Polit-Zirkus

Berlusconi könnte auf politische Bühne zurückkehren:
Es könnte nämlich sein, dass Berlusconi seine bürgerliche Partei Forza Italia an der Regierung aus Cinque Stelle und dem sozialdemokratischen Partito Democratico beteiligt, seinen neuen und alten Konkurrenten. Im Parlament verfügt Forza Italia seit den Wahlen 2018 über eine stattliche Anzahl von Stimmen: 95 sind es in der Abgeordnetenkammer, 59 im kleineren Senat. Könnte die fragile Regierung von Premier Giuseppe Conte auf diese Stimmen zählen, wäre das wie eine Lebensversicherung für den Rest der Legislaturperiode.
Darum lässt Giannelli heute Zingaretti zu Conte sagen: "Man müsste an die Stimmen der Forza Italia gelangen können, ohne die Mumie auszuwickeln."
 
Aber bitte doch - gerne. :)

Wobei Giannelli ja eigentlich jeden Tag witzig ist - jedoch ich stets nur solche Karikaturen verlinke, deren Bezug entweder sich jedem Forista von selbst erschließt (wie z.B. derzeit die Diskussionen um covidbedingte Hilfszahlungen innerhalb der EU); oder den ich für jeden herzustellen vermag in einer ganz kurzen Anmerkung. ;)

Heute Morgen hat Giannelli übrigens noch nichts Neues publiziert ... warten wir also den weiteren Verlauf des Tages ab.
 
Schutzkittel-Skandal um Lombardei-Präsidenten:
In Italien werden schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten der Lombardei laut. Attilio Fontana soll bei einem Geschäftsabschluss über Schutzkittel betrogen haben, die Ermittlungen gegen den Politiker der rechten Lega laufen. (...) Für 500.000 Euro kaufte die dortige Regierung Krankenhauskittel. Bestellt wurden sie bei einem Unternehmen, das von Fontanas Schwager geleitet und kontrolliert wird. (...) Fontana beteuert, nichts davon gewusst zu haben, dass seine Region dem Kauf im April zugestimmt habe.
Darum wäscht bei Giannelli heute Fontana diese Kittel im Brunnen (allerdings komme ich leider nicht auf dessen Namen, sorry) und sagt dabei:
"Weiße Kittel, wie es keine weißeren geben könnte!"
 
"Der Notstand dauert an": Unter dieser Überschrift (welche sich bezieht auf die Verlängerung der Gültigkeit des Notstandsdekrets; vgl. “Unvermeidlich”: Italien will Corona-Notstand bis Oktober verlängern bzw. Proroga emergenza al 15 ottobre. Conte: 'Il virus continua a circolare' - Politica) zeichnet Giannelli heute diesen nutz- und hilflosen Dialog zweier Carabinieri mit Gesundheitsminister Roberto Speranza:
- Carabiniere: "Die Migranten, die in Porto Empedocle an Land gehen, fliehen in Scharen."
- Speranza: "Ich bitte euch mit Nachdruck: Kontrolliert wenigstens, dass sie Masken tragen."
 
Giannelli heute blickt auf die geschlossenen Diskotheken und die neue Kandidatur von OB Raggi: "Ich tanze allein!"


Klickt man in dieser Karikatur den Pfeil nach rechts an, so gelangt man zu Giannelli gestern:
"Und ihr - von welchem Hotspot kommt ihr zurück?"
 
Nachdem Berlusconi positiv getestet wurde, lässt Giannelli heute ihn sagen:
"Ich habe vom Leben alles bekommen: Ich bin König des Geldes, König der Herzen, König der TV-Sender, König der Politik. Mir fehlte nur noch die Krone."
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon seit geraumer Zeit attackiert der frühere EZB-Präsident Mario Draghi (sein Nachname entspricht dem Plural von drago) die Wirtschafts- und Finanzpolitik von Premierminister Giuseppe Conte. Aufgrunddessen sehen ihn mittlerweile manche Politiker (vor allem Ex-Premier Matteo Renzi) als künftigen Regierungschef einer großen Koalition. Eine Tendenz, der Conte selbstverständlich entschieden entgegentritt. In diesem Kontext sagte er gestern dem Fatto quotidiano, am liebsten hätte er seinerzeit Draghi "weggelobt" auf den Posten des EU-Kommissionspräsidenten.
Quando abbiamo lavorato per la nuova squadra del consiglio Ue io stesso cercai di creare consenso tra gli altri partner per Mario Draghi, lo avrei visto bene come presidente della Commissione Ue. L'ho incontrato, non volevo spendere il suo nome invano, mi disse che era stanco e voleva riposarsi un poco e non si sentiva disponibile per questo incarico.
Als wir an der neuen EU-Kommission gearbeitet haben, habe ich versucht, bei den anderen Partnern Einverständnis über Mario Draghi zu schaffen; ich hätte ihn gerne als Kommissionspräsidenten gesehen. Ich habe ihn deswegen getroffen, aber er wollte nicht umsonst seinen Namen verbrennen lassen; er sagte mir, er sei müde und wolle sich ausruhen und fühle sich nicht bereit für diese Aufgabe.

An dieser gestrigen Aussage macht Giannelli heute seine ausdrucksstarke Darstellung fest, in der Conte (wörtlich: Graf) seinen möglichen Nachfolger bekämpft und dabei sein etwas unwilliges Schlachtross (d.h. das derzeitige Regierungsbündnis) zu ermuntern versucht:
"Hab' keine Angst! Er ist schon müde! Das hat er selbst gesagt!"
 
"Sichere Schule": Unter dieser Überschrift illustriert Giannelli heute das Verbot bzgl. eines ganz bestimmten Platzes im Klassenraum; d.h. derselbe dürfte aus Sicherheitsgründen nicht besetzt werden.
 
Wiederaufbau-Fonds: maximale Transparenz. Bei Giannelli heute hält Finanzminister Roberto Gualtieri mit skeptischem Gesichtsausdruck einen Hundert-Euro-Schein gegen's Licht ... und Präsident Mattarella blickt ihm dabei über die Schulter.
 
Abgeordnetenkammer und Senat sollen verkleinert werden.
Gewinnt das "Sì", werden die Fünf Sterne behaupten, sie hätten den "Moloch" gestutzt, wie die parteinahe Zeitung Il Fatto Quotidiano das Parlament nannte. Sie haben die Reform lanciert und nach und nach die anderen großen Parteien überzeugt, mit ihnen zu stimmen. In der letzten Abstimmung waren auch die Sozialdemokraten vom Partito Democratico dafür, sie hatten keine andere Wahl: So sah es der Regierungsdeal mit den Cinque Stelle vor.
Dieses erzwungene Ja-Wort illustriert Giannelli heute.
 
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