Liebe Foristi,
ich bedanke mich nochmals für die vielen Hinweise und Empfehlungen, die ich für unseren Kurzurlaub hier im Forum erhalten habe. Sie waren sehr hilfreich aus dem überbordenden Angebot der Kulturmetropole Wien auszuwählen. Drei Tage sind, das sei bereits vorab vermerkt, einfach viel zu kurz, um Wien annähernd erschöpfend kennen zu lernen. Da liegt die Kunst in der möglichst sinnhaften Beschränkung.
Montag, 17.03.2008
Bereits um 6:25h startete unser Jet der Air Berlin gen Südosten vom Flughafen Hannover. Wir waren deshalb wieder sehr dankbar auf das Flughafenshuttle-Taxi zurück greifen zu können, das uns in einer halben Stunde zum Terminal C brachte.
Der Flug verlief erfreulich unspektakulär und brachte uns in wenig mehr als einer Stunde nach Wien-Schwechat. Air Berlin, als Billigairline abostrophiert, entpuppte sich als angenehmer Transporteur. Der Airbus mit ca 180 gut besetzten Plätzen bot angenehm großzügige Beinfreiheit, Zeitungen und Illustrierte am Eingang und sogar einen kleinen Snack mit Getränk, der zudem besser war als auf manchem Linienflug.
Bereits kurz nach 8:00h hatten wir unseren Koffer und standen erwartungsvoll vor dem Schalter der Touristinformation bei der man Tickets für die diversen Airportzubringer und die sogenannten Wien-Karte erwerben konnte oder besser erwerben können sollte. Denn trotz Geduld und wiederholter Betätigung der Klingel blieb unser Schalter unbesetzt. Das war umso ärgerlicher, weil wir wussten, dass das Bürobesetzt war, aber auch Schalter zur Abfertigungshalle besaß, die anscheinend bevorzugt, nein ausschließlich bedient wurden. So drehten wir schließlich resigniert ab und erstanden unsere Tickets für den Airport-Bus direkt beim Fahrer.
Der Airportbus bot sich für uns an, weil er zum Westbahnhof fährt, in dessen Nähe unser Hotel lag. Er kostet bei Kauf einer Rückfahrkarte 11€ pro Person und benötigt 35 Minuten.
Die Wienkarte oder Vienna Card erstanden wir dann am Bahnhof. Die Suche nach dem Verkaufspunkt erinnerte mich stark an vergleichbare Berichte hier im Forum über den Kauf des Roma-Pass:roll:. Sie kostet in der Drei-Tage-Version 18,50€ und bietet neben freiem öffentlichem Nahverkehr verbilligten Eintritt in zahlreichen Museen und sonstigen Besichtigungspunkten. Gut ist, dass sie am Ausstellungstag und den folgenden drei Kalenderkarten gilt, also unseren gesamten Aufenthalt abdeckte. Trotzdem mag ich die Karte nicht uneingeschränkt empfehlen, denn die gewährten Rabatte sind niedrig, meist um die 10% oder und trotz 100 Seiten Booklet sind viele "Vorteile" eher lächerlich oder waren für uns in der Woche nicht nutzbar. Okay, wer bei Frey-Wille (Juwelier, 10%) oder Aigner (5%) shoppen will, kann die fünf Euro Mehrpreis gegenüber der 3-Tageskarte für den Öffentlichen Nahverkehr (13,60€) schnell herein bekommen:], ansonsten spart man an den Ticketkassen selten mehr als 1€, was den Zeitpunkt des Sich-Lohnens erstaunlich lange herauszögert, wenn man nicht einfach nur alles im Schnelldurchgang abhakt. Trotzdem empfinde ich es als angenehmes Gefühl, wenn ich mich um Fahrkarten nicht kümmern muss und Öffis nutzen kann, wann es mir gerade in den Sinn kommt.
