Rom und seine Campagna

3. Tag
Villa Doria Pamphili und Trastevere

Diesen Tag ließ ich gemütlich angehen. Erst Frühstück, dann im Internet stöbern in dem ansprechenden Foyer mit seinen verschiedenen Rückzugsmöglichkeiten. Dann Mittagessen im Restaurant. Danach begab ich mich auf die Fahrt nach Rom zum Park der Villa Doria Pamphili.

Die Adresse für den Eingang in den Park war etwas ungenau weshalb ich erst ein bisschen suchen musste. Doch dann parkte ich einfach an der Piazzale Aurelio, neben der Porta San Pancrazio. Das war ein genialer Ausgangspunkt für meine Unternehmungen wie ich später feststellte.


Von hier war es gar nicht mehr weit bis zum Eingang zur Villa Doria Pamphili an der Via di San Pancrazio.




Kaum hatte ich den Park durch den unscheinbaren Eingang betreten sah ich auch schon diesen schönen Triumphbogen.




Ich ging weiter durch den weitläufigen Park, schaute den Kindern beim Spielen zu und setzt mich dazu auf eine Bank. Da gesellte sich eine Dame zu mir und erzählte mir von der Schönheit des Parks und wo ich noch überall hingehen müsste.

Nur ganz so weit wie sie mir vorschlug wollte ich gar nicht gehen. Schließlich handelt es sich um die größte Parkanlage Roms und die erkundet man besser mit dem Fahrrad als zu Fuß. Dazu gibt es einen eigens angelegten Radweg.

Der Park hat viele seltene Bäume, große Wiesenflächen und wildbewachsene Schluchten.


An so einem tiefen Taleinschnitt vorbei führte mich der Weg zur wunderschönen Villa.


Vor der Villa, im öffentlichen Teil des Parkes, war ein Rosenrondell angelegt.


Dahinter erhob sich die Villa mit einem barocken Garten der nicht zugänglich war aber vom oberen Weg aus eingesehen werden konnte.

Ich begnügte mich erst einmal mit dem was ich von der unteren Parkanlage sehen konnte.



Hier entdeckte ich auch Manieristisches.


An der Mauer entlang entdeckte ich hübsche Details.


Junge Menschen lagerten auf der Wiese, die Fahrräder lagen daneben im Gras. Ganz in der Nähe von ihnen stand ein kunstvoll verzierter Brunnen.


Schließlich kam ich an der wunderschönen Familienkapelle vorbei. Sie ist nur zu Gottesdiensten geöffnet aber auch von außen schon ein Schmuckstück.





Nun ging es in den oberen Teil des Parkes.


Jogger, Radfahrer und Spaziergänger kamen des Weges. Junge Pärchen nutzten die Abwesenheit der (Touristen-) Massen um sich näher kennen zu lernen. Das war richtig goldig, sie zu beobachten.

Doch auch die barocke Anlage unmittelbar vor der Villa konnte man von hier gut einsehen, hübsch sah alles aus.


Wegen der wenigen Zugänge zum Park und weil ich keine riesen Tour machen wollte musste ich meine Runde wieder zu dem Ausgang wenden durch den ich auch reingekommen bin. Dabei kam ich an der Acqua Paola vorbei, einer der drei antiken Wasserleitungen Roms, die noch immer genutzt werden.


Nun war es schon Spätnachmittag und der Park füllte sich sichtlich mit Menschen. Vor allem Familien mit Kindern und Freizeitsportler begegneten mir.

Ich verließ den Park und ging zurück zu meinem Auto. Dort, an der Piazzale Aurelio war eine Bar die sich "Al Gianicolo" nannte. Also war dieser wohl in der Nähe. Ich wusste nur nicht ob links oder rechts :cry:

Doch dann stellte ich fest dass dort wo mein Auto an der aurelianischen Mauer stand auch die Strasse zum Gianicolo führte.

Ich spazierte dorthin und war überwältigt von dem tollen Ausblick. Hier waren auch wieder Touristen und wir fotografierten uns gegenseitig.




Und am meisten faszinierte mich diesen Blick


Nun wollte ich alte Wege wieder gehen und spazierte erst mal eine Treppe am bewachsenen Hang hinab. Dann ging ich parallel zum Orto Botanico auf einem Waldweg nach vorne zur Via Garbaldi. Ich besuchte den wunderschönen Brunnen mit seiner großen Wasserfläche der Fontana dell Aqua Paola, dem Endpunkt der Acqua Paola.


