Familien- und Pilgerreise in den Pfingstferien

Freitag: Ostia antica und Abendöffnung Vatikanische Museen

Dieses Mal zu fünft brachen wir um kurz vor halb sieben nach Campo Santo auf.

Nach dem Gottesdienst gönnten wir uns in der Bar, in der ich am Vortag meinen billigen café an der Bar getrunken hatte ein leckeres Frühstück, wurden mehr oder weniger genötigt am Tisch Platz zu nehmen (okay, der Tresen ist auch zu hoch, als dass die Kleine hätte daran frühstücken können). So hatten wir ein wahrhaft luxuriöses Mahl, konnten die Römer bei ihrem Frühstück beobachten, die Vorbereitungen in der Bar für den Tag.

Als ich dann die Rechnung für unser Festmahl zahlte, traf mich doch fast der Schlag:

  • Orangensaft (allerdings auch frisch gepresst) je (großes) Glas 8 €,
  • mein Clubsandwich 10,50 €,
  • ebenso der Obstteller der Kleinen.
  • Die Cornetti und Tramezzini mit Schinken und Käse schlugen mit 3 bis 6 € zu Buche,
  • insgesamt die stolze Summe von 89 € für uns fünf.
So viel Geld haben wir nie vorher und auch später nie wieder für ein komplettes Mahl ausgegeben. Aber es war köstlich.

Nun gut, als ich gestern abend den Reisebericht von sams-ar gelesen habe mit 54 € Euro für etwas zu trinken, hat sich das Ganze wieder relativiert. Vielleicht gehen wir doch mal wieder dort lecker frühstücken.
Dann brachen wir nach Ostia Antica auf zur Führung mit Julia von der Lippe von romamirabilia.
Musiksüchtig hatte sich uns ja angeschlossen und wir wollten uns am Eingang zu den Ausgrabungen treffen. Mit der Metro fuhren wir zur Piramide, wo auch die Züge nach Ostia alle 15 Minuten abfahren. Leider hatte ich die Fahrtzeiten etwas unterschätzt, dazu verliefen wir uns am Bahnhof in Ostia, weil ich zunächt den ausgeschilderten Fußweg zum Meer einschlug (statt zu den Ausgrabungen :blush:), so mussten die anderen auf uns warten. Sie nahmen es jedoch gelassen. Frau von der Lippe zeigte uns die Hauptsehenswürdigkeiten im vorderen Bereich. Dabei hatte sie auch das Buch „Alltagsleben im kaiserlichen Rom“ dabei, so dass wir uns ein Bild machen konnten davon, wie das alltägliche Leben ausgesehen hatte. So eine Führung ist doch etwas ganz anderes, wenn man erzählt bekommt, wie es damals war und sich nicht sich irgendwelche Informationen aus einem Buch selber heraussuchen muss. So genossen wir die Führung. Nur die Kleine war etwas enttäuscht, dass sich nicht alles wieder nur um sie drehte, wie am Tag zuvor.
Thermen der Fuhrleute

Im Theater Luxusvilla
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Wandheizung
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Öffentliche Toilettenanlagen

Blick vom Kapitol auf das Forum in Ostia
Aber bald fand auch sie die Führung spannend. Besonderes Interesse weckte natürlich das Klo. :~ Dennoch ist eine zweieinhalbstündige Führung auch gleichzeitig ungeheuer anstrengend, wird man doch mit einem Maximum an Informationen gefüttert, dazu die ganzen Eindrücke. Hinter jeder Hausecke bietet sich tatsächlich etwas Neues, etwas anderes dar: So richtig spannend wurde es dann aber nachmittags, als wir auf eigene Faust den hinteren Teil Ostias erkundeten – in wechselnden Zusammensetzungen. Am wenigsten hat glaube ich mein Mann gesehen (oder auch sehen wollen), abwechselnd mit dem 15- und der 14-Jährigen erforschte ich eine nette Fisch-Taverne,

fanden weitere Thermenanlagen
und insulae, teilweise mit wunderschönen Wandgemälden,
auch eine christliche Basilika.
Dabei kassierten wir dann auch alle einen kräftigen Sonnenbrand, weil sich niemand von uns eingecremt hatte. Nur die Kleine interessanterweise nicht. Sie ist wohl doch schon am meisten an die Sonne gewöhnt.


Um 16 Uhr waren wir dann wieder in S. Paul vor den Mauern, wir brauchten ja nur mit dem Vorortzug von Ostia aus zu fahren und konnten ohne Umsteigen dort aussteigen. Ein befreundeter Kaplan, der mit seinen Ministranten auf Rom-Wallfahrt war, feierte dort seinen Abschlussgottesdienst, dem wir uns ebenfalls anschlossen. Der Christus in der Kuppel zieht mich schon seit 30 Jahren mit seinen Augen in den Bann.
Nun hatte ich auch ausgiebig Gelegenheit, das Apsismosaik zu betrachten und zu meditieren. Leider hatten wir danach keine Gelegenheit mehr, noch mit dem Kaplan zu sprechen, da wir es eilig hatten, heimzukommen, um uns vor der Abendöffnung der Vatikanischen Museen noch etwas auszuruhen.
Online hatte ich von Rom aus einige Tage vorher für 20 Uhr Tickets bestellt mit der family tour. In der Tat: es gab keine Schlange vor den Museen, kaum anstehen am Ticketschalter. Den Voucher auf dem Handy mussten wir dort ja noch in ein Ticket umwandeln. Der Audioguide wurde uns kurz erklärt und dann waren wir erst mal von der Größe des Museums erschlagen. Die Familytour beginnt eigentlich in der Pinakothek, die war jedoch geschlossen. Daher dauerte es etwas, bis wir uns zurechtfanden. Aber schließlich starteten wir in der ägyptischen Abteilung.
Die ersten Erklärungen verfolgten wir alle noch sehr aufmerksam. Doch vor der Mumie schreckte sich die Kleine und wollte möglichst schnell aus dem museo egizio raus. Auch die anderen Statuen der ägyptischen Gottheiten waren ihr unheimlich. Ich war einigermaßen überrascht über ihre Reaktion, doch sie hat wohl schon im Fernsehen im Kinderkanal (!) durchaus gruselige Szenen mit plötzlich lebendig werdenden Mumien oder Statuen gesehen. Ich dachte immer, ich wüsste, was meine Tochter anschaut.:roll: Nun gut. Die beiden Männer hatten sich wieder abgeseilt und machten ihren eigenen Museumsrundgang, wobei sie mehr auf die offenen Fenster und die Aussichten nach draußen achteten bzw. auf die Zeichen des Zerfalls (Stabilisierungsstangen in den Räumen etc.). Jedem das Seine. Wir Frauen ließen das Museum auf uns wirken.

