Streiflichter aus Rom, Neapel und der Campagna Romana

Ich weiß nicht was ich alles interessantes sehen sollte und - noch schlimmer - wo es lang geht :lol::lol::lol:

Danke für dein nettes posting.

Na ja, wo´s lang geht dürfte für dich doch kein Problem sein.

Leider hab ich noch keine Ulmon App für Neapel gefunden aber google maps ist für die Vorbereitung auch sehr gut.

Und außerdem findet man im Netz sehr viel über die vielseitige Geschichte Neapels und kann sich so schon mal vorbereiten.

Für mich bedeutete es Nachbereitung :D , hab mich ja voll und ganz auf meine Führerin verlassen 8)
 
Liebe Tizia,
vielen Dank für deine Eindrücke aus Neapel :nod:.

Ich war vor fast 20 Jahren in Neapel und habe es damals genauso erlebt. Schön, dass diese besondere Atmosphäre noch vorhanden ist!

Herzliche Grüße
Padre

Es freut mich sehr dass du dein Neapel wiederfinden konntest :!:

Viele Grüße

Tizia
 
Herzlichen Dank für deinen Schnupperkurs Neapel, Tizia. Ich hoffe, dass ich heute in einer Woche ebensolches Glück mit dem Wetter dort haben werde. Das Ticket hatte ich bereits im Dezember gebucht, und ich kann die frühe Buchung auch nur empfehlen, denn jetzt würde ich für die Fahrt retour 20 Euro mehr bezahlen. :nod:

Es freut mich dass dir der Schnupperkurs gefallen hat. Ich wünsche dir den Sonnenschein aber wärmere Temperaturen :!:

In den Altstadtgassen pfeift der Wind vom Meer her ganz ordentlich und den eisigen Wind brauchst du gewiss nicht. :~

An dieser Stelle wünsche ich dir schon mal einen schönen Aufenthalt in Rom und Neapel und viele neue Eindrücke und eine gute Erholung.

Viele Grüße

Tizia
 
Leider hab ich noch keine Ulmon App für Neapel gefunden aber google maps ist für die Vorbereitung auch sehr gut.

Die gibt's auch nicht, aber die von Tripwolf ist gut (und die paar Euro wert) ;)

Und vielen Dank für deine Wünsche. Zur 'Erholung' fällt mir ein Spruch einer 'Weltenbummlerin' auf einer Campingtour durch Botswana ein: "Du bist nicht zum Vergnügen hier; du musst hier Urlaub machen." :lol:
 
Tizia, deine lebhafte Schilderung des Neapel Tages lassen mich mal wieder hoffen, dass meine BEVA auch mal mit mir nach Napoli fährt.
Noch eine Frage. Euer Spaziergang durch die Gassen schreit direkt nach Street-Fotografie. Wäre das grundsätzlich möglich oder hättest du dich da unsicher gefühlt?

Das freut mich dass dir mein Tagesbericht gefällt. Wenn deiner BEVA die Altstadt nicht zusagt findet sich bestimmt eine Möglichkeit für ein Alternativprogramm für sie, dann kannst du in Ruhe fotografieren.

Wie du an dentarias Bildern siehst ist es grundsätzlich möglich. Unsicher habe ich mich kein bisschen gefühlt. Es waren halt sehr viele Menschen unterwegs aber das kann auch daran liegen dass zwischen Weihnachten und Neujahr viele frei hatten. Auch wenn die Arbeitslosenquote hoch ist so gehe ich davon aus, dass auch viele ihre Freizeit genossen haben um einmal in Ruhe bummeln zu gehen.

Ich würde vielleicht nicht gerade drei Kameras mitnehmen. :lol: Du kennst dich ja grundsätzlich aus und weißt wo viele Menschen sind mit denen man fast auf Tuchfühlung geht da sollte man vorsichtig sein. Das ist in Rom oder Düsseldorf nicht anders.

Also noch einmal, keine gefährlichen Situationen, keine ersichtlichen Räuber oder sonst etwas womit das Bild von Neapel gezeichnet wird.

