Bericht: Toskana/ Umbrien im Durchlauferhitzer

Siena am Morgen

Ich hoffe, ich sprenge nicht das Format dieses Berichtes und auch nicht eure Geduld, aber es fällt mir schwer eine Auswahl der Fotos zu treffen, denn in Siena habe ich mich verguckt.

Also meine Geduld hält da noch ganz viel von aus liebe Nihil!

Vielen Dank für deinen morgendlichen Spaziergang und auch für deinen Bericht und den Bildern von den Vorbereitungen zum Palio.
Denn dank heftigster Pferde-Allergie wird man mich dort niemals sehen, aber so kann man wenigstens ein wenig teilhaben.
 
So ein Morgenspaziergang durch Siena ohne die vielen Touristen "liest" sich sehr schön :nod:.

Ausser mir waren um diese Stunde nur die Strassenkehrer unterwegs, die mich freundlich mit einem Buon Giorno grüssten. Still war es aber eigentlich nicht, denn die abertausenden Mauersegler, die im Mauerwerk der Gebäude brüten, sausten und zwitscherten in einer Art Luft-Palio in und um die Türme der Stadt und jagten sich durch die Gassen.

Hier kamen mir sofort die Beschreibungen von Siena in Felicitas Mayalls Siena-München-Toskana-Krimis in den Sinn. Ich habe diese "Luftakrobaten" sofort gehört ;). (Falls Du gerne Krimis mit Lokalkolorit liest, sind die Mayall-Bücher meiner Meinung nach zu empfehlen.)

Danke Pasquetta für die tolle Geschichte:nod:. Es gibt auch Contraden mit einer Giraffe im Wappen, oder einem Igel ( Istrice) und auch einer Muschel (Nicchio). Weisst du da auch eine Erklärung:?:
Das war nun mein erster Versuch zu zitieren, sieht ein bisschen blöd aus...naja.

Bitteschön - gern geschehen und das Zitat wird sicherlich einer der lieben, geduldigen Moderatoren reparieren ;).

Ich habe zu den von Dir genannten Contrade auch noch was gefunden, allerdings nichts Tiefschürfendes.

Nobile Contrada del Nicchio

Im Wappen der Nobile Contrada del Nicchio ist die Muschel (soll symbolisieren La riservatezza, Vertraulichkeit, Zurückhaltung) eingerahmt u.a. von zwei Korallenzweigen, was das Motto erklären könnte: „É il rosso del corallo che m'arde in cor“ (Es ist das Rot der Koralle, das mir im Herzen brennt). Die Contrada del Nicchio war u.a. im 16. Jh. für die (oder den?) Trinkwasserbrunnen am Stadttor in ihrem Contrada-Bezirk zuständig, vielleicht deswegen die Jakobsmuschel im Wappen.
Es heißt auch, auf den Straßen bei Siena – das Gebiet war in grauer Vorzeit vom Meer bedeckt – seien viele Muscheln gefunden worden, aber auch, dass die Landschaftsform einer Muschel gleicht – man nehme als Beispiel nur die Piazza del Campo :roll: - … alles würde also für diese Muschel im Wappen sprechen. Aber auch die Pilger nach Santiago de Compostela kamen hier vorbei, die Via Francigena führte durch Siena, und diese hatten als Erkennungszeichen die Jakobsmuschel dabei. Sicher ist auf alle Fälle, dass die Contrada del Nicchio sich bei allen öffentlichen Anlässen immer mit der Muschel präsentiert hat.

Imperiale Contrada della Giraffa

Diese Contrada hat – wie ich finde - einen „hübschen“ Wahlspruch „Altius caput maior gloria“ - „Più alta la testa, più grande la gloria“ (bei uns sagt man dazu: Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist :twisted:), was auch die Symbolik für die Giraffe, „l'eleganza“, erklären könnte. Warum aber jetzt eine Giraffe, die von einem orientalisch gekleideten Mohren an der Leine geführt wird, das Wappen ziert, darüber konnte ich nichts Genaues finden. :cry:

Contrada Sovrana dell'Istrice

Dieses hübsche Wappen mit dem „gekrönten“ Igel, der seine Stachel aufgestellt hat, den zwei Rosen und dem Maltester-Kreuz (die Contrada hat den Titel-Zusatz „Sovrana“ vom Malteser-Orden bekommen) sagt eigentlich alles über den Wahlspruch der Contrada dell'Istrice aus: „Sol per difesa io pungo“ = Nur zur Verteidigung steche ich. Wenn das nicht Klugheit – L'acutezza – symbolisiert. 8O Die wird wohl auch die Contrada gehabt haben, als sie ihren Wahlspruch auswählte.