Besonders die Tierstatuen gefielen natürlich den Kindern:
ob Hase
Esel:
Ochse

Diese Schlange störte die Kleine kaum:
Die Laokoongruppe mit der Schlange erschreckte wieder die 6-Jährige, die 14-Jährige erinnerte sich an Abbildungen in ihrem Lateinbuch: „Die Skulptur habe ich in meinem Lateinbuch gesehen“.
Die Männer entdeckten eine Badewanne, aber da legte ich Veto ein, die würden wir nicht in den Flieger kriegen.
Besonders beeindruckte uns die Herkulesstatue, v.a. die Tatsache, dass ein Blitzschlag ihm „das Leben gerettet“ hat, und er so unversehrt erhalten blieb. Die Audioguide-Führung zur Familytour ist wirklich sehr schön und informativ gestaltet, manches Mal haben wir schmunzeln müssen über die Erklärungen (z.B. warum eine ägyptische Gottheit im römischen Gewand dargestellt ist). Aber auch die Räume, die Fußböden, die Deckengemälde waren beeindruckend.
Man hätte sich einfach auf den Rücken legen und nach oben schauen mögen. Was so nicht möglich war, weil ich immer auch unseren kleinen Derwisch im Auge behalten musste, der wahrhaft aufgeregt von einem Kunstwerk zum nächsten hüpfte und aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Dazu wollte sie dann alle Geschichten zu den Bildern von mir erzählt haben - und zwar mehrfach: den Kindermord zu Betlehem und die meisten biblischen Geschichten (zum Beispiel auf den Wandteppichen) kriege ich ja hin, aber bei den Stanzen des Raffael fiel mir das schon schwer.
Der Audioguide der familytour war da auch nicht mehr hilfreich. Der erklärte erst wieder in der Sixtinischen Kapelle. Direkt davor ist allerdings der Bereich der modernen Kunst angesiedelt.
Angesichts der bisherigen Reizüberflutung schauten wir nur noch, dass wir hier durchkamen und dann standen wir in dem Raum, in dem der Papst gewählt wird. Wow. Die 14-Jährige hatte sich die Erschaffung der Welt anders vorgestellt. Wir hatten viel Zeit und auch Muße, diese ungeheuren Wand- und Deckengemälde auf uns wirken zu lassen. Dank des Audioguides blieb ich auch von neugierigen Fragen der Kleinen verschont. Wobei ich ihr dann schon noch einmal persönlich Michelangelo in der Haut des Bartholomäus zeigen musste oder den Kritiker mit den Eselsohren. Sie war also nicht selber in der Lage, die wesentlichen Dinge zu entdecken angesichts der Fülle an Farben und Formen. Zwar war die Sixtinische Kapelle mit Menschen gut gefüllt, aber es blieb dennoch genügend Platz, auch Sitzplatz zum verweilenden Betrachten.
Nach diesem anstrengenden Kulturtag gönnten wir uns am Heimweg noch ein Eis, und fielen dann todmüde in die Betten.
 
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Ich kann mich nur wiederholen: toll wie Ihr den Rom-Aufenthalt geplant und durchgezogen habt! Kompliment! Und auch interessant - und manchmal mit einem Schmunzeln - zu lesen, was Ihr alles erlebt und Du beobachtet hast :thumbup:.

  • Nikolaikirche=franz. Nationalkirche
...
Insgesamt dauerte die Führung zweieinhalb Stunden, war ungemein informativ, aber irgendwann hatte ich jegliche Orientierung verloren, hatte keine Ahnung mehr, wo wir uns befanden, in welche Richtung wir gingen, von daher kann mir auch die obige Reihenfolge durchaus durcheinander gekommen sein. Ich habe sie gerade mit Hilfe des Stadtplanes nachvollzogen.

Hier irrst Du vermutlich ;), denn dem guten nachträglichen Stadtplanstudium nach müsste es sich um San Luigi dei Francesi handeln, die die französische Nationkirche ist und in der die wunderbaren Bilder vom hl. Matthäus von Caravaggio sind.

... ein leckeres Frühstück, wurden mehr oder weniger genötigt am Tisch Platz zu nehmen ... So hatten wir ein wahrhaft luxuriöses Mahl, ... Als ich dann die Rechnung für unser Festmahl zahlte, traf mich doch fast der Schlag...

Das ist natürlich eine böse Überraschung :thumbdown :x und bestätigt wieder einmal die "Frühstückskultur" der Italiener: einen Kaffee o.ä. und ein Cornetto am Tresen (was mit Kindern natürlich nicht so leicht durchzuziehen ist). Also in Zukunft falls Frühstück in einer Bar: lieber in Etappen frühstücken, hier ein Getränk und ein Cornetto und später wieder ein Getränk und ein Sandwich... bis man dann mittags bei einem Stück Pizza angelangt ist :D (erhöht auch die Möglichkeit den Kaffee ectr. wieder "loszuwerden" ;) :~).
Ich freue mich auf die restlichen Tage in Rom mit Euch.
Pasquetta
 
Badetag am Meer

Da wir noch immer zu müde waren, gingen wir nicht in den Campo Santo, sondern schliefen bis um 8 Uhr, frühstückten gemütlich auf der Terrasse und fuhren dann mit der Metro A bis Termini, stiegen um in Metro B bis Piramide, stiegen um in den Vorortzug nach Lido di Ostia, Endhaltestelle Christoforo Colombo, wandten uns nach rechts und suchten den Privatstrand auf, an dem mein Mann , der 15-Jährige und die 6-Jährige schon am Montag gewesen waren: KURSAAL (für 4 Liegen und einen Sonnenschirm zahlten wir insgesamt 50 Euro). Mein Mann stellte fest, dass es nun deutlich voller war als bei ihrem ersten Besuch.
Natürlich gab es auch hier fliegende Händler: Sonnenbrillen, Schmuck, Tücher, Massagen durch hübsche Damen, alles wurde angeboten. Allerdings blieben wir unter den Schirmen relativ verschont. Fürs Baden im Meer war es mir eigentlich doch zu kalt, ich nutzte den Tag zum Entspannen und lesen. Bei einem längeren Strandspaziergang holten wir uns natürlich den obligatorischen Sonnenbrand bzw. verstärkten den am Vortag in Ostia antica erworbenen. Gegen 18 Uhr brachen wir auf, fuhren mit dem Bus zwei Stationen zurück zum Bahnhof Christoforo Colombo.
Abendessen gab es in der Nähe der Metrostation Cavour im Ristorante Ragno d'oro, F.LLI Francesci/Via Leonina: ausgesprochenes Touristenmenü für 16 € (Vorspeise: entweder Spaghetti mit Tomatensoße oder Lasagne oder eine Gemüsesuppe; Hauptgericht: Fleisch (Huhn, Schwein, Kalb) mit Beilage: Pommes oder Salat; Nachspeise: Obstsalat oder Zitronensorbet). Um das Geld kann man natürlich auch nur eine bestimmte Qualität erwarten, aber es war absolut okay. Das Personal war sehr freundlich und bemüht. Da die Kleine wirklich todmüde vom langen Strandtag war, brachen die „Männer“ mit ihr früher auf, auch um die letzte Metro zu erreichen. Das führte dazu, dass wir sehr schnell und eigentlich unaufgefordert die Rechnung erhielten und ebenfalls aufbrachen. Wir kauften in einer nahegelegenen Pasticceria noch ein paar Teilchen und schafften es tatsächlich, den Rest der Familie auf dem Heimweg in „unserer“ Stammeisdiele einzuholen.
Allerdings waren wir so satt, dass der Eiskauf eigentlich nur ein Ritual war. In der Ferienwohnung wanderte das restliche Eis ins ***-Fach des Kühlschranks.
Eigentlich gewusst, aber doch vergessen, erwartete uns auf dem Heimweg noch eine Überraschung: ein Feuerwerk an der Kirche Santa Maria della Grazie: Leider hatten wir es während der Novene vor dem großen Fest vorher nie zu einem Gottesdienst hingeschafft, obwohl (oder weil?) die Kirche bei uns um die Ecke lag. Aber das Feuerwerk war beeindruckend:
 
