altares zu Grunde liegt, erkannte man auch so: es ist eine wunderbare Vereinigung von Licht und Bewegung. Eine Bewegung, himmelwärts gerichtet und veranschaulicht durch eine Wolke aus Putten und Engeln, und ein großes, ovales Alabasterfenster – mit der Taube des Heiligen Geistes in der Mitte - , aus dem das Licht wie aus einem goldenen Spiegel fällt und somit zu einem Brennpunkt der ganzen Kirche wird.
Im Mittelpunkt des Altars die Cathedra Petri, der Stuhl Petri – Symbol der päpstlichen Autorität, die auf den beiden Pfeilern von Gehorsam und Disziplin ruht; Tugenden übrigens, die sich im profanen Bereich mehr und mehr in Auflösung befinden und verdrängt werden durch eine allgemeine Beliebigkeit, die Papst Benedikt als „Diktatur der Moderne" bezeichnet, „die nichts als endgültig anerkennt und als letzten Maßstab nur das Ich und seine Gelüste gelten lässt.“ (Osservatore Romano vom 22. April 2005)
Aber lassen wir diese Überlegungen, sonst werden noch falsche Schlüsse gezogen!
Also, der Stuhl Petri scheint zwischen Himmel und Erde zu schweben – eine symbolische Balance auch für die Kirche von heute, die darin besteht, dass sie durch Glaubenskraft überzeugen muß mit positiven Effekten für die eigene Lebensführung.
Um in dieser Position zu verharren, brauchen ihn die vier Kirchenväter (zwei lateinische, zwei griechische) nur mit dem Finger zu stützen. Diese Bronzefiguren überragen – nebenbei gesagt – alle andere Statuen in der Peterskirche an Größe.

Augustinus und das Wappen von Papst Benedikt VI. :
Gerne hätte ich mir eines von den Standbildern, nämlich das des Hlg. Augustinus, näher angeschaut, denn dieser vielleicht bedeutendste Theologe der Antike hat das Denken des jetzigen Papstes von Beginn seines Studiums an bis auf den heutigen Tag nachhaltig geprägt. Zwischen beiden besteht geradezu eine innere ‚Wahlverwandtschaft’.
Das Wappen Benedikts zieren drei Symbole: der gekrönte Mohr, ein lastenschleppender Bär und eine Muschel. Die beiden letzten Symbole haben sehr viel mit Augustinus zu tun. Die Muschel erinnert an einen kleinen Jungen, der am Ufer des Meeres spielte und dabei versuchte, mit einer Muschel das Wasser aus dem Meer in eine Kuhle zu schöpfen. Befragt, was er da tue, antwortete das Kind: „Dasgleiche, was du tust. Du versuchst die Geheimnisse Gottes mit deinem Verstand auszuschöpfen, und ich, ich versuche das Meer auszuschöpfen!“

Das Symbol des Bären erinnert an eine Meditation des Augustinus zum Psalm 73: „Ein Lasttier bin ich vor dir. Dennoch bin ich stets bei dir.“
Beide – Augustinus wie der Papst – spüren die Last ihres Amtes, spüren die Verantwortung, die sie tragen und die von ihnen erwartet wird, aber trotzdem fühlen sich beide von Gott in die Pflicht genommen, seiner Botschaft in ihrer jeweiligen Zeit eine Stimme zu geben und den Dialog mit allen Weltanschauungen zu suchen. In einem so verstandenen Dienst können beide gewiß sein, ganz nahe bei Gott zu sein. Er hält sie fest in seiner Hand.

Das Grabmal von Papst Alexander VII. :

Wir komplettierten unsere ‚Bernini-Tour’ mit einer genaueren Betrachtung des Grabmals von Papst Alexander VII. im linken Kirchenschiff bei einem der Aufgänge in die Kuppel, das uns wegen seiner originellen Idee in bester Erinnerung geblieben ist. Nicht nur wir hatten dieses Denkmal für uns entdeckt, sondern andere auch, und folglich herrschte hier ein dichtes Gedränge.
Es ist das letzte Werk Berninis, und irgendwie sieht man es ihm an, denn die Bewegung, die dieser Plastik zu Grunde liegt, ist nicht mehr so ‚furios’ wie früher, eher zurückhaltend, um dadurch die Melancholie, die wie ein unsichtbarer Schatten über der ganzen Anlage schwebt, stärker zu betonen – vielleicht in Vorahnung seines eigenen Todes.
Deutlich zu erkennen ihr pyramidaler Aufbau, deren Spitze eingenommen wird von der Figur des Papstes, die Bernini auf einen hohen Sockel plaziert hat, der auch den Namen des Pontifex trägt. Er erscheint nicht in der Gestalt eines Triumphators, sondern ganz menschlich: kniend, ins Gebet vertieft, die Tiara neben sich auf einem Kissen. Der Papst und die ihn umgebenden allegorischen Figuren sind aus Marmor gemeißelt. Sie zählen zu den Lebenden, während der Tod einer anderen Welt angehört und durch ein schweres rotes Tuch, über und über in Falten drapiert, vom Leben getrennt ist. Der Tod – als bronzenes Gerippe ausgeführt, sein Kopf bleibt unter dem Tuch verborgen – hält in seiner Hand eine Sanduhr, die sozusagen als Memento mori die Unabwendbarkeit des Todes symbolisiert.

