Weihnachtliches Rom um die Jahreswende

Unser erstes Ziel war die Kirche San Salvatore in Lauro mit ihrem Kreuzgang. Am Platz der Kirche angekommen, sagte mein Mann: "Guck mal, wer da steht!" Ich dachte bloß: "Wer soll denn da stehen - ich kenne hier doch niemanden!" Aber siehe da: Es war Simone-Clio, die wir überraschend hier noch einmal trafen. Wir unterhielten uns kurz über dies und das; dann zog es Simone zur Piazza di Popolo weiter, uns aber in die Kirche.
Wie Angela bereits schrieb, war das ein wirklich lustiger Zufall. Auch Rom kann ein Dorf sein! ;) Den Plan mit der Piazza del Popolo habe ich allerdings wieder fallenlassen und mich ein wenig ziellos durch bekannte Gassen zu anderen Zielen treiben lassen.

Links neben der Kirche ist der Zugang zum ehemaligen Konvent der Marchigiani. Ein Klingeln beim Pförtner, und schon wurde uns geöffnet, allerdings mit dem Hinweis, dass wir uns nur im vorderen Bereich aufhalten dürften - im hinteren Bereich befindet sich die Galleria Umberto Mastroianni.
Das wundert mich nun sehr und ich frage mich, ob hier nicht ein Missverständnis vorlag. In den Musei di S. Salvatore in Lauro fand eine Ausstellung statt (die noch bis zum 20. März dauert) und die ich sie mir angesehen habe. Eine weitere Ausstellung fand in der von Dir erwähnten Galerie statt, die aber irgendwie auch mit dem ganzen Komplex verbunden ist. Diese konnte ich nicht besuchen, weil es noch zu früh am Morgen war. [FONT=&quot]
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Wir betraten also den schönen Renaissancekreuzgang mit den doppelstöckigen Arkaden

Die Aufnahme rechts stammt aus dem kleinen Innenhof, nicht aus dem Kreuzgang.

In den zweiten Kreuzgang hinter dem ersten konnte man nur von weitem einen Blick werfen.


Das sind Aufnahmen des Gartens (giardino auditorio).

Lustig, dass Ihr Simone gerade bei S. Salvatore in Lauro getroffen habt! Denn das erste Mal, als ich dort war und durch den Kreuzgang in den kleinen Laden ging, tat ich es auf eine Bitte von Simone hin, um nach einem Büchlein zu suchen. ;)

Genau! Das Büchlein war ein Ausstellungskatalog.

Vielen Dank für deinen weiteren schönen Spaziergang liebe Colle Marina.
Der Kreuzgang ist wirklich sehr hübsch und noch besser gefällt mir der Zweite, in den ihr nur einen Blick werfen konntet.

Ich bin, ehrlich gesagt, nicht ganz sicher, ob der zweite ein Kreuzgang ist oder einfach ein Innenhof - aber vielleicht weiß jemand anderes das?

Wie oben geschrieben, ist es ein kleiner Innenhof. Auch ein Innenhof wird manchmal "chiostro" genannt denn "chiostro" kann ein Synomym für "cortile" sein. Siehe: chiostro - Deutsch-Übersetzung - Langenscheidt Italienisch-Deutsch Wörterbuch.

Denn das erste Mal, als ich dort war und durch den Kreuzgang in den kleinen Laden ging, tat ich es auf eine Bitte von Simone hin, um nach einem Büchlein zu suchen. ;)

Darf ich fragen, was für einen Laden du meinst? Wir haben dort nichts dergleichen gesehen - aber vielleicht kommt der erst, wenn man die "Grenze" überwinden darf, die zum Museumsbereich führt?

Einen wirklichen Laden habe ich auch nicht gesehen, aber ich denke, Angela meint den Eingangsbereich zu den Musei di S. Salvatore in Lauro. Ich glaube mich zu erinnern dort ein paar zum Verkauf stehende Kataloge gesehen zu haben. Wie gesagt, ich könnte mir vorstellen, dass man Euch eher auf die Ausstellung(en) hinweisen wollte, als dass man Euch von etwas fernhalten wollte.

Weitere Aufnahmen von S. Salvatore in Lauro gibt es bald auch in meinem Reisebericht.
 
Genau! Das Büchlein war ein Ausstellungskatalog.