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Dreifaltigkeitssonntag

Ich bitte zunächst mal, noch alle Fehler zu entschuldigen, ich werden den Bericht überarbeiten, es ist noch meine Word-Rohfassung: Gottesdienst um 10 Uhr in der Anima.
Die drei Enten gefielen natürlich der Kleinen besonders. Die Mitfeier eines Gottesdienstes gibt immer Gelegenheit, eine Kirche in Ruhe zu entdecken - zumindest, was vom Platz aus zu sehen ist.
Der 15-Jährige hatte sich mal wieder mit seinem Vater verkracht und war von der Ferienwohnung aus abgehauen. Er saß dann auf der spanischen Treppe, kam aber dann doch noch zum Gottesdienst in die Anima. Die Kirche war sehr schön, abgesehen davon, dass mit dem zurückgekehrten 15-Jährigen nun die 14-Jährige das Zicken begann. Leider ist man als Familie auch in Rom Familie.
Anschließend schlenderten wir über die Piazza Navona, kauften Tartuffo im Trescalini, was die Gemüter zumindest teilweise wieder abkühlte,
und suchten in der Bar des Museums am anderen Ende der Piazza Navona die Toilette auf, schlenderten weiter bis S. Maria sopra Minerva zum Elefanten mit dem Obelisken.
Dort kam uns der 15-Jährige schon wieder abhanden. Er wollte nur noch mal aufs Klo, folgte deshalb einem McDonalds-Schild, fand angeblich weder Toilette noch den Weg zu uns zurück.
Das Warten war nur teilweise lästig. In der Kirche fand gerade ein Gottesdienst statt, so konnten wir sie auch nicht besichtigen, was andere Gruppen wiederum nicht davon abhielt. Vor der Kirche jedoch standen zwei Nobelkarossen mit wartenden Fahrern, eine vom Vatikan, eine mit Diplomatenkennzeichen. Nachdem sich da die Fahrer hineinsetzte und den Wagen und damit die Klimaanlage anwarf, warteten wir, welche hochrangige Persönlichkeit denn da herauskommen würde. Unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt: Weder der 15-Jährige noch der Bischof/Kardinal, was auch immer kam heraus. Irgendwann verscheuchte einer der Fahrer die herumlungernden Inder/Pakistani, die auf der Kirchentreppe saßen. Zuerst verließ der Kardinal mit einem farbigen Geistlichen die Kirche und fuhr davon.
Erkennt ihn vielleicht jemand, trotz des schlechten Bildes?
Der klimatisierte Wagen blieb weiter mit laufendem Motor stehen. Irgendwann verließ eine neue Gruppe um einen beleibten Anzugträger (Botschafter?) die Kirche. Dessen Abfahrt warteten wir nicht mehr ab, sondern machten uns auf die Suche nach unserem Sohn, der uns via WhatsApp seinen Standpunkt mitteilte. Wie sich dann herausstellte, der falsche. Die Mädels bekamen ein Eis und wir machten uns auf zur Piazza Venezia um dort den Bus 118 zu nehmen, denn eigentlich wollten wir an diesem Tag die Katakomben besichtigen. Dort gabelten wir auch unseren Sohn wieder auf, der immer noch oder schon wieder aufs Klo musste. Zum Glück wusste ich, dass es in der Provincia eines gab, die Dixi-Klos, die eine Woche zuvor noch vor SS. Apostoli standen, fanden wir hingegen nicht mehr.
Schließlich nahmen wir dann doch noch den 118er und fuhren bis zur P.S. Sabastiano, um die „autofreie“ Via Appia Antica entlangzulaufen. Autofrei ist ein relativer Begriff, es kam uns nur alle paar Minuten ein Auto entgegen, nicht wie montags bei der Siebenkirchenwallfahrt alle paar Sekunden. Am Weg liegt eine Mühle (übrigens auch wieder mit Toilette). Bei der Kirche „Domine quo vadis“ gibt es eine Information mit einem kostenlosen Faltblatt.

Vorbei am hl. Tarzisius gelangten wir zur Callistuskatakombe.
Hier schaut er richtig klein und schnuckelig aus:
In Wirklichkeit ist er um ein Vielfaches Größer, wie das Bild mit meinen beiden Minstranten belegt:
Eine beeindruckende Statue.
Auf die Führung warteten wir länger, als sie tatsächlich zu dauern schien. Es war jedenfalls angenehm kühl, was in der nachmittäglichen Hitze gut tat. An weiteren Besichtigungen hatte niemand mehr ein Interesse so fuhren wir mit dem 118er eine Runde.
Pizza besorgte ich um die Ecke, dabei hatte ich noch den Teddybär der Kleinen mit dem Rucksack vor den Bauch gebunden, was sehr zur Erheiterung einiger junger Römer beitrug: Mr. Bean.!
[FONT=&quot]Zu Hause erwartete uns auf unserer Terrasse eine Überraschung: ein junge Möwe saß da – und unterhielt in den folgenden Nächte die „Herren“ durch die geöffnete Terrassentüre mit ihrem Geschrei.
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Montag, 1. Juni - Besuch im Zoo bzw. Ausflug nach Subiaco

Die 14-Jährige und ich fuhren nach der Frühmesse im Campo Santo (mit 14 deutschen, ständigen Diakonen) nach Subiaco. Die Polizeikontrolle verlief etwas gründlicher als wir es in der Vorwoche gewohnt waren. Doch da hatten wir ja auch meist auf Rucksäcke verzichtet. Nach dem Gottesdienst ging es zur Metrostation Ponte Mammolo, wo uns der COTRAL Bus quasi vor der Nase wegfuhr. Also warteten wir auf den nächsten, die Fahrkarten lösten wir am Schalter: Fahrpreis 3,90 je Person und einfache Fahrt. Ich kaufte gleich die Fahrkarten für Hin- und Rückfahrt.
Ursprünglich hatten wir einmal überlegt, für diesen Tag einen Mietwagen zu nehmen und mit der ganzen Familie zu fahren. Davon waren wir aber wieder abgekommen, weil wir uns nicht festlegen wollten, wann wir die Tour unternehmen. Papa wollte mit der Kleinen in den Zoo (Bioparco im Park der Villa Borghese). Der 15-Jährige schloss sich Ihnen an, war aber ziemlich bald enttäuscht, für Zoobesuche ist er halt doch schon zu alt. 42 Euro kostete der Eintritt für die drei, wenn ich sie richtig verstanden habe 15 Euro für die Erwachsenen und 12 Euro für die Kleine. Wenn wir auch noch mitgegangen wären, wären nach ihrer Aussage 72 Euro fällig gewesen. Mein Mann fand den Zoo zwar ganz nett angelegt, aber sehr klein, also das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint nicht zu stimmen. Der Kleinen hat es gefallen . Vor der Kasse muss man wohl eine Nummer ziehen, wenn die aufgerufen wird, geht man zur Kasse. Ebenfalls vor der Kasse werden wohl auch diese Gas-Luftballons verkauft, das Mitnehmen in den Zoo ist aber verboten.
Nun denn, unser Bus ging um 9.30 Uhr. Während der Busfahrt war ich heilfroh, dass ich keinen Mietwagen genommen hatte. Die Strecke war doch sehr kurvenreich. Im Bus saß ein älteres Paar, bei dem er vor Jahren in Rom studiert hatte. Auch sie waren auf dem Weg nach s. Scholastica und San Benedetto. In Tivoli angekommen gingen wir zunächst zur Tourist-Information, wo wir einen Stadtplan erhielten und wo man uns auch den Weg zeigte.
Unterwegs deckten wir uns dann mit Panine con formaggio und Keksen ein, auch einen Wasserspender zum Auffüllen unserer Wasserflaschen fanden wir. Dann machten wir uns auf den Weg: er führt stets mehr oder weniger bergan (was dann bedeutet: auf dem Rückweg bergab :), wir gelangten durch das Stadttor, besichtigten noch die Kirche S. Andrea, kamen an einer Schule (und auch einer Gelateria vorbei). Weiter ging es am Geburtshaus von Gina Lollobrigida, einigen Villen, einem idyllisch gelegenen und angelegten Brunnen,
verließen den Ort Subiaco,
gelangten zu den Ruinen einer Villa Neros
und landeten schließlich kurz nach 12 in S. Scholastika.
Es gibt auch noch ein Museum dort, allerdings war es geschlossen, über die Öffnungszeiten haben wir nichts herausgefunden.

Die Heilige Scholastika, Schwester des Heiligen Benedikt von Nursia

Bei der letzten Begegnung bat Scholastika ihren Bruder Benedikt bei ihr zu bleiben, um bis zum Morgen über das Himmelreich zu sprechen. Er aber lehnte ab, da die Regel vorsieht, dass ein Mönch abends wieder in sein Kloster zurückkehren muss. Scholastika weinte und betete zu Gott. Plötzlich zog ein Gewitter auf und der Wolkenbruch zwang Benedikt doch zu verweilen.
Nach drei Tagen sah Benedikt die Seele seiner Schwester als eine Taube in den Himmel empor fliegen. Er jubelte über ihren Triumpf und dankte Gott mit Lobliedern. Die Mönche holten ihren Leichnam und bestatteten sie in dem Grab, das für Benedikt fertiggestellt war.
Der Heilige Benedikt begrüßte uns schon an der Pforte:
Dort nahmen wir noch an der letzten Führung vor der Mittagspause durch die wirklich sehr sehenswerten Kreuzgänge teil.