(s. auch Il Palio di Siena - Le Contrade)

Ich freue mich auf die Fortsetzungen, da - wie schon gesagt - ich diese Gegenden "liebe" (und es ist schon wieder sooo lange her, dass ich dort war :().

Pasquetta
 
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Duomo im Morgenlicht

Keine Angst, so viele Fotos werden es diesmal nicht, aber auch nur, weil die Kamera plötzlich ohne Saft war.

Ich näherte mich der Kathedrale von hinten, dort wo die Ostapsis ein ganzes Kirchen- Stockwerk tiefer steht als der Rest der Kathedrale. Man muss über eine gewaltige Treppe steigen, um auf den Domplatz zu gelangen.

Und das kam so:

Der Rat der Stadt Siena beschloss im Jahre 1316 den Dom, ein zu dem Zeitpunkt romanisches Bauwerk, auf die doppelte Grösse zu erweitern und weil dies auf dem vorhanden Baugrund nicht möglich war, wurde kurzerhand als Substruktion die in den Abhang des Hügels gebaute Taufkirche San Giovanni als Sockel genommen und überbaut. Man kann dieses Projekt als megaloman bezeichnen und es scheiterte auch wie der Turmbau zu Babel :evil:. Zwar gab es keinen Totaleinsturz, aber es zeigten sich schnell klaffende Risse in den Mauern, Senkungen in den Grundmauern, sodass man gezwungen war, das Urteil florentinischer Baumeister einzuholen, die zu dem Schluss kamen:
Fusch am Bau :thumbdown Und am Besten alles abreissen:!:
Der empfohlene Abriss wurde nicht durchgeführt, der Bau stattdessen etwas formlos beendet und konnte so vollkommene Proportionen und Raumwirkung nicht mehr erreichen- was sich mir allerdings nicht erschliesst, aber ich bin ja auch kein Architekt.:]. Aber auch denen erschliesst sich ja nicht immer die Wirkung ihrer Bauten:evil::evil::evil:

Ich wandelte also allein um diese, in meinen Augen, überwältigend schöne Kirche herum, während eine oder zwei Etagen über mir die Mauersegler in wahnwitziger Geschwindigkeit drumherum flitzten.

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Und da war sie wieder, diesmal von der Sonne beleuchtet: la Lupa sienense

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Schattenwurf an der Seitenfassade

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Figurenschmuck an der Fensterrosette

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Die schwarzgrün schimmernden Streifen im weissen Marmor wirken so leicht und elegant ( könnte ich nie trage...:lol:)

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Diese Perspektive ist aus dem unvollendeten Querschiff aufgenommen- 8O8O8O

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Und dann wurde es wirklich Zeit ins Hotel zum Frühstücken zu gehen. Die Kamera verweigerte ihre Mitarbeit und mein Körper verlangte unbedingt nach dem Morgen-Cappuccino. Übrigens roch die ganze Stadt plötzlich um 1/4 vor 7h nach Kaffee und Cornetti :) und die ersten Sienesen steuerten ihre Cafes an, um ihr Tagwerk zu beginnen.
 
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Guten Morgen Humocs

und danke für die Anleitungen. Bei Gelegenheit werde ich mich mal dort einlesen. Ich bin computer-technisch mit 2 linken Händen ausgestattet, und vorallem vergesse ich sofort wieder, wie man welche Funktion ausführen muss.
 