Richtig, allerdings weiß ich nicht mehr, was es für eine Ausstellung war. ;)

Denn das erste Mal, als ich dort war und durch den Kreuzgang in den kleinen Laden ging, tat ich es auf eine Bitte von Simone hin, um nach einem Büchlein zu suchen. ;)

Darf ich fragen, was für einen Laden du meinst? Wir haben dort nichts dergleichen gesehen - aber vielleicht kommt der erst, wenn man die "Grenze" überwinden darf, die zum Museumsbereich führt?
Einen wirklichen Laden habe ich auch nicht gesehen, aber ich denke, Angela meint den Eingangsbereich zu den Musei di S. Salvatore in Lauro. Ich glaube mich zu erinnern dort ein paar zum Verkauf stehende Kataloge gesehen zu haben.
Ja genau, es war eigentlich nur ein kleiner Stand, so genau weiß ich auch nicht mehr, was es alles gab, aber das Gesuchte fanden wir. ;)
 
So, nachdem ich drei Tage lang lang nur ein Tablet hatte - darauf kann ich nicht gut schreiben - komme ich jetzt erst zum Antworten.

Liebe Simone, vielen Dank für die Aufklärung, was den kleinen Innenhof angeht. Ich hatte bzw. habe im Nachhinein Probleme damit, mir die Anordnung der Gebäude und Freiflächen in diesem Komplex in Erinnerung zu rufen; und auch Google-Maps war mir dabei keine Hilfe.
Und: Ja, es kann durchaus sein, dass wir da etwas missverstanden haben - wir sind des Italienischen ja nicht wirklich mächtig. Deshalb freue ich mich auf deinen Reisebericht, durch den ich mich sicher ein bisschen besser orientieren kann.
Und im Mai starten wir dann selbst noch einmal einen Versuch. :)
 
Ich hatte bzw. habe im Nachhinein Probleme damit, mir die Anordnung der Gebäude und Freiflächen in diesem Komplex in Erinnerung zu rufen; und auch Google-Maps war mir dabei keine Hilfe.

Ich habe es mal mit Google earth versucht: Google Maps

Vorne der Kreuzgang, ganz leicht schräg dahinter der Innenhof und rechts der Garten.

Deshalb freue ich mich auf deinen Reisebericht, durch den ich mich sicher ein bisschen besser orientieren kann.

Die Bilder habe ich gestern bereits eingestellt. Leider dauert es mit dem Text noch etwas.

Und im Mai starten wir dann selbst noch einmal einen Versuch. :)

Glückwunsch zur Romreise im Mai! :thumbup:
 
Ich habe es mal mit Google earth versucht: Google Maps

Vorne der Kreuzgang, ganz leicht schräg dahinter der Innenhof und rechts der Garten.

Glückwunsch zur Romreise im Mai! :thumbup:

Danke, liebe Simone - da sieht man es besser!

Und vielen Dank für den Glückwunsch - die Hoffnung besteht noch, dass wir zur Delegation für die Karlspreisverleihung gehören :proud:.
 
Mittwoch, 23. Dezember - Tag 6

An diesem Tag hatten wir um 14 Uhr unseren Termin für die Führung durch die Scavi. Deshalb hatten wir uns für den Vormittag nichts Besonderes vorgenommen.
Der Tag startete mit einem Großeinkauf für die bevor stehenden Feiertage und diversen Hausarbeiten (muss in einer Ferienwohnung ja auch mal sein :uhoh:). Danach machten wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den Borgo, unser Wohnviertel. Die Via della Conciliazione und die Engelsburg haben wir dabei außen vor gelassen. Zuerst noch ein schöner Blick vom Treppenhaus aus auf die Kuppel des Petersdoms:


Dann machten wir uns auf den Weg, um die Eindrücke dieses einfachen, aber sehr gemütlichen Viertels einzufangen, von unserer Gasse aus an der Mauer entlang und kreuz und quer durch die kleinen Gassen:


Es gibt dort zwar keine großartigen Sehenswürdigkeiten; aber oft sind es Kleinigkeiten, die den Blick auf sich ziehen:



Zwei schöne Brunnen gibt es zu entdecken, zunächst an der Piazza del Catalone die Fontana dell'Acqua Marcia:


Der Brunnen wurde 1870 im Auftrag von Papst Pius IX. erbaut und deshalb auch "Fontana dell'acqua Pia" genannt. Im oberen Teil sieht man das päpstliche Wappen mit der Krone und den gekreuzten Schlüsseln.
Die Acqua Marcia war die längste der Wasserleitungen für die Versorgung Roms, über 91 km lang, und ist noch heute eine der Hauptwasserleitungen der Stadt. (Und das Wasser aus der heimischen Leitung schmeckte wirklich gut!)