Die Führung war auf Italienisch, ich gebe zu, ich habe nur sehr wenig bis gar nichts verstanden. Einzelne Wortfetzen ja, und so konnte ich mir manches erschließen, kenne ich doch die Geschichte der Heiligen Scholastika.
Die Führung war kostenlos bzw. gegen Spende. Dann pilgerten wir weiter. Nach S. Benedetto führte eine Straße, aber auch ein Fußweg für Wanderer. Den nahmen wir. An einem idyllischen Waldweg nahmen wir die falsche Abzweigung, weil ich mal wieder des Lesens (und Verstehens) nicht mächtig war. Wir folgten der Ausschilderung Laghetto di benedetto, hätten aber den Ortsangaben folgen müssen.
Irgendwann ging es bergab, das kam uns schon seltsam vor. An einer weiteren Weggabelung entschieden wir uns für das Geradeausgehen, doch dieser Weg führte buchstäblich ins Nirgendwo, er endete einfach bzw. wurde unbegehbar. Also kehrten wir um und nahmen an der Weggabelung die Treppe nach unten, die wiederum auf eine Teerstraße führte. Ihr folgten wir eine Zeitlang, in der Hoffnung wieder auf einen ausgeschilderten Wanderweg zu stoßen.
Als wir hoch über uns S. Benedetto liegen sahen
und google maps bemühten, mussten wir erkennen, dass wir völlig falsch lagen und auch diese Straße und nicht nach S. benedetto führen würde, sondern allenfalls wieder am Palast des Nero vorbei zum Kloster S. Scholastica.
Also entschieden wir uns, durch den Wald zurückzugehen, was doch angenehmer war angesichts der nachmittäglichen Temperaturen als auf der Teerstraße. Erstaunlich schnell fanden wir die falsche Abzweigung und waren so um 15 Uhr in s. Benedetto.
Der Weg nach S. Benedetto bescherte uns herrliche Ausblicke. So auch auf den Klosterkomplex von S. Scholastika.
Kurz vor dem Kloster waren wir noch auf einen Italiener gestoßen, mit dem wir einen kurzen Plausch gehalten hatten, trotz meiner mangelhaften italienischen Sprachkenntnisse bin ich immer wieder überrascht, wie freundlich die Italiener damit umgehen und wie leicht man ins Gespräch kommt. Meine Tochter stand staunend daneben und ließ sich von mir anschließend erklären, worüber wir geredet hatten. Das letzte Teilstück des Weges war schon sehr steil, so kamen wir einigermaßen keuchend an. Der Fußweg lohnt sich jedoch unbedingt, alleine die Wanderung durch die Landschaft ist reizvoll Dennoch, wie sehr freuten wir uns, als uns diese Figurengruppe das Ziel in erreichbarer Nähe verhieß:
Im Buchladen kaufte ich einen Führer und die Lebensbeschreibung des Heiligen Benedikt. Ich kannte sie ja schon in groben Zügen, aber doch auch nicht mehr alle Szenen. Und so vertrieben wir uns die Wartezeit, bis das Kloster um 15.30 Uhr wieder öffnete.
Die Schönheit und Pracht der Klosteranlage ließ uns ehrfürchtig staunen. Die unterschiedlichen Kirchen,
die Grotte des Heiligen Benedikt,
das Fresko des Heiligen Franziskus, zu dessen Lebzeiten noch gemalt ohne die Stigmata, der Friedhof der Benediktiner mit den Rosen.
Eigentlich viel zu viele Eindrücke auf einmal. Mir ging das Herz über.
Am Rückweg zogen dunkle Gewitterwolken auf und erinnerten lebhaft an die letzte Begegnung des Heiligen Benedikt mit seiner Schwester.
Nun, eine weiße Taube leistete uns auch auf dem Busbahnhof Gesellschaft als wir auf den CotralBus warteten, der uns zurück nach Rom bringen sollte. Wobei wir auf den Bus um 18 Uhr vergeblich warteten, aber nicht nur wir, wie sich unterwegs herausstellte. Ich hatte noch gedacht, dass ich vielleicht den Fahrplan falsch verstanden hätte. Der Bus schien wirklich ausgefallen zu sein. Gründe dafür habe ich nicht verstanden, als der Fahrer sie einem anderen Passagier erklärte.
Zum Abendessen gingen wir wieder ins Ghetto in „Il portico“. Die zahmen Spatzen, die aus der Hand fraßen und frech bis auf die Tische flogen, begeisterten die Kinder, die Kellner wohl eher weniger. Das Essen war wieder ausgesprochen lecker, ich liebe die Ravioli dort. Dieses Mal wagte ich mich auch an Carciofi. Das koschere Eis im Anschluss aus der Gelateria drei Schritte weiter war zwar in Ordnung, aber kein ausgesprochener Hochgenuss.
 
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Dienstag, 2. Juni, Nationalfeiertag

Wir wollten wieder alle zusammen ans Meer fahren, wohl wissend, dass es dieses Mal wegen des Nationalfeiertages sehr voll werden würde. Mit den Männern war vereinbart, dass wir uns an der Metrostation Piramide treffen wollten. Mit der 14-jährigen zog ich wie jeden Morgen zum Gottesdienst im Campo Santo, anschließend wollten wir uns den Petersdom anschauen und die Kuppel besteigen, sie war noch nie oben gewesen. Es gab um diese Zeit nahezu keine Schlange am Einlass, die Kuppel hatte noch nicht geöffnet, etliche standen dort an. Im Petersdom wurden noch an den verschiedenen Altären Gottesdienste gefeiert, es herrschte eine andächtige Atmosphäre. Sogar die Statue des Heiligen Petrus war zugänglich und man konnte den Fuß berühren. Leider war es zum Beichten dann doch noch zu früh (auf deutsch erst ab 9.30 Uhr am einen Beichtstuhl bzw. dienstags gar nicht an einem anderen). Also begaben wir uns ohne weiteres Schlangestehen zur Kuppel. Wir wählten die Variante ohne Aufzug für 5 € und erklommen die 551 Stufen. Wobei in meinen Augen der Aufzug wirklich Geldverschwendung ist, die „anstrengenden“ weil höheren Stufen kommen nämlich erst nach dem Aufzug. Von der Kuppel hatten wir ein schöne Aussicht, aber etwas dunstig. Die 14-Jährige war jedenfalls begeistert davon, auf dem Dach des Petersdomes zu stehen. Wir schlenderten anschließend noch etwas durch die Gassen und nahmen irgendwann irgendeinen Bus nach Termini. Da stiegen dann ein afrikanischer Priester und eine Nonne zu, mit der wir auch ins Gespräch kamen in einer Mischung aus Italienisch, Englisch und Deutsch. An der Piazza Venezia erhaschten wir noch einen Blick auf eine Reiterstaffel. Und kurz vor dem Bahnhof Termini erlebten wir dann auch eine Fahrkartenkontrolle. In Termini stiegen wir um in die Metro nach Ostia/Piramide. Dort trafen wir den Rest der Familie und ergatterten trotz des hohen Aufkommens an Menschen einen Sitzplatz. Dieses Mal wandten wir uns nach links. Letztlich nahm uns zenoit auf. Die Liege kostete nur 6 €, dazu kam noch eine Servicegebühr von 2,50 €, das Ganze mal vier, mit 34 Euro waren wir drinnen, wobei der Zugang zum Strand ausdrücklich frei gewesen wäre. Leider gab es keine Sonnenschirme mehr, obwohl etliche frei waren, aber die waren wohl Mitglieder/Abonnenten vorbehalten, denn es gab zwei Farben: blau und gelb-weiß. Wir hatten gelb-weiß und da gab es tatsächlich nur sehr wenige Sonnenschirme. Aber mit meinem beharrlichen Nachfragen erhielt ich dann zwei Spindschlüssel, so dass wir unsere Wertsachen (Handys und Geldbeutel) verstauen konnten. Das wiederum hatte aber zur Folge, dass ich erst wieder zum Spind laufen musste , als ich von einem der auch hier allgegenwärtigen Verkäufer eine wunderhübsche 2x2m große Decke mit Schildkrötenaufdruck als Sonnenschutz erwarb. Der Verkäufer wartete jedoch sehr geduldig auf meine Rückkehr. Den Tag verbrachten wir in bester Laune am Strand, gruben kleine Muscheln aus sehr zur Freude der Kinder, beobachteten, wie diese sich wieder eingruben. Im Eimer brachten sie mir dann Algen, plötzlich schwammen dazwischen auch winzige Tiere (Fische?). Kurz, der Tag hätte für die Kinder ewig dauern können.
Auch auf dem Rückweg ergatterten wir Sitzplätze im Vorortzug und die Kleine schlief an mich gelehnt sehr schnell ein.
[FONT=&quot]Zum Abendessen waren wir dann wieder im Ruota.[/FONT]
 
