Römische Pilgerfahrt

"Arme Spanische Treppe", ging mir bei Deinen Bildern durch den Kopf und der graue Himmel trägt noch zur tristesse bei. Ich hoffe ich darf Deine Photos als Zitat in folgenden Thread einfügen: Die Spanische Treppe wird restauriert

Ich bin schon gespannt, ob die Restaurierung evt. bis April, wenn die Azaleen normalerweise ausgestellt werden, beendet sein wird.

Zuppa inglese esse ich gerne ab und zu aber mit kandierten Früchten kenne ich sie noch nicht. Ich werde sie bestimmt einmal im Focolare probieren! :nod: Danke für den Tipp!
 
Mit großem Interesse habe ich deine Ausführungen zu Babington's Tea Room gelesen, da ich großer Freund von Tee bin. Habe auch sofort die Homepage bestaunt und mir die Preisliste angeschaut. Du hattest ja gesagt, dass es nicht gerade günstig ist, aber die Dimension hat mich dann doch etwas abgeschreckt. 13 Euro für einen Pai Mu Tan, einen recht herkömmlichen Alltagstee, finde ich doch etwas übertrieben - wäre ja was anderes, wenn es eine seltene Sorte wäre, da spare ich normal nicht. Aber für diesen Preis bekomme ich beim Teehändler meines Vertrauens von derselben Sorte 200g Blätter.
 
Du hattest ja gesagt, dass es nicht gerade günstig ist, aber die Dimension hat mich dann doch etwas abgeschreckt.

Das ist schon richtig! Nur zum Vergleich: Im Caffè Greco kostete 2010 eine Tasse Cappuccino 8 Euro (den aktuellen Preis kenne ich nicht) und man wurde unfreundlich behandelt und sehr schnell hinaus komplementiert. In den Tea Rooms bekommt man ein Kännchen Tee und eines mit heißem Wasser und kann so vier Tassen Tee trinken - und das in aller Ruhe. Für Tee-Liebhaber lohnt sich der Besuch!
 
In den Tea Rooms bekommt man ein Kännchen Tee und eines mit heißem Wasser und kann so vier Tassen Tee trinken - und das in aller Ruhe. Für Tee-Liebhaber lohnt sich der Besuch!
Nun, wenn es keine Massenabfertigung ist, dann ist es wirklich eine Überlegung wert. Denn Tee und Hektik das passt eben gar nicht zusammen. Dann schaue ich einfach mal, ob es mich nächsten Monat dorthin verschlägt.
 
Am Vorabend äußerte Umberto den Wunsch die Abtei Tre Fontane besuchen zu wollen und da wir ja auch auf einer Pilgerreise waren, beschloss ich Umberto dorthin zu begleiten. Gleich nach dem Frühstück brachen wir auf und fuhren von Trastevere aus mit einem Bus 3 B zur Cestius – Pyramide und von dort aus mit der Metro B zur Endhaltestelle Laurentina. Wir gingen vielleicht eine Viertelstunde an der Via Larentina entlang bis wir die Abtei erreichten. Im Oktober 2014 besuchte ich Tre Fontane zum letzten Mal und war von diesem Besuch nicht ganz so begeistert gewesen. Als wir durch das Tor gingen, merkten wir sehr schnell, dass sich außer uns nur ganz wenige Besucher auf dem Abteigelände aufhielten.







Klösterliche Stille umgab uns und wir schauten uns zunächst ein wenig um und betraten dann die Abteikirche Santi Vincenzo e Anastasio. Bei meinen vorigen Besuchen lag das Innere der Kirche fast völlig im Dunkeln. An diesem Morgen schien die Sonne in die Kirche hinein und tauchte sie in ein mystisches Licht.






Umberto war von der Schlichtheit der Kirche ganz angetan. Wir fühlten uns in SS Vicenzo e Anastasio sehr wohl und hielten uns dort eine ganze Zeit lang auf, bevor wir die nur wenige Schritte entferne Kirche Santa Maria Scala Coeli betraten. Diese Barockkirche empfanden wir als eher kitschig und so stiegen wir schnell in die Krypta hinab.