Ein anderer schöner Brunnen ist die Fontana dell'Acqua Angelica an der Piazza delle Vaschette:



Ursprünglich stand dieser Brunnen an der 1930 abgerissenen Kirche Santa Maria delle Grazie neben der Porta Angelica - daher wohl der Name (eine Wasserleitung diesen Namens konnte ich jedenfalls nicht finden). Wegen des Abrisses der Kirche wurde der Brunnen abgebaut und auf diesen Platz versetzt, allerdings ca. 1 m 20 unter dem Straßenniveau, weil der Wasserdruck sonst zu niedrig gewesen wäre.
Eigentlich ein sehr schöner Platz, aber in allen Ecken von Obdachlosen besetzt, und der Brunnen sehr herunter gekommen und als Toilette zweckentfremdet.

Nach einem kleinen Imbiss zuhause machten wir uns auf den Weg zum Ufficio Scavi - vorher natürlich noch die schon bekannte Prozedur mit den Carabinieri und den Svizzeri - und tauschten unseren Voucher gegen Eintrittskarten ein, die dann gar nicht kontrolliert wurden.

Die Gruppe bestand aus 15 Personen, davon zwei mit wirklich großen (!) Rucksäcken - man hätte locker einen Fotoapparat einschmuggeln können, den man im Anschluss gut in den Grotten und im Petersdom hätte brauchen können. Aber weiß man es vorher?
Geführt wurden wir von einem jungen bayrischen Pater, der uns zunächst anhand von Grundrissen und einem Modell die Baugeschichte des alten und neuen Petersdoms auf dem Gelände des neronischen Circus erklärte. Dann ging es hinab in die Scavi, wo es weniger stickig war als erwartet.
Die Führung war sehr informativ und beeindruckend - schade (aber verständlich), dass man keine Fotos dort machen kann. Und weil die Führungen im 15-Minuten-Rhythmus stattfanden, blieb sehr wenig Zeit, in die verschiedenen Grabkammern hineinzuschauen und sich eingehender umzusehen. Aber einen fantastischen Eindruck von den teilweise sehr reich verzierten Mausoleen bekam man doch. Mosaikböden, Wandzeichnungen von Papageien, Stieren, Widdern und anderem Getier, Gedenksteine und Grabbeigaben - das alles konnte man im Vorbeigehen bestaunen.
Besonders imponiert hat uns, dass einige Haushaltsvorstände bei der Anlage ihrer Mausoleen auch Bestattungsplätze für ihre Bediensteten mit einplanten.
Überall entlang der engen Gänge standen prächtige Sarkophage.
Das Gefühl, diese Gänge entlang zu gehen, lässt sich gar nicht in Worte fassen. Und irgendwann steht man dann an der Stelle, an der sich das Petrusgrab und darüber hoch oben der Baldachin im Petersdom befinden.
Danach ging es über mehrere steile Treppen hinauf zu den Grotten, wo die Führung dann nach einem gemeinsamen Gebet (einer der Gäste war Priester) zu Ende ging.

Wir schauten uns einige Papstgräber an; aber nach den Eindrücken aus den Scavi konnten wir diesen heute nicht viel abgewinnen.
Oben im Dom fanden sehr viele Vorbereitungen für Weihnachten statt - mehrere Chöre sangen gleichzeitig; es wurden Kameras aufgebaut und Stühle geschoben - es war sehr unruhig. Deshalb verließen wir den Dom, um kurz durch die Heilige Pforte nochmal hineinzugehen, die von vielen Touristen als Showtreppe zum Selfie-Schießen missbraucht wurde.

(Leider haben wir es später nicht mehr geschafft, den Petersdom noch einmal zu besuchen, obwohl wir uns extra noch einen speziellen Führer in der Herder-Buchhandlung gekauft hatten.)

Am Abend gingen wir mal wieder auswärts essen, gleich um die Ecke auf Empfehlung unseres Vermieters, ins

Arlù, ristorante a San Pietro dal 1959

Dieses Restaurant war eine wirkliche Entdeckung: stimmungsvolles Ambiente, sehr freundliche Bedienung, und das Essen vom Feinsten. Ich hatte Bruschette mit Bresaola und Rucola und danach Straccetti di manzo, mein Mann Thunfischtatar und gegrillten Schwertfisch. Sehr zu empfehlen!

Und damit ging ein weiterer wunderbarer Romtag zu Ende.

P.S.: Warum der Link oben so komisch aussieht, weiß ich leider nicht.






 
Zuletzt bearbeitet:
Das Ristorante schaut ja sehr verlockend aus! :thumbup:
Vielen Dank für Deinen netten Spaziergang durch den Borgo - ein Viertel, das ich so gut wie gar nicht kenne. :blush:
 
Danke, liebe Angela! Ich werde später noch ein paar Fotos von den Gassen reinstellen - aber die muss ich mir von meinem Mann noch rüberziehen.
 
