Warum Italiens Arbeitslosenquote stark fällt
Italien gehört zu den weltweit am härtesten von der Corona-Pandemie getroffenen Staaten. Das gilt auch für die Wirtschaft, die monatelang nahezu still stand. Dennoch sinkt die offizielle Arbeitslosenquote auf den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren. Das ist allerdings kein gutes Zeichen.
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Die sinkende Arbeitslosenquote bedeutet jedoch nicht, dass es gut läuft auf dem italienischen Arbeitsmarkt. Im Gegenteil: Offenbar sehen viele Arbeitslose die Situation als so aussichtslos an, dass sie sich überhaupt nicht arbeitssuchend melden. Damit werden sie auch nicht in der Arbeitslosenquote mitgezählt, die nur aktiv Arbeitssuchende erfasst.
Andere Indikatoren geben ein realistischeres Bild vom italienischen Arbeitsmarkt. Im April sank die Beschäftigungsquote im Vergleich zum März um 0,7 Prozentpunkte auf 57,9 Prozent. In absoluten Zahlen ist dies ein Rückgang um 274.000 Beschäftigte. Die Nichterwerbsquote, ein Indikator, der die Zahl der Menschen misst, die nicht arbeiten oder keine Arbeit suchen, stieg um 2 Prozentpunkte auf 38,1 Prozent. Im April legte die Zahl der Nichterwerbspersonen um 746.000 zu.