Bericht: Umbrien - Streifzüge durch das grüne Herz Italiens

Ja, Arezzo ist immer wieder wunderschön und - da am Rande der Toskana gelegen - auch nicht überlaufen.
Schön, dass Ihr mitkommt durch Umbrien!
 
Sehr gerne begleite ich euch durch Umbrien.
Ein großer Vorteil von Arezzo ist auch die gute Erreichbarkeit mit dem Zug - was man leider nicht von jeder Stadt der Region sagen kann.
 
Vielen, herzlichen Dank Angela und Gatte, für eine schöne Erinnerung an Arezzo, was ich sogar teilweise wieder erkannt habe. Ich war doch vor mittlerweile 8 Jahren dort mit der illustren Fremdschäm- Reisetruppe. Aus dem Dom sind wir damals rauskomplementiert worden....Die Kunstführerin wollte den Altar nicht für die beginnende Messe freigeben. :mad:
Trotzmeines Begleitpersonals war es eine wunderbare Entdeckung.

Übrigens sympathisches Autonummernschilde, mit dem ihr da unterwegs seit.
 
Gerne begleite auch ich euch durch Umbrien und das besonders an Orte, die mir nicht so bekannt sind. Es ist schön, auch solche so toll bebildert kennenzulernen.
Vorher waren wir in Umbertide einkaufen - das große Stück Parmesan wurde uns dann von den Gatti aus dem oberen Regal der Küche geklaut und schnell weggeschleppt ... :oops:
:D Das kennen wir so in etwa auch. Als wir noch eine Katze als Haustier hatten durfte kein Schüsselchen Parmesan unbeobachtet auf dem Tisch stehen. Wenn doch, dann fand man den Abdruck eines Katzenschnäuzchens im geriebenen Parmesan ;) . Gatti wissen halt auch, was gut schmeckt :).
 
Dienstag, 10. Oktober 2023

Nachdem wir zugeschaut hatten, wie unser Vermieter Paolo den aus der Toskana mitgebrachten Vino seines Schwagers in Flaschen abfüllte, starteten wir um 9.45 Uhr über kleine Strassen im Hinterland nach Perugia.
Am Abend vorher hatte ich auf der Suche nach Parkmöglichkeiten die "Minimetro" entdeckt. Das war eine ganz fantastische Möglichkeit, in die Stadt zu kommen. Kleine Wägelchen, die führerlos und automatisch in bestimmten Abständen (bei uns ca. alle 2 Minuten) fahren.
Kostenlose Parkplätze ohne Ende an der Endhaltestelle Pian di Massimo und das Ticket 1,50 Euro. Besser geht´s nicht!



Auf dem dritten Bild sieht man unten die kreisförmig angelegten Parkplätze.

Oben angekommen suchten wir nach einem Weg, unser erstes Ziel, San Pietro, zu erreichen.
Beim letzten Mal hatten wir direkt dort geparkt, nun lag das Kloster auf einem anderen Hügel ... ;)
Wir suchten und fanden auch gleich einen Bus (Nr.6), der uns dort hinbrachte.


Wie so oft findet man im italienischen Wiki-Artikel deutlich mehr Informationen und auch Bilder. Im ausführlichen Reclam-Führer ist u.a. folgendes zu finden:
Zitat Reclam:​
"Vergoldete Renaissancepracht ..., große würdevolle Harmonie zwischen Architektur, Malerei und ... Dekoration."

Wir fanden den Raum im ersten Moment sehr üppig und etwas überladen, aber mit dem Renaissance-Tabernakel und einzelnen schönen Bildern doch sehenswert.


Im angrenzenden Kloster, das zur Universität in Perugia gehört, war gerade eine kleine Ausstellung zum 500. Todesjahr Peruginos zu sehen, anlässlich derer einige kleine Tafeln des "Polittico di San Pietro" aus der Pinacoteca Vaticana und aus Rouen mit den vor Ort verbliebenen zusammen geführt wurden. Leider sind die beiden großen Tafeln seit Napoleon in Frankreich verblieben. Auch zu diesem besonderen Kunstwerk gibt es einen ausführlichen italienischen Artikel. Dort findet man nicht nur eine Rekonstruktion, sondern auch eine Auflistung, welche Teile wohin gelangt sind. Das war ein sehr schöner Auftakt unseres Perugiabesuchs, bei dem wir natürlich wie überall nur einen kleinen Teil der sehenswerten Orte besichtigen konnten.