Hallo Nihil,

ich habe auch Deinen letzten Beitrag noch einmal geändert. Aber vielleicht versuchst Du es noch einmal mit den Anleitungen, die humocs verlinkt hat. ;)
 
Ich bin computer-technisch mit 2 linken Händen ausgestattet, und vorallem vergesse ich sofort wieder, wie man welche Funktion ausführen muss.
Kannst Du ja ggf. jederzeit nochmal nachlesen. Der oben verlinkte Test-Thread ist eine gute Möglichkeit zum Üben, da macht es nichts wenn es noch ein paar Mal schiefläuft. Außerdem habe ich dort auch noch eine anschauliche Zusatzanleitung gepostet.
 
Demnächst werde ich mich in die Zitier-Anleitung versenken.

Aber nun schreibe ich über den weiteren Ablauf unseres Reiseprogramm und wie meine Laune auf den Tiefpunkt versengt wurde.

Nach dem reichhaltigen Frühstück im Hotel gingen wir als Gruppe zur Opera. Es handelt sich dabei um ein Museum und nicht um die örtliche Oper :D. Die Entrittskarten waren schon am Vorabend gekauft worden, sodass wir die Ersten waren, die an der Tür auf den Einlass warteten, während die anderen Touristen erst in einer schnell anwachsende Schlange zum Kartenkaufen anstanden, um dann die Schlange zu wechseln und sich hinten wieder für den Einlass anstellen zu müssen.

Nach dem Öffnen der Tore stürmten wir zuerst die Aussichtsplattform, wo einem Siena sozusagen zu den Füssen liegt und man eine schöne Sicht über die Umgebung hat.

Das Auf und Ab der Dachlandschaften ist aber genauso schön wie die Hügel um Siena.

Zwecks Orientierung ein Blick in die nähere Nachbarschaft von Duomo und Rathaus:

Diese Aussichten geniesst man von den Resten des "sienesischen" Tempelbaus, man steht auf dem Durchgang der Facciatone, der grossen Fassade des Duomo Nuovo. Ich hatte gedacht, dieses Konstrukt sollte das neue Querhaus der Kathedrale werden, aber nein, falsch interpretiert. :? Dieser Duomo nuovo hätte einfach die Himmelsausrichtung geändert auf Nord-Süd und den alten Duomo als Querschiff geschluckt :!: 8O Das Museum ist nun in das rechte Seitenschiff des Duomo Nuovo gebaut und hat eine fantastische Sammlung an Skulpturen, Gemälden und natürlich den Kirchenschatz. Ich gräme mich heute noch, was ich alles verpasst habe, aufgrund der Hektik und dem Rumgehetze. :( Aber so ist es leichter das Wenige zu zeigen, was ich gesehen habe.

Eine der berühmten Maestás von Duccio de Buoninsegna, dem ein eigener Raum gewidmet ist.

Das berühmte Tondo Maria und Kind von Donatello, aus der Porta del Perdone von ca. 1458:

Und Original- Figuren der Fassade im trauten Gespräch:

Nach dem musealen Schnelldurchgang hinüber in den alten Duomo. Da weiss man wirklich nicht, wohin zuerst gucken. 8O8O8O In die Höhe:


in die Weite...


Oder auf den Boden, denn zur Zeit des Palio sind die Boden-Mosaike aufgedeckt. Die einzigartigen Geschichten in Marmor aus der Bibel, der Antike, der Philosophie zur Gänze zu sehen, wäre alleine schon einen halben Tag wert gewesen.

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Aber nix da, weiter sausten wir durch das Baptisterium,


Das berühmte Renaissance-Taufbecken, geschaffen von den mehreren der grossen Künstlern dieser Zeit wie Lorenzo Ghiberti, Jacobo della Quercia, Donatello und Vater und Sohn Turino, habe ich vor lauten Menschentrauben drumherum nicht ablichten können. Aber auch die Fresken in der Kapelle sind überwältigend.

Und erst die Piccolomini-Bibliothek 8O, diese habe ich leider nur im Schweinsgalopp durchlaufen, daher gibt es keine Bilder. An einem anderen Tag, in einer anderen Stadt, habe ich mir aber ein Buch zu dem Maler gekauft, der diese Bibliothek ausgemalt hat, nämlich Pinturicchio, der ebenfalls im Vatikan in den Gemächern des Borgia-Papstes und in der Sixtina tätig war.

