Mit Mamma auf Touristenpfaden durch Rom

... übrigens: Ich "liebe" Artischocken -> fast egal wie sie zubereitet sind
dentaria schrieb:
Heute stehen sie wieder auf dem Speisezettel, denn ich konnte am Donnerstag welche auf dem Viktualienmarkt erstehen!

Von "Liebe" kann ich noch nicht reden, aber ich mag sie. Zu gerne wäre ich heute Mittag bei dentaria ... :nod:
 
Piazza Barberini und Via Sistina
Die Piazza Barbarini wird von zwei Dingen maßgeblich geprägt: vom Tritonenbrunnen, der sich in der Mitte des Platzes befindet und vom starken Autoverkehr, der es einen nicht immer leicht macht, sich dem Brunnen zu nähern. Ich mag diesen Brunnen sehr. Aber zuvor ging es in eine Apotheke, um für Madre Aspirin zu besorgen. Der Brunnen wurde von Gian Lorenzo Bernini 1642-43 geschaffen. Vier Delphine tragen auf ihren Schwanzflossen zwei geöffnete Muschelschalenhälften, in der ein Triton sitzt aus dessen Horn ein Wasserstrahl in die Höhe schießt.


Zudem sieht man das päpstliche Wappen mit der Tiara und den gekreuzten Schlüsseln, darunter das Familienwappen der Familie Barberini. Papst Urban VIII., der den Brunnen in Auftrag gab, stammte aus dieser Familie.

An der Piazza Barberini beginnt eine der berühmtesten Straßen Roms, die Via Veneto. An der Einmündung zu dieser Straße befindet sich ebenfalls ein Brunnen, den Bernini im Auftrag von Urban VIII. geschaffen hat: Der Bienen-Brunnen. Dieser Brunnen hat eine sehr interessante Geschichte (wie so viele römische Brunnen).


Ein paar Meter weiter befindet sich die Chiesa dell'Imaculata della Concezione. Die Krypta dieser Franziskanerkirche ist sehr beeindruckend. Die Verzierungen der Wände und Gewölbe sind aus den Knochen verstorbener Mönche gestaltet worden. Ein schaurig-schöner Ort, den ich zu gerne Mamma gezeigt hätte. Da ich diesen Ort kannte, nahm ich von einem erneuten Besuch Abstand.

Ich ging wieder ein Stück zurück und bog in die Via Sistina ein, die von der Piazza Barberini zur Kirche SS. Trinità dei Monti führt. Nach einigen Metern sah ich in der Schaufensterauslage einer kleinen Konditorei diese verführerische Leckerei.


Kurze Zeit später konnte ich mich davon überzeugen, dass der Kuchen nicht nur lecker aussah, sondern auch so schmeckte. Als ich die Konditorei verließ, fiel mein Blick auf eine Drogerie zu der ich eine kleine Begebenheit erzählen möchte, die sich bei einer früheren Reise zugetragen hat, aber dennoch interessant sein könnte.

Exkurs: Einkaufen in Rom
Damals hatte ich meinen Kamm in Hannover vergessen und wollte mal schnell einen in Rom kaufen, damit ich ordentlich durch Rom laufen konnte. Der Kauf sollte sich aber schwieriger gestalten, als es es vermutete. Ich wohnte damals in einem kleinen Hotel in der Nähe von Santa Maria Maggiore. Ich zog los und versuchte mein Glück in einem größeren Supermarkt – ohne Erfolg. In einem römischen Supermarkt gibt es vorwiegend Lebensmittel, wenige Hygieneartikel, aber keine Kämme. Als nächstes versuchte ich es in einem der wenigen Kaufhäuser, die es in Rom gibt. Ich ging in das MAS (Magazin Allo Statuto). Dieses Kaufhaus befindet sich an der Piazza Vittrio Emanuelle und wird eher von Römern aufgesucht, die auf ihren Geldbeutel achten müssen. Neben Kleidung fand ich auch Elektroarikel, Werkzeuge. Es gab dort keine Parfümerie-Abteilung. Trotzdem fragte ich eine der Verkäuferinnen, die mir etwas entsetzt antwortete: Da müssen sie in eine Drogerie gehen. In Hannover wäre dies auch überhaupt kein Problem, da findet sich an fast jeder Ecke eine Filiale einer Drogeriekette. In Rom ist das anders. Also versuchte ich mein Glück in der Stazione Termini. Hier gab es eine Drogerie, aber die wurde gerade renoviert und war geschlossen. Irgendwie war diese Aktion skurril. Ich war mitten in einer Millionenstadt und vergeudete eine Menge wertvoller Zeit, um einen simplen Alltagsgegenstand zu kaufen! Ungekämmt beschloss ich mein geplantes Tagesprogramm fortzusetzen. Mein Weg führte ich dann irgendwann durch die Via Sistina. Zu meiner großen Freude stellte ich fest, dass in dieser Straße einige Drogerien und Parfümerien ansässig sind. Ich betrat eines dieser Geschäfte, äußerte meinen Wunsch und der Drogist holte eine große Mappe hervor und öffnete sie. In der Mappe befand sich eine stattliche Anzahl von handgearbeiteten Kämmen. Nun folgte ein intensives Verkaufsgespräch. Glücklich verließ ich das Geschäft. Ich gab zwar etwas mehr Geld aus, erfreue mich aber heute noch an diesem Kamm. In Rom lebt noch der Einzelhandel, auch wenn er am schwinden ist.