Nur ganz anders als alles was ich bisher auf meinen Reisen erlebt habe, irgendwie orientalisch. 8)

Viele Grüße

Tizia

PS: Habe gerade in Angelas verlinkten Bericht gelesen und festgestellt dass damals im Oktober nicht ganz soviel Menschen in Spaccanapoli unterwegs waren wie zwischen den Jahren. Fotografieren müsste also gut möglich sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Tizia,

endlich konnte ich Deinen Bericht weiterlesen und freute mich sehr an Deinen Neapel-Schilderungen.
Bezüglich dieser Kirche kann ich Dir weiterhelfen - danke meines Berichts von 2011, ohne den hätte ich das auch nicht mehr gewusst. ;)

Leider weiß ich nicht mehr wie die Kirche hieß die wir als erstes besuchten und in der ich viele Fotos machte.




Das ist San Paolo Maggiore

Sonniges Rom II - Seite 8

Schön, dass Du Neapel so gut geführt erleben konntest! :thumbup:

Liebe Angela,

vielen Dank für deinen Beitrag der Erleuchtung.

Genau diese Kirche war es und ich freue mich dass ich nun ihren Namen kenne und mich so noch weiter mit dieser und den anderen Kirchen in deinem interessanten Bericht von 2011 beschäftigen kann.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Pasquetta,

ich stimme dir voll und ganz zu dass es vielleicht nicht unbedingt für unsereinen ein Vergnügen wäre in der Altstadt von Neapel zu wohnen. Aber für einen Tagesausflug oder einen Kurzaufenthalt von wenigen Tagen würde ich gerne wieder kommen.

Es wundert mich immer wieder wie du und andere an den Fotos erkennen könnt wie kalt es war. Vielleicht habe ich deshalb anfangs auch gedacht dass meine Fotos dieses mal nicht so gelungen wären einfach weil so lange Schatten darauf sind oder das Licht recht blass erscheint. Dabei kann man daraus das Wetter erkennen, auch gut :D

Viele Grüße

Tizia
 
Also noch einmal, keine gefährlichen Situationen, keine ersichtlichen Räuber oder sonst etwas womit das Bild von Neapel gezeichnet wird.

Nur ganz anders als alles was ich bisher auf meinen Reisen erlebt habe, irgendwie orientalisch. 8)

Mir ging es ähnlich, ich habe mich nicht unsicher gefühlt - höchstens, als wir direkt am Bahnhof an der Bushaltestelle und dann noch einmal im Bus unabhängig voneinander von zwei Damen aufgefordert wurden, besonders auf unsere Sachen zu achten, da die Kriminalität so hoch sei ...

Es freut mich, dass Du in meinem Bericht Bekanntes wieder entdeckt hast. Die Kirchen in der Altstadt haben uns sehr gut gefallen - wobei es schon wieder fast negativ ist, wie sehr die Zunahme des Tourismus und die damit einhergehende "Aufbesserung" der Zustände ins andere Extrem fallen:
Wir fanden den Eintrittspreis für die Cappella San Severo mit 7 Euro doch sehr hoch und haben sie deshalb ausgelassen.
 
Campagna Romana

Campagna Romana

Für Neujahr hatte ich ein Auto gemietet um mit dentaria gemeinsam in die Campagna Romana zu fahren und ihr einen kleinen Einblick von der Umgebung Roms zu geben.

Wegen der langen Silvesternacht und der kurzen Tage hatten wir relativ wenig Zeit zur Verfügung. Ich glaube aber dass wir das beste daraus gemacht haben.

Um 9:30 Uhr war ich am Parkhaus gegenüber von Termini in der Via Giovanni Giolitti wo ich unseren Smart abholen sollte. Doch dort wurde ich gleich noch mal weggeschickt um den Voucher erst einmal gegenüber beim Schalter der Agentur einzulösen in einen ordentlichen Mietvertrag. Leider ging ich einen Eingang zu früh ins Bahnhofsgebäude und musste so erst einmal einen riesen Umweg machen um zu dem genannten Schalter zu kommen. Endlich da musste ich warten bis die Familie vor mir ihren Mietvertrag endlich abgewickelt hatte. Zum Glück ging es bei mir schnell da ich ja schon gebucht hatte.