Nachdem wir unseren Koffer im Hotel geparkt hatten, fuhren wir mit dem Bus zur Westlichen Ringstraße und steuerten für einen ersten Eindruck über den Heldenplatz, vorbei an der Hofburg und der Nationalbibliothek in Richtung Stephansdom. Leider war das Wetter nicht besonders frühlingshaft (oder doch?:roll, so dass der Fotoapparat nicht immer zum Einsatz kam. Doch dann standen wir am Stephansplatz, wo die Glasfassade des Haashauses spannungsvoll (und für uns durchaus gelungen) mit dem ehrwürdigen Dom korrespondiert.
Wir besuchten den Dom und waren insbesondere von der kunstvollen Kanzel fasziniert. Wir lernten später, dass die Urheberschaft des Dombaumeisters Anton Pilgram heute von vielen Kunsthistorikern mit einiger Berechtigung in Zweifel gezogen wird. Schön ist die Kanzel in jedem Fall, auch wenn -oder vielleicht gerade weil- die herausgemeißelten Porträts der Kirchenväter nicht besonders schmeichelhaft sind.
Danach gönnten wir uns eine Kaffeepause für die wir einen Tipp aus dem Falk-Spirallo-Führer Wien aufgriffen. Aus dem Café des Hotels im Haashaus hat man einen tollen Blick auf den Steffl und sitzt sehr angenehm in orientalisch angehauchtem stylischen Interieur. Die Melange war zudem vorzüglich und nicht überteuert.
Für den Mittagsimbiss suchten wir eine Empfehlung von Heinz (heinzbeck62) ganz in der Nähe auf. Das war nun eine ganz andere Erfahrung. Das Trzesniewski ist eine Art Kultimbiss und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Keine Sorge, die belegten Brote sind sehr frisch, auch wenn die Werbung anderes verspricht. Von außen und innen sehr unscheinbar, wird einem am "Buffet" einiges geboten. Die Zutaten sind seltsamerweise alle beißerfreundlich klein gehäckselt, schmecken aber vorzüglich. Auf unseren Tellern seht ihr Thunfisch mit Ei, Ei und Speck, Geflügelleber und Gurke mit Ei. Als Getränk orderten wir ein Minibier, 1/8l (!) im Krügerl, passend "Pfiff" genannt.
Dann ging es frisch gestärkt weiter mit dem Kulturprogramm. Es hatte zu regnen begonnen, so dass wir in die Kaisergruft abtauchten. Hier haben etliche Habsburger ihre letzte Ruhestätte gefunden. Stilvolle, teils makabre Prunksärge und ein tiefer Blick in die enge verwandschaftliche Verflechtung des Hochadels und die hohe Sterblichkeit in frühen Jahren auch bei den Habsburgern werden uns in Erinnerung bleiben.
Wieder aufgetaucht war das Wetter leider nicht besser geworden. Doch kurze Zeit später konnten wir die Schirme wieder verstauen und trockenen Fußes Richtung Freyung, einem hübschen Platz in der Innenstadt wandern. Durch die prächtige Freyungpassage flanierten wir,
streiften den Ostermarkt und landeten am Schottenstift zum vereinbarten Treffpunkt für unser Montagshighlight.
Wir hatten auf Empfehlung von gaukler eine Führung mit Ruth Pucher unter dem Motto "Kunst lässt bitten! Kirchen und Klöster öffnen ihre Türen" ins Programm genommen. Mit der sympathischen und sehr kenntnisreichen Führerin sahen wir das Schottenstift, die Krypta in der Hofkirche, die Deutschordenskapelle sowie die Universitätskirche und erhielten tolle Einblicke, sehr zu empfehlen!
Hier ein Kleinod aus der Deutschordenskapelle.
Danach taten uns die Füße schon ein wenig weh und wir genossen Wiener Kaffeehausatmosphäre im Café Central .
Ganz schön viel für den ersten Tag, was wir gesehen hatten. Entsprechend kurz war unser Abendprogramm. Wir genossen vor allem die Nacht in den Wasserbetten :!: unseres Hotels8).