Auf dem Fußweg zurück ins Centro kamen wir auch an San Domenico vorbei. Die Kirche leider schon geschlossen, aber ein Blick in den Kreuzgang, wo das archäologische Museum untergebracht ist, lohnt immer.



Dann hatten wir Hunger, ich hatte im Internet die Pizzeria Oberdan ganz im Zentrum gefunden, leider war geschlossen.
Also spazierten wir ein wenig abseits der Hauptstrasse umher und kamen zufällig in die sehr nette kleine Antica Trattoria delle Volte.
Das Essen war sehr gut, die Bedienung zuvorkommend, Preis auch in Ordnung, wir können es empfehlen.




Bevor wir dann zum krönenden Abschluss, der Galleria Nazionale dell´ Umbria kommen, gehen wir noch zum Dom und bewundern gebührend die herrliche Fontana Maggiore. Auf den Stufen des Palazzo Priori genießen Studenten die Mittagssonne.









Sowohl die Räume im weitläufigen Palazzo als auch die Präsentation der herausragenden Meisterwerke, hauptsächlich des 15. und 16. Jahrhunderts, sind immer wieder überwältigend. Diese Galerie gehört für uns mit zu den schönsten Italiens, die wir immer gerne aufsuchen.
Und bei diesem Bild mussten wir spontan an unsere 13 Enkel denken ;) :



Bevor wir nach Hause fuhren, wollten wir in Deruta wie Pfingsten 2017 nach schönen Terrakotta-Gefäßen für die Terrasse schauen.
Der Besuch in einer ganzen Handvoll der dort vertretenen Manufakturen und Läden brachte leider kein Ergebnis.
Deruta ist als Zentrum der Keramik bekannt, jedoch waren wir halt in der Nachsaison dort.
Fast hätten wir allerdings noch einen der wunderschönen Tische gekauft - doch der Preis und auch die eigentlich fehlende Notwendigkeit hielten uns davon ab. ;)

 
Übrigens sympathisches Autonummernschilde, mit dem ihr da unterwegs seit.
:cool:
:D Das kennen wir so in etwa auch. Als wir noch eine Katze als Haustier hatten durfte kein Schüsselchen Parmesan unbeobachtet auf dem Tisch stehen. Wenn doch, dann fand man den Abdruck eines Katzenschnäuzchens im geriebenen Parmesan ;) . Gatti wissen halt auch, was gut schmeckt :).
Unser Parmiggiano war am Stück und noch eingepackt oben im Regal, wir saßen auf der Terrasse, hörten einen Knall und fanden dann nur noch klägliche Reste am Fußboden ... :D
 
Das war schade in Deruta, allerdings haben wir da schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Besser wars tatsächlich in Gubbio. Aber das ist ja auch immer Geschmackssache.
Ja, Katzen lieben Parmesan. Wenn man unsere zwei lassen würde, wär nichts im Haus.
 
Mittwoch, 11. Oktober 2023

An diesem Morgen gab es zum ersten Mal Tau und Nebel, doch bis wir in Assisi ankamen hatte sich dieser schon aufgelöst und wir durften wieder einen wunderbar sonnigen Tag erwarten.



Parken ist auch dort nicht ganz einfach, ich hatte von verschiedenen Möglichkeiten das Parkhaus Piazza Mateotti ausgewählt, direkt oberhalb der Stadt quasi am Fuße des Burgberges gelegen. Wir fanden auch einen Platz und machten uns gleich auf wenige Schritte abwärts zur Cattedrale San Rufino. Die wunderschöne Fassade lag leider noch im Schatten, dennoch haben wir die herrlichen Details ausgiebig betrachtet.





Auch hier kann man den Glockenturm besteigen (142 Stufen) und hat dann eine herrliche Aussicht - allerdings nicht bis zu San Francesco, das liegt von hier aus etwas "um die Ecke". ;)


Das nächste Ziel, die Kirche Santa Chiara, liegt schon ein bisschen weiter den Hügel hinab und hier waren deutlich mehr Touristen als in der Kathedrale - auch mehr als später in San Francesco.