Dann schaute ich mir den Tempietto di Bramante in dem Komplex der Kirche von San Pietro in Montorio an. Dort probten gerade zwei junge Künstlerinnen für einen Auftritt, deshalb habe ich nicht fotografiert. (hier eines von 2011)


Das Tempelchen ist wirklich hübsch doch leider ziemlich eingezwängt in dem großen Komplex.

Ich wollte die schmale Treppe die von San Pietro in Montorio hinab nach Trastevere führt gehen doch sie war abgesperrt wegen der Sturmschäden.

So musste ich ein Stück zurück um die Treppe hinter der Accademia di Spagna nehmen zu können. Denn auf der viel befahrenen Via Garibaldi zu gehen hatte ich keine Lust.

So gelangte ich nach Trastevere und fand die alten Gassen wieder wo noch Handwerksbetriebe existieren und kleine Läden mit Kunsthandwerk. Schließlich erreichte ich den Platz vor der Kirche Santa Maria in Trastevere und stattete ihr einen Besuch ab. Dieses Mal interessierten mich vor allem die Seitenkapellen.

Ich weiß dass viele hier im Forum diese Kirche sehr schätzen. Mir fehlt nach wie vor ein innerer Zugang zu dieser prachtvollen Kirche. Dennoch schaue ich sie mir immer wieder an.

Auf dem Rückweg fand ich ein Plätzchen in einer lauschigen Ecke eines kleinen Restaurants wo ich einen Aperitivo mit sehr leckeren Snacks genoss.


Über eine romantische Treppe ging es wieder hinauf, eine Überquerung der Via Garibaldi um weiter auf der breiten Treppe neben der Accademia weiter zu steigen um dann schnurstracks wieder auf der Via Garibaldi zur Porta San Pancrazio zu gelangen wo mein Auto brav auf mich gewartet hatte.

Zurück ging es inzwischen altbekannte Straßen über die Via Aurelia Antica und die Via Aurelia Nuova Richtung Fregene.

Den Sonnenuntergang am Meer hatte ich verpasst aber die abendliche Stimmung mit dem besonderen Licht genoss ich noch bei einem Spaziergang am Strand zum Tagesausklang.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sehr schön, dass Du uns mitnimmst in die Campagna und uns dabei mit tollen Fotos verwöhnst.
Die Bilder und die Beschreibungen machen Lust auf die Umgebung Roms.​

Wie wahr, wie wahr liebe Dentaria.
Zwar gehen mir auch innerhalb Roms die Ziele nicht aus, aber so erweitert sich das "Jagdrevier" doch gerade mal wieder gewaltig. :nod:
 
Die Villa Doria Pamphilij steht bei mir zugegeben nicht sehr weit oben in der To-do-liste. Vor allem, weil wir hier in München ohnehin mehrere prächtige barocke Schlösser mit tollen Gärten haben. Dennoch macht der Bericht Lust auf mehr und vielleicht sollte ich den Abstecher wagen, wenn ich mal wieder auf dem Janicolo bin.
 
Die Villa Doria Pamphilij steht bei mir zugegeben nicht sehr weit oben in der To-do-liste. Vor allem, weil wir hier in München ohnehin mehrere prächtige barocke Schlösser mit tollen Gärten haben. Dennoch macht der Bericht Lust auf mehr und vielleicht sollte ich den Abstecher wagen, wenn ich mal wieder auf dem Janicolo bin.

Kann ich nur empfehlen wenn man mal Ruhe genießen will und du in der Nähe bist. Außer der eigentlichen Villa und der Kirche sind die Sachen alle mehr oder weniger renovierungsbedürftig. München hat da bestimmt mehr zu bieten. Rom hat einfach zuviel an Kulturgut. Seitdem der Park der Comune Rom gehört ist der Park zwar öffentlich aber er punktet eher als Freizeitpark als durch seine Sehenswürdigkeiten.

Trotzdem war ich froh mal dort gewesen zu sein. Es kommen auch noch mehr Bilder, muss die erst noch hoch laden und komme zur Zeit kaum dazu.