Liebe Grüße
Seneca
 
Freitag, 1. Februar 2013

Sankt Paul vor den Mauern
Im Vorfeld unserer Reise hatte meine Mutter eigentlich nur einen einzigen Wunsch geäußert. Sie wollte nochmals Sankt Paul vor den Mauern besuchen. Bei unserer ersten Reise war sie von dieser Basilika total begeistert und empfand sie als die schönste Kirche Roms. Am Morgen fuhren mit dem Bus nach Sankt Paul und betraten den 'Vorhof' der Kirche.


Sankt Paul war nicht bestuhlt und so konnten wir die ganze Größe dieses Raumes in uns aufsaugen. In der Apsis wurde gerade die hl. Messe gefeiert und so war das dortige Mosaik beleuchtet.



Wir verweilten eine Zeit lang am Grab des Apostels Paulus und schauten uns das Mosaik von Papst Benedikt XVI. an. Zum damaligen Zeitpunkt hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich es zum letzten Mal beleuchtet sehen würde!


Dann besuchten wir den Kreuzgang. Hier möchte einfach nur die Bilder sprechen lassen:






Hier im Forum las ich, dass in San Paolo eine Ausstellung zum II. Vatikanischen Konzil zu sehen ist. Diese Ausstellung wollte ich mir nicht entgehen lassen. Leider waren meine Erwartungen viel zu hoch. Die interessantesten Exponate waren ein Skript von Johannes XXIII., indem er das Konzil (in Sankt Paul vor den Mauern) angekündigt hat und der Konzilsausweis von Karol Wojtyla, den späteren Papst Johannes Paul II.



Als wir die Kirche verließen und in Richtung Metro-Station gingen, sah meine Mutter diese Bar


und wollte dort gerne einen Kaffee trinken. Also gingen wir dort hinein und ich ahnte nicht welch römische Kaffeespezialität mir in Kürze kredenzt werden sollte.

Mamma bestellte einen Milchkaffee und ich einen Cappuccino. Der Barista fragte mich, ob ich ihn mit Schokolade haben wolle? Ich nickte – und nahm an, er meinte 'mit Kakao'. Ich wurde eines besseren belehrt und bekam eine Tasse, die mit Nougatcreme ausgestrichen war und in der dann der Cappuccino gegossen wurde. Dieses Getränk war mir einfach zu süß und für meinen Geschmack einfach nur widerlich, aber ich nahm es mit Fassung und in den folgenden Tagen kamen wir immer wieder auf dieses Getränk zurück und amüsierten uns.

 
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Als wir die Kirche verließen und in Richtung Metro-Station gingen, sah meine Mutter diese Bar


und wollte dort gerne einen Kaffee trinken. Also gingen wir dort hinein und ich ahnte nicht welch römische Kaffeespezialität mir in Kürze kredenzt werden sollte.

Mamma bestellte einen Milchkaffee und ich einen Cappuccino. Der Barista fragte mich, ob ich ihn mit Schokolade haben wolle? Ich nickte – und nahm an, er meinte 'mit Kakao'. Ich wurde eines besseren belehrt und bekam eine Tasse, die mit Nougatcreme ausgestrichen war und in der dann der Cappuccino gegossen wurde. Dieses Getränk war mir einfach zu süß und für meinen Geschmack einfach nur widerlich, aber ich nahm es mit Fassung und in den folgenden Tagen kamen wir immer wieder auf dieses Getränk zurück und amüsierten uns.



Hallo Padre,

in genau dieser Bar saß ich Weihnachten draußen an den Tischen als ich vom Meer zurück kehrte. Gute Idee mit dem Foto, das gibt einen schönen Wiedererkennungseffekt.