Herzlichen Dank für den schönen Bericht aus dem Borgo und den Scavi. In dem Restaurant habe ich vor ein paar Jahren auch einmal gegessen, nein gespeist. Es war echt super!
 
Am Abend gingen wir mal wieder auswärts essen, gleich um die Ecke auf Empfehlung unseres Vermieters, ins

Arlù, ristorante a San Pietro dal 1959

(...) P.S.: Warum der Link oben so komisch aussieht, weiß ich leider nicht.
Ich nehme an, dass die Forensoftware das "ù" aus Arlù nicht korrekt wiedergeben kann.
So sollte es passen: Arlù, ristorante a San Pietro dal 1959

Das Photo von der Peterskuppel (in der Abendsonne?) gefällt mir sehr gut und der Restauranttipp ist bereits notiert!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist die Morgensonne - um 8 Uhr morgens aufgenommen.

Und: Danke für die Korrektur, liebe Simone! Ich habe es in meinem Beitrag auch geändert.
 
Wie angekündigt, kommen hier noch ein paar weitere Impressionen aus dem Borgo.

Aus "unserer" Straße:



In der Via dei Tre Pupazzi und Vicolo delle Palline:


Und immer wieder der Blick auf die Tordurchfahrten

von der Traspontina aus:
zur Via del Mascherino hin:
und von der Via degli Ombrellari aus:
Es gibt natürlich noch sehr viel mehr Gassen, aber mehr geben unsere Fotos leider nicht her.

Im Übrigen ist der Borgo ein sehr sauberes Viertel. Zweimal täglich werden an vielen Straßenecken kleinere Container aufgestellt, in die man dann zweieinhalb Stunden lang den getrennten Müll einwerfen kann. Dabei steht dann immer ein Mitarbeiter, der denen hilft, die nicht wissen, was wo hinkommt, und sofort sauber machen, wenn etwas daneben gefallen ist. Alle halbe Stunde werden diese Container dann geleert, und nach Ablauf der Standzeit ganz weggebracht.
Und mehrmals täglich wurden die Straßen mit Wasser abgespritzt.

Neben den vielen Mini-Markets gibt es noch sehr viele kleine Geschäfte und Handwerksbetriebe. Aber die sieht man nur, wenn man sich ein bisschen von der Via di Porta Angelica, der Haupteinfallsstraße zum Petersplatz hin, entfernt.

 
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Vielen Dank für den schönen Bericht über die Kirche S. Salvatore in Lauro, an der ich schon öfter vorbei gegangen bin, ohne etwas von dem Kreuzgang zu ahnen.

Auch Deine Beschreibung vom Besuch der Scavi ist sehr interessant und Deine Gedanken kann ich sehr gut nach vollziehen. Bei meinen Rom-Reisen habe ich oft ein Gefühl der Ehrfurcht verspürt.

Und ganz besonders viel Freude hatte ich beim Ansehen Deiner Borgo-Impressionen.
Ich liebe es durch diese Gassen zu schlendern und die Kleinigkeiten, wie auch Du sie gefunden hast, zu entdecken. Als ich zum ersten Mal das Straßenschild "Via dei Tre Pupazzi" sah, habe ich mein kleines Wörterbuch aus der Tasche geholt und nachgesehen, was das bedeutet.

Ich bin gespannt, was Ihr als Nächstes erlebt habt.

Liebe Grüße - Romitis (die gerade einen ganz heftigen Schub derselben hat)
 
Vielen Dank für den schönen Bericht über die Kirche S. Salvatore in Lauro, an der ich schon öfter vorbei gegangen bin, ohne etwas von dem Kreuzgang zu ahnen.

Auch Deine Beschreibung vom Besuch der Scavi ist sehr interessant und Deine Gedanken kann ich sehr gut nach vollziehen. Bei meinen Rom-Reisen habe ich oft ein Gefühl der Ehrfurcht verspürt.

Und ganz besonders viel Freude hatte ich beim Ansehen Deiner Borgo-Impressionen.
Ich liebe es durch diese Gassen zu schlendern und die Kleinigkeiten, wie auch Du sie gefunden hast, zu entdecken. Als ich zum ersten Mal das Straßenschild "Via dei Tre Pupazzi" sah, habe ich mein kleines Wörterbuch aus der Tasche geholt und nachgesehen, was das bedeutet.

Ich bin gespannt, was Ihr als Nächstes erlebt habt.

Liebe Grüße - Romitis (die gerade einen ganz heftigen Schub derselben hat)

Das freut mich, liebe Romitis, dass ich dir zu diesem Schub verhelfen konnte - das sind ja Krankheitsschübe der besonders netten Art! ;)
 
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