Viele Grüße

Tizia
 
Nachdem ich die Villa Doria Pamphilij immer noch nicht besucht habe, steht sie weiterhin auf der Liste ganz weit oben.

Und an dem Tag wo ich dieses Pamphilij endlich mal richtig schreiben kann ohne nachzuschauen, gebe ich einen aus x(
 
Nachdem ich die Villa Doria Pamphilij immer noch nicht besucht habe, steht sie weiterhin auf der Liste ganz weit oben.

Und an dem Tag wo ich dieses Pamphilij endlich mal richtig schreiben kann ohne nachzuschauen, gebe ich einen aus x(

Ich kann das auch nie richtig schreiben. :D

Jetzt mach ich mal noch ein bisschen weiter mit meinem Tagesbericht. A dopo ;)
 
Vielleicht schreiben wir es ja nach 3 Gläsern Rotwein fehlerfrei [emoji485][emoji485][emoji485]

Gesendet von meinem GT-I9195
 
Nachdem ich die Villa Doria Pamphilij immer noch nicht besucht habe, steht sie weiterhin auf der Liste ganz weit oben.

Und an dem Tag wo ich dieses Pamphilij endlich mal richtig schreiben kann ohne nachzuschauen, gebe ich einen aus x(

Ich kann das auch nie richtig schreiben. :D

Die Villa steht auch auf meiner Liste und so freue ich mich über Tizias schönen Bericht! Auch ich muss jedesmal nachschlagen ...
 
Liebe Tizia,
nun habe auch ich die beiden Fortsetzungen Deiner "Rom-und-sein-Umland-Reise" mit Freude und Interesse gelesen und verstehe Deine Beweggründe für diese Reise gut.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt haben mich die tollen Aussichten aus dem Flugzeug schon seit längerem bewogen das Umland von Rom zu erkunden. ...
Ich möchte mit diesem Reisebericht einfach nur meine Liebe zu dieser außergewöhnlichen Gegend rund um Rom zum Ausdruck bringen.
Wer mag kann gerne Ergänzungen und Fotos von seinen eigenen Ausflügen beisteuern. Ich freue mich darauf.

Nun bin ich gespannt, wo wir uns noch "austauschen" können, wie es "früher" war und jetzt ist.
... und hoffe dass ich viele schöne Erinnerungen wecken kann.

Erinnerungen hast Du bei mir schon geweckt, d.h. ich bin Dir gerne auf Deinen bisherigen - mir bekannten und unbekannten - Streifzügen gefolgt - und zeige Dir dazu mal ein paar meiner Ansichten, aufgenommen vor über vierzig Jahren (als das Fotografieren noch teurer war und zwei 36er Filme für einen Rom-Aufenthalt reichen mussten ;) :~).

- Auf der Via Nomentana bis in die Campagna -

Auf der Via Palombarese, die bereits in der Antike eine direkte Verbindung zu Rom herstellte fuhr ich weiter bis Palombara Sabina, eine Stadt mit einem mittelalterlichen Kern und hoch oben auf dem Berg einem schönen Castell.
Über viele Treppenstufen gelangte ich von einer Querstraße zur nächsten bis ich schließlich oben ankam.

Dort wurde ich mit einer herrlichen Fernsicht belohnt.

...

Schade, dass Du nicht den Weg zur ca. 2,5 km außerhalb Palombara Sabina gelegenen Abbazia di S. Giovanni in Argentella gefunden hast. Sie liegt (lag seinerzeit ;)) wunderschön einsam zwischen Wiesen und Kirschbäumen. Aber wer weiß, wie es heute dort aussieht ... :~

Das absolute Highlight war der Sonnenuntergang mit dem Monte Soracte.


Dieses Bild gefällt auch mir sehr gut, es fängt die Abendstimmung wunderbar ein :thumbup: :nod: :thumbup:.
Und ja :nod:, der Monte Soratte ist schon etwas ganz Besonderes, wenn er so aus der Ebene auftaucht...

Medium 233195 anzeigen
Wenn ich mit dem Zug nach Rom unterwegs war und den Monte Soratte sah, dann wusste ich, es dauert nicht mehr lange, bis Rom erreicht ist. ;)


Und auch "die grüne Lunge Roms", der Parco der Villa Doria Pamphili war schon "immer" :~ einen Besuch wert ...