Innen das Holzkreuz von San Damiano und wunderbare Fresken des 14. Jahrhunderts. Leider hatten wir für die Beleuchtung keine 1-Euro-Münze, weshalb wir am Nachmittag noch einmal vorbeikamen.


Wir kannten von früher einen sehr guten Pizza-al-Taglio-Laden auf der Piazza del Duomo - der war leider geschlossen.
Auf der Suche nach einer Alternative machten wir dann in einer Pizzeria Mittagspause - eher mäßig.

Über die Piazza del Comune mit dem schönen Brunnen ...


... spazierten wir dann zu San Francesco, der Blick, wenn man vom Ort herunterkommt, ist immer wieder einzigartig.

Der Eingang ist noch immer durch die Unterkirche mit den wunderbar erhaltenen Fresken von Cimabue, Lorenzetti und anderen.


Man ist dort sehr nah an den Darstellungen und kann viele Details erkennen. Absolutes Fotografierverbot - meine versteckt und unerlaubt gemachten Aufnahmen werde ich aus verständlichen Gründen hier nicht zeigen ...
In der Oberkirche beobachten wir eine Gruppe deutscher Jugendlicher mit Führer, die sehr interessiert und aufmerksam allen Erklärungen lauschten.




Gegen 17 Uhr waren wir wieder zu Hause, genossen die letzten Sonnenstrahlen und dann folgte das schon erwähnte Festessen bei Paolo und Flora. Zur Erinnerung:

Bruschetta, Oliven und Salat aus dicken Bohnen, Staudensellerie und Lauch
Lasagne mit Pesto
Melanzana Parmiggiana mit Karotten, Kartoffeln, Lauch
Frittierte krapfenähnliche Teile mit Puddingfüllung.


 
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Inzwischen gibt es Bilder von Assisi. ;)
 
Herzlichen Dank, auf die Bebilderung hatte noch gehofft und natürlich auch erwartet.
Mein eigener Besuch liegt leider schon 15 Jahre zurück, also wird es Zeit die wunderschöne Stadt mal wieder einzuplanen.
Damals habe ich auch nicht so viel gesehen wie Ihr, da ich am gleichen Tag noch nach Perugia gefahren bin.
 
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Mehr als ein Monat ist vergangen, die nächste Italienreise gebucht - Zeit, den Bericht fertigzustellen.


Donnerstag, 12. Oktober 2023

Wir hatten noch zwei Tage in Umbrien vor uns und die verbliebenen Ziele waren schon "eingeteilt".
Ganz oben auf der Liste stand Spoleto, dieser schöne Ort darf nicht fehlen, wenn wir in Umbrien sind.

Aufbruch wieder um 9.45 Uhr, wir suchen und finden einen Parkplatz an der Stadtmauer und gelangen von dort über viele steile Treppen und Gässchen allmählich ins Centro und in die Nähe der Kathedrale, die unser Ziel ist. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo wir beim letzten Besuch geparkt hatten, aber irgendwann kennt man sich dann doch wieder aus ...
Vor dem Besuch des Duomo wollten wir eigentlich noch das Museo Diocesano besuchen, allein wurden wir dort nicht eingelassen, da Filmaufnahmen im Gange sind und das Museum an diesem Tag geschlossen ist.
Also weiter zum Dom, die herrliche Freitreppe hinab - eine wirkliche Theaterkulisse.


Es muss eindrucksvoll sein, hier eine Aufführung beim "Festival dei Due Mondi" zu erleben. Innen fasziniert natürlich die von Filippo Lippi ausgemalte Apsis, eine bleibende Erinnerung daran stellt die Tasche dar, die ich mir dort kaufte und die seitdem meine Begleiterin zur Hochschule ist. ;)






Mit Blick auf den Dom gönnen wir uns auf den Stufen einen sehr guten Cappuccino,
bevor wir durch die Gassen abwärts zum Auto zurück schlendern.





Ein weiteres Ziel hatten wir noch in Spoleto: San Pietro fuori le Mura.
Wenige Kilometer außerhalb der Stadt gelegen mit großer Freitreppe (ein klein wenig an San Miniato al Monte in Florenz erinnernd) und reichem romanischem Figurenportal. Der Blick in die Landschaft ist auch toskanisch geprägt.