Hier soll der Apostel Paulus vor seiner Hinrichtung gefangen gewesen sein. Danach gingen wir zur dritten Kirche San Paolo al Martirio.​





An der Stelle, wo heute diese Kirche steht, soll sich im Jahr 67 das Martyrium des Apostels Paulus ereignet haben. Bei seiner Hinrichtung durch das Schwert, soll das Haupt des Paulus, der Legende nach, dreimal auf dem Boden aufgeschlagen sein und an den jeweiligen Stellen entsprang eine Quelle. Wir traten in die Kirche ein und außer einem Aufpasser, der mit seinem Laptop beschäftigt war, war niemand dort.​





Als der junge Mann uns sah verschwand er mit seinem Computer in die Sakristei. Entweder wollte er uns nicht stören, oder er wollte von uns nicht gestört werden. Irgendwann kam er aus der Sakristei heraus und fragte, ob wir Interesse hätten uns ein Fresko anzusehen? Wir hatten es und so zeigte er uns das Kunstwerk, das die Hinrichtung des Paulus zeigt und die eben genannte Legende darstellt. Ich weiß nicht, ob wir da ein besonders wertvolles Bild gesehen haben. Ich glaube, er wollte uns nur zeigen, was sich einst an diesem Ort abgespielt hat. Auf jeden Fall war es sehr nett von ihm, dass er es uns gezeigt hat. Wir bestaunten auch Fußbodenmosaiken, die anscheinend in keinem christlichen Zusammenhang stehen.​





In der Kirche sieht man auch ein Buntglasfenster das Papst Eugen III. zeigt, der vor seiner Wahl zum Papst im Jahr 1145, Abt von Tre Fontane war.

In einer Ecke steht der Stumpf einer antiken Säule. Auf im soll Paulus seinen Kopf gelegt haben, bevor der Henker mit dem Schwert zuschlug.​





Langsam gingen wir wieder zurück zum Klostertor, schauten aber noch kurz in den Klosterladen hinein dort wird auch ein eigenes Klosterbier angeboten und ich ärgere mich, dass ich nicht eine Flasche mitgenommen habe. In der Bar vor dem Abteigelände tranken wir noch einen Cappuccino und wanderten dann zur Metro Station zurück. Wir kamen an vornehme Anwesen vorbei, vor denen mächtige Pinien standen. Zwischendurch sahen wir immer wieder Orangenbäume und zum ersten Mal nahm ich auch bewusst Mimosen wahr, ihre gelben Blüten versprühten schon einen Hauch von Frühling. Wir stiegen in die Metro ein und fuhren ein paar Stationen, denn ich wollte Umberto das EUR zeigen und war schon gespannt, wie er dieses Viertel wohl find en würde ...



Wir fuhren bis zur Haltestelle Magliana und beim Hinausgehen sahen wir schon das „Quadratische Kolosseum“.


Bei meinem letzten Besuch war es von einem Bauzaun umgeben und wirke sehr verlassen. Der Bauzaun stand noch, aber von Verlassenheit konnte man nun nicht mehr sprechen. Vor allem junge Leute betraten und verließen das Gebäude. Es wird nun vom Modehaus Fendi benutzt, das auch die Restaurierung des Palazzo della Cività Italiana, so der offizielle Name, finanziert hat. Wir setzten unseren kleinen Spaziergang durch das EUR fort und zu meiner Überraschung fand Umberto dieses Viertel wirklich interessant. Wir konzentrierten uns hauptsächlich auf die Kunstwerke, an denen wir vorbei kamen. Egal, ob Wandmosaiken, Reliefs oder er Skulpturen: sie sind groß und gewaltig! Eines fiel uns auch noch auf: Geflügelte Wesen sind auch recht beliebte Elemente.









Vom EUR ging es dann zur vierten Heiligen Pforte, die noch ausstand. Gegen 14 Uhr erreichten wir Sankt Paul vor den Mauern. Auch hier war die Kirche weiträumig abgesperrt und Soldaten mit Maschinengewähren waren ebenfalls präsent. Die Mitarbeiter am Kontrollzelt hatten nicht viel zu tun und die Folge war, dass wir sehr gründlich kontrolliert wurden. Ein paar Minuten später hatten wir auch diesen Sicherheitscheck hinter uns gebracht und gingen den Eingängen entgegen.





Zu unserer Überraschung stand das Hauptportal weit offen und der ein oder andere Besucher hielt es zunächst für die Heilige Pforte.





Beim Hindurchgehen bemerkten wir hinter der Porta Santa ein weiteres und älteres Portal. Da die Heilige Tür im Jahr 2000 geweiht wurde, nahmen wir an, dass es sich bei der zweiten Tür um die „Vorgängertür“ handelte?





Wir betraten eine fast leere Basilika, in der kein einziger Stuhl stand.






Umberto zog es zunächst zum Mosaik von Papa Francesco hin, das er noch nicht gesehen hatte.