Medium 233196 anzeigen

Ich freue mich auf die Fortsetzungen Deiner Streifzüge durch und rund um Rom!
Grüße
Pasquetta
 
Liebe Tizia,
nun habe auch ich die beiden Fortsetzungen Deiner "Rom-und-sein-Umland-Reise" mit Freude und Interesse gelesen und verstehe Deine Beweggründe für diese Reise gut.

Erinnerungen hast Du bei mir schon geweckt, d.h. ich bin Dir gerne auf Deinen bisherigen - mir bekannten und unbekannten - Streifzügen gefolgt - und zeige Dir dazu mal ein paar meiner Ansichten, aufgenommen vor über vierzig Jahren (als das Fotografieren noch teurer war und zwei 36er Filme für einen Rom-Aufenthalt reichen mussten ;) :~).


Schade, dass Du nicht den Weg zur ca. 2,5 km außerhalb Palombara Sabina gelegenen Abbazia di S. Giovanni in Argentella gefunden hast. Sie liegt (lag seinerzeit ;)) wunderschön einsam zwischen Wiesen und Kirschbäumen. Aber wer weiß, wie es heute dort aussieht ... :~

Ich hatte von der Abtei gelesen, jedoch keine Zeit mehr sie zu besuchen zumal die Wegbeschreibungen die ich hatte äußerst dürftig waren. Durch deinen Link finde ich sie bei einem weiteren Ausflug bestimmt viel besser, danke dafür.


Das absolute Highlight war der Sonnenuntergang mit dem Monte Soracte.


Dieses Bild gefällt auch mir sehr gut, es fängt die Abendstimmung wunderbar ein :thumbup: :nod: :thumbup:.
Und ja :nod:, der Monte Soratte ist schon etwas ganz Besonderes, wenn er so aus der Ebene auftaucht...

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Wenn ich mit dem Zug nach Rom unterwegs war und den Monte Soratte sah, dann wusste ich, es dauert nicht mehr lange, bis Rom erreicht ist. ;)


Dieser Berg hat es mir wahrlich angetan. Ich habe ihn bereits im Mai aus der Ferne gesehen. Eines Tages werde ich eine Wanderung dort machen :lol:

Und auch "die grüne Lunge Roms", der Parco der Villa Doria Pamphili war schon "immer" :~ einen Besuch wert ...

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Ich freue mich auf die Fortsetzungen Deiner Streifzüge durch und rund um Rom!
Grüße
Pasquetta

Wenn ich dein Bild richtig deute dann konntest du damals noch richtig zur Villa hin spazieren was heute nicht mehr geht. Die Bäume sind noch genauso schief :lol:
 
Die Villa Doria Pamphili ist wirklich riesig. Ich kenne nur einen ganz kleinen Teil des Parks, und das war vor langer Zeit. Sicher ist die Villa keine Hauptattraktion. Ich denke, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren dort einen erholsamen halben Tag verbringen könnte. Danke für den Einblick.
 
Die Villa Doria Pamphili ist wirklich riesig. Ich kenne nur einen ganz kleinen Teil des Parks, und das war vor langer Zeit. Sicher ist die Villa keine Hauptattraktion. Ich denke, dass ich irgendwann in den nächsten Jahren dort einen erholsamen halben Tag verbringen könnte. Danke für den Einblick.

Es ist wirklich im großen und ganzen Park wo du wunderbar deine Freizeit verbringen kannst. Ich stelle noch ein paar Bilder ein dann kannst du noch mehr sehen.

Ein Highlight am Rande ist sicher auch dass die Aqua Paola an der Via Aurela antica, die den Park begrenzt entlang geht. Das sieht toll aus.
 

Ganz herzlichen Dank für diese Tagesimpressionen! :thumbup:

Aber in meinen Planungen sind und bleiben die Parks abgeschlagen ganz ganz weit hinten.
 

Ganz herzlichen Dank für diese Tagesimpressionen! :thumbup:

Aber in meinen Planungen sind und bleiben die Parks abgeschlagen ganz ganz weit hinten.

Es freut mich, dass du trotzdem Interesse an meinem Bericht hast. - Hauptsache ist doch, dass wir uns in Rom wohl fühlen, egal was wir für Vorlieben haben.
 
