Martin in Sizilien, zweiter (ganzer, eigentlich schon der dritte) Tag
Gleich heute wollen wir unsere Etna-Tour machen. Unser freundlicher Gastgeber sagte uns gestern Abend noch: „Wenn ihr zum Etna wollt, macht den Ausflug bald, das Wetter könnte bis Mitte der Woche schlechter werden. :idea: Wenn ihr morgens den Berg mit Wolken seht, dann lohnt eine Auffahrt nicht. Der Nebel dort oben geht dann den ganzen Tag nicht weg.“ 8O
Also: Blick zum Berg,
wir fahren heute :nod: – zuerst auf der Autobahn ein bisschen nach Süden und dann von Nicolosi aus, dem „Tor zum Ätna“, hinauf zum Rifugio Sapienza.
Die neue Straße ist mitten durch die schwarzen Lavafelder gebaut worden und ich überlege mir: Da muss sich ganz schön viel Lava runter gewälzt haben – wenn ich so schaue, was von dem Haus übrig geblieben ist...
Am großen Parkplatz vom Rifugio Sapienza versuchen meine Zweibeiner mich mit Keksen abzulenken, denn ganz hinauf wollen sie mich nicht mitnehmen. 8O :x :cry:
Auch wenn ich erst ganz energisch gegen diese Entscheidung bin, so ist es im Nachhinein richtig gewesen. :nod: Schon an der Seilbahnstation auf ca. 1900 m Höhe war die Luft für mich seeehr dünn – und ganz oben auf fast 3000 m fiel selbst Pasquetta das Atmen schwer, wie sie mir später erzählte.
Zuerst ging's mit der Seilbahn – so mancher quälte sich auch zu Fuß den Berghang hinauf x( –
zur Station La Montagnola auf ungefähr 2500 m hoch und von dort schaukelten sie mit den geländegängigen Kleinbussen durch die Schneewände weiter nach oben.
Brrr - Wind und Eiseskälte erwarteten sie, als sie ausstiegen. 8O (Hätten sie mal neben den Anoraks meinen dicken Pelz gehabt. :twisted Der Bergführer, dem man sich anschließen musste – allein vom Weg abgehen war nicht, da angeblich zu gefährlich – war ganz dick eingemummelt und mit Mütze und Handschuhen.
und dann konnten sie sich die Pfoten, was brumme ich: die Hände wärmen an den noch warmen lapilli auf dem Lavafeld vom letzten Ausbruch im April.
Ich gebe zu, ich war froh, als sie wieder bei mir waren, am Rifiugio Sapienza. Und dann durfte ich mit zu den kleineren Kratern,
den 1892 entstanden Crateri Silvestri, von denen aus man auch einen schönen Ausblick hat und die für mich genau richtig waren. Ich wurde einstimmig zum nettesten Mongibello-Bären ernannt.
Die Heimfahrt in unseren Agriturismo gestalteten wir gemütlich und geruhsam über die „grün markierte“ Straße
durch wunderschöne Landschaft hinab nach Zafferana Etnea, vorbei an den Lavafeldern, auf denen es schon wieder Gräser und Flechten gibt, besonders schön der Ätnaginster, der sich ganz schnell wieder auf der verwitterten Lava einrichtet und durch kleine Ortschaften, in denen noch immer die Lavasteinchen und -Asche vom letzten Ausbruch auf den Straßen lagen – Achtung! Schleudergefahr! - oder in Plastiktüten zur Abholung bereitstanden.
Dreimal dürft ihr raten, mit was dieser Ausflugstag abgeschlossen wurde. Richtig: da es „unten“ auf gut 500 m Höhe kuschelig warm war gab es ein großes Zitronen-Erdbär-Eis und eine Abkühlung in der Piscina, bevor es an den reich gedeckten Tisch zum Abendessen ging.
Dienstag – der vierte Sizilientag
Ein Blick zum Ätna in der klaren Morgenluft bestätigte meinen Zweibeinern, dass auch heute noch ein guter Tag für einen Ätna-Ausflug wäre –
aber den hatten wir ja schon hinter uns und heute sollte es das Kontrastprogramm sein: auf nach Taormina – Sonne, Meer und alte Steine.