Mittwoch: Audienztag Ausflug nach Tivoli

Auch wenn man jeden Tag das Gleiche tut, ist es nicht das Gleiche. Audienztag. Gottesdienst im Campo Santo. Es empfiehlt sich nicht, als ahnungsloser Pilger ausgerechnet an einem Mittwoch zum ersten Mal in den Campo Santo zu wollen. Da scheinen einen alle abweisen zu wollen. Der Carabiniere wollte nicht glauben, dass Messe ist. Fragte bei den Schweizergardisten nach. Wir kannten das Spiel ja schon aus der Vorwoche. Er: É possibile. Ich: é certo. Außer uns wollten noch ein paar Schwestern in den Bezirk, aber nicht zum Campo Santo, sondern wohl mit einem anderen Ziel. Zu unserer großen Überraschung brauchten wir dieses Mal keine Geduld, sondern wurden nach der Rückfrage bei der Schweizergarde sofort durchgelassen. Dafür fragte dieses Mal die Schweizergarde noch einmal bei uns nach, wo wir hinwollten. Nur in die Messe, nicht in die Audienz. Dieses Mal hatten wir ohnedies keine Audienzkarten und außerdem auch andere Pläne für den Rest des Tages. Vor dem Gottesdienst war stets die dem Campo Santo abgewandte Kirchentür zum Lüften (oder für Gottesdienstbesucher?) offen gestanden, wir hatten dennoch immer den kleinen Umweg über den Campo Santo und an der zweiten Polizeikontrolle vorbei genommen. Dieses Mal schlug ich meiner Tochter vor, gleich durch diese Tür zu gehen, falls sie offenstehen würde und damit evtl. das Warten an der 2. Polizeikontrolle zu vermeiden. Wir sahen nämlich einen uns schon vertrauten Gottesdienstbesucher dort stehen. Da hatten wir allerdings die Rechnung ohne die Carabinieri gemacht. Er sah uns und pfiff uns zurück. Also gingen wir brav Richtung Kontrolle. Ich sprach das Zauberwort „Campo Santo“ und er schickte uns ausdrücklich zurück, um durch diese besagte Tür die Kirche zu betreten und eben nicht über den Campo Santo. Auch recht. Ich hatte dann den Eindruck, dass auch nach uns noch weitere Pilger durch diese Tür geschickt wurden, zum ersten Mal in all den Tagen. Dieses Mal bekamen wir von der Schwester auch das Ordinarium in mehreren Sprachen (eben auch lateinisch) zum Mitlesen und –beten. Beim Hochgebet nutzte es zwar wieder nichts, weil nur das zweite und dritte abgedruckt waren, aber das erste gebetet wurde, aber was soll’s.
Um 8 Uhr waren wir mit dem Rest der Familie an der Metrostation Ottaviano verabredet. Die Schlangen für die Audienz waren wesentlich länger als die Woche zuvor – und es gab wieder zwei, die an den Sicherheitskontrollen und die vor Sant’Anna. Wir nahmen den COTRAL-Bus nach Tivoli (2,20 € auch für die 6-Jährige). Als wir die Fahrkarten im Bus entwerten wollten, funktionierte das Gerät nicht. Im Bus waren zwei Cotral-Leute. Ich ging davon aus, dass diese dann die Fahrkarten entwerten würden, taten sie aber nicht, sondern kurz vor der Abfahrt stiegen sie wieder aus. 1260 m war der Weg von der Haltestelle zur Hadriansvilla. Zunächst führte er durch ein Wohngebiet mit auffällig vielen Zahnärzten. Unterwegs gönnten wir uns ein Eis. Die Sorte Nutella (sonst in Rom eine der Lieblingssorten der Kinder) war hier allerdings Nutella pur, und somit eigentlich nicht zu essen. Zum Glück kam gleich darauf wieder ein Nasone zum Händewaschen und v.a. Mundausspülen. Erfreulich finde ich an den römischen Sehenswürdigkeiten, dass die Kinder nichts kosten, aber das Ticketsystem ist schon eigenartig. Ein Sammelticket für die zahlenden Erwachsenen und ein Sammelticket für die freien Kinder. Wenn ich das System vor einem Jahr schon bei der Ministrantenwallfahrt durchschaut hätte, wäre uns damals viel Ärger erspart geblieben. Im Nachhinein verstehe ich erst, was damals passiert ist und welche Fehler wir gemacht haben. Beim nächsten Mal weiß ich es – wenn das System nicht geändert wird.
Im Buchshop versorgten wir uns wieder mit einem dieser tollen Führer, der uns dann auch durch die Villa begleitete. Es ist für die Kinder besonders faszinierend zu sehen, wie die heutigen Ruinen vor 2000 Jahren ausgesehen haben könnten.
Am meisten begeisterten sie sich jedoch für die Tiere: In den Wasserbecken tummelten sich nicht nur die Fische, sondern auch Wasserschildkröten.
Endlich gelang es einmal, eine Eidechse ins Bild zu bannen. Speziell in der Hadriansvilla flitzten diese in einem unglaublichen Tempo über die Wege. Mehr als einmal geriet einer von uns fast ins Stolpern, weil plötzlich vor ihm so ein kleines Tierchen über den Weg schoss. Bis jedoch die Kamera gezückt war, war das Tier im Regelfall schon in der nächsten Mauerritze dauerhaft verschwunden. Sogar eine schwanzlose Eidechse konnten wir der Kleinen zeigen. Naturkunde pur. Auch dieser gespaltene Baum war äußerst attraktiv:
Irgendwann waren wir jedoch alle nur noch erschöpft von den „alten Steinen“.
Am Ticketschalter der Hadrianvilla erwarb ich dann die Tickets für den Stadtbus (1 € je Person), damit fuhren wir zur P. Garibaldi, von wo aus es nur noch ein kurzer Fußweg zur Villa d’Este war. Wenn sich die Kinder unter „Wasserspielen“ auch etwas anderes vorgestellt hatten, so fanden sie doch auch Gefallen daran.


Dieses Mal tickte wieder der 15-Jährige aus und seilte sich ab. Vor der Rückfahrt konnte die Kleine noch auf dem Spielplatz spielen und dann fuhren wir wieder zurück. Ursprünglich hatten wir den Zug nehmen wollen, aber da unsere Fahrkarten ja nicht entwertet waren, schlug mein Mann den Bus vor. Dieses Mal funktionierte das Entwerten im Bus reibungslos. Am Heimweg fuhren wir mit der Metro dann noch bis EUR. Wenn man auf dem monumentalen Platz vor den Museen steht, bekommt man ein Gefühl dafür, wie es möglicherweise in der Antike auf dem Forum den Menschen ergangen sein muss. Erschlagen von der Größe der Monumente. Eigentlich hat sich über die Jahrhunderte nur wenig grundsätzlich verändert.
 