4. Tag

Auf der Via Aurelia bis Tarquinia mit Abstecher nach Ceri

Am Dienstag morgen fuhr ich gegen 10:00 Uhr Richtung Via Aurelia. Ich hatte mir viel vorgenommen für diesen Tag. Die Strecke bis zur Via Aurelia kannte ich schon gut war dies doch mein täglicher Weg bei meinen bisherigen Ausflügen gewesen. Doch heute ging es nicht Richtung Rom oder gen Osten sondern nach Norden, Via Aurelia bis Tarquinia.

Zuerst allerdings doch bis zur nächsten Ausfahrt Richtung Rom da in der Beschreibung der römischen Konsularstraßen ein Besuch des Ortes Castel di Guido empfohlen wurde. Dieser Ort hat gleich zwei Ausfahrten auf der Via Aurelia. Doch fuhr ich zuerst einmal durch den Ort durch um festzustellen dass es das schon war. Leider reichen meine Italienischkenntnisse nicht aus um all die Seiten zu lesen die es über den Ort gibt. Fest steht es gibt dort einen wohl städtischen Biobauernhof, eine Kirche die auf einem Mausoleum aufgebaut ist. Ich bin mir jedoch nicht sicher ob ich diese Kirche gefunden habe. Dann gibt es dort ein Vogelreservat, einen Kindergarten 8O und offensichtlich auch eine Titelkirche.

Was ich fand war ein stiller, beschaulicher Ort, an dem ich gerne spazieren ging. Gegenüber der Kirche war eine Bar mit einigen Parkplätzen.



Die Hinweisschilder deuten auf einige Örtlichkeiten hin. :roll:


Zunächst kam ich am Vogelreservat vorbei. Dort saßen einige Menschen an groben Holztischen und machten offenbar gerade Kaffeepause.


Dann sah ich ein großes Gebäude mit diesem Schild:
Kinder sah ich in diesem Kindergarten keine, es war auch nichts zu hören und ich fragte mich wo die Kinder überhaupt herkommen sollten wo hier nur ein paar Häuser standen.

Schließlich kam ich zu dem riesigen Biobauernhof. Die Schafherde konnte ich leider nicht richtig scharf aufs Bild bannen, ich zeig euch das Foto trotzdem weil es so gemütlich ist.


Auf dem Rückweg sah ich ausnahmsweise mal keinen Fiat 500 sondern eine alte "Ente" mit dem Roma-Kennzeichen.


Außerdem duftenden Oleander und einen sehr deutsch anmutenden Vorgarten 8O


Nachdem ich mich in der kleinen Bar mit einem caffe gestärkt hatte ging es nun auf der Via Aurelia nach Norden. Vor Ladispoli zweigte ein Strässchen ab nach Ceri einem Ortsteil von Cerveteri.

Die Fahrt dorthin war abenteuerlich, da die von Pinien gesäumte Straße vom Wurzelwerk der Bäume überall aufgebrochen war. Die Gegend war wild und grün mit allerlei Landwirtschaft, auch Gemüseanbau.


Schließlich sah ich vor mir hoch oben auf dem Felsen den Ort Ceri.


Ich musste scharf links abbiegen und da war plötzlich eine rote Ampel und dahinter eine kurze Auffahrt und ein sehr großer Platz. Keine Menschenseele geschweige denn ein Auto war zu sehen. Also fuhr ich durch und parkte das Auto auf dem Platz. Dann sah ich mich um. Und dann bemerkte ich dass die Auffahrt zum mittelalterlichen Ort ziemlich lang und schmal war. Deshalb also die Ampel. Wie gut dass ich erstmal gehalten habe.:~

Als an der Ampel grün wurde und ich ein Auto hoch fahren sah bin ich schnell hinter her gefahren. Vorsichtshalber habe ich dennoch vor jeder unübersichtlichen Kurve gehupt. Glücklich kam ich oben an und war fasziniert von der Aussicht.


Um den Fels herum geht so etwas wie ein natürlicher Burggraben. Das Dorf ist ringsum von einer Stadtmauer umgeben. Den Palazzo der Torlonia sah ich erst bei der Abfahrt aber die interessante Kirche besuchte ich.

Die Kirche war geöffnet aber man konnte sie nur durch eine durchsichtigen Wand betrachten. Deshalb hatte ich etwas Probleme die schönen Fresken zu fotografieren. Ich zeige sie euch trotzdem.