Also zurück zum Parkhaus, das Auto in Empfang genommen und das Navi programmiert und los ging es.

Ich hatte mit dentaria verabredet dass ich sie an der Chiesa Nuova in der Via Corso Emanuele II abhole. Obwohl ich sie rechtzeitig über meine Verspätung informiert hatte musste sie dann trotzdem noch ein wenig in der Kälte warten, das tat mir sehr leid.

Mit einer halben Stunde Verspätung fuhren wir also gemeinsam weiter. Unser erstes Ziel war der Gianicolo.


Wir hatten eine herrliche Fernsicht und auf den Bergen lag sehr viel Schnee.




Weiter fuhren wir an der Porta San Pancrazio vorbei auf die Via Aurelia Antica. Kopfsteinpflaster und die hohen Mauern der Villa Doria Pamphili prägen diesen Streckenabschnitt Hier kann man noch den Äquadukt der Acqua Paola erkennen. Aber auch die Größe des Parks der Villa Pamphili erschließt siech einem wenn man nach mehreren Km Fahrt feststellt dass wir gerade erst am Ende der weitläufigen Villa vorbeigefahren sind.

Dann ging es weiter über die Via Leone XIII zur SS1 Via Aurelia.

Es war interessant wie sich innerhalb weniger Minuten die Gegend von einer urbanen Landschaft in ein industriell geprägtes Gelände verwandelte.

Aber auch diese weniger ansprechende Gegend hatten wir bald verlassen und fuhren nun auf der Spur der alten Konsularstraße Richtung Norden. Links von uns konnten wir über die leicht wellige Sumpflandschaft das Meer erblicken und rechts von uns stieg die sanfte Hügellandschaft bis hinauf nach Bracciano an.

Zwischen Maccarese und Ladispoli bogen wir von der Via Aurelia ab Richtung Ceri. Ich hatte dentaria bezüglich der jetzt kommenden Straßenverhältnisse vorgewarnt :roll:

Die schmale, von Pinien gesäumte Landstraße, ist echt ein Erlebnis. :~
Bedingt durch die vielen Wurzelaufbrüche bekommt man auf der Fahrt auf dieser Straße echt ein leichtes Schleudertrauma so wird man durchgeschüttelt. Und weil die Sonne mit ihren langen Schatten der Bäume die Straßenaufbrüche auch noch kaschierte waren konnte man sie gar nicht rechtzeitig erkennen. Es wäre eh egal gewesen, denn wohin ausweichen?!

Wir haben es überstanden und wurden bald mit dem überraschenden Blick auf Ceri belohnt. (ich füge in diesem Berichtsteil immer wieder Archivfotos vom Sommer 2014 ein, so auch hier)


Wir warteten ganz brav bis die Ampel auf grün schaltete denn auf dem schmalen Weg nach oben hätte ich keinem anderen Auto begegnen wollen. Selbst dentaria war froh dass wir kein breiteres Gefährt als den Smart hatten. :nod:

Im Borgo fanden wir auch noch ein Plätzchen zum Parken und als erstes zeigte ich dentaria die Kirche San Felice, auch Santuario della Madonna di Ceri genannt.


Wir hatten richtig Glück, denn wir kamen zum Ende eines Gottesdienstes und konnten so die ganze Kirche mit ihren alten Fresken ansehen.

Still setzten wir uns in eine der letzten Bänke und schauten uns um.

