Unsere Fahrt mit dem kleinen 116er
von Susannah
Ich muss gestehen, dass ich mich schon bei unserem ersten Rombesuch unsterblich in die kleinen Elektrobusse verliebt habe. :nod: Mein Mann und ich saßen seinerzeit auf dem Campo di Fiori, da rollte er ratternd an uns vorbei. Meine erste Fahrt, im Januar 2006, startete ich von der Lungotevere dei Sangallo, der großen Straße, die hinter der Via Giulia am Tiber entlangführt. Mir gegenüber saß ein älterer Italiener (ca. 70 Jahre alt), der mit seiner virtuosen Gesangsstimme alle Frauen mit italienischen Arien betörte und mächtig mit den betagteren Damen im Bus firtete. Das letzte Stück fuhren wir alleine und obwohl er wusste, dass ich Deutsche war, redete er ohne Unterlass auf mich ein. So erfuhr ich, auch ohne Italienischkenntnisse, dass er jeden Tag, zur gleichen Zeit mit dem 116 fährt und das schon seit vielen Jahren. Er liebte diesen Bus, genauso wie ich. :nod:
Nach dem guten Essen im "La Pilotta", ich darf an dieser Stelle noch einmal an die Profiteroles erinnern,
waren wir uns schnell einig, dass wir nach dem vielen Laufen durch die Vatikanischen Gärten, unseren Füßen ein wenig Ruhe gönnen, aber trotzdem etwas von der Stadt sehen wollten. Was wäre da schöner und perfekter, als mit dem 116er zu fahren. :nod:
Wir stiegen an der Haltestelle, an der Lungotevere Gianicolense ein, schuckelten über den Tiber in die Via Giulia, vorbei an dem schönen Palazzo Farnese, ratterten über den Campo di Fiori, sahen die Chiesa Sant’Andrea delle Valle, das Sant’Euchstacchio, das Pantheon von hinten und Beli von vorne,
die Chiese Santa Maria Sopra Minerva und Sant Ignazio, fuhren am Obelisk "Solare" vorbei, über die Piazza Colonnia, mit ihrer schönen Marc-Aurel Säule,
zur Via del Corso.
Auf der gesamten Strecke stiegen die Fahrgäste im 116er aus und neue stiegen hinzu. Da die Elektrobusse sehr klein sind und mit nur 8 Sitzplätzen ausgestattet sind, ansonsten stehen nur noch Stehplätze zur Verfügung, finde ich es immer wieder interessant die Menschen, die mich ein Stück des Weges begleiten, zu beobachten. Ich versuche mir vorzustellen wie sie wohnen, welchem Beruf sie nachgehen, ob sie Familie besitzen und wie es wohl sein muss, in dieser Stadt und mit dieser Stadt zu leben. Es ist hier um so vieles persönlicher, als in den großen und meistens total überfüllten Bussen. Manchmal wird man auch von Passagieren angesprochen, wenn sie mitbekommen, dass man sich in einer anderen Sprache unterhält. Dann finden nette, aber doch leider viel zu kurze Gespräche statt, weil der Gesprächspartner seine Endstation erreicht hat und aussteigen muss. Ein kurzes aber freundliches "Ciao" und schon steigen neue Fahrgäste hinzu. Anscheinend bin ich nicht die Einzige, die sich über ihre "Wegbegleiter" ihre Gedanken macht.
Ich genoss die Fahrt und machte einige Fotos von Sira, Uli und patta. Sira, Uli und ich genossen den Ausblick. patta hingegen, war ausschließlich damit beschäftigt, das Geschehen außerhalb des Busses zu fotografieren. Leider kann ich seine große Anzahl von Fotos, die er während dieser Fahrt geschossen hat, hier nicht einbinden. :? Aber dazu äußert sich patta bestimmt noch später.
Unsere Fahrt führte uns weiter über die Via del Tritone, zur Piazza Barberini, die von Bäumen gesäumte Via Veneto hoch, mit ihren exclusiven Geschäften, Restaurants und Hotels, durch die Porta Pinciana an der beeindruckenden Aurelianischen Mauer, über die Piazzale Brasile und dem Corso D’Italia in den Borghese Park.
Hier wendet der 116er und fährt ein Stück des Weges zurück. An einer Haltestelle in der Via di Porta Pinciana mussten wir den Bus verlassen, da er Fahrer seine Pause einlegte. Aber unsere Fahrt ging weiter. Wir stiegen einfach in den vorderen 116er, der schon für die Abfahrt bereit stand. Kurze Zeit später setzte er sich ratternd und schuckelnd in Bewegung. Uli hatte noch andere Pläne, sie wollte shoppen gehen und ihre Kreditkarte glühen lassen. So verließ sie uns am unteren Ende der Via Veneto und verschwand nach einem kurzen Zuwinken aus unserem Blickfeld. Der Bus setzte sich wieder in Bewegung und wir fuhren ohne Uli weiter.