Natürlich war ich mit von der Partie, schnappte mir meine Reisekekse und schupp – ins Auto.
Von Mazzarò aus fuhren wir mit der Seilbahn hinauf auf den Monte Tauro, auf dem die Altstadt von Taormina liegt.
Durch die Porta Messina ging es den Corso entlang, immer der Menschenmenge nach – da musste doch was sein, wenn ganze Schulklassen sich hier tummelten...
Klar, wir wollten auch sehen, ob der Reiseführer nicht geschummelt hatte. Und was brumme ich: er hatte keinen geschönten Anblick vorgetäuscht (wenn bär vom schneebedeckten Ätna absieht, wahrscheinlich ein Winterfoto)!
Ist das nicht schön – hier könnte man doch glatt die alten Griechen rezitieren, die Akustik soll ganz toll sein!
Wir scherten aus dem Touristenpulk aus und bummelten abseits durch das Städtchen. Dabei entdeckten wir aus meiner Sicht so manche schöne und interessante Kleinigkeit:
ein beachtlicher Ehrenbär-Kumpel niedergelassen. Kein Wunder, dass aus dem Inneren des schönen Stadtpalastes Schwertergerassel und Schildergeklapper zu hören war.
Aber von Bär zu Leone gab es keinerlei Verständigungsschwierigkeit.
„Naumachie“ soll „Seeschlacht“ heißen, habe ich mich belehren lassen.
Aber ob diese eindrucksvollen Ruinen, abseits des Turi-Trampelpfades, tatsächlich einmal solche gesehen haben erscheint nicht nur in meinen Knopfaugen etwas unwahrscheinlich. Aber was soll's: als Gymnásion liegt es sehr schön und „sauber
gekehrt“.
Zu Taormina gehören für Pasquetta – wie sie mir aus ihrer Erinnerungskiste verraten hat –
die süßen bunten Früchtchen,
:~ eine Granita di limone :]
und immer das „Wunderblumengewächs“, die Bougainvillea, die wie eine Kaskade über die Mauer „fließt“.
Die Rückfahrt führte uns erst am Meer entlang,
dann am unteren Flusslauf des Alcantara über eine alte Brücke (um in die Schlucht hinab zu steigen war der Nachmittag schon zu fortgeschritten und mich hätten sowieso keine zehn Mulis da runter gebracht 8O) ging es
ins Hinterland nach Castiglione di Sicilia, was von Castel Leone, „Löwenburg“, abgeleitet ist (also begegnen uns die Ehrenbären auch hier, im Ortsnamen).
Der hübsche Ort liegt schön auf einer Anhöhe. Leider haben sich Deutsche im August vor 70 Jahren hier nicht „gut benommen“ (um nicht zu brummen: verheerend :x).
An den Hängen des Ätna wachsen ausgesprochen gute Pistazien und die Gegend um Castiglione ist berühmt für die guten Haselnüsse. Da lag es nahe, eine Pause zu machen und sich mit einem großen Becher leckerem Pistazien-Nuss-Eis im kleinen Park in die Sonne zu setzen, so wie es die alten Männer auch taten (allerdings ohne Eis). Seltsam :?, ich sah immer nur Männer vor den Bars und auf den Plätzen zusammensitzen oder -stehen und eine chiacchierata machen... 8O Wo waren die Frauen? Hatten wohl zu tun, a casa... twisted :roll:
Was war vor dem Abendessen und dem anschließenden kleinen Spaziergang noch angesagt:?: Klar doch – erraten:!: Während ich meine Leib- und Magen-Kekse hütete,
wagten die Zweibeiner den mutigen - oder besser: vorsichtigen - „Sprung“ in das kühle Wasser der Piscina mit Sicht auf den sein Abendpfeifchen rauchenden Ätna.
