Schlendert man die Via Sacra weiter, erheben sich bald die Reste der Basilika des Maxentius empor.
Tatsächlich erinnert dieser Bau an eine Thermenanlage, und dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr, wie ein Vergleich mit dem Frigidarium der Diokletianstherme bezeugt. Der Initiator freilich hat die Einweihung der Basilika nicht mehr erleben dürfen - er starb den Heldentod in der berühmten Schlacht an der milvischen Brücke im Jahre 313 n.Chr. Sein Nachfolger Konstantin verlieh dem Bau neue Akzente, indem er den Eingang auf die südliche Langseite und damit zur Via Sacra verlegte. Gegenüber auf der Nordseite liess er eine neue Apsis einbauen; in der alten Apsis thronte fortan die kolossale Sitzstatue Konstantins, dessen Fragmente wir im Innenhof gleich nach dem Eingang des kapitolinischen Museums heute noch bewundern können.
Der Tempel der Venus und der Roma, umgangssprachlich auch oft Roma-Tempel genannt, ist einer der wenig beachteten Bauwerke der Stadt. Kein Wunder, denn es ist beinahe nichts mehr vom Ursprungsbau erhalten ausser ein paar Säulen der Portikus. Die Bauarbeiten begannen unter Hadrian im Jahre 121 n.Chr., wurden aber erst unter Antoninus Pius beendet. Cassius Dio (69,4) berichtet uns übrigens, dass Apollodor, der Meisterarchitekt des Trajan, die Entwürfe des Hadrian kritisiert hat. Seine riesigen Ausmasse, aber auch seine zentrale Lage machten ihn zum grössten und wichtigsten Tempel der Stadt. Er reichte vom Forum Romanum bis zum Kolosseum. Dort stand früher das Atrium des goldenen Hauses Nero's, des Domus Aurea mit der bronzenen Kolossalstatue des Tyrannen, die durch den Bau des neuen Tempels näher an das Kolosseum versetzt werden musste. Dieser neue Platz war in etwa dort, wo wir uns heute gerne zu einer kurzen Verschnaufpause niederlassen.
Der Tempel wurde im Jahre 307 n.Chr. unter Kaiser Maxentius nach einem Brand umfassend renoviert und umgestaltet. Die westliche Cella ist am besten erhalten, da sie lange Zeit in die Kirche Santa Francesca Romana eingegliedert war.
Schöne Blicke auf die weite Anlage geniesst man heute vom Palatin, aber auch durch die Fenster des Kolosseums.
Gleich mehrere Herrscher liessen den Tempel auf ihren Münzen verewigen, u. a. Hadrian, Antoninus PIus, Philippus I. Arabs und Maxentius.
Philippus I. Arabs
Antoninian
248 n.Chr.
Vs: IMP PHILIPPVS AVG. Büste mit Strahlenkrone, Paludament und Panzer rechts.
Rs: SAECVLVM NOVVM. Sechssäuliger Tempel auf dreistufigem Podium, auf dem Dach Figurenschmuck,
im Inneren Roma mit Palladium und Szepter en face thronend.
4,18 Gr.
RIC 25 (b), C. 198, Bauten Roms 63.
Ein neues Jahrtausend hatte begonnen: SAECVLVM NOVVM. Nach der damaligen Zeitrechnung feierte Rom sein tausendjähriges Bestehen im Jahr 248 n.Chr. Heute würde man die Münzen, die aus diesem Anlass geschlagen wurden, Sonderprägungen nennen. Zum Fest wurden in grossen Mengen Münzen verausgabt, die das Jubiläum und die damit verbundenen Spiele propagierten. Darunter auch eine interessante Reihe mit Tierdarstellungen wie Löwen, Antilopen und anderes Getier mit der Umschrift SAECVLARES AVGG, die unmissverständlich darauf hinwies, dass die kaiserliche Familie unter Philippus I. Arabs die Festlichkeiten ausrichtete. Aus heutiger Sicht ist allerdings das Motiv der einzigen aus diesem Anlass geprägten Münze der Otacilia Severa, die auf ihrer Rückseite ein Flusspferd schmückte, ein wenig unglücklich gewählt. Dass der Roma-Tempel auf dieser Festemission verewigt wurde, unterstreicht nochmals seine Wichtigkeit und Vorrangstellung in der Stadt. Wie bei den Münzen üblich entspricht die stylistische Darstellung , insbesondere die Anzahl der Säulen oder der Podiumsstufen nicht unbedingt der Realität, jedoch beweist die Darstellung der Göttin Roma eindeutig die Zuordnung.