In der Nähe der Spanischen Treppe, wäre ich gerne ausgestiegen, um sie einmal mit ihrer vollen Blütenpracht zu betrachten. Falls ich vor lauter Menschenmassen überhaupt etwas davon erblickt hätte. :roll: Ich entschied mich aber doch dazu, mich von meinem "Büsschen", die Aussicht genießend und in Gedanken an den nächsten Tag, weiterfahren zu lassen. Es war unser letzter Nachmittag. Den Abend würden wir noch im "ZioCiro" auf der Piazza della Rotonda verbringen und morgen würden wir schon Abschied nehmen müssen, voneinander und von Rom. Ich mochte mir noch gar vorstellen wie es sein würde ohne Sira, Uli und patta, die ich während unserer gemeinsamen Zeit doch so liebgewonnen hatte. Warum muss die Zeit, die man am schönsten empfindet, immer besonders schnell vergehen? :roll:
Ehe ich mich versah, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, da wir auch schon die Via Guiseppe Zanardelli erreicht hatten und hier aussteigen mussten.
Wir schlenderten durch die Via dei Coronari. Mein Blick wanderte nach oben, der Himmel war strahlend blau.
Wie regnerisch hatte doch dieser Tag begonnen und nun machte uns das sonnige Rom den Abschied besonders schön, aber auch so besonders schwer.
Da wir sowieso auf die Rückkehr von Uli warteten, die Sonne so schön schien und es angenehm warm war, liefen wir einfach an unserem Apartment vorbei
und setzten uns an der kleinen Piazza, an der Ecke der Via di Panico, vor das "Bella Roma".
Zwei Etagen über der kleinen Bar, wohnten mein Mann und ich während unseres Romaufenthalts im Februar. Aus diesem Grunde war mir diese Gegend auch so vertraut. Wir saßen, von der Sonne gewärmt, ich hatte meine geliebte Engelsburg im Blick, der Wirt brachte unsere bestellten Peroni und servierte wieder kleine Leckereien dazu. Es war einfach nur schön, hier zu sitzen und dem illustren Treiben auf der kleinen Piazza zuzuschauen und wir bemerkten überhaupt nicht, wie die Zeit verging.
Nach geraumer Zeit, es waren zwischenzeitlich wohl schon mehr als zwei Stunden vergangen, begleiteten wir Sira noch zu "Otto",
dem kleinen Alimentari gegenüber der Bar "Bella Roma". Dort kaufte sie noch verschiedene Sachen für zu Hause ein. Hier endeckte uns dann auch Uli, die beladen mit Einkaufstüten und neuen Eindrücken von ihrem Shoppingtrip zurückkehrte. Sie war einem Tipp aus dem Forum gefolgt....
..... aber davon erzählt Euch demnächst Uli.
von Susannah
Ich muss gestehen, dass ich mich schon bei unserem ersten Rombesuch unsterblich in die kleinen Elektrobusse verliebt habe. :nod: Mein Mann und ich saßen seinerzeit auf dem Campo di Fiori, da rollte er ratternd an uns vorbei. Meine erste Fahrt, im Januar 2006, startete ich von der Lungotevere dei Sangallo, der großen Straße, die hinter der Via Giulia am Tiber entlangführt. Mir gegenüber saß ein älterer Italiener (ca. 70 Jahre alt), der mit seiner virtuosen Gesangsstimme alle Frauen mit italienischen Arien betörte und mächtig mit den betagteren Damen im Bus firtete. Das letzte Stück fuhren wir alleine und obwohl er wusste, dass ich Deutsche war, redete er ohne Unterlass auf mich ein. So erfuhr ich, auch ohne Italienischkenntnisse, dass er jeden Tag, zur gleichen Zeit mit dem 116 fährt und das schon seit vielen Jahren. Er liebte diesen Bus, genauso wie ich. :nod:
Nach dem guten Essen im "La Pilotta", ich darf an dieser Stelle noch einmal an die Profiteroles erinnern,
waren wir uns schnell einig, dass wir nach dem vielen Laufen durch die Vatikanischen Gärten, unseren Füßen ein wenig Ruhe gönnen, aber trotzdem etwas von der Stadt sehen wollten. Was wäre da schöner und perfekter, als mit dem 116er zu fahren. :nod:
Wir stiegen an der Haltestelle, an der Lungotevere Gianicolense ein, schuckelten über den Tiber in die Via Giulia, vorbei an dem schönen Palazzo Farnese, ratterten über den Campo di Fiori, sahen die Chiesa Sant’Andrea delle Valle, das Sant’Euchstacchio, das Pantheon von hinten und Beli von vorne,
die Chiese Santa Maria Sopra Minerva und Sant Ignazio, fuhren am Obelisk "Solare" vorbei, über die Piazza Colonnia, mit ihrer schönen Marc-Aurel Säule,
zur Via del Corso.
