Italien und das Coronavirus


Die sinkende Arbeitslosenquote bedeutet jedoch nicht, dass es gut läuft auf dem italienischen Arbeitsmarkt. Im Gegenteil: Offenbar sehen viele Arbeitslose die Situation als so aussichtslos an, dass sie sich überhaupt nicht arbeitssuchend melden. Damit werden sie auch nicht in der Arbeitslosenquote mitgezählt, die nur aktiv Arbeitssuchende erfasst.

Andere Indikatoren geben ein realistischeres Bild vom italienischen Arbeitsmarkt. Im April sank die Beschäftigungsquote im Vergleich zum März um 0,7 Prozentpunkte auf 57,9 Prozent. In absoluten Zahlen ist dies ein Rückgang um 274.000 Beschäftigte. Die Nichterwerbsquote, ein Indikator, der die Zahl der Menschen misst, die nicht arbeiten oder keine Arbeit suchen, stieg um 2 Prozentpunkte auf 38,1 Prozent. Im April legte die Zahl der Nichterwerbspersonen um 746.000 zu.
 
Das ist doch eine gute Nachricht für Flugreisende nach Italien:

 

… gut 30 Prozent gelegen. Bergamo ist von dem Ausbruch in Italien besonders schwer betroffen. In dem Land gibt es mehr als 235.000 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen und rund 34.000 Todesfälle.
 
Damit hat Bergamo praktisch Herdenimmunität erlangt (wird im Allgemeinen bei 60 % Durchseuchung angesetzt) Allerdings hat Bergamo auch die höchste Übersterblichkeit in Italien. Das eine bedingt leider das andere. Corona dürfte dort allerdings in Bälde faktisch beendet sein.
Bei uns wird allerdings immer noch über den Grad der Durchseuchung gerätselt. 15 % wie in Heinsberg ? Oder 7 % wie anderswo gemutmaßt ? In München sind schon vor Wochen Massentests durchgeführt worden, aber über die Ergebnisse erfährt man nichts. Weshalb eigentlich ? Zu hoher Grad der Durchseuchung ?
 
Soweit ich weiß, ist die Münchner Studie auf einige Monate ausgelegt, Ergebnisse werden also noch dauern.
 
So sagt man. Aber was soll das ? Monatelanges Rumgeforsche (man verzeihe den Ausdruck) bis es keinen mehr interessiert ? Zur Feststellung des aktuellen Grades der Durchseuchung braucht man keine Monate. Dass man danach über die weitere Verbreitung und die infektologischen Entwicklungen noch längere Zeit weiterforscht ist sinnvoll und in Ordnung. Aber die Durchseuchungsrate wäre von höchster Bedeutung. In einer Millionenstadt und nicht in einer stark von Corona betroffenen Kleinstadt wie Heinsberg. Inzwischen kursieren schon die wildesten Gerüchte in den sozialen Medien zwischen 1,5 und 30 % Durchseuchungsrate. Das könnte man abstellen mit der Bekanntgabe der Zahl.
So leistet man den wildesten Verschwörungstheorien Vorschub. Manchmal verstehe ich weder unsere Politiker noch unsere Forscher.
 
Zuletzt bearbeitet:

… wirtschaftlichen Folgen der Corona-Beschränkungen. Unter anderem waren Fans von Lazio Rom beteiligt. Die Situation eskalierte, als einer der Protestierenden mit Journalisten sprach, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Danach hätten andere Demonstranten Flaschen und Rauchbomben geworfen und „Journalisten, Terroristen“ gerufen. Die Polizei reagierte mit Wasserwerfern und Tränengas. Acht Demonstraten wurden festgenommen.
 

Italien

Für Deutsche gewöhnungsbedürftig sein dürfte aber die Regel, beim Einkaufen Einweghandschuhe tragen zu müssen. Diese stellen Ladenbesitzer ihren Kunden teilweise zwar zur Verfügung – für den Notfall sollte man aber nicht vergessen, neben der Atemmaske auch ein paar Handschuhe mitzubringen.
 

… Lombardei 516 Covid-19-Patienten behandelt.
 