Fortsetzung folgt.
ich bedanke mich nochmals für die vielen Hinweise und Empfehlungen, die ich für unseren Kurzurlaub hier im Forum erhalten habe. Sie waren sehr hilfreich aus dem überbordenden Angebot der Kulturmetropole Wien auszuwählen. Drei Tage sind, das sei bereits vorab vermerkt, einfach viel zu kurz, um Wien annähernd erschöpfend kennen zu lernen. Da liegt die Kunst in der möglichst sinnhaften Beschränkung.
Montag, 17.03.2008
Bereits um 6:25h startete unser Jet der Air Berlin gen Südosten vom Flughafen Hannover. Wir waren deshalb wieder sehr dankbar auf das Flughafenshuttle-Taxi zurück greifen zu können, das uns in einer halben Stunde zum Terminal C brachte.
Der Flug verlief erfreulich unspektakulär und brachte uns in wenig mehr als einer Stunde nach Wien-Schwechat. Air Berlin, als Billigairline abostrophiert, entpuppte sich als angenehmer Transporteur. Der Airbus mit ca 180 gut besetzten Plätzen bot angenehm großzügige Beinfreiheit, Zeitungen und Illustrierte am Eingang und sogar einen kleinen Snack mit Getränk, der zudem besser war als auf manchem Linienflug.
Bereits kurz nach 8:00h hatten wir unseren Koffer und standen erwartungsvoll vor dem Schalter der Touristinformation bei der man Tickets für die diversen Airportzubringer und die sogenannten Wien-Karte erwerben konnte oder besser erwerben können sollte. Denn trotz Geduld und wiederholter Betätigung der Klingel blieb unser Schalter unbesetzt. Das war umso ärgerlicher, weil wir wussten, dass das Bürobesetzt war, aber auch Schalter zur Abfertigungshalle besaß, die anscheinend bevorzugt, nein ausschließlich bedient wurden. So drehten wir schließlich resigniert ab und erstanden unsere Tickets für den Airport-Bus direkt beim Fahrer.
Der Airportbus bot sich für uns an, weil er zum Westbahnhof fährt, in dessen Nähe unser Hotel lag. Er kostet bei Kauf einer Rückfahrkarte 11€ pro Person und benötigt 35 Minuten.
Die Wienkarte oder Vienna Card erstanden wir dann am Bahnhof. Die Suche nach dem Verkaufspunkt erinnerte mich stark an vergleichbare Berichte hier im Forum über den Kauf des Roma-Pass:roll:. Sie kostet in der Drei-Tage-Version 18,50€ und bietet neben freiem öffentlichem Nahverkehr verbilligten Eintritt in zahlreichen Museen und sonstigen Besichtigungspunkten. Gut ist, dass sie am Ausstellungstag und den folgenden drei Kalenderkarten gilt, also unseren gesamten Aufenthalt abdeckte. Trotzdem mag ich die Karte nicht uneingeschränkt empfehlen, denn die gewährten Rabatte sind niedrig, meist um die 10% oder und trotz 100 Seiten Booklet sind viele "Vorteile" eher lächerlich oder waren für uns in der Woche nicht nutzbar. Okay, wer bei Frey-Wille (Juwelier, 10%) oder Aigner (5%) shoppen will, kann die fünf Euro Mehrpreis gegenüber der 3-Tageskarte für den Öffentlichen Nahverkehr (13,60€) schnell herein bekommen:], ansonsten spart man an den Ticketkassen selten mehr als 1€, was den Zeitpunkt des Sich-Lohnens erstaunlich lange herauszögert, wenn man nicht einfach nur alles im Schnelldurchgang abhakt. Trotzdem empfinde ich es als angenehmes Gefühl, wenn ich mich um Fahrkarten nicht kümmern muss und Öffis nutzen kann, wann es mir gerade in den Sinn kommt.