Das zweite Ziel dieses Tages war Montefalco. Nicht, wie die meisten, mit denen man spricht (übrigens auch unser Vermieter, der nie vom Museo gehört hatte!) wegen des Weines, sondern wegen des sehr schönen "Complesso Museale di San Francesco".
Wir parken wie immer am schönen Aussichtsplatz unterhalb des Centro und blicken zuerst einmal in die umbrische Landschaft.


Nach einem überteuerten Sprizz auf der Piazza fahren wir an den Ortsrand, wo es in einer unscheinbaren Kirche eine Kapelle mit schönen Fresken gibt.
Auf ein Klingeln öffnet sich die Pforte zur Kapelle und mit Münzen kann man die etwas düsteren, aber schönen Fresken beleuchten.




Der Tag klang aus in einem hervorragenden, uns von Paolo empfohlenen Restaurant: Borgomela
Wer mit Auto in der Gegend ist sollte das unbedingt ausprobieren.


 
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In Montefalco solltet Ihr eben den wirklich ausgezeichneten Sagrantino di Montefalco trinken und keinen Sprizz. ;) Und wenn der sehr wuchtige Sagrantino zu teuer sein sollte, es gibt auch einen Rosso di Montefalco und für Weissweinliebhaber sehr guten Grecchetto. Auch das regionale Olivenöl gehört zum Besten in Italien.
Das Museum ist aber wirklich sehr sehenswert und der Ausblick ins Valle Umbra spektakulär.
 
Das Borgomela in Tavernacce hat einen ausgezeichneten Ruf, auch eine Empfehlung im Osterie d´Italia. Wer näher an Montefalco essen will, kann das nahegelegene Bevagna aufsuchen, da gibt es mehrere nette Restaurants. Montefalco selbst ist diesbezüglich seltsamerweise irgendwie unergiebig. Wir haben mehrere Urlaube in der Gegend gemacht, von daher kennen wir die Region recht gut
 
Freitag, 13. Oktober 2023


Nach gemütlichem Frühstück auf der sonnigen Terrasse um 10 Uhr Abfahrt nach Spello.
Dieses hübsche Örtchen lohnt immer einen Besuch, für uns als kunsthistorisch besonders interessierte Zeitgenossen ist natürlich die Pinturicchio-Kapelle der besondere Anziehungspunkt.


Wir parken auf einem großen Parkplatz nahe der Stadtmauer und spazieren - wieder bei herrlichem Wetter - durch eines der römischen Stadttore den Hügel hinan. Pittoreske Gassen, schön geschmückte Häuser, nette Läden - so haben wir den Ort in Erinnerung. Wir kaufen in einem der Läden, die auch Deruta-Keramik verkaufen, diverse Weihnachtsgeschenke - wenn man mit dem Auto unterwegs ist, kann man ja viel transportieren. (Das war damals anders in Apulien, wo wir auch besonders schöne Keramik in einer kleinen Manufaktur fanden und damals alles im Flieger mit nach Hause nehmen mussten.)







Weiter zur Kirche Santa Maria Maggiore mit schönem Portal.



Der Eingang dieses Mal von hinten:



Die Cappella Baglioni - dieses Mal steht nichts von Fotografierverbot ;)









Außer Pinturicchio gibt es hier auch Perugino:




Nach diesem Kunstgenuss darf das traditionelle gelato an der Piazza nicht fehlen:


(Der BEVA begnügte sich mit einem Caffè)


Nun war es Mittag und wir folgten unserem Plan, zum Mittagessen zum ersten Mal nach Bevagna zu fahren.
Es gibt mehrere Parkplätze, wir gelangten zufällig an den an der Porta Cannara, eine nette Signora schenkt uns ihren Parkschein,
wir haben knapp 2 Stunden Zeit.




Hinein in den zu dieser Mittagszeit fast verschlafenen Ort.
Die Piazza San Silvestro im Zentrum bietet ein schönes romanisches Ensemble mit der Hauptkirche San Michele im Zentrum.







Wir essen an der Via del Corso unter Sonnenschirmen:





In Foligno finden wir dann tatsächlich noch eine Gärtnerei, wo der BEVA die gesuchten Terracotta-Töpfe fand.
Ausklang auf unserer Terrasse - ein schöner Urlaub neigt sich dem Ende entgegen ...





 
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