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Donnerstag: Monte Cassino

Aufbruch nach Monte Cassino für meine Tochter und mich, Strandtag für die anderen, d.h. der 15-Jährige war immer noch schwer pubertierend und wollte nicht mit ans Meer. So lungerte er den Tag allein herum, spanische Treppe und Ferienwohnung, hat sich den Bauch mit Unmengen von Eis vollgeschlagen, aber das musste er wissen.
Wir wollten mit dem Zug um 7.42 nach Cassino fahren, brachen also frühzeitig zum Bahnhof Termini auf. Am Automat lösten wir die Fahrkarte (einfache Fahrt je Person 8,20 €). Etwas genervt waren wir schon, dass dauernd jemand daher kam und fragte, ob er uns helfen könne. War das jetzt echte Hilfsbereitschaft oder Anmache von Betrügern/Dieben?
Ich bin durchaus in der Lage, einen Fahrkartenautomaten zu bedienen, zumal man auch Deutsch als Bediensprache einstellen kann.
Ich bin durchaus in der Lage, mich auf einem Bahnhof zu orientieren, wenn man mir Zeit lässt.
(Allerdings bin ich nicht in der Lage zwischen Abfahrt und Ankunft zu unterschieden:~. So stürmten wir auf ein Gleis, wo ein Zug AUS Cassino ankam, in der Annahme, dass ich mal wieder den Fahrplan nicht richtig gelesen hatte und es doch einen früheren Zug gäbe.) Aber das sind die kleinen Dinge am Rande, über die ich nur lachen kann. Irgendwann habe auch ich das System kapiert, und da wir noch eine halbe Stunde Zeit hatten und uns das dauernde Angesprochenwerden auf dem Bahnhof echt nervte, verließen wir den Bahnhof und erkundeten noch etwas die Umgebung. Bald standen wir vor S. Maria Maggiore, da mussten wir allerdings auch schon wieder umkehren, wenn wir unseren Zug nicht verpassen wollten.
Die Fahrt nach Cassino verbrachten wir beide dösend. So ein Urlaub kann ganz schön anstrengend sein.
Um 9.30 Uhr kamen wir in Cassino an und sahen auch schon die Abtei auf dem Berg liegen.
Nein, da wollten wir wirklich nicht hochlaufen. Wir waren uns unsicher, ob der Bus tatsächlich vor dem Bahnhof wegfahren würde, es deutete nichts darauf hin, ich konnte kein Haltestellenschild ausmachen. Der Mann am Kiosk erklärte mir, die Karten bekäme ich beim Busfahrer. Also erkundeten wir erst noch die Piazza Garibaldi vor dem Bahnhof. Wie die meisten Plätze vor Bahnhöfen nicht besonders sehenswert. Die Touristeninformation hatte geschlossen. In einer Bar trank ich einen Cafe, dazu gabe es zwei Cornetti. 2,80€, um einiges günstiger als alles, was wir bisher in Rom hatten.
Tatsächlich kam der Bus um 10 Uhr. Er hielt tatsächlich direkt vor dem Bahnhof und noch einmal auf der anderen Seite der Piazza Garibaldi am Busbahnhof.
Für 1 € je Person brachte er uns in Serpentinen auf den heiligen Berg. Dort gibt es auch einen bewachten Parkplatz, Parkgebühr 3 € je Pkw.
Montecassino als Wiege des Benediktinerordens war schon lange ein Traumziel von mir:
529 wurde das Benediktinerkloster auf dem Montecassino vom Hl. Benedikt gegründet. Benedikts Lebensbeschreibung hat uns Papst Gregor (590 - 604) überliefert, dessen Statue sich auch im Kreuzgang der Wohltäter findet.
Nach der Überlieferung in den Dialogen Gregors des Großen erhob sich damals an der Stelle ein Apollo geweihtes Heiligtum. Benedikt zerbrach das Standbild, stürzte den Altar um, brannte das Wäldchen ab und errichtete - durchaus gegen den Widerstand des Teufels - ein Oratorium, das er dem Hl. Martinus weihte.
Die linke Seitentür, die in die Basilika führt (ein Geschenk des italienischen Staatspräsidenten Einaudi vom Bildhauer P. Canonica, 1954) zeigt diese Szenen des Anfangs:
Der Hl. Benedikt kommt nach Montecassino Benedikt führt den Vorsitz beim Klosterbau

Benedikt vertreibt den Dämon, der sich der Entfernung eines Felsbrockens widersetzt.

"Nachdem Montecassino wahrscheinlich im Jahre 577 von den Langobarden ... zerstört worden war, wurde es zu Beginn des 8. Jahrhunderts im Auftrag des Papstes Gregor II.
von Petronace, einem Baumeister aus Brescia umgebaut. Nun begann die Glanzzeit der Abtei von Cassino: Sie erhielt großen Zulauf von bekannten Persönlichkeiten, wie etwa dem angelsächsischen Mönch Willibald, dem Mönch Sturmius, einem Schüler des heiligen Bonifatius, ... von Karlmann, einem Bruder Pipins...
Im Jahre 787 kam Karl der Große
nach Montecassino und stattete das Kloster mit weitreichenden Privilegien aus" (Alle Zitate auch im Folgenden aus dem Führer "Die Abtei Montecassino", Montecassino 2011)
Wir betraten das Kloster nicht durch den alten Eingang, über dem groß PAX steht,
sondern seitlich, unterhalb der (früheren?) Wohnung des Abtes.
Dort ist auch die Information untergebracht, wo wir den Abteiführer erwarben und uns nach Gottesdiensten erkundigten. Dort erfuhren wir: Nein, einen Gottesdienst gäbe es nicht, nur sonntags um 10.30 Uhr. Aber um 12 Uhr gebe es eine Gruppe, die einen privaten Gottesdienst in der Krypta feiere. Ob wir daran teilnehmen könnten? Das müsse man die Gruppe fragen. Um es kurz zu machen: wir durften.
Wo sich heute am Eingang ein Kreuzgang erhebt, stand der Tempel des Apollo, das Gebetshaus der Mönche und hier starb der Überlieferung nach der Hl. Benedikt "aufrecht, von einigen Mönchen gestützt, nachdem er die Eucharistie empfangen hatte." Die Bronzefiguren im Garten (Bildhauer A. Selva, 1952) waren ein Geschenk des deutschen Bundeskanzlers Konrad Adenauer. In der Nähe der kleinen Apsis unter dem Christusmosaik fanden sich 1953 Spuren des Oratoriums.
Auch in MonteCassino wurden wir schier erschlagen von der Größe und Herrlichkeit der Anlage im Allgemeinen und der Kreuzgänge im Besonderen.
An den Kreuzgang am Eingang schließt sich der Kreuzgang des Bramante an,
der so "benannt wurde, da er in seiner großzügigen und unbeschwerten Art der Gestaltung dem Stil des großen Baumeisters der Renaissance ähnelt. Er wurde im Jahre 1595 erbaut, ist 30 m breit und 40 m lang einschließlich der Stufen, die ihn mmit dem Bogengang des oberen Kreuzganges verbinden. Die in der MItte gelegene achteckige Zistern ... hat zum Kreuzgang am Eingang und zum 1704 angelegten Kreuzgang des Klosterarchivs den gleichen Abstand.
Von den Balkonen aus hat man nach Westen hin einen wndervollen Ausblick auf das Tal des Liri ... bis zu den Ausoni-Bergen."
Natürlich fehlen auch der Hl. Benedikt und die Hl. Scholastika nicht,
ebensowenig die weißen Tauben, ein herrlicher Anblick.

Jedoch die Kirche ließ uns tatsächlich den Atem stocken. Ohne Langeweile verbrachten wir hier anderthalb Stunden.
besonders angetan hat es mir die Krypta:
Hier ein Bild aus früheren Zeiten, die Gestaltung hat sich deutlich verändert:

Die Gräber des heiligen Geschwisterpaares:
der Professgesang/die Versprechen der Profess im Mosaik an der Wand
Gehorsam und Beständigkeit
Armut und Keuschheit


der Anfang der Regel im Bogen: "Höre, mein Sohn, auf die Lehren des Meisters
die Stufen der Demut auf Benedikts Seite
auf Scholastikas Seite die Tugenden

die Kapellen zu Ehren des Maurus und Placidus.
Der Reigen der Mönche und Nonnen an den Stufen zur Krypta.
Am Grab der heiligen im Altarraum der Kirche ein ergreifendes Gebet.