Was wir in dem Gottesdienst erlebten war auch etwas Besonderes. Der Priester hob das Jesuskind, das in einer großen Krippe vor dem Altar stand heraus und dann die kleine Gemeinde und zog grüßend am Pfarrer mit dem Kind vorbei. Es war ja nur eine Puppe aber es sah herzig aus wie der Priester das Kind hielt und die Menschen ansprach die da an ihm vorbei gingen. Man merkte richtig wie er jeden einzelnen kannte und offensichtlich ein herzliches Verhältnis zu seinen Gemeindemitgliedern hatte.

Nach dem Ende des Gottesdienstes konnte ich die alten Fresken in Ruhe fotografieren.





Auch der Stuck mit der Taube sowie der Fußboden gefielen mir sehr gut.





Nun wurde es Zeit fürs Mittag essen. Im Ristorante Sora Lella hatte ich per e-mail die Öffnungszeiten erfragt und war glücklich dass mir bestätigt wurde dass wir kommen konnten.


Nicht nur das Essen ist dort gut, auch die Lage ist herrlich. Der Blick über den tiefen Taleinschnitt ist beeindruckend und man selbst sitzt am Rande des Felsens. :roll:


Durch die wilde Landschaft ging die Fahrt weiter nach Sutri. Dabei kamen wir an Bracciano vorbei wo die mächtige Orsini-Burg herübergrüßte.


An der Burg vorbei ging es nun hinunter zum See der groß und ruhig vor uns lag.


Nun ging es einige Kilometer am See entlang bis wir hinauf ins ansteigende Bergland abbogen. Die großen Haselnuss-Plantagen waren zuerst kaum erkennbar weil die Büsche jetzt im Winter alle blattlos waren. Doch dann erkannten wir wie eine solche Monokultur auf riesigen Flächen einfach nur die ursprünglich schöne Landschaft zerstört.

Schließlich gelangten wir auf die Via Cassia, auch eine Konsularstraße, und erreichten alsbald Sutri das in der klaren Wintersonne erstrahlte.


Wir schauten kurz beim Amphitheater vorbei das jedoch seine Tore geschlossen hatte.


Gemütlich spazierten wir hinauf in die Altstadt und fanden auf der großen Piazza ein einziges geöffnetes Lokal. Der Restaurantbesitzer akzeptierte freundlicherweise dass wir nur Getränke bestellten wofür wir sonst eine Bar aufgesucht hätten.


Auf dem Weg zurück schauten wir noch einmal hinüber zu den in Tuffstein gehauenen Gräbern, in denen Weihnachtskrippen aufgestellt waren mit teilweise echten Feuern.


Nun wurde es auch schon Zeit für unser nächstes Ziel. Den Abschluss unserer Fahrt sollte nämlich der Sonnenuntergang am Meer bilden.

Dank Navi und staufreier Straßen kamen wir 10 Minuten vor Sonnenuntergang in Lido di Ostia an. Auf dem Postille di Ostia hatten wir einen herrlichen Blick. Und wir waren nicht alleine. Viele Menschen wollten sich das spettacolo di tramonte nicht entgehen lassen.

Die Stimmung war gut und wir genossen das Meer und wie die Sonne dahinter als glutroter Ball versank.





Danach kehrten wir in einem Café direkt am Meer ein. Es hatte Glasfenster so dass wir bei einem Aperitivo die Abendstimmung am Meer im Warmen genießen konnten.

Nun wurde es schnell dunkel und vom Navi geführt ging es zurück nach Rom wo dentaria wieder an der Chiesa Nuova ausstieg. Eigentlich wollten wir uns am nächsten Tag noch einmal am Flughafen treffen weil unsere Flüge mit nur einer Stunde Abstand starteten. Da mein späterer Lufthansa-Flug in einen GermanWings-Flug umgebucht worden war dauerte die Abfertigung so lange dass ich erst kurz vo dem boarding mein gate erreichte. So wurde aus einem letzten gemeinsamen Caffe am Flughafen nichts. :frown:

Jedoch hatten wir einen schönen gemeinsamen ersten Tag des neuen Jahres verbracht.

Der Schluss der Fahrt wurde noch etwas abenteuerlich. Um von der Via Corso Emanuele II zum Termini zu kommen mußte ich die Piazza Venezia umrunden und da ging an diesem Abend gegen 19:00 Uhr gar nichts mehr.

Zum Glück kenne ich die Maße eines Smarts genau aber wenn man eingekeilt zwischen Reisebussen, Taxis und vielen anderen Fahrzeugen steht und weiterkommen will in die richtige Richtung dann ist das eine ganz schöne Herausforderung.

Ohne eine einzige Delle kam ich schließlich auf die Via Nazionale. Nachdem ich vergeblich eine Tankstelle gesucht habe die meine Karte akzeptierte und das Bargeld auch so geschluckt wurde ohne dass ich Benzin bekam (es kam mir echt mafiös vor, schließlich tankte ich nicht zum ersten Mal an italienischen Tanksäulen) gab ich entnervt auf und stellte das Auto in der Parkgarage ab mit allen Unterlagen wieder ab.

Ich hatte Glück, mir wurden 0,3 € abgezogen dafür dass das Auto nicht vollgetankt zurückgegeben wurde. Soviel Kilometer waren es ja auch nicht gewesen trotzdem war ich dankbar, so glimpflich davon gekommen zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz herzlichen Dank, liebe Tizia, für die Schilderung dieses wunderschönen Tages, den ich sehr genossen habe. Der Sonnenuntergang war natürlich das i-Tüpfelchen! :nod:​

Ich habe hier noch einige Bilder von Capodimonte eingefügt.​


Es freut mich sehr dass du den Ausflug in die Campagna Romana genossen hast und der Sonnenuntergang zum Abschluss war wirklich wunderschön.

Vielen Dank für die ergänzenden Informationen und die aussagekräftigen Bilder vom Museum Capodimonte. Ich hätte das nicht mehr alles zusammenbekommen. Gut dass du so versiert bist.

Viele Grüße

Tizia
 
Für mehr Infos über Tizian in Capodimonte kann ich dieses Buch empfehlen​

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Was für ein schöner Ausflug mit dem Smartchen :thumbup:
Ich sehe Tizia förmlich vor mir mit dem Smartchen auf der "Buckelpiste" und auf Piazza Venezia.

Der Sonnenuntergang ist wunderschön, aber auch all die anderen Bilder. Natürlich habe ich sofort die Rosen entdeckt :nod:

Nun muss ich nicht nur nach Neapel, sondern auch noch mit dem Smart in die Campagna :nod: Aber vielleicht haben sie auch einen Panda für mich, denn da kenne ich alle Abmessungen ganz genau und da kann ich mich dann auf der Piazza Venezia auch mit den Bussen anlegen :~
 
Was für ein schöner Ausflug mit dem Smartchen :thumbup:
Ich sehe Tizia förmlich vor mir mit dem Smartchen auf der "Buckelpiste" und auf Piazza Venezia.

Der Sonnenuntergang ist wunderschön, aber auch all die anderen Bilder. Natürlich habe ich sofort die Rosen entdeckt :nod:

Nun muss ich nicht nur nach Neapel, sondern auch noch mit dem Smart in die Campagna :nod: Aber vielleicht haben sie auch einen Panda für mich, denn da kenne ich alle Abmessungen ganz genau und da kann ich mich dann auf der Piazza Venezia auch mit den Bussen anlegen :~

Einen Panda kann man immer mieten, ist sogar noch etwas günstiger 8)​
 
Fazit

Dieses Fazit enthält einige nachdenkliche Gedanken, nur mal so als Vorwarnung. :~ :!:

Ich war nun zum 4. Mal hintereinander an Weihnachten in Rom und bis auf dieses Mal war mir immer das Wetter hold. Aber nun bekam ich an den ersten Tagen sofort Kopfschmerzen sobald ich draußen an der "frischen" Luft war. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit und den fehlenden Sonnenschein war es irgendwie drückend. Einzig draußen in Monte Sacro wehte ein frisches Lüftchen.

Dann kam der strahlende Sonnenschein und mit ihm die Eiseskälte. Damit verschwanden zwar endlich meine Kopfschmerzen aber man konnte halt nicht so viel draußen machen weil es einem irgendwann zu kalt wurde. So fielen die gemütlichen Spaziergänge durch das Centro storico aus und das mittags mit offenem Mantel auf einem Mäuerchen in der Sonne sitzen.

Dafür habe ich mich gut erholt weil ich viel mehr Zeit in meinem warmen Zimmer verbracht habe (und nebenbei Dank remote ein bisschen für mein Büro arbeiten konnte)

Die vielen Bettler fielen mir dieses Mal besonders auf und nach Eintritt der Eiseskälte hatten es die Obdachlosen natürlich besonders schwer. Manche haben sich schon auf einem breiten Gehweg oder einer Nische mit Metallabsperrungen einen geschützten Raum mit einem Schlaflager geschaffen.

Es fiel mir besonders schwer einen aggressiven Straßenverkäufer abzuwehren weil ich ahnte dass er auf einen Verdienst angewiesen ist. Aber ich lasse mich nicht erpressen. Wenn mir etwas gefällt und die Verkäufer freundlich sind kaufe ich gerne. Trotzdem blieb der eine oder andere bis heute in meinem Gedächtnis und ich frage mich was aus ihm geworden ist.

Auf dem Kapitol fehlte der Weihnachtsbaum, ebenso die Fahrräder auf denen man zum Spaß seine Kräfte messen konnte. Insgesamt schien es mir weniger fröhlich zuzugehen aber ich bin mir nicht sicher ob ich hier meine eigene Stimmung hineininterpretiere oder die Römer/Italiener wirklich etwas ratlos hinsichtlich ihrer Wirtschaftslage sind.

Im Nachhinein habe ich hier im Forum die Info gelesen dass erst kurz vor Weihnachten ein Mafia-Ring, der auch die Stadtverwaltung in Rom betraf, ausgehoben wurde und es einige Verhaftungen gab. Das hat wohl ziemlich viele Römer erschüttert.

Ab dem 2. Weihnachtsfeiertag wurde es so richtig voll mit Touristen und zu bestimmten Zeiten gab es für mich mit dem Rad, selbst wenn ich es schob, fast kein Durchkommen auf der Via Fori dei Imperiali oder der Via del Corso oder Via Corso Vittorio Emanuele II. Da fragte ich mich ob es der Stadt nicht eines Tages zuviel wird diese Massen zu ertragen. Doch wenn ich an die vielen kleinen Geschäfte denke dann sind wohl die Touristen wichtig damit das Einkommen gesichert ist.

Ich war jetzt in vier Jahren und zwei Monaten knapp 15 x in Rom. Da folgt auf die erste begeisterte Liebe so allmählich die Ernüchterung.

Jedenfalls gab mir dieser Aufenthalt mehr als jeder andere zuvor viel zu denken und auch wenn mein Reisebericht nun zu Ende ist so bleiben die Gedanken weiterhin bei dieser Stadt.

Und wie ihr an meinem Reisebericht sehen und lesen könnt gab es auch wieder viel Schönes und neues zu erleben.
 
Vielen Dank für Dein Fazit! Deine Beobachtungen zu den Bettlern, bzw. zu den Obdachlosen haben mich sehr angerührt. Je öfter man in Rom ist, um so mehr nimmt man auch den Alltag dort wahr - und der ist alles andere als Urlaub, Kunst und "Dolce Vita".
 
Liebe Tizia,
deine Gedanken zeigen mir, dass du die nächste Stufe der Liebe zu unserer Stadt erreicht hast. Trotz vieler ernüchtender neuer Erkenntnisse bleibt die Zuneigung. Langsam wirst du eine echte Römerin. Zu dieser gesunden Einstellung braucht es mehr als den zahllosen Kunstschätzen und längst vergangenen Tagen hinterher zu hecheln. Bravo.
 
Lieber Padre und Ludovico,

vielen Dank für eure anerkennenden Worte.