Wir stiegen in die Confessio hinab und besuchten den hl. Paulus und dann durchstreifte jeder für sich San Paolo. Die dortige Krippe empfand ich als rustikal, aber durchaus schön.





Da alle Kapellen neben der Apsis geöffnet waren, schaute ich dort hinein.







Irgendwann fanden Umberto und ich wieder zueinander und wir verzichteten auf einen Besuch des Kreuzgangs und verließen die Basilika durch das Hauptportal





und schauten noch kurz in den Souvenirladen vorbei. Ich erstand eine Flasche Limoncello, der vorzüglich schmeckt. Von San Paolo fuhren wir zu unserem Quartier zurück und tätigten einige Besorgungen. Am Abend blieben wir in Monteverde.
 
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Dein Bericht ist mal wieder sehr stimmungsvoll, lieber Padre.
Schon beim letzten Mal war ich fasziniert von deiner Beschreibung von Tre Fontane - jetzt auch wieder. Es lockt mich dorthin...
 
D
Schon beim letzten Mal war ich fasziniert von deiner Beschreibung von Tre Fontane - jetzt auch wieder. Es lockt mich dorthin...

Mich auch. :nod: Aber beim nächsten Besuch bin ich nur kurz da und außerdem mit Romneulingen, das muss also noch warten. ;)
 
Ich kann nur zu einem Besuch ermuntern :nod:. Tre Fontane ist schon ein sehr schöner Ort!
 
Der Ort steht auch schon seit Padres erstem Bericht im Reisebüchlein. Leider werde ich es im April ehr nicht schaffen, aber für den Herbst ist es geplant.

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Vielen Dank für diesen schönen und aufschlussreichen Bericht über die Tre Fontane. Vielleicht schaffe ich es nächsten Monat dort vorbeizuschauen. Nach EUR wollte ich ohnehin nochmal, da würde es sich ja anbieten. Mal schauen, wie es sich in das restliche Programm einbinden lässt.
 
Hallo Padre,
schön, dass Ihr wieder den Weg nach Tre Fontane gemacht habt. Ich fand es - vor Jahren ;) - da draußen auch sehr angenehm, wie schon mal bei der Planung Deines ersten Tre Fontane-Besuches geschrieben.

Wir bestaunten auch Fußbodenmosaiken, die anscheinend in keinem christlichen Zusammenhang stehen.


Die schönen vielfarbigen römischen Bodenmosaiken stellen die vier Jahreszeiten dar und stammen aus Ostia.

(Die jetzige Kirche S. Paolo alle Tre Fontane - statt der früheren frühchristlichen - wurde übrigens von Giacomo della Porta ;) gebaut.)

Ich freue mich auf die Fortsetzung der "römischen Pilgerfahrt".
Pasquetta
 
Beim Hindurchgehen bemerkten wir hinter der Porta Santa ein weiteres und älteres Portal. Da die Heilige Tür im Jahr 2000 geweiht wurde, nahmen wir an, dass es sich bei der zweiten Tür um die „Vorgängertür“ handelte?


Das Portal, das Euch aufgefallen ist, ist nicht das Vorgängerportal der heutigen Heiligen Pforte. Diese war aus Holz.
Es handelt sich um eine sehr kostbare, prachtvolle Tür, das sogenannte byzantinische Portal, 1070 in Konstantinopel angefertigt. Auftraggeber war Abt Hildebrand von Soana, der spätere Papst Gregor VII.
Man findet fast keine Informationen in deutscher Sprache im Netz. Am besten sind diejenigen auf der vatikanischen Webseite zur Basilika: Basilica Papale - San Paolo fuori le Mura - Dal IX° al XI° secolo
Bezahlt hat das Portal der amalfitanische Konsul Pantaleone.

Der Künstler Theodorus stellt einen christologischen, einen apostolischen (das Martyrium der Apostel) und einen prophetischen Zyklus dar. Heute ist das Portal auf der Innenseite der „Porta Santa“ oder Heiligen Pforte angebracht.
Bis zum Brand 1823 war die Tür das Hauptportal von Sankt Paul. Schwer in Mitleidenschaft gezogen, wurde es erst 1966 restauriert und dann zu seinem Schutz ins Innere versetzt. 1999 wurde das byzantinische Portal noch einmal restauriert.

Ich habe mir die Tür letzten Sommer angesehen. Leider war der Automat zur Beleuchtung defekt und so lag sie ganz im Dunkeln. Auch jetzt sind die einzelnen Tafeln (insgesamt 54) sicher schwer zu fotografieren denn Dein Bild lässt einen Plexiglas-Schutz erkennen.
 
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