Ich hab einen Caffé bestellt da wurden keine Nachfragen gestellt. :lol:

Den schönen Kreuzgang will ich unbedingt auch einmal besuchen. Er erinnert mich sehr an den von San Giovanni in Lateran. Vor allem die Recycling-Mosaike :nod:

Liebe Grüße

Tizia
 
Die Chigi-Kapelle in S.Maria del Popolo
Mit der Metro fuhr ich zur Piazza del Popolo und freute mich endlich die dortige Chigi-Kapelle zu sehen.
Danke lieber Padra,
diese Kirche steht diesmal am 26.03. auf meinem Plan.
vielen Dank für den Vorgeschmack.

LG
Qing
 
...empfand sie als die schönste Kirche Roms.
Ich stimme Madre zu.
Danke für das Foto.
Dann besuchten wir den Kreuzgang. Hier möchte einfach nur die Bilder sprechen lassen:





Danke für alles. ich liebe diesen Kreuzgang. Deine Fotos bringen mir die schönen Erinnerungen im Weihnachten wieder.
Die zarte Rose ist für mich die Anna. Sie hat eine besondere Geschichte: sie war in der 23 WO geboren mit nur 475 gr.(die drei kleinste Baby in Nürnberg) Wir waren sehr langer im Krankenhaus. Als wir nach Hause kamen, habe ich alles verloren. Es ist ein Wunder, dass wir 12 Jahren danach im Rom standen. In einem wunderschönen Dezember Nachmittag war ich mit meiner zarten Rose in diesem Kreuzgang, die Erinnerungen kamen hoch, die Fotos bedeutet mir sehr viel.
Danke!
sah meine Mutter diese Bar

Hier waren wir auch.

LG und ich danke Dir vom Herzen!
Qing
 
San Paolo ist auch eine meiner Lieblingskirchen und ich besuche sie jedes Mal wenn ich in Rom bin.
Sie war die erste der 4 Basiliken die ich besucht habe und ich war sehr beeindruckt.

Außerdem hatte ich im Mai 2012 ein so wunderschönes Erlebnis dort, als wir auf eine Gruppe sizilanischer Pilger stießen, die mit ihren Gesängen die ganze Kirche erfüllten. Gott sei Dank habe ich das auf Video und ich schaue es mir immer wieder gerne mit Gäsehaut-Feeling an.
 
Danke für die netten Rückmeldungen!

@=Qing: Es freut mich, dass meine Bilder Dir und Anna Freude bereitet haben. Ich weiß, wie viel Euch S. Maria in Ara Coeli bedeutet!

@= pecorella: Den Gesang in San Paolo hätte ich auch gerne gehört und kann mir vorstellen, dass es ein einmaliges Erlebnis war.
 
Unser Rundgang auf dem Forum Romanum endete am Titusbogen.

Auf dem gesamten Forum Romanum ist der Titus-Bogen mein Lieblingsort. 8)


Vom Palatin aus hat man einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt. (...) Leider war die Aussichtsterrasse bei den Orti Farnesiani nicht zugänglich, sonst hätten wir einen einmaligen Ausblick auf das Forum gehabt.
Verlinkung von mir ;) ... und ich werde wohl nachher noch einen Zusatz-Link setzen im Restaurierungs-Thread.
Edit: Ecco, fatto! http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_11/restaurierung_sammel_thread-21401/




Über diese antike Treppe gelangten wir zu der Kirche S. Maria in Ara Coeli, die uns eher als Abkürzung diente, um unser eigentliches Ziel etwas unbeschwerlicher zu erreichen.



Durch den Haupteingang verließen wir S. Maria in Ara Coeli, schauten von dort auf die Treppe, die zum Kapitol führt, und durch eine kleine Pforte gelangten wir auf das italienische Nationaldenkmal - das Vittoriano. Zu meiner Freude befanden wir uns bereits auf der Ebene, auf der sich die Cafeteria befindet.
Du meinst diesen Durchgang, diese Ebene und diese Caféteria, gelle? ;)






Bald darauf waren wir im Inneren des Kolosseums. Ich muss sagen, dass ich dieses Bauwerk nicht besonders mag – und wenn ich allein gereist wäre, dann hätte ich mir den Besuch des Amphitheater Flavium, so der eigentliche Name, gespart. Für mich ist dieser Ort einfach nur ein brutaler, an dem viel, viel zu viel Blut vergossen wurde.
Ziemlich genau so sehe ich das auch. :nod: :(


