Unsere 5. Romreise: Kommt Zeit, kommt immer Rom! (Karwoche 2010)
Unsere 5. Romreise: „Unverhofft kommt oft“ oder: „Kommt Zeit, kommt immer Rom!“
(29.3.2010 bis 1.4.2010)
29.3.2010 (der Montag der Karwoche): die Eingeweide des Internet, ein freundlicher Chinese und ein neuzeitlicher Diogenes ohne Tonne
zum 2. Tag 30.3.2010 (der Dienstag der Karwoche): Aventin, das Schlüsselloch, ein Scherbenhaufen und eine Pyramide, Caravaggio und noch einiges mehr
zum 3. Tag 31.3.2010 (der Mittwoch der Karwoche): eine alte Hafenstadt, ein Beinahe-Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrssystems, zwei nackte Engel in St.Peter und ein gelungenes Happy End im EST EST EST
zum 4. Tag 1. 4. 2010 (der Donnerstag der Karwoche): der Tag der Wahrheit für Roms Genius, eine spanische Treppe in Italien, Hasslers „Schöner Wohnen“ in unmittelbarer Nähe derselben, eine Terrasse mit Gestaltungspotential, zwei weitere Caravaggios, ein Spaziergang durch das touristische Rom und der Kauf eines neuen Hutes
zum Schluss des Berichtes Nachtrag zum 1.4.2010 (dem Donnerstag der Karwoche): Roms Genius beginnt zu sprechen!
Schnell und spontan hatten wir diesmal gebucht und uns zu einer kurzen Karwochenreise (natürlich nach Rom, wohin sonst!) entschlossen. Die Gefährtin meiner guten und schlechten Erdentage hätte ja an sich zu Hause bleiben wollen, Paganus aber hatte so lange im Internet herumgesucht, bis er den Eingeweiden desselben einen absolut günstigen Flug herausgekitzelt hatte, den auch sie nicht wirklich abschlagen konnte ...
So sitzen wir also am Abend des 29.3. im Flugzeug und können unseren „Hausberg“, den Schneeberg, wieder einmal von oben betrachten. Auch der Blick auf das Meer macht uns Freude.
Der Flug verläuft problemlos, Fiumicino empfängt uns vollgestopft mit Menschenmassen, aber da unsere Trolleys wie immer brav hinter uns herlaufen (es bleibt ihnen ja im Grunde genommen auch nicht viel anderes über), biegen wir gegen 21 Uhr, Santa Maria Maggiore kurz grüßend, in die Lobby des Hotel d’Este ein, wo uns ein freundlicher Chinese empfängt und uns in unser reserviertes Zimmer einweist (diesmal Blick in den Hinterhof).
Zur notwendig gewordenen Nahrungsaufnahme begeben wir uns noch einmal auf Roms nächtliche Straßen. Dort treffen wir zunächst einmal auf den uns schon vom Februar her bekannten „Diogenes“ der Piazza Santa Maria Maggiore. Er ist ein dem bekannten Kyniker auch äußerlich recht ähnlicher Überlebenskünstler in eigener Sache. „Diogenes“ hat dort, vis a vis der Basilika, seit einiger Zeit sein Lager mit Decke, Polster und Hausrat aufgeschlagen und verbringt unverrückbar, eine echte stabilitas loci exemplarisch vorlebend, Tag und Nacht am selben Fleck (zur Abdeckung gewisser menschlicher Grundbedürfnisse verlässt er diesen natürlich). Des Nächtens rollt er sich in seine Decke, tagsüber „residiert“ er auf oder neben seinem Deckenberg , bietet eine Bettelschale (vulgo Pappbecher) auf dem Gehsteig den vorbeitreibenden Passanten zur gefälligen Benutzung an und betreibt gelassen sein Geschäft: Gib mir deine überzähligen Münzen, Freund, und geh mir ein wenig aus der Sonne! An ihm vorbei finden wir einen gnädigen Wirten, Atzung wird uns zuteil, am Rückweg passieren wir leise den jetzt schlafenden Weltweisen (wie schafft er das bloß bei all dem Straßenlärm?) und suchen unsere Schlafstätten auf.