FAZ schrieb:
Während des Lockdown in Italien, als die öffentlichen Plätze zum Schweigen gebracht wurden, Einkaufsstraßen sich in trostlose Reihen heruntergezogener Rollläden verwandelten und auf den Straßen nur noch Polizeiautos und Krankenwagen unterwegs gewesen sind, da waren kleine Lebensmittelläden in vielen Vierteln das einzige Zeichen von Leben überhaupt. Aber auch jetzt, da Italien die strenge Ausgangssperre gelockert hat, sind Obsthändler, Metzger und Bäcker das sichtbarste Zeichen, dass das Leben weitergeht. Der Fotograf Gabriele Galimberti hat in Mailand, Turin und Florenz solche Läden und deren Besitzer fotografiert:

 
Das wäre ja wirklich ein schöner Nebeneffekt, wenn es den Italienern gelänge, diese Richtung weiter zu gehen.
Es ist auch für uns in Italien immer wunderschön, in den kleinen Läden oder auf Märkten die Zutaten für das selbstgekochte Mahl einzukaufen.
 

… des Ex-Beatle abgesagt werden mussten, beanstandete McCartney den Beschluss der Regierung in Rom, Konzertveranstaltern zu erlauben, das Geld für die Tickets nicht zurückzuerstatten. Stattdessen werden Vouchers für Konzerte desselben Promoters angeboten.
Der Voucher kann für Events innerhalb von 18 Monaten genutzt werden. Der Regierungsbeschluss wurde scharf kritisiert, da die Karten für McCartneys Konzerte zwischen 100 und 600 Euro kosteten.
 

Es war eine gewisse Erleichterung zu spüren, dass im Juli und August wieder mit Gästen gerechnet werden kann. Doch es herrscht auch eine grosse Angst vor der Zukunft: Viele der Massnahmen wie Kurzarbeitergeld, Kündigungsstopp oder Kredite für Unternehmungen laufen im Herbst aus. Jetzt fragen sich alle, wie es weitergeht, wenn diese Hilfen ausbleiben.
 
Leider mehren sich gerade die Meldungen von stornierten Flügen nach Rom. So kommt leider nicht jeder momentan hin der gerne möchte.

Wohl dem, der mit dem Auto anreisen kann.
 

Im Kern geht es darum, wann und wie die Schulen wieder öffnen sollen. Regulärer Termin wäre wegen der langen Sommerferien die zweite Septemberwoche. Um das Ansteckungsrisiko niedrig zu halten, will Schulministerin Lucia Azzolina die Schüler an Einzelbänken sitzen lassen - die ringsum von Plexiglas-Wänden abgeschirmt werden. Unterricht in der Box. Wie diese aussehen sollen, wird lebhaft diskutiert. Ihren bisherigen Höhepunkt erreichte die aufgeladene "Plexiglas"-Debatte, als Lega-Chef Matteo Salvini in einem seiner täglich rund 70 Tweets "Plexiglas" mit nur einem "s" schrieb. Für die Schulministerin ein Anlass, den Oppositionspolitiker als Dummkopf zu beschimpfen, der nicht wisse, dass man "Plexiglass" mit Doppel-S schreibe.

Ein Blick in die Geschichte zeigt aber, dass der Lega-Boss in dieser Frage Recht hatte. Die Erfindung und den Begriff "Plexiglas" hat sich die Darmstädter Firma Röhm & Haas 1935 patentieren lassen - mit einem einfachem "s" wie im deutschen Wort Glas. Die oberste Lehrerin Italiens, selbst Schuldirektorin, aber hatte den Begriff als "Plexiglass" schlicht amerikanisiert. Und während sich die Italiener also mit Inbrunst über die Frage nach der richtigen Anzahl eines Buchstabens streitet, zerlegt sich die Wirtschaft des Landes im Eil-Tempo.
 
Alle bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Schulkinder zu den am wenigsten gefährdeten Personengruppen gehören. Einen solchen Unsinn wie den, die Kinder in Plexiglasboxen (mit einem "s") während des Unterrichtes zu stecken, habe ich schon lange nicht mehr gehört. Und was soll in den Pausen geschehen ? Wäre es nicht sinnvoll, die Kinder überhaupt in High-End- Schutzanzüge zu stecken und mit Gasmasken auszurüsten ? Herr lass Hirn regnen.
 
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