In dem mittelalterlichen Ort bin ich dann ein wenig spazieren gegangen


bis ich ein sehr schönes Restaurant mit einer sehr guten Küche fand welches direkt am Abhang gelegen war und so einen tollen Ausblick bot. Es war sehr warm doch der Wind war kühl weshalb der Wirt erstmal gar keinen Platz im Freien anbieten wollte. Doch in der Beziehung bin ich eben typisch deutsch, mir war nicht zu kalt wie den sonnenverwöhnten Italienern. Später gesellte sich noch ein deutsches Paar dazu, das dort in der Gegend ihren Zweitwohnsitz hat. Das würde mir auch gefallen :lol:

Die netten Deutschen boten sich an mich zu fotografieren, richtig vor einer Palme und einem Orangenbaum, das machte Spaß.


Die beiden erzählten mir auch dass sich ein Besuch der Nekropolen von Cervetereri sehr lohnen würde weil sie mitten in einem Wald liegen und alles sehr urtümlich dort ist auch wenn sie nicht so bunt ausgemalt sind wie die Nekropolen von Tarquinia. Nun, zu beiden sollte man extra hinfahren, an meinem Tagesausflug hatte ich leider weder für die eine noch für die andere Zeit.


Von Ceri fuhr ich zurück zur Via Aurelia und besuchte als nächstes Santa Severa

Vor dem Borgo sind große Parkflächen, dort fand ich mühelos einen Parkplatz. An einer Bar vorbei ging ich auf das große Tor in der Stadtmauer zu.


Drinnen stand ein Hinweisschild neben dem anderen, Museen für die Schifffahrt und für die Landwirtschaft, und noch so einiges.


Im Innenhof war auch ein Laden den ich neugierig betrat. Ein Herr begrüßte mich sehr freundlich. Dann zeigte er mir das Buch von Stefan Ulrich " Quattro stagioni" (ich krieg den Link zum Buch nicht hin, leider) und schlug eine bestimmte Seite auf. Er sagte, der Luca, von dem der Autor hier erzählt, das bin ich. Da habe ich doch tatsächlich den Menschen getroffen dessen Lebensgeschichte Stefan Ulrich in dem Buch so anschaulich erzählt. Ich war total begeistert und wir unterhielten uns so gut es ging. "Luca" konnte nämlich kein deutsch, deshalb hat er sich extra ein Lesezeichen auf die Seite gemacht, die von ihm handelt. Seine Frau spricht deutsch, erzählte er mir und sein Sohn lebt in München, wenn ich alles richtig verstanden habe.

Das war ein sehr schönes Erlebnis und ich betrachtete nun das Borgo noch viel interessierter weil ich wußte dass es viel mit seinem Leben zu tun hat.

Man ging von einem Hof in den anderen. Antike Dinge schmückten die Plätze.





Aber ich entdeckte auch Schneewittchen und die sieben Zwerge 8O


Besonders schön fand ich den mit Mühlsteinen gestalteten Brunnen


Auf den Zinnen saßen Tauben und in den Höfen hörte man ihr Gurren, sonst nichts




Die Burg selber konnte man nur von außen betrachten, das war jedoch ein schönes Bild


Nachdem ich alles betrachtet hatte verließ ich das Borgo wieder und schaute hinunter zum Strand. Dort sah ich einen Sonnenschirm neben dem anderen. Strandverkäufer kamen mir entgegen, sie hatten ihr Tagesgeschäft beendet.

Es war wirklich sehr warm aber der Wind war kühl und ziemlich heftig, deshalb verzichtete ich auf eine Abkühlung im Meer und fuhr weiter.

Die Via Aurelia führt durch Civitavecchia, vorbei an schönen herrschaftlichen Häusern am Meer und auch an der großen Festung Forte Michelangelo.

Es ist durchaus nicht so dass diese Stadt nur wegen seines Hafens von Bedeutung wäre. Es gibt wirklich einige schöne Ecken und Sehenswürdigkeiten.

Hier endet auch die Provinz Rom und die Provinz Viterbo beginnt.

Tarquinia liegt hoch oben auf einem Hügel. Das Meer ist nicht weit. Schnell fand ich einen Parkplatz und erkundete dann die Stadt.



Zuerst ging ich an der Befestigungsmauer entlang, auf der Keramikbildchen eingelassen waren.


An großen Toren und modernen Ideen im mittelalterlichen Ortskern vorbei gelangte ich zu einem der Stadttore.




Beim Haus des Weihnachtsmannes kam ich auch vorbei :~


Schliesslich wurde es wieder ernsthafter 8)


Mir gefiel dieses Gebäude ausnehmend gut, alles war in Harmonie, sehr schön.

Schließlich gelangte ich durch die Altstadtgassen zum Palazzo di Communale, einem altehrwürdigen Gebäude mit einer großen Treppe.


Schon der Weg nach oben bot interessante Durchblicke.



Von dort oben konnte man wunderbar umherschauen und fotografieren.




Die Kirche und den schönen Brunnen betrachtete ich auch aus der Nähe.




Der Palazzo di Communale sah von seiner Rückseite auch interssant aus.


Nun kamen die Geschlechtertürme immer mehr in mein Blickfeld von denen Tarquinia etliche besitzt. Sie waren im Gassengewirr nicht einfach zu fotografieren aber ich habe es versucht.


Wie man in so einem nahezu fensterlosen Gebäude leben kann ist mir ein Rätsel. Ich glaube ich hätte in der damaligen Zeit lieber dem normalen Volk angehört als dem Adel der sich hinter solchen Türmen verschanzte und mit dem adeligen Nachbarn im Streit lag.

Die Stadt bietet neben seinen etruskischen Schätzen viel an Sehenswürdigkeiten aus den verschiedenen Epochen.

Es gibt interessante Treppenaufgänge, nette Einkaufsstraßen und schöne Kirchen.


Schließlich schaute ich noch beim etruskischen Museum vorbei und konnte den schönen Innenhof mit seinen Skulpturen bewundern.




Es war Abend geworden, Fußball-Abend, das entscheidende Spiel zwischen Italien gegen Uruguay. Vor den Bars saßen die Menschen und schauten gebannt auf die Bildschirme. Ich kaufte mir nur schnell eine Pizza-Ecke auf die Hand, ging zu meinem Auto und fuhr zurück, das erste Stück auf der Autobahn und dann wieder die Via Aurelia.

An diesem Tag war ich mal wieder im Etruskerland gewesen. Auch wenn ich keine Nekropole besucht habe, so spürte ich doch dass es ein besonderes Land ist, das Geschichtsträchtige ist allgegenwärtig.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ups, Du hast soviel geschrieben und ich habe das nicht mitbekommen! :blush:

Auf welcher Seite steht denn

Im Innenhof war auch ein Laden den ich neugierig betrat. Ein Herr begrüßte mich sehr freundlich. Dann zeigte er mir das Buch von Stefan Ulrich " Quattro stagioni" (ich krieg den Link zum Buch nicht hin, leider) und schlug eine bestimmte Seite auf. Er sagte, der Luca, von dem der Autor hier erzählt, das bin ich.

Hier der Link

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Liebe dentaria,

danke für den Link. Wenn ich zuhause bin schau ich nach und nenne die Seite, auf der die Geschichte von Luca steht.

Ich hab keinen Hinweis gegeben dass ich weitergeschrieben habe, da konntest du das auch nur durch Zufall entdecken.

Jetzt fehlt nur noch der Berichtsteil über Tarquinia dann kann ich diese Tagesbaustelle aufheben.

Heute habe ich mit einer Verkäuferin gesprochen die vor ungefähr der gleichen Zeit Urlaub hatte wie ich. Gefühlt ist der bei ihr schon ganz weit weg. Durchs Berichte schreiben bleibt mir der Urlaub mit seinen wunderschön gefüllten Tagen viel länger erhalten.

DANKE an dieses Forum dass das möglich ist.

Also, ich melde mich später noch mal wegen der Seite.

Liebe Grüße

Tizia
 
Heute habe ich mit einer Verkäuferin gesprochen die vor ungefähr der gleichen Zeit Urlaub hatte wie ich. Gefühlt ist der bei ihr schon ganz weit weg. Durchs Berichte schreiben bleibt mir der Urlaub mit seinen wunderschön gefüllten Tagen viel länger erhalten.

Welch wahres Wort! :thumbup:

Auch wenn man später wieder im eigenen Bericht schmökert ist die Erinnerung im Nu wieder da.​
 
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