Gleich heute wollen wir unsere Etna-Tour machen. Unser freundlicher Gastgeber sagte uns gestern Abend noch: „Wenn ihr zum Etna wollt, macht den Ausflug bald, das Wetter könnte bis Mitte der Woche schlechter werden. :idea: Wenn ihr morgens den Berg mit Wolken seht, dann lohnt eine Auffahrt nicht. Der Nebel dort oben geht dann den ganzen Tag nicht weg.“ 8O
Also: Blick zum Berg,
wir fahren heute :nod: – zuerst auf der Autobahn ein bisschen nach Süden und dann von Nicolosi aus, dem „Tor zum Ätna“, hinauf zum Rifugio Sapienza.
Die neue Straße ist mitten durch die schwarzen Lavafelder gebaut worden und ich überlege mir: Da muss sich ganz schön viel Lava runter gewälzt haben – wenn ich so schaue, was von dem Haus übrig geblieben ist...
Am großen Parkplatz vom Rifugio Sapienza versuchen meine Zweibeiner mich mit Keksen abzulenken, denn ganz hinauf wollen sie mich nicht mitnehmen. 8O :x :cry:
Auch wenn ich erst ganz energisch gegen diese Entscheidung bin, so ist es im Nachhinein richtig gewesen. :nod: Schon an der Seilbahnstation auf ca. 1900 m Höhe war die Luft für mich seeehr dünn – und ganz oben auf fast 3000 m fiel selbst Pasquetta das Atmen schwer, wie sie mir später erzählte.
Zuerst ging's mit der Seilbahn – so mancher quälte sich auch zu Fuß den Berghang hinauf x( –
zur Station La Montagnola auf ungefähr 2500 m hoch und von dort schaukelten sie mit den geländegängigen Kleinbussen durch die Schneewände weiter nach oben.
Brrr - Wind und Eiseskälte erwarteten sie, als sie ausstiegen. 8O (Hätten sie mal neben den Anoraks meinen dicken Pelz gehabt. :twisted Der Bergführer, dem man sich anschließen musste – allein vom Weg abgehen war nicht, da angeblich zu gefährlich – war ganz dick eingemummelt und mit Mütze und Handschuhen.
Eine kurze, windgebeutelte Wanderung zum und um den Krater entlang – 8O Bär, Bär – wie beeindruckend diese Landschaft 8), so könnte ich es mir auf dem Mond vorstellen, wenn die Schwefelfumarolen tanzen –
und dann konnten sie sich die Pfoten, was brumme ich: die Hände wärmen an den noch warmen lapilli auf dem Lavafeld vom letzten Ausbruch im April.
Ich gebe zu, ich war froh, als sie wieder bei mir waren, am Rifiugio Sapienza. Und dann durfte ich mit zu den kleineren Kratern,
den 1892 entstanden Crateri Silvestri, von denen aus man auch einen schönen Ausblick hat und die für mich genau richtig waren. Ich wurde einstimmig zum nettesten Mongibello-Bären ernannt.
Die Heimfahrt in unseren Agriturismo gestalteten wir gemütlich und geruhsam über die „grün markierte“ Straße
durch wunderschöne Landschaft hinab nach Zafferana Etnea, vorbei an den Lavafeldern, auf denen es schon wieder Gräser und Flechten gibt, besonders schön der Ätnaginster, der sich ganz schnell wieder auf der verwitterten Lava einrichtet und durch kleine Ortschaften, in denen noch immer die Lavasteinchen und -Asche vom letzten Ausbruch auf den Straßen lagen – Achtung! Schleudergefahr! - oder in Plastiktüten zur Abholung bereitstanden.
Dreimal dürft ihr raten, mit was dieser Ausflugstag abgeschlossen wurde. Richtig: da es „unten“ auf gut 500 m Höhe kuschelig warm war gab es ein großes Zitronen-Erdbär-Eis und eine Abkühlung in der Piscina, bevor es an den reich gedeckten Tisch zum Abendessen ging.
