Kreuzgang von S. Pietro in Vincoli
San Pietro in Vincoli ist über römischen Resten erbaut. In der Nähe soll sich auch jene Präfektur befunden haben, in welcher der in Ketten gelegte Apostel Petrus verhört worden sein könnte. Möglicherweise wurde die Kirche über dem Gerichtssaal errichtet, in welchem Petrus verurteilt wurde.
Detail vom Grabepitaph des Nicolaus Cusanus
San Pietro in Vincoli war zwischen 1449 und 1464 Titelkirche von Kardinal Nikolaus von Kues. Berühmt ist die Kirche natürlich auch wegen Michelangelos Grabmal für Papst Julius II. della Rovere mit der Moses-Statue.
Zur Kirche gehörte ein Konvent mit Kreuzgang. Der Bau des Konvents begann bereits unter Nikolaus von Kues und machte weitere Fortschritte unter Kardinal Francesco della Rovere, dem späteren Papst Sixtus IV. (1471 bis 1484). In die Zeit des zweiten della-Rovere-Papstes, Julius II. (1503 bis 1513) fällt die Fertigstellung des Konvents und vor allem der Bau des Kreuzgangs!
1871 eignete sich der junge italienische Staat diese Gebäude an und heute ist die Ingenieurfakultät der Sapienza-Universität dort untergebracht. Der Kreuzgang wurde von der Kirche abgetrennt, ist aber erhalten und man betritt ihn durch den Fakultätseingang rechts neben der Kirche in der Via Eudossiana 18. Dort hängt folgender Grundriss:
Vasari zufolge beauftragte Julius II. Giuliano da Sangallo mit dem Bau des Kreuzgangs. Baubeginn war 1507.
Das Erdgeschoss des Kreuzgangs weist an den schmalen Seiten sieben, an den längeren Seiten acht Bögen auf. Getragen werden sie von Säulen mit ionischen Kapitellen. Im Obergeschoss befinden sich Fenster mit schlichten Rahmen.Giuliano da Sangallo (eigentlich Giuliano Giamberti; * um 1445 in Florenz, Italien; † 1516 ebenda) war ein italienischer Architekt und Bildhauer.
Er ist der Bruder von Antonio da Sangallo dem Älteren. (...) Ferner erbaute er die Befestigungen von Ostia, sowie den Klosterhof von San Pietro in Vincoli.
In der Mitte des heute gepflasterten Klosterhofs befindet sich ein Brunnen mit einer darunter liegenden Zisterne. Das elegante Brunnenbecken ist ein Achteck und ein Werk von Simone Mosca, Bildhauer aus Florenz und Mitarbeiter Michelangelos. Verziert ist es mit dem Wappen der della Rovere und einigen Masken. Beides ist gut z.B. auf diesem Photo zu erkennen. Zwei Paar Granitsäulen tragen das steinerne Gebälk, welches machmal gar Michelangelo selbst zugeschrieben wird.
Quelle: Sale Chiostro e Spazi Facoltà | Facoltà di Ingegneria Civile e Industriale Sapienza - Università di Roma
Quelle: San Pietro in Vincoli - Churches of Rome WikiThe octagonal central well-head (c.1517) is by Simone Mosca, a Florentine colleague of Michelangelo, and is a very fine piece of sculpture. The Della Rovere coat-of-arms is prominent, as well as stylized water-monsters with their bodies forming loops like handles. The well itself should not be overlooked. When the ancient aqueducts collapsed, the only way to get water on the hills was to dig wells. They had to be very deep, and here the well had to be dug down well beyond the level of the Suburra neighbourhood to the north. Mostly, only monasteries could afford to do this in the early Middle Ages which is partly why they ended up being almost the only residences on the hills.
Die Inschrift am Gebälk des Brunnens soll Kardinal Leonardo Grosso della Rovere erwähnen, dessen Titelkirche S. Pietro in Vincoli zeitweise war. Zu dieser Zeit, 1517, wurde der Brunnen vollendet.
Hier ein della-Rovere-Wappen mit Kardinalshut, das ich an einer Wand im Kreuzgang photographiert habe:
Zum Abschluss noch ein Wort zu dem kleinen Springbrunnen, der Fontanella del Petalo, hinter dem grossen Brunnen. Er ist jünger und stammt aus dem 17. Jahrhundert. 1642 wurde er auf Wunsch von Kardinal Antonio Barberini errichtet. Ein rundes Brunnenbecken steht auf einem Piedestal in einem achteckigen Wasserbecken zu ebener Erde.
QuelleThe little basin-on-a-pedestal fountain to one side was added by Cardinal Antonio Barberini in 1642, obviously after an aqueduct had been restored. It is a little squirt celebrated with an interesting and bombastic inscription on the nearest wall in praise of the Barberini family
Im Hintergrund meines einzigen Kreuzgang-Photos erkennt man an der Wand hinter den Brunnen eine Inschrift. Sie feiert in lateinischer Sprache die Tugenden der Bienen, dem Wappentier der Barberini un der Barberini selbst. Man sieht sie auf einem Photo dieser Webseite. Ins Englische übertragen lautet der Text sinngemäss:
Ich hoffe, dass ich bei Gelegenheit mehr Photos mitbringen kann damit dieses Kapitel auch den Namen Bilderbogen verdient.Visitor, you should be aware that this perennial water which comes from a bubbling spring is a gift from Cardinal Antonio Barberini. Learn about sweetness; this is given to water by bees which take away vice and replace it with honey and nectar. There is no better nourishment for a garden, than that carried by bees for the never-ending appetite of flowers.
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