Büste des Philippus I. Arabs
Museo Centrale Montemartini
Rom
Der Antoninian wurde ca. 214 n.Chr. als neue Währungseinheit unter Caracalla eingeführt, um der galoppierenden Inflation des 3. Jahrhunderts entgegen zu wirken. Der Name wurde erst im Mittelalter ersonnen und leitet sich vom eigentlichen Namen Caracallas Marcus Aurelius Antoninus ab. Angedacht war er als Verdoppelung des Denaren, jedoch lag sein Gewicht schon bei den ersten Ausgaben deutlich unter dem Soll. Seine äusseren Merkmale sind die Strahlenkrone, die das Haupt des Herrschers zieren. Die Kaiserdamen erhielten eine Mondsichel unter der Büste. Die Strahlenkrone als Verdopplung des Münzwertes kannte man ja bereits von As und Dupondius.
Schon sehr schnell löste der Antoninian dann den Denaren endgültig ab: Gordianus III. war der letzte Kaiser, der bis 244 n.Chr. noch Denare in grossen Mengen prägen liess. Bereits unter seinem Nachfolger Philippus I. Arabs wurden nur noch höchst selten Denare geprägt, die heute allesamt grosse Raritäten darstellen. Der Antoninian hatte als Standardmünze endgültig den Denaren verdrängt. Doch die weitere Geschichte der neuen Währung war nicht gerade prunkvoll. Nicht nur das Gewicht, sondern auch der Silbergehalt sanken von Jahr zu Jahr. An der dunklen Farbe des oben gezeigten Antoninianes kann man gut erkennen, dass dem Silber schon hohe Anteile an Kupfer und anderen unedlen Metallen beigemischt wurden. Bereits unter Gallienus und Aurelianus war der Silbergehalt teilweise so niedrig, dass man heute von Billon- oder Silbersud-Antoninianen spricht. Die Münzen wurden nach dem Prägen weissgesiedet, damit die damit sich an der Oberfläche abgelagerte dünne Silberschicht den Eindruck eines massiven Stückes in gutem Silber machte. Natürlich war diese nach kurzem Umlauf abgegriffen, so findet man heute noch viele Münze mit nur teilweise erhaltenem Silbersud. Die letzten Antoniniane, die vor der grossen Münzreform des Diocletianus im Jahr 294 n.Chr. geprägt wurden, unter anderem auch die Münzen des gallischen Sonderreiches unter Postumus, Victorinus, Tetricus & Co. enthielten enthielten überhaupt kein Silber mehr. So verkam der Antoninian schliesslich zu einem armseeligen, oft nicht mal zwei Gramm schweren Kupfermünzlein.
Tatsächlich erinnert dieser Bau an eine Thermenanlage, und dieser Vergleich kommt nicht von ungefähr, wie ein Vergleich mit dem Frigidarium der Diokletianstherme bezeugt. Der Initiator freilich hat die Einweihung der Basilika nicht mehr erleben dürfen - er starb den Heldentod in der berühmten Schlacht an der milvischen Brücke im Jahre 313 n.Chr. Sein Nachfolger Konstantin verlieh dem Bau neue Akzente, indem er den Eingang auf die südliche Langseite und damit zur Via Sacra verlegte. Gegenüber auf der Nordseite liess er eine neue Apsis einbauen; in der alten Apsis thronte fortan die kolossale Sitzstatue Konstantins, dessen Fragmente wir im Innenhof gleich nach dem Eingang des kapitolinischen Museums heute noch bewundern können.
Der Tempel der Venus und der Roma, umgangssprachlich auch oft Roma-Tempel genannt, ist einer der wenig beachteten Bauwerke der Stadt. Kein Wunder, denn es ist beinahe nichts mehr vom Ursprungsbau erhalten ausser ein paar Säulen der Portikus. Die Bauarbeiten begannen unter Hadrian im Jahre 121 n.Chr., wurden aber erst unter Antoninus Pius beendet. Cassius Dio (69,4) berichtet uns übrigens, dass Apollodor, der Meisterarchitekt des Trajan, die Entwürfe des Hadrian kritisiert hat. Seine riesigen Ausmasse, aber auch seine zentrale Lage machten ihn zum grössten und wichtigsten Tempel der Stadt. Er reichte vom Forum Romanum bis zum Kolosseum. Dort stand früher das Atrium des goldenen Hauses Nero's, des Domus Aurea mit der bronzenen Kolossalstatue des Tyrannen, die durch den Bau des neuen Tempels näher an das Kolosseum versetzt werden musste. Dieser neue Platz war in etwa dort, wo wir uns heute gerne zu einer kurzen Verschnaufpause niederlassen.
Der Tempel wurde im Jahre 307 n.Chr. unter Kaiser Maxentius nach einem Brand umfassend renoviert und umgestaltet. Die westliche Cella ist am besten erhalten, da sie lange Zeit in die Kirche Santa Francesca Romana eingegliedert war.