Während ich in Erinnerungen schwelgte ging ich die Via Sistina weiter hinunter. An deren Ende sich die Kirche SS. Trinità dei Monti befindet. Parallel zur Via Sistina befindet sich die Via Gregoriana. Am Beginn der Gregoriana befindet sich der Palazzo Zuccari. Das Portal und die Fenster dieses Palastes sind mit Fratzen verziert. Die Fassade des Palastes ist restauriert worden und so sah ich ihn das erste Mal ohne Baugerüste.




Danach ging ich die Spanische Treppe hinunter. Bei diesem sonnigen Wetter hätte ich mich gerne auf einer der Stufen gesetzt, aber im Hotel wartete eine kranke Mutter auf mich.


Der Artikel über den Kamm war toll, doch du weißt ja, ist die Frisur erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert :lol:
 
Ja und wieder mal wollte ich nur zitieren und habe gleich den ganzen Artikel mit drin, kann mir da noch mal jemand sagen wie ich das genau mache :blush: Oh, uh , ah (und das als Internet-Spezi):x
 
Mach' dir keine Gedanken ... es ist aber auch nicht schwer: Du löschst einfach alles aus dem Zitat heraus, was nicht gebraucht wird. :idea: ;)

Also so hier:
Exkurs: Einkaufen in Rom
Damals hatte ich meinen Kamm in Hannover vergessen und wollte mal schnell einen in Rom kaufen, damit ich ordentlich durch Rom laufen konnte. Der Kauf sollte sich aber schwieriger gestalten, als es es vermutete. Ich wohnte damals in einem kleinen Hotel in der Nähe von Santa Maria Maggiore. Ich zog los und versuchte mein Glück in einem größeren Supermarkt – ohne Erfolg. In einem römischen Supermarkt gibt es vorwiegend Lebensmittel, wenige Hygieneartikel, aber keine Kämme. Als nächstes versuchte ich es in einem der wenigen Kaufhäuser, die es in Rom gibt. Ich ging in das MAS (Magazin Allo Statuto). Dieses Kaufhaus befindet sich an der Piazza Vittrio Emanuelle und wird eher von Römern aufgesucht, die auf ihren Geldbeutel achten müssen. Neben Kleidung fand ich auch Elektroarikel, Werkzeuge. Es gab dort keine Parfümerie-Abteilung. Trotzdem fragte ich eine der Verkäuferinnen, die mir etwas entsetzt antwortete: Da müssen sie in eine Drogerie gehen. In Hannover wäre dies auch überhaupt kein Problem, da findet sich an fast jeder Ecke eine Filiale einer Drogeriekette. In Rom ist das anders. Also versuchte ich mein Glück in der Stazione Termini. Hier gab es eine Drogerie, aber die wurde gerade renoviert und war geschlossen. Irgendwie war diese Aktion skurril. Ich war mitten in einer Millionenstadt und vergeudete eine Menge wertvoller Zeit, um einen simplen Alltagsgegenstand zu kaufen! Ungekämmt beschloss ich mein geplantes Tagesprogramm fortzusetzen. Mein Weg führte ich dann irgendwann durch die Via Sistina. Zu meiner großen Freude stellte ich fest, dass in dieser Straße einige Drogerien und Parfümerien ansässig sind. Ich betrat eines dieser Geschäfte, äußerte meinen Wunsch und der Drogist holte eine große Mappe hervor und öffnete sie. In der Mappe befand sich eine stattliche Anzahl von handgearbeiteten Kämmen. Nun folgte ein intensives Verkaufsgespräch. Glücklich verließ ich das Geschäft. Ich gab zwar etwas mehr Geld aus, erfreue mich aber heute noch an diesem Kamm. In Rom lebt noch der Einzelhandel, auch wenn er am Schwinden ist.
Der Artikel über den Kamm war toll, doch du weißt ja, ist die Frisur erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert :lol:
 
Chiostro del Bramante
Ich streifte etwas ziellos durch die Gassen der Altstadt. Auf einmal stand ich vor der Kirche Santa Maria della Pace.