Dennoch wollte ich Madre das Kolosseum nicht vorenthalten. Wie sich später herausstellte, hätten wir beide aber gut darauf verzichten können!
Schau' einer an: Dann sind wir ja schon zu dritt. :] :thumbup:




Bis zum Beginn der Abendmesse war es noch gut eine halbe Stunde Zeit. Ich setzte mich in die erste Bankreihe und betrachtete ausgiebig die Cathedra Petri, die Bernini 1657-1666 im Auftrag von Papst Alexander VII. geschaffen hat. Der bronzene Stuhl im Zentrum des Kunstwerks ist eigentlich ein Reliquiar. In dem Bronzestuhl befindet sich ein Holzstuhl, von dem man lange annahm, dass es sich dabei um den Lehrstuhl des Apostels Petrus handelte. Heute ist man sich sicher, dass dieser Holzstuhl zur Krönung von Kahl dem Kahlen angefertigt wurde.
Was für ein ausgesprochen gelungener Freud'scher Vertippsler! :lol: :thumbup::thumbup: :lol:



Im Vorfeld unserer Reise hatte meine Mutter eigentlich nur einen einzigen Wunsch geäußert. Sie wollte nochmals Sankt Paul vor den Mauern besuchen.
Dorthin muss auch ich fast jedes Mal :nod: ... und hab' es ja auch schon heftig bereut, es letzten Monat nicht geschafft :cry: zu haben: http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/196505.
Ich könnte mit einem Photo vom 1. Februar 2013 dienen. Zu diesem Zeitpunkt wäre ich nie auf die Idee gekommen, den freien Platz neben Benedikt XVI. mit abzulichten.
Wir verweilten eine Zeit lang am Grab des Apostels Paulus und schauten uns das Mosaik von Papst Benedikt XVI. an. Zum damaligen Zeitpunkt hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass ich es zum letzten Mal beleuchtet sehen würde!
Das hätte ich zwar gewusst, wäre ich - gut 10 Tage später - dort gewesen ... aber leider war ich nicht dort. :cry: :cry: So bleibt mir nur diese Erinnerung:

Medium 135675 anzeigen
In perpetuam memoriam papati Benedicti XVI.
 
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Kurz zum Kolosseum.
Diese Art von Spielen gefällt uns heute natürlich nicht. Wir brauchen aber deshalb die Nase nicht zu rümpfen. Brot und Spiele waren lange ein Mittel um die Massen ruhig zu halten. Wir haben dafür heute andere Instrumente, auf die ich hier nicht eingehen will.

Als Bauwerk ist das Kolosseum ein Meisterwerk der Bautechnik. Ein funktionell so ausgeixtes Gebäude findet man auch heute nicht so ohne weiteres. Es lohnt sich durchaus die eine oder andere Abhandlung über die Errichtung zu lesen.
 
Diese Art von Spielen gefällt uns heute natürlich nicht. Wir brauchen aber deshalb die Nase nicht zu rümpfen.
Für den Fall, dass das mir galt: Nun, du magst das als "Naserümpfen" deuten. M.E. besteht aber schon noch ein Unterschied zu der Aussage, dass ich es als brutalen und traurigen Ort empfinde, den ich darum weitgehend meide.


Brot und Spiele waren lange ein Mittel um die Massen ruhig zu halten. Wir haben dafür heute andere Instrumente, auf die ich hier nicht eingehen will.
Völlig zu Recht ... und auch mit diesen habe ich nichts im Sinn.
 
Diese Art von Spielen gefällt uns heute natürlich nicht. Wir brauchen aber deshalb die Nase nicht zu rümpfen.
Für den Fall, dass das mir galt: Nun, du magst das als "Naserümpfen" deuten. M.E. besteht aber schon noch ein Unterschied zu der Aussage, dass ich es als brutalen und traurigen Ort empfinde, den ich darum weitgehend meide.
Liebe Gaukler, das war weder auf Dich noch auf Padre gemünzt. Ich kenne aber nicht wenige Zeitgenossen, die die Nase rümpfen, sich aber in der virtuellen Welt an den grausamsten Spielen austoben. Ich persönlich verabscheue die Brutalität in der Realität genauso wie die in der virtuellen Welt.
 
Wobei dieser Vertippsler im Grunde viel zu hübsch ist, um ihn zu löschen :lol: ... ich es aber andererseits natürlich auch verstehen kann. ;)
 
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