Ein anderes grossartiges Werk, nämlich die achteckige Kanzel von Niccolo Pisano( ca. 1266-1268) war leider unsichtbar, da eingerüstet und schwupps :x:x:x, waren wir schon wieder draussen aus diesem Gesamtkunstwerk. :x :thumbdown:thumbdown:thumbdown

Dann ging es ab in den Bus und in Richtung Umbrien, wo wir wegen der unbarmherzigen Hitze das Städchen Spoleto nicht ansteuerten und gleich nach Assisi durchfuhren. Dort fiel ich, obwohl es noch früher Abend war, gleich ins Bett und schlief durch bis zum nächsten Morgen.



 
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Hallo Nihil,

ich kann Deine Enttäuschung über diesen Besichtigungs-Galopp sehr gut nachvollziehen. Danke, dass Du dennoch weiterschreibst! :thumbup:

Darf ich Dir zum Trost - ohne jegliche Beschreibung - unsere Bilder der Piccolomini-Libreria anbieten?
Wir waren im Februar 2012 dort.




Liebe Grüße

Angela
 
Liebe Angela

Vielen Dank für das Trostpflaster in Form von schönen Fotos.:) Die Piccolomini- Bibliothek ist wirklich ein Schatzkistchen - und ist nicht nur durch den Maler Pinturicchio mit Rom verbunden.

Auftraggeber war der Bischof von Siena, Kardinal Francesco Todini Piccolomini,( der spätere Papst Pius III,) der diesen Saal an die Kathedrale anbauen liess, um die kostbaren Bücher seines Onkels , des Gelehrten und Humanisten Enea Silvio Piccolomini, dem Papst Pius II (1458-1464) aufzustellen.
Pinturicchio malte 10 Begebenheiten aus dem Leben dieser illustren Persönlichkeit, die als Botschafter am schottischen Hof tätig war; eine Huldigung in Form einer Dichterkrönung aus den Händen Kaiser Friedrich´s III in Aachen erhielt und schliesslich als Papst in den Lateran einzog , sowie Szenen aus seiner päpstlichen Laufbahn. Natürlich wollte der Kardinal auch der eigenen Familien- Dynastie ein Denkmal setzten.
Danke, Angela, für die " Untermalung" :~.
 
Orvieto

Jetzt habe ich euch glatt Orvieto vorenthalten. Die Entscheidung Spoleto ausfallen zu lassen, hatte nämlich u.a. mit der wahnsinnigen Hitze in Orvieto zu tun. Dort kamen wir in der Mittagszeit an. Guckten kurz die Fassade an und suchten dann ein Restaurant für eine Stärkung auf. Hätte ich geahnt, wie kurz der Besuch der Kathedrale ausfallen würde und was es dort für Kunstschätze zu entdecken gibt, hätte ich stattdessen das Mittagessen ausfallen lassen, um in den Duomo zu gehen. :cry: Denn im Sommer ist der Duomo ganztags geöffnet.:thumbup:
Die Hitze war mörderisch, das Licht so gleissend, dass mir keine anständigen Fotos von der Fassade gelungen sind. Hier eins, was unter Blausucht leidet :]:

Medium 276272 anzeigen
Von den wunderbaren Reliefs der Sockelzone gibt es leider kein Foto, aber das kann man in dem Reisebericht von Ludovico und Dentaria nachlesen, leider kann ich auch nicht verlinken( Rom und Umbrien), und anschauen. Diesen schönen Bericht habe ich leider erst im Nachhinein entdeckt. Aber anders als noch bei ihnen, ist es jetzt erlaubt innen in der Kirche zu fotographieren und so zeige ich euch ein paar wenige Impressionen aus der Brizio-Kapelle mit Signorellis Freskenzyklus: das Ende der Welt, und den Fresken von Fra Angelico und Benozzo Gozzoli:

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Und dies kommt einem doch sehr vertraut vor, ich meine nicht unsere postmortem Bestrafung :twisted:, sondern die Szene des jüngsten Gerichts aus der Sixtina ;). Michelangelo hatte hier eindeutig ein Vorbild.

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Und hier " engelt" es nach Fra Angelico:

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Auch dieser gotische Dom mit angeschlossenem Museum ist, wie Siena, ein persönlich noch nicht gehobener Schatz. Da werde ich zurückkommen:!::!::!: Und natürlich auch für alle nicht gesichteten Objekte, mit denen Orvieto so reich ausgestattet ist. Immerhin war ich noch im Brunnen, im Pozzo San Patrizio von Antonio de Sangallo für Papst Clemens VII. gebaut. Es war eine ziemliche Anstrengung, vorallem das Wiederaufsteigen. Aber das Klima in ca. 60 Meter Tiefe, liess einen kurzfristig wieder durchatmen.
Papst Clemens VII hatte sich nach dem Sacco di Roma 1527 nach Orvieto geflüchtet. Da er befürchtete, im Falle einer Belagerung der Stadt durch die Truppen Karls V. von der Wasserversorgung abgeschnitten zu werden, liess er diesen Brunnen mit seiner raffinierten Doppeltreppe von Sagallo bauen. Auf dieser Treppe können Esel und Touristen recht bequem heruntersteigen und über die andere Treppe werden sie wieder hinaufgeführt, ohne sich zu begegnen und zu behindern. Diese Doppelhelix war angeblich Vorbild für die Treppe in den vatikanischen Museen. :nod:
 
Ja, Nihil, es ist wirklich schade, daß Deine Reise so im Schweinsgalopp vonstatten ging. Aber jetzt weißt Du, wohin Du dann nochmals wieder reisen mußt :twisted: - uns ging es mit Florenz auf unserer ersten Toskana-Reise so. Und selbst unsere später selbst organisierte 10-Tages-Tour mit Standort Florenz reichte nicht, um alles zu sehen. Deshalb folgt jetzt im Herbst eine weitere Florenz-Reise unter kundiger Führung :]
 
Guten Morgen FestiNalente,

Da ich Italien überhaupt nicht kenne, hatte dieser Einstieg trotz der widrigen Begleitumstände immerhin den Vorteil einen winzigen Ausschnitt dieser Gegend zu erleben und nun weiss ich, wohin ich unbedingt zurückkehren muss. Selbst ohne Florenz ist diese Landschaft unermesslich voll mit Geschichte und Kunstwerken bis in die kleinsten Dörfchen und abgelegensten Kapellen. Und dann habe ich noch nicht einmal die typische toskanische/ umbrische Umgebung gesehen, weil wir ja nur auf Autostradas unterwegs waren.

Liebe Pasquetta
Danke für deine Ausführungen zu den weiteren Contraden. Es ist sehr schön, wenn man etwas mehr weiss, zu diesen Traditionen als nur die Oberfläche zu sehen, die zugegebenermassen sehr bunt und attraktiv ist. Und vielen Dank für deine Buch-Empfehlung, mal schauen, ob ich mir das über die Verwandtschaft in Deutschland organisieren kann.

Hallo Pecorella
Das ist schade, wenn man allergie-geplagt ist und immer auf der Hut sein muss. Statt Palio gibt es, wie auf den Bildern gezeigt, die allergen-arme Variante in Keramik.
 
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Orvieto



Von den wunderbaren Reliefs der Sockelzone gibt es leider kein Foto, aber das kann man in dem Reisebericht von Ludovico und Dentaria nachlesen, leider kann ich auch nicht verlinken( Rom und Umbrien), und anschauen. Diesen schönen Bericht habe ich leider erst im Nachhinein entdeckt. Aber anders als noch bei ihnen, ist es jetzt erlaubt innen in der Kirche zu fotographieren und so zeige ich euch ein paar wenige Impressionen aus der Brizio-Kapelle mit Signorellis Freskenzyklus: das Ende der Welt, und den Fresken von Fra Angelico und Benozzo Gozzoli:



Vielen Dank für diese wunderschönen Bilder. Schön, dass man inzwischen Fotos machen darf im Dom.
Hier der Link zum Umbrien/Rom Bericht.

http://www.roma-antiqua.de/forum/showthread.php?p=155629
 
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Hallo Dentaria

Danke für das Verlinken und Entschuldigung, dass ich andauernd eure Hilfe in Sachen Computer-Feinjustierung erbitten muss. ¨Ja, es ist toll, dass man in fast allen Kirchen und Museen fotographieren kann.
 
Ich auch! :)
Vielen Dank für die Erläuterungen zur Piccolomini-Bibliothek und den Orvietobericht!
Die Domfassade ist besonders schön im Abendlicht und ich kann mir gut vorstellen, dass man es in der Sommerhitze in Orvieto nicht so gemütlich findet.
LG Angela
 
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Assisi

Das ist schnell erzählt und ziemlich fotoarm, denn die Basilika San Francisco ist z.B. eine der wenigen Kirchen, wo das Fotographieren nicht erlaubt ist. Und ich kann tatsächlich noch nicht mal mit einem Foto zur Fassade aufwarten....

Wir logierten in einem gediegenen Hotel mit schönem Blick über die Ebene. Allerdings war dieses Hotel vom Angebot eher klösterlich ausgerichtet, ein solch einfaches, um nicht zu sagen lieblos hergerichtetes Frühstück habe ich noch nirgendwo serviert bekommen. :thumbdown Das wurde dann aber über den Preis ausgeglichen, denn angeblich war dies das teuerste Hotel der Reise :evil:. Ich schätze mal, das Hotel ist so eine Art Platzhirsch an einem kleinen Ort mit viel Betrieb und wenig Konkurrenz. Der Blick aus meinem Zimmer am frühen Morgen war sehr schön ohne Aufpreis :twisted::

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In der Ferne sah ich Santa Maria degli Angeli in der Morgensonne aufleuchten. Diese Kirche wurde ab 1569 über mehrere Jahrhunderte gebaut, aber trotz der langen Bauzeit, Einstürzen durch Erdbeben, hielt man sich grösstenteils an die Baupläne des Architekten Galeazo Alessi. S. M. degli Angeli ist laut meinem Buch die 7. grösste Kirche der Christenheit :!: Erbaut wurde sie über 2 kleinen franziskanischen Gedenkstätten: die Porziuncola-Kapelle, die eigentliche Keimzelle des Franziskaner -Ordens und der Sterbekapelle des Heiligen Franz.
Und zu meiner Linken der Blick auf die romanische Kirche S. Pietro mit schönen Rosettenfenstern.



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Und nun ein einziges Foto von der Kirche Santa Chiara: die sehr schöne Rosette der Fassade.


Assisi ist eigentlich ein nettes kleines Städtchen, aber es sprang bei mir keine Funke über. Das Geschäft mit den Pilgern und dem katholischen Souvenir- Firlefanz prägt die Stadt. Selbst in der Kirche San Francesco steht man eigentlich wie auf einem grossen Jahrmarkt für katholische Glaubensingredienzen. Massen an Pilgern, sogar in der auf knienrutschenden in Sack und Asche gekleideten Büsser- Variante, Gläubige, Priester, Mönche, Messen in jedem Winkel, dazwischen wir: die spanische, laute, halbgebildete Kunstmeute :smug::smug::smug:. Es war in der Kirche stellenweise lauter als in der Sixtina :!:
Die Fresken der Ober- und Unterkirche sind fantastisch, Fresken wohin man schaut, gemalt u.a. von Cimabue, Ghiotto, dem Franziskus-Meister, dem Maestro delle vele und vielen, vielen mehr. Bei mir machte sich beim Anschauen dieses malerischen Hochgesanges auf das Leben des Heiligen Franziskus ein gewisses Unbehagen breit oder vielleicht ist es meine Unwissenheit in Sachen Heiligenkult . Ich finde, die Darstellungsform des heiligen Franziskus in den Fresken reichlich " überhöht". Das hat ja fast was Christus-Angleichendes. Die Stigmatisierung des Heiligen und die zahlreichen Wunder an Totenerweckung, nun gut, da war sicher auch ein bisschen Ordenswerbung mit dabei. Aber Franziskus in der Glorie und seine Himmelfahrt, als Hebamme im Stall von Bethlehem...wirkt auf mich befremdlich. Das ist ein bisschen dick aufgetragen bei aller Christusnachfolge. :roll: Trotz gewisser Verständnislosigkeit meinerseits, war es ein tolles Erlebnis in dieser über und über bemalten Kirche zu sein.
 
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