Bisher war die Kirche immer verschlossen, wenn ich sie besuchen wollte. An diesem Samstagnachmittag war sie ebenfalls nicht zugänglich. Dafür besuchte ich den Kreuzgang der Kirche, der zugänglich war. Donato Bramante hat ihn 1500 – 1404 für Kardinal Olivero Carafa errichtet und gilt als Bramantes erstes Bauwerk in Rom. Ich fand diesen zweistöckigen Kreuzgang sehr schön, auch wenn es im Innenhof keinen Garten und keinen Brunnen gab.


Der Kreuzgang und die angrenzenden Klosterräume werden heute für Ausstellungen genutzt. Im Obergeschoss befindet sich auch ein Café. Ich ging hinein und staunte nicht schlecht. Ich sah ein Fenster, dass einen Blick in den Innenraum der Kirche freigab. In Klöstern gibt es oft solche Fenster, durch die die kranken Ordensleute den Gottesdienst mitverfolgen konnten. Ich ging zu dem Fenster und schaute durch und konnte es kaum glauben, dass ich nun einen Blick auf die Sybillen des Rafael werfen konnte. Nach diesem Kunstgenuss gönnte ich mir vor Ort einen Tee und ein leckeres Stück Torte.


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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung


Hast Du denn die Gelegenheit benutzt auch einen Kaffee zu trinken :?:
 
Abschied: Nächtliches Rom
Es ging zurück zu Muttern, der es immer noch sehr schlecht ging. Eines war mir klar: Die morgige Anfahrt zum Flughafen musste so bequem wie möglich sein! Ich erkundigte mich an der Rezeption und man bot uns einen Limousinen-Service an. Für 45 € würde uns ein Wagen vom Hotel zum Flughafen Fiumicino bringen. Meine Mutter war für die Nachricht, dass wir nicht mit Bus und Leonardo-Express fahren müssen sehr dankbar. Dann fingen wir an unsere Koffer zu packen. Für diesen Abend war geplant, dass wir unser „Abschiedsessen“ im benachbarten „Quattro Mori“ einnehmen. Aber dieses Vorhaben mussten wir streichen. Madre hatte keinen Appetit und ich ging in eine kleine Bar und versorgte mich mit ein paar Kleinigkeiten. Als wir unsere Abreisevorbereitungen abgeschlossen hatten und Madre sich wieder hingelegt hatte, machte ich mich zu einem kleinen Abschieds-Spaziergang auf. Ich einem fuhr mit dem 64er Bus zum Largo di Torre Argentina. Von dort aus genoss ich das nächtliche Rom, allerdings mit einem Abschiedsschmerz.

Am nächtlichen Beli vorbei zum Pantheon:


Danach ein letztes Mal auf der Piazza Navona:


Danach ging es zur Engelsbrücke:



Die nächtlichen Engel haben ihren ganz eigenen Reiz:


Weiter zum Petersplatz:



Danach ging es ab ins Bettchen ...

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Sonntag, 22. Januar 2012

Abreise
Der Morgen fing sehr positiv an. Meiner Mutter ging es deutlich besser! Wir gingen zum Frühstück - und sie hatte Appetit auf Kaffee und einem Brötchen. Um Punkt 9.00 Uhr stand der bestellte Wagen vor der Tür. Ein sehr höflicher Fahrer lud unsere Koffer ein und wir warfen einen allerletzten Blick auf unsere Unterkunft und auf die Kuppel von St. Peter.



Durch leere Straßen fuhren wir ohne Probleme zum Flughafen. 2 1/2 Stunden vor dem Abflug betraten wir das Flughafengebäude. Unser Abfertigungsschalter war noch geschlossen. Alles schrie nach einen Cappuccino, den wir dann auch tranken. Madre beobachte Menschen, die um uns herum agierten (eine Leidenschaft, die ich mit ihr teile), alles war bestens. Nach dem Cappu ging es zum Schalter und im Nu waren wir unser Gepäck los und hatten die Bordkarten in der Hand. So schnell hatte ich sie noch nie in Rom! Dann kam die Sicherheitskontrolle, die wir ebenfalls zügig passierten. Wir gingen zu unserem Gate, das nicht verlegt wurde - auch eine Premiere! Und wir stiegen pünktlich in unserem Flieger ein, der fast auf die Minute genau abhob.