Weit davon entfernt, das Leben auf der Straße glorifizieren zu wollen (immer mehr Bettler vagabundieren auf Roms Straßen, alleine beim Termini sahen wir eine ganze Gruppe von ihnen), ist an diesem Vertreter seiner Zunft doch etwas Besonderes. Jetzt, wo es warm wird, sitzt er in der Sonne und beobachtet das ihn umbrausende Treiben. Im doch noch kalten Februar hatte er sich an der Abluft eines Supermarktes wärmen müssen. Um nichts in der Welt wollte ich mit ihm tauschen (er ist etwa in meinem Alter), ich könnte dieses Leben nicht ertragen, dennoch: Er nimmt anscheinend die Umstände seiner irdischen Existenz gelassen an. Er wirkt auch durchaus friedlich, ist keineswegs aggressiv, eine Tonne allerdings fehlt noch in seinem „Hausrat“, aber die soll der Kyniker auch nicht wirklich besessen haben. Mit wie wenig man doch in dieser Welt auskommt. Paganus schläft ein.
30.3.2010: Aventin, das Schlüsselloch, ein Scherbenhaufen und eine Pyramide, Caravaggio und noch einiges mehr
Es sei verraten: Kurz vor unserer Abreise hatte ich mit Agare (die am selben Tag nach Rom geflogen war, aber viel länger bleiben wollte) vereinbart, in der Art eines Spieles nach dem jeweils anderen Ausschau zu halten. Fotos voneinander hatten wir ja nicht, sondern nur Kurzbeschreibungen: Somit suchte ich nach einer jungen, fleißigen Fotografin mit rotem Rucksack (samt Stativ) und sportlichem Begleiter. Wir wollten die Suche gelassen („Diogenes“ blickt auf) angehen, wenn schon, dann würde uns Roms „Genius“ zusammenführen. Wenn nicht, dann sollte es auch gut sein. Wir hatten jeder dem anderen eine Spur im Forum gelegt: Wir machten unserer Freude über den gelungenen Ausdruck von Caravaggio-Eintrittskarten öffentlich, Agare erkundigte sich nach dem Eintritt in die Trajans-Märkte. Ob Rom uns zusammenführte oder nicht?
Liebe Foristi! Da müsst ihr noch warten …
(Fortsetzung folgt)
zum 2. Tag
Unsere 5. Romreise: „Unverhofft kommt oft“ oder: „Kommt Zeit, kommt immer Rom!“
(29.3.2010 bis 1.4.2010)
29.3.2010 (der Montag der Karwoche): die Eingeweide des Internet, ein freundlicher Chinese und ein neuzeitlicher Diogenes ohne Tonne
zum 2. Tag 30.3.2010 (der Dienstag der Karwoche): Aventin, das Schlüsselloch, ein Scherbenhaufen und eine Pyramide, Caravaggio und noch einiges mehr
zum 3. Tag 31.3.2010 (der Mittwoch der Karwoche): eine alte Hafenstadt, ein Beinahe-Zusammenbruch des öffentlichen Verkehrssystems, zwei nackte Engel in St.Peter und ein gelungenes Happy End im EST EST EST
zum 4. Tag 1. 4. 2010 (der Donnerstag der Karwoche): der Tag der Wahrheit für Roms Genius, eine spanische Treppe in Italien, Hasslers „Schöner Wohnen“ in unmittelbarer Nähe derselben, eine Terrasse mit Gestaltungspotential, zwei weitere Caravaggios, ein Spaziergang durch das touristische Rom und der Kauf eines neuen Hutes
zum Schluss des Berichtes Nachtrag zum 1.4.2010 (dem Donnerstag der Karwoche): Roms Genius beginnt zu sprechen!
Schnell und spontan hatten wir diesmal gebucht und uns zu einer kurzen Karwochenreise (natürlich nach Rom, wohin sonst!) entschlossen. Die Gefährtin meiner guten und schlechten Erdentage hätte ja an sich zu Hause bleiben wollen, Paganus aber hatte so lange im Internet herumgesucht, bis er den Eingeweiden desselben einen absolut günstigen Flug herausgekitzelt hatte, den auch sie nicht wirklich abschlagen konnte ...
So sitzen wir also am Abend des 29.3. im Flugzeug und können unseren „Hausberg“, den Schneeberg, wieder einmal von oben betrachten. Auch der Blick auf das Meer macht uns Freude.