Auf der gesamten Strecke stiegen die Fahrgäste im 116er aus und neue stiegen hinzu. Da die Elektrobusse sehr klein sind und mit nur 8 Sitzplätzen ausgestattet sind, ansonsten stehen nur noch Stehplätze zur Verfügung, finde ich es immer wieder interessant die Menschen, die mich ein Stück des Weges begleiten, zu beobachten. Ich versuche mir vorzustellen wie sie wohnen, welchem Beruf sie nachgehen, ob sie Familie besitzen und wie es wohl sein muss, in dieser Stadt und mit dieser Stadt zu leben. Es ist hier um so vieles persönlicher, als in den großen und meistens total überfüllten Bussen. Manchmal wird man auch von Passagieren angesprochen, wenn sie mitbekommen, dass man sich in einer anderen Sprache unterhält. Dann finden nette, aber doch leider viel zu kurze Gespräche statt, weil der Gesprächspartner seine Endstation erreicht hat und aussteigen muss. Ein kurzes aber freundliches "Ciao" und schon steigen neue Fahrgäste hinzu. Anscheinend bin ich nicht die Einzige, die sich über ihre "Wegbegleiter" ihre Gedanken macht.
Ich genoss die Fahrt und machte einige Fotos von Sira, Uli und patta. Sira, Uli und ich genossen den Ausblick. patta hingegen, war ausschließlich damit beschäftigt, das Geschehen außerhalb des Busses zu fotografieren. Leider kann ich seine große Anzahl von Fotos, die er während dieser Fahrt geschossen hat, hier nicht einbinden. :? Aber dazu äußert sich patta bestimmt noch später.
Unsere Fahrt führte uns weiter über die Via del Tritone, zur Piazza Barberini, die von Bäumen gesäumte Via Veneto hoch, mit ihren exclusiven Geschäften, Restaurants und Hotels, durch die Porta Pinciana an der beeindruckenden Aurelianischen Mauer, über die Piazzale Brasile und dem Corso D’Italia in den Borghese Park.
Hier wendet der 116er und fährt ein Stück des Weges zurück. An einer Haltestelle in der Via di Porta Pinciana mussten wir den Bus verlassen, da er Fahrer seine Pause einlegte. Aber unsere Fahrt ging weiter. Wir stiegen einfach in den vorderen 116er, der schon für die Abfahrt bereit stand. Kurze Zeit später setzte er sich ratternd und schuckelnd in Bewegung. Uli hatte noch andere Pläne, sie wollte shoppen gehen und ihre Kreditkarte glühen lassen. So verließ sie uns am unteren Ende der Via Veneto und verschwand nach einem kurzen Zuwinken aus unserem Blickfeld. Der Bus setzte sich wieder in Bewegung und wir fuhren ohne Uli weiter.
In der Nähe der Spanischen Treppe, wäre ich gerne ausgestiegen, um sie einmal mit ihrer vollen Blütenpracht zu betrachten. Falls ich vor lauter Menschenmassen überhaupt etwas davon erblickt hätte. :roll: Ich entschied mich aber doch dazu, mich von meinem "Büsschen", die Aussicht genießend und in Gedanken an den nächsten Tag, weiterfahren zu lassen. Es war unser letzter Nachmittag. Den Abend würden wir noch im "ZioCiro" auf der Piazza della Rotonda verbringen und morgen würden wir schon Abschied nehmen müssen, voneinander und von Rom. Ich mochte mir noch gar vorstellen wie es sein würde ohne Sira, Uli und patta, die ich während unserer gemeinsamen Zeit doch so liebgewonnen hatte. Warum muss die Zeit, die man am schönsten empfindet, immer besonders schnell vergehen? :roll:
Ehe ich mich versah, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, da wir auch schon die Via Guiseppe Zanardelli erreicht hatten und hier aussteigen mussten.
Wir schlenderten durch die Via dei Coronari. Mein Blick wanderte nach oben, der Himmel war strahlend blau.
Wie regnerisch hatte doch dieser Tag begonnen und nun machte uns das sonnige Rom den Abschied besonders schön, aber auch so besonders schwer.
Da wir sowieso auf die Rückkehr von Uli warteten, die Sonne so schön schien und es angenehm warm war, liefen wir einfach an unserem Apartment vorbei
und setzten uns an der kleinen Piazza, an der Ecke der Via di Panico, vor das "Bella Roma".
Zwei Etagen über der kleinen Bar, wohnten mein Mann und ich während unseres Romaufenthalts im Februar. Aus diesem Grunde war mir diese Gegend auch so vertraut. Wir saßen, von der Sonne gewärmt, ich hatte meine geliebte Engelsburg im Blick, der Wirt brachte unsere bestellten Peroni und servierte wieder kleine Leckereien dazu. Es war einfach nur schön, hier zu sitzen und dem illustren Treiben auf der kleinen Piazza zuzuschauen und wir bemerkten überhaupt nicht, wie die Zeit verging.
Nach geraumer Zeit, es waren zwischenzeitlich wohl schon mehr als zwei Stunden vergangen, begleiteten wir Sira noch zu "Otto",
dem kleinen Alimentari gegenüber der Bar "Bella Roma". Dort kaufte sie noch verschiedene Sachen für zu Hause ein. Hier endeckte uns dann auch Uli, die beladen mit Einkaufstüten und neuen Eindrücken von ihrem Shoppingtrip zurückkehrte. Sie war einem Tipp aus dem Forum gefolgt....
..... aber davon erzählt Euch demnächst Uli.
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