Dienstag – der vierte Sizilientag
Ein Blick zum Ätna in der klaren Morgenluft bestätigte meinen Zweibeinern, dass auch heute noch ein guter Tag für einen Ätna-Ausflug wäre –
aber den hatten wir ja schon hinter uns und heute sollte es das Kontrastprogramm sein: auf nach Taormina – Sonne, Meer und alte Steine.
Natürlich war ich mit von der Partie, schnappte mir meine Reisekekse und schupp – ins Auto.
Von Mazzarò aus fuhren wir mit der Seilbahn hinauf auf den Monte Tauro, auf dem die Altstadt von Taormina liegt.
Durch die Porta Messina ging es den Corso entlang, immer der Menschenmenge nach – da musste doch was sein, wenn ganze Schulklassen sich hier tummelten...
Klar, wir wollten auch sehen, ob der Reiseführer nicht geschummelt hatte. Und was brumme ich: er hatte keinen geschönten Anblick vorgetäuscht (wenn bär vom schneebedeckten Ätna absieht, wahrscheinlich ein Winterfoto)!
Ist das nicht schön – hier könnte man doch glatt die alten Griechen rezitieren, die Akustik soll ganz toll sein!
Wir scherten aus dem Touristenpulk aus und bummelten abseits durch das Städtchen. Dabei entdeckten wir aus meiner Sicht so manche schöne und interessante Kleinigkeit:
nahe dem Odeon, dem kleinen römischen Theater,
hatte sich im Innenhof des Palazzo Corvaja
hatte sich im Innenhof des Palazzo Corvaja
ein beachtlicher Ehrenbär-Kumpel niedergelassen. Kein Wunder, dass aus dem Inneren des schönen Stadtpalastes Schwertergerassel und Schildergeklapper zu hören war.
Aber von Bär zu Leone gab es keinerlei Verständigungsschwierigkeit.
Aber ob diese eindrucksvollen Ruinen, abseits des Turi-Trampelpfades, tatsächlich einmal solche gesehen haben erscheint nicht nur in meinen Knopfaugen etwas unwahrscheinlich. Aber was soll's: als Gymnásion liegt es sehr schön und „sauber
gekehrt“.
Zu Taormina gehören für Pasquetta – wie sie mir aus ihrer Erinnerungskiste verraten hat –
die süßen bunten Früchtchen,
:~ eine Granita di limone :]
Die Rückfahrt führte uns erst am Meer entlang,
dann am unteren Flusslauf des Alcantara über eine alte Brücke (um in die Schlucht hinab zu steigen war der Nachmittag schon zu fortgeschritten und mich hätten sowieso keine zehn Mulis da runter gebracht 8O) ging es
ins Hinterland nach Castiglione di Sicilia, was von Castel Leone, „Löwenburg“, abgeleitet ist (also begegnen uns die Ehrenbären auch hier, im Ortsnamen).
Der hübsche Ort liegt schön auf einer Anhöhe. Leider haben sich Deutsche im August vor 70 Jahren hier nicht „gut benommen“ (um nicht zu brummen: verheerend :x).
An den Hängen des Ätna wachsen ausgesprochen gute Pistazien und die Gegend um Castiglione ist berühmt für die guten Haselnüsse. Da lag es nahe, eine Pause zu machen und sich mit einem großen Becher leckerem Pistazien-Nuss-Eis im kleinen Park in die Sonne zu setzen, so wie es die alten Männer auch taten (allerdings ohne Eis). Seltsam :?, ich sah immer nur Männer vor den Bars und auf den Plätzen zusammensitzen oder -stehen und eine chiacchierata machen... 8O Wo waren die Frauen? Hatten wohl zu tun, a casa... twisted :roll:
Was war vor dem Abendessen und dem anschließenden kleinen Spaziergang noch angesagt:?: Klar doch – erraten:!: Während ich meine Leib- und Magen-Kekse hütete,
wagten die Zweibeiner den mutigen - oder besser: vorsichtigen - „Sprung“ in das kühle Wasser der Piscina mit Sicht auf den sein Abendpfeifchen rauchenden Ätna.
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