Der Flug verläuft problemlos, Fiumicino empfängt uns vollgestopft mit Menschenmassen, aber da unsere Trolleys wie immer brav hinter uns herlaufen (es bleibt ihnen ja im Grunde genommen auch nicht viel anderes über), biegen wir gegen 21 Uhr, Santa Maria Maggiore kurz grüßend, in die Lobby des Hotel d’Este ein, wo uns ein freundlicher Chinese empfängt und uns in unser reserviertes Zimmer einweist (diesmal Blick in den Hinterhof).
Zur notwendig gewordenen Nahrungsaufnahme begeben wir uns noch einmal auf Roms nächtliche Straßen. Dort treffen wir zunächst einmal auf den uns schon vom Februar her bekannten „Diogenes“ der Piazza Santa Maria Maggiore. Er ist ein dem bekannten Kyniker auch äußerlich recht ähnlicher Überlebenskünstler in eigener Sache. „Diogenes“ hat dort, vis a vis der Basilika, seit einiger Zeit sein Lager mit Decke, Polster und Hausrat aufgeschlagen und verbringt unverrückbar, eine echte stabilitas loci exemplarisch vorlebend, Tag und Nacht am selben Fleck (zur Abdeckung gewisser menschlicher Grundbedürfnisse verlässt er diesen natürlich). Des Nächtens rollt er sich in seine Decke, tagsüber „residiert“ er auf oder neben seinem Deckenberg , bietet eine Bettelschale (vulgo Pappbecher) auf dem Gehsteig den vorbeitreibenden Passanten zur gefälligen Benutzung an und betreibt gelassen sein Geschäft: Gib mir deine überzähligen Münzen, Freund, und geh mir ein wenig aus der Sonne! An ihm vorbei finden wir einen gnädigen Wirten, Atzung wird uns zuteil, am Rückweg passieren wir leise den jetzt schlafenden Weltweisen (wie schafft er das bloß bei all dem Straßenlärm?) und suchen unsere Schlafstätten auf.
Weit davon entfernt, das Leben auf der Straße glorifizieren zu wollen (immer mehr Bettler vagabundieren auf Roms Straßen, alleine beim Termini sahen wir eine ganze Gruppe von ihnen), ist an diesem Vertreter seiner Zunft doch etwas Besonderes. Jetzt, wo es warm wird, sitzt er in der Sonne und beobachtet das ihn umbrausende Treiben. Im doch noch kalten Februar hatte er sich an der Abluft eines Supermarktes wärmen müssen. Um nichts in der Welt wollte ich mit ihm tauschen (er ist etwa in meinem Alter), ich könnte dieses Leben nicht ertragen, dennoch: Er nimmt anscheinend die Umstände seiner irdischen Existenz gelassen an. Er wirkt auch durchaus friedlich, ist keineswegs aggressiv, eine Tonne allerdings fehlt noch in seinem „Hausrat“, aber die soll der Kyniker auch nicht wirklich besessen haben. Mit wie wenig man doch in dieser Welt auskommt. Paganus schläft ein.
30.3.2010: Aventin, das Schlüsselloch, ein Scherbenhaufen und eine Pyramide, Caravaggio und noch einiges mehr
Es sei verraten: Kurz vor unserer Abreise hatte ich mit Agare (die am selben Tag nach Rom geflogen war, aber viel länger bleiben wollte) vereinbart, in der Art eines Spieles nach dem jeweils anderen Ausschau zu halten. Fotos voneinander hatten wir ja nicht, sondern nur Kurzbeschreibungen: Somit suchte ich nach einer jungen, fleißigen Fotografin mit rotem Rucksack (samt Stativ) und sportlichem Begleiter. Wir wollten die Suche gelassen („Diogenes“ blickt auf) angehen, wenn schon, dann würde uns Roms „Genius“ zusammenführen. Wenn nicht, dann sollte es auch gut sein. Wir hatten jeder dem anderen eine Spur im Forum gelegt: Wir machten unserer Freude über den gelungenen Ausdruck von Caravaggio-Eintrittskarten öffentlich, Agare erkundigte sich nach dem Eintritt in die Trajans-Märkte. Ob Rom uns zusammenführte oder nicht?
Liebe Foristi! Da müsst ihr noch warten …
(Fortsetzung folgt)
zum 2. Tag
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