Schöne Blicke auf die weite Anlage geniesst man heute vom Palatin, aber auch durch die Fenster des Kolosseums.
Gleich mehrere Herrscher liessen den Tempel auf ihren Münzen verewigen, u. a. Hadrian, Antoninus PIus, Philippus I. Arabs und Maxentius.
Philippus I. Arabs
Antoninian
248 n.Chr.
Vs: IMP PHILIPPVS AVG. Büste mit Strahlenkrone, Paludament und Panzer rechts.
Rs: SAECVLVM NOVVM. Sechssäuliger Tempel auf dreistufigem Podium, auf dem Dach Figurenschmuck,
im Inneren Roma mit Palladium und Szepter en face thronend.
4,18 Gr.
RIC 25 (b), C. 198, Bauten Roms 63.
Ein neues Jahrtausend hatte begonnen: SAECVLVM NOVVM. Nach der damaligen Zeitrechnung feierte Rom sein tausendjähriges Bestehen im Jahr 248 n.Chr. Heute würde man die Münzen, die aus diesem Anlass geschlagen wurden, Sonderprägungen nennen. Zum Fest wurden in grossen Mengen Münzen verausgabt, die das Jubiläum und die damit verbundenen Spiele propagierten. Darunter auch eine interessante Reihe mit Tierdarstellungen wie Löwen, Antilopen und anderes Getier mit der Umschrift SAECVLARES AVGG, die unmissverständlich darauf hinwies, dass die kaiserliche Familie unter Philippus I. Arabs die Festlichkeiten ausrichtete. Aus heutiger Sicht ist allerdings das Motiv der einzigen aus diesem Anlass geprägten Münze der Otacilia Severa, die auf ihrer Rückseite ein Flusspferd schmückte, ein wenig unglücklich gewählt. Dass der Roma-Tempel auf dieser Festemission verewigt wurde, unterstreicht nochmals seine Wichtigkeit und Vorrangstellung in der Stadt. Wie bei den Münzen üblich entspricht die stylistische Darstellung , insbesondere die Anzahl der Säulen oder der Podiumsstufen nicht unbedingt der Realität, jedoch beweist die Darstellung der Göttin Roma eindeutig die Zuordnung.
Büste des Philippus I. Arabs
Museo Centrale Montemartini
Rom
Der Antoninian wurde ca. 214 n.Chr. als neue Währungseinheit unter Caracalla eingeführt, um der galoppierenden Inflation des 3. Jahrhunderts entgegen zu wirken. Der Name wurde erst im Mittelalter ersonnen und leitet sich vom eigentlichen Namen Caracallas Marcus Aurelius Antoninus ab. Angedacht war er als Verdoppelung des Denaren, jedoch lag sein Gewicht schon bei den ersten Ausgaben deutlich unter dem Soll. Seine äusseren Merkmale sind die Strahlenkrone, die das Haupt des Herrschers zieren. Die Kaiserdamen erhielten eine Mondsichel unter der Büste. Die Strahlenkrone als Verdopplung des Münzwertes kannte man ja bereits von As und Dupondius.
Schon sehr schnell löste der Antoninian dann den Denaren endgültig ab: Gordianus III. war der letzte Kaiser, der bis 244 n.Chr. noch Denare in grossen Mengen prägen liess. Bereits unter seinem Nachfolger Philippus I. Arabs wurden nur noch höchst selten Denare geprägt, die heute allesamt grosse Raritäten darstellen. Der Antoninian hatte als Standardmünze endgültig den Denaren verdrängt. Doch die weitere Geschichte der neuen Währung war nicht gerade prunkvoll. Nicht nur das Gewicht, sondern auch der Silbergehalt sanken von Jahr zu Jahr. An der dunklen Farbe des oben gezeigten Antoninianes kann man gut erkennen, dass dem Silber schon hohe Anteile an Kupfer und anderen unedlen Metallen beigemischt wurden. Bereits unter Gallienus und Aurelianus war der Silbergehalt teilweise so niedrig, dass man heute von Billon- oder Silbersud-Antoninianen spricht. Die Münzen wurden nach dem Prägen weissgesiedet, damit die damit sich an der Oberfläche abgelagerte dünne Silberschicht den Eindruck eines massiven Stückes in gutem Silber machte. Natürlich war diese nach kurzem Umlauf abgegriffen, so findet man heute noch viele Münze mit nur teilweise erhaltenem Silbersud. Die letzten Antoniniane, die vor der grossen Münzreform des Diocletianus im Jahr 294 n.Chr. geprägt wurden, unter anderem auch die Münzen des gallischen Sonderreiches unter Postumus, Victorinus, Tetricus & Co. enthielten enthielten überhaupt kein Silber mehr. So verkam der Antoninian schliesslich zu einem armseeligen, oft nicht mal zwei Gramm schweren Kupfermünzlein.
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