Im Kreuzgang der Wohltäter trafen wir kurz vor 12 auf eine englischsprachige, von einem Priester begleitete Gruppe. Den Priester sprachen wir an. Tatsächlich es war die Gruppe und wir durften an der Messfeier teilnehmen. Später erfuhren wir, dass auch die Führerin bereits für uns angefragt hatte. Es war ein sehr ergreifender Gottesdienst und durchaus auch symbolträchtig: Mit großer Herzlichkeit wurden wir aufgenommen. Vielleicht auch ein Symbol der Versöhnung an diesem Ort , wo der Krieg zwischen den beiden Nationen für so viel Unheil und Vernichtung gesorgt hat. Wir erfuhren, dass die Gruppe aus Louisiana stammte. Mehrere Mitglieder bedankten sich bei uns, dass wir teilgenommen hatten. Und wir dankten für die große Ehre und das Vergnügen mitfeiern zu dürfen.
Im Anschluss besuchten wir das Museum. Die Eintrittspreise waren etwas seltsam gestaffelt: Erwachsene 5 €; Gruppen 3 €, Familien: Erwachsene 4 €, Kinder/Jugendliche 2 €, erst auf Nachfrage bekam ich für meine Tochter und mich den Familienpreis, trotz Schülerausweisvorlage hätten sie und ich zunächst je 5 € zahlen müssen. Das Personal hat sich dann wortreich entschuldigt. Welche Schätze hat die Kirche. Und doch ist das nicht das Wesentliche.
Wir verzogen uns auf den Parkplatz um, nach den ganzen geistigen Genüssen auch den Leib nicht zu kurz kommen zu lassen: Kekse und Wasser.
Gegen 16 Uhr gehen wir wieder in die Basilika, um der Vesper der Mönche beizuwohnen. Frech setzen wir uns in den Altarraum der Kirche und warten ab. Ein Mönch kommt, der Organist. Er wirft uns zwar einen Blick zu, aber ignoriert uns dann. Zu meiner Überraschung hat kein Mönch den Sakristanendienst, sondern ein „uniformierter“ zündet die Kerzen an. Er will uns des Platzes verweisen, wir erklären, dass wir mit den Mönchen die Vesper beten wollen. Er hält in der Sakristei Rücksprache mit einem älteren Mönch, wir müssen uns nach unten in die Kirche setzen. Ich bitte um Bücher zum Mitbeten, wir bekommen sie auch tatsächlich. Zu meiner nächsten Überraschung wird nicht vom Hochfest Fronleichnam gebetet, sondern vom ganz gewöhnlichen Donnerstag.
Fronleichnam wird in der Abtei wohl erst später gefeiert.
Aber es ist herrlich, die Vesper wirklich mitbeten zu können.
Leider wird es dann so richtig knapp bis zur Abfahrt des letzten Busses ins Tal. Wir drücken am Ende der Vesper irgendeinem Mönch die Bücher in die Hand, er schaut etwas merkwürdig, und wir spurten zum Parkplatz. Kein Bus in Sicht. Ein paar einzelne Regenspritzer, es ist unglaublich schwül. Wir genießen die Aussicht.
Dann kommt noch eine Reisegruppe an, ich frage den Parkplatzwächter, er vertröstet mich, tatsächlich kommt der Bus etwas verspätet, und bringt genau drei Passagiere für jeweils wieder einen Euro ins Tal. Kein Wunder, dass der Bus nur so selten fährt. Wir gönnen uns noch ein Eis (deutlich billiger als in Rom, nämlich nur 1,50 Euro. Allerdings schmeckt es auch nicht sonderlich gut.
Am Bahnhof haben wir die Wahl zwischen dem Bummelzug nach Rom, der früher fährt, aber dafür zwei Stunden braucht und einem der später fährt, aber früher in Rom gewesen wäre. Da die 14-Jährige nur noch geschafft ist, will sie in den ersten Zug einsteigen.
Vorher jedoch sitzen wir noch am Bahnhof und werden Zeugen des ganz normalen Alltagsrassismus der Italiener, wohl auch aufgrund der Flüchtlingsproblematik. Auf der Bank neben uns sitzt ein Schwarzer, gut gekleidet, in keinster Weise auffällig (außer eben die Hautfarbe). Drei Uniformierte kommen auf den Bahnsteig, sprechen mit ihm, er muss seine Papiere zeigen. Uns ignorieren sie. Sie sprechen noch einen anderen jungen Mann, etwas heruntergekomme,n mit Hund an. Wie gesagt, WIR werden ignoriert.
Alles in allem war es ein herrlicher Tag an den Wurzeln des abendländischen Mönchtums.
Abends heißt es dann Kofferpacken. Am Freitag fliegen wir unwiderruflich zurück nach Deutschland.
 
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Freitag: Gianicolo und Rückflug

Ein letztes Mal brechen wir auf zum Campo Santo. Ein letztes Mal feiern wir dort Gottesdienst. Wehmut überkommt uns. Mit unserem Vermieter machen wir aus, dass wir um 10 uhr die Ferienwohnung verlassen. Um halb zehn bringen wir die Koffer nach unten. Mit Tims Limousinenservice war ausgemacht, dass wir noch eine Zweistundentour mit Fahrer und Gepäck haben (wg. Anderer Kundschaft konnte er unser Gepäck nicht wie von uns erhofft aufbewahren.) Um 12 Uhr sollte die am Gianicolo enden, dann würde uns der Fahrer nach Fiumicino bringen, unser Flug sollte nachmittags um 3 Uhr abgehen. Dieser Spaß sollte uns 70 € für die 2-Stunden-Tour und noch einmal 65 € für den Flughafentransfer kosten. Dann erfolgt die Übergabe der Ferienwohnung: Rückgabe der Kaution und der Rechnung, alles geht sehr schnell. Dann biegt auch bald ein silberner Mercedes Van um die Ecke mit einem ziemlich gestressten Fahrer. Er hält vor der Werktstatt, um unsere Koffer einzuladen. Irgendwas ist in der Kommunikation schiefgelaufen, er hat nur 4 Leute erwartet. Eigentlich wollte er noch irgendwo einen Café trinken, aber das konnte er sich abschminken. Er fragte uns nach unseren Wünschen, da waren nun wir etwas überfordert. Mir fiel die Kapuzinergruft ein, die wir hätten sehen wollen, wozu die Zeit aber nicht mehr gereicht hat. Der Fahrer war einverstanden und fuhr los. Aber nicht lange, dann stand er im Stau. Er erklärte uns, dass die Gruft nicht zu schaffen sei, wenn wir pünktlich am Flughafen sein wollten und vorher noch am Gianicolo. Also schlug ich vor, dass er uns gleich zum Gianicolo bringen sollte, was er auch tat. Beeindruckend wieder einmal die Schlangen vor dem Petersdom. Am Gianicolo hingegen herrschte fast himmlische Ruhe. Wir genossen den Ausblick, gönnten uns ein Eis und nahmen Abschied von Rom. Nach dem Kanonenschuss um 12 Uhr stiegen wir wieder ins Fahrzeug und nahmen den Weg zum Flughafen. Der Fahrer bewies nun all seine Qualitäten, fuhr an der roten Ampel rechts an der Schlange vorbei, bewundernswert – und setzte uns gegen 13 Uhr vor dem Terminal 3 ab. Da standen wir nun und schauten und staunten. Ich hatte am Vorabend die Bordkarten auf unsere diversen Handys und Tablets geladen, also öffneten wir sie und suchten die Check-in bzw. Gepäckabgabeschalter. Wieder einmal hatten wir Glück: während bei den Check-in-Schaltern lange Schlangen standen, waren am Gepäckabgabeschalter nur drei Familien vor uns. So war das Gepäck relativ rasch abgegeben, wir erhielten Papierausdrucke der Bordkarten und durften uns nun auf den Weg zum Gate machen. Die Mitarbeiter hatten übrigens alle noch Masken, meine Kinder behaupteten nach meiner Erklärung, auch noch Rauch riechen zu können.
Warum haben wir es eigentlich so eilig gehabt? Im Terminal 1 lange Schlangen vor den Sicherheitskontrollen und wir stellten anhand der Abflugtafel fest, dass ca. eine Stunde Verzug bestand. Eine Maschine nach St. Petersburg, die um 12.30 Uhr hätte starten sollen war gerade mal zum Boarding aufgerufen, bei den anderen Maschinen sah es ähnlich aus. So hatten wir es gar nicht eilig, sondern setzten uns erst noch einmal gemütlich in den öffentlichen Wartebereich. Die Kids beschäftigten sich mit ihren Tablets bzw. Smartphones. Gegen 14 Uhr brachen dann auch wir auf, die Sicherheitsschleusen zu durchschreiten und stellten uns gerade noch vor einer asiatischen größeren Gruppe an. Auf dem Hinflug hatten wir kein einziges Mal unseren Pass gebraucht, hier brauchten wir ihn ständig: beim Aufgeben des Gepäcks, an der Sicherheitskontrolle, beim Einsteigen in das Flugzeug. Und, als ich die Sicherheitskontrolle durchschreiten wollte, piepte es. Ich war ganz irritiert, hatte ich doch alle Metallteile entfernt, wie ich dachte, alles Kleingeld aus den Taschen etc. Mir wurde bedeutet, dass ich die Schuhe ausziehen sollte. Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich das kapiert. Meine Tochter hinter mir tat es mir gleich ebenfalls nach. So gingen wir auf Socken durch die Kontrolle. Auf der Bordkarte war angegeben Gate C 0 – 16. Das genaue Abfluggate sollte erst kurz vorher bekanntgegeben werden. Der Flughafen war einfach nur laut und voller Menschen. Alle Bars etc. waren brechend voll. So parkte ich die Mädels an einer Ecke mit ihren Tablets unter der Aufsicht meines Mannes, bis unser Flug mit seinem endgültigen Gate aufgerufen werden würde. Boarding hätte um 14.40 Uhr beginnen sollen, immerhin wurde um 14.40 Uhr das Gate bekanntgegeben (C16). Dann wurde das Boarding immer weiter nach hinten verschoben. Mit dem Bus wurden wir zum Flieger gebracht, aber auch dann mussten wir noch warten, bis endlich die Starterlaubnis kam und das Flugzeug Richtung Rollfeld startete. Gestartet sind wir letztlich zu der Zeit, als wir in München hätten landen sollen. Der Rückflug war abgesehen von dieser Verspätung traumhaft. Durchwegs klar, über den Alpen gab es dann mal einige Wolken, weswegen das Anschnallzeichen aufleuchtete, einfach traumhaft. Mit einer Stunde Verspätung landeten wir in München. Der Flughafen kam uns im Vergleich zu Fiumicino vor wie eine Oase der Stille: „So ruhig hier.“, war der Kommentar meines Sohnes. Nun war ich wirklich froh über unseren terminalnahen Parkplatz.
 