Bisher war alles völlig nach Plan verlaufen, sogar besser als erwartet. Das Flugzeug, das nur zu einem Drittel besetzt war, startete. Als wir einige Zeit in der Luft waren kam vom Cockpit die Durchsage, dass wir in Kürze in Turbulenzen geraten würden. Wenig später wurde es tatsächlich etwas wackelig, aber es war noch erträglich. Das änderte sich aber bald und meiner Mutter ging es zusehend schlechter. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass sie kurz davor war das Bewusstsein zu verlieren und ich war kurz davor in Panik zu verfallen, bewahrte aber dennoch die Ruhe! Ich rüttelte sie und sie kam dann wieder zu sich. Das Kabinenpersonal hatte sich auch verschanzt, was verständlich war. Nach einer gefühlten Ewigkeit überflogen wir die Alpen. Nun wurde es besser – auch bei Madre. Die Anschnallzeichen erloschen und in einem Eilverfahren bekamen wir ein Getränk und einen kleinen Snack serviert. Dann begann auch schon der Landeanflug auf Hannover. Als wir wieder auf dem Boden waren ging alles sehr schnell. Rasch hatten wir unser Gepäck wieder und verließen den Sicherheitsbereich des Flughafens und waren froh, das trotz des unschönen Fluges doch alles einigermaßen gut gelaufen war.

Als wir ein paar Schritte weiter gegangen waren, bemerkte ich, dass ich meinen Kamera im Flieger liegengelassen hatte. Das war ärgerlich! Ich beschloss, mich am nächsten Tag um die Angelegenheit zu kümmern. Madre gut und sicher nach Hause zu bringen, hatte absoluten Vorrang.

 
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Sehr schön, Deine Fotos vom nächtlichen Rom! :thumbup:

Schade, dass es Deiner Mutter so schlecht ging -
da müßt Ihr wohl nochmals eine Rom-Reise planen. ;)
 
dentaria schrieb:
Schade, dass es Deiner Mutter so schlecht ging -
da müßt Ihr wohl nochmals eine Rom-Reise planen

obwohl es meiner Mutter so schlecht ging, war sie von dem, was sie von Rom gesehen hat sehr begeistert. Und das freut mich. Vor Ort war ich im Zweifel, aber sie war begeistert! Und das freut mich, auch wenn ich ihr nicht alles zeigen konnte, was ich mir vorgenommen hatte!
 
dentaria schrieb:
Schade, dass es Deiner Mutter so schlecht ging -
da müßt Ihr wohl nochmals eine Rom-Reise planen

obwohl es meiner Mutter so schlecht ging, war sie von dem, was sie von Rom gesehen hat sehr begeistert. Und das freut mich. Vor Ort war ich im Zweifel, aber sie war begeistert! Und das freut mich, auch wenn ich ihr nicht alles zeigen konnte, was ich mir vorgenommen hatte!
POST ROMAM - ANTE ROMAM :!: :thumbup: :nod:

weiß

Friedrich
 
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Vielen Dank für Deinen so schön bebilderten Bericht. Schade, dass es Deiner Mutter nicht gut ging. Aber, wie schon FestiNalente feststellte:
ante Romam post Romam! In diesem Sinne grüßt

mystagogus
 
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Nachgeplänkel
Am nächsten Morgen machte ich auf zum Flughafen. Am Schalter der Fluggesellschaft, erkundigte ich mich, wie mit Fundsachen verfahren wird. Man schickte mich zu einem Büro der Flughafenverwaltung. Drei Minuten, nachdem ich dieses Büro betreten hatte, hielt ich meinen Fotoapperat wieder in meinen Händen. Nun war alles gut!

Madre hatte noch über eine Woche mit ihrer Erklätung zu kämpfen. Als es ihr wieder besser ging, waren wir beide der Ansicht, dass es trotz der verkürzten Zeit in Rom und der Krankheit eine schöne Zeit war. Nachdem Madre's Erkältung abgeklungen war, nistete sich eine neue Infektion bei ihr ein: Die Romsucht. Noch ist sie im Anfangsstadium, aber sie wird stärker! Gegen 'Romitis' gibt es bekanntlich nur ein Heilmittel: ROM.

ENDE
 
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