Nachdem wir unseren Koffer im Hotel geparkt hatten, fuhren wir mit dem Bus zur Westlichen Ringstraße und steuerten für einen ersten Eindruck über den Heldenplatz, vorbei an der Hofburg und der Nationalbibliothek in Richtung Stephansdom. Leider war das Wetter nicht besonders frühlingshaft (oder doch?:roll, so dass der Fotoapparat nicht immer zum Einsatz kam. Doch dann standen wir am Stephansplatz, wo die Glasfassade des Haashauses spannungsvoll (und für uns durchaus gelungen) mit dem ehrwürdigen Dom korrespondiert.
Wir besuchten den Dom und waren insbesondere von der kunstvollen Kanzel fasziniert. Wir lernten später, dass die Urheberschaft des Dombaumeisters Anton Pilgram heute von vielen Kunsthistorikern mit einiger Berechtigung in Zweifel gezogen wird. Schön ist die Kanzel in jedem Fall, auch wenn -oder vielleicht gerade weil- die herausgemeißelten Porträts der Kirchenväter nicht besonders schmeichelhaft sind.
Danach gönnten wir uns eine Kaffeepause für die wir einen Tipp aus dem Falk-Spirallo-Führer Wien aufgriffen. Aus dem Café des Hotels im Haashaus hat man einen tollen Blick auf den Steffl und sitzt sehr angenehm in orientalisch angehauchtem stylischen Interieur. Die Melange war zudem vorzüglich und nicht überteuert.
Für den Mittagsimbiss suchten wir eine Empfehlung von Heinz (heinzbeck62) ganz in der Nähe auf. Das war nun eine ganz andere Erfahrung. Das Trzesniewski ist eine Art Kultimbiss und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Keine Sorge, die belegten Brote sind sehr frisch, auch wenn die Werbung anderes verspricht. Von außen und innen sehr unscheinbar, wird einem am "Buffet" einiges geboten. Die Zutaten sind seltsamerweise alle beißerfreundlich klein gehäckselt, schmecken aber vorzüglich. Auf unseren Tellern seht ihr Thunfisch mit Ei, Ei und Speck, Geflügelleber und Gurke mit Ei. Als Getränk orderten wir ein Minibier, 1/8l (!) im Krügerl, passend "Pfiff" genannt.
Dann ging es frisch gestärkt weiter mit dem Kulturprogramm. Es hatte zu regnen begonnen, so dass wir in die Kaisergruft abtauchten. Hier haben etliche Habsburger ihre letzte Ruhestätte gefunden. Stilvolle, teils makabre Prunksärge und ein tiefer Blick in die enge verwandschaftliche Verflechtung des Hochadels und die hohe Sterblichkeit in frühen Jahren auch bei den Habsburgern werden uns in Erinnerung bleiben.
Wieder aufgetaucht war das Wetter leider nicht besser geworden. Doch kurze Zeit später konnten wir die Schirme wieder verstauen und trockenen Fußes Richtung Freyung, einem hübschen Platz in der Innenstadt wandern. Durch die prächtige Freyungpassage flanierten wir,
streiften den Ostermarkt und landeten am Schottenstift zum vereinbarten Treffpunkt für unser Montagshighlight.
Wir hatten auf Empfehlung von gaukler eine Führung mit Ruth Pucher unter dem Motto "Kunst lässt bitten! Kirchen und Klöster öffnen ihre Türen" ins Programm genommen. Mit der sympathischen und sehr kenntnisreichen Führerin sahen wir das Schottenstift, die Krypta in der Hofkirche, die Deutschordenskapelle sowie die Universitätskirche und erhielten tolle Einblicke, sehr zu empfehlen!
Hier ein Kleinod aus der Deutschordenskapelle.
Danach taten uns die Füße schon ein wenig weh und wir genossen Wiener Kaffeehausatmosphäre im Café Central .
Ganz schön viel für den ersten Tag, was wir gesehen hatten. Entsprechend kurz war unser Abendprogramm. Wir genossen vor allem die Nacht in den Wasserbetten :!: unseres Hotels8).
Fortsetzung folgt.