Hallo Romsucherin,

vielen Dank für den spannenden und informativen Bericht.
Dass Ihr als Familie so viele und intereressante innerhalb und außerhalb Roms gelegene Orte aufgesucht habt, nötigt allen Respekt ab. Kompliment!

Einen schönen Sonntag wünscht euch
mystagogus
 
Hallo Romsucherin,

vielen Dank für den spannenden und informativen Bericht.
Dass Ihr als Familie so viele und intereressante innerhalb und außerhalb Roms gelegene Orte aufgesucht habt, nötigt allen Respekt ab. Kompliment!

ich habe in der Woche schon angefangen zu lessen. Absolut großartig:thumbup: Vielen Dank, dass Du dir die Zeit genommen hast, die Eelebnisse zu schreiben und mit uns geteilt hast.

vielen Dank! Ich freue mich für euch und wünsche euch, eines Tages wieder nach Rom zurückzukehren!

herzlichst,

Qing
 
Weißt Du, dass das Hochladen leichter geht, wenn Du die Bilder vorher verkleinerst?
Siehe hier:
Tipp: Viele Fotos schneller in die Galerie
Vielen Dank, Angela, für den Tipp. Ich wusste, dass es irgendwo eine Anleitung gab, wollte aber erst mal den Text erledigen, ehe ich mich meinen zahllosen Fotos widmete. Zumal mir beim Herunterladen der Handyfotos auf den Rechner auch ALLE App-Fotos mitheruntergeladen wurden, so dass es mehr als 2700 Fotos waren.8O :uhoh:
Aber inzwischen bin ich leidlich vertraut mit der Materie und trage nach und nach die Bilder nach.
Viele Grüße
Karin
 
  • Nikolaikirche=franz. Nationalkirche

Hier irrst Du vermutlich ;), denn dem guten nachträglichen Stadtplanstudium nach müsste es sich um San Luigi dei Francesi handeln, die die französische Nationkirche ist und in der die wunderbaren Bilder vom hl. Matthäus von Caravaggio sind.
  • Nikolaikirche (San Nicola del Lorenesi =franz. Nationalkirche, wohl Nationalkirche der Lothringer, wie meine Recherchen inzwischen ergeben haben)

Super, wieder was gelernt: Chiesa di San Nicola dei Lorenesi :idea: und das wäre auch gleich ein neuer Besichtigungspunkt für eine evtl. nächste Romreise ;). Danke für die Aufklärung.


Wo wir dieses Bild gemacht haben, weiß ich leider nicht mehr:

Falls Du's noch wissen möchtest, wo diese Aufnahme gemacht wurde, kannst Du ja schauen, was vorher und nachher auf der Speicherkarte drauf ist. Unsere hier "geballte Schwarmintelligenz" kann dann gerne bei der Suche behilflich sein ;).
 
Wo wir dieses Bild gemacht haben, weiß ich leider nicht mehr:

Falls Du's noch wissen möchtest, wo diese Aufnahme gemacht wurde, kannst Du ja schauen, was vorher und nachher auf der Speicherkarte drauf ist. Unsere hier "geballte Schwarmintelligenz" kann dann gerne bei der Suche behilflich sein ;).

Hier das Ergebnis der Suche - mal ohne "Schwarmintelligenz" ;):
Ich dachte, das sieht doch sehr nach Barock aus und passt zu S. Maria della Vittoria :roll: und hatte recht:

Chiesa Santa Maria della Vittoria
Die Cappella di S. Giuseppe (mit dem "Traum des Josef" als "thematische Gegenstück" zur "Verzückung der hl. Theresa") hat an den Seiten noch eine "Anbetung des Kindes" und "Flucht nach Ägypten" (Dein Bild :nod:) von Pierre-Étienne Monnot.
Das war's bzw. ist es also. 8)
 
Vielen Dank, Angela, für den Tipp. Ich wusste, dass es irgendwo eine Anleitung gab, wollte aber erst mal den Text erledigen, ehe ich mich meinen zahllosen Fotos widmete.
Aber inzwischen bin ich leidlich vertraut mit der Materie und trage nach und nach die Bilder nach.
Viele Grüße
Karin

Hallo Karin,

das hat ja gut geklappt mit dem Einfügen der Fotos und ich habe eben alle Deine Bilder im Bericht angesehen. Wieder einmal bin ich beeindruckt von der Fülle, die Ihr gesehen habt und bewundere Euch und Eure Kinder.
An diese Reise werden sie noch lange zurückdenken! :thumbup:

LG Angela
 

Hier das Ergebnis der Suche - mal ohne "Schwarmintelligenz" ;):
Ich dachte, das sieht doch sehr nach Barock aus und passt zu S. Maria della Vittoria :roll: und hatte recht:

Chiesa Santa Maria della Vittoria
Die Cappella di S. Giuseppe (mit dem "Traum des Josef" als "thematische Gegenstück" zur "Verzückung der hl. Theresa") hat an den Seiten noch eine "Anbetung des Kindes" und "Flucht nach Ägypten" (Dein Bild :nod:) von Pierre-Étienne Monnot.
Das war's bzw. ist es also. 8)
Danke.
Von wegen OHNE Schwarmintelligenz. Mit diesem Hinweis kann ich mich sogar wieder erinnern. Allerdings nicht an Josefs Traum. Hauptgrund für mich war in diesem Fall aber der Esel.:nod: Bei diesem Kirchenbesuch waren leider die Kinder nicht dabei, der hätte ihnen nämlich auch gefallen.
Man lernt bei so Ausflügen mit den Kindern auf andere Aspekte bei Kunstwerken zu achten, auf die kleinen und nebensächlichen.
Nochmals Danke für die schnelle Antwort.:thumbup:
 
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