Römische Zeitenwende
- Romreise im Februar 2013 -
Römische Geschichte heißt das Hauptwerk Theodor Mommsens; ihm verdanken wir auch den Satz: „Es ist ein wunderbares Gefühl, dabei zu sein, wenn die Weltgeschichte um die Ecke biegt.“
Mit just diesem Gefühl beglückte die Weltgeschichte nun auch unser römisches Duo, gleichsam als Delegation der Tre a Roma (Claude war immer wieder virtuell via SMS dabei) in Rom weilend während jener Woche, in welcher Papst Benedikt seinen Rücktritt zum 28. Februar ankündigte. Rasch machte das Wort von der „Zeitenwende“ die Runde – wenngleich mit unterschiedlichem Zungenschlag.
Hallt in Mommsens berühmtem Diktum der preußische Kanonendonner von Königgrätz (1866) nach, so nähert sich Peter Seewald (am 18.2. auf kathnet) dem Geschehen vom 11. Februar 2013 weit behutsamer - jedoch ohne gänzlich auf Donnergrollen zu verzichten: „Er war doch so leise gekommen, dieser einfache Arbeiter im Weinberg des Herrn ... Warum geht er mit einem Donnerschlag?“
Für seine „Römische Geschichte“ erhielt Mommsen 1902 den Literatur-Nobelpreis, und zwar als erster Deutscher. Gleichfalls als ein „erster Deutscher“ tritt uns Benedikt XVI. gegenüber. Gewissermaßen jedenfalls – ist doch die Herkunft seiner deutschen Vorgänger auf dem Stuhl Petri nur sehr bedingt „deutsch“ zu nennen. Ganz zu schweigen von der Dauer seiner Regierungszeit, 7 Jahre und 315 Tage: Das gesamte „deutsche“ Papsttum vergangener Jahrhunderte bringt es auf gerade mal reichlich 13 Jahre. Und wie nachhaltig die Botschaft Papst Benedikts weiterwirken wird, auch dazu hat Peter Seewald die richtigen Worte gefunden; mit ihnen soll diese Einleitung an ihren Schluss gelangen:
"Eine Ära geht zu Ende, vielleicht sogar ein Äon, einer jener Zeitenabschnitte, der im Jahrtausendschritt die großen Wenden in der Geschichte kennzeichnet. Und mit dem Blitz, der am Abend der Demission Benedikts donnernd in die Kuppel der Peterskirche einschlug, setzte die himmlische Regie noch eins drauf: 'Ihr habt die Propheten wieder weggeschickt', schien das Menetekel zu sagen, 'aber dieser Mann, den viele nicht hören wollten, kann im Schweigen noch lauter werden!'
'Sind Sie nun das Ende des Alten', so hatte ich den Papst bei unserer letzten Begegnung gefragt, 'oder der Beginn des Neuen'? Die Antwort war: 'Beides' “.
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Hingegen völlig unzweifelhaft „Beginn des Neuen“ ist unser
Inhaltsverzeichnis:
- Aventin und Vittoriano
- Die Brunnen des Pietro Lombardi (I), Palazzo della Sapienza und vatikanische Grotten
- Aschermittwoch 2013: Villa Farnesina
- Aschermittwoch 2013
- San Martino al Cimino
- Viterbo: Stadt der Päpste
- Exkurs: Die modernen Portale von S. Lorenzo - Die Brunnen des Pietro Lombardi (II) und ein römischer Abschieds-Bummel
- Römische Zeitenwende
Gegeben zu Köln am Fest Kathedra Petri :idea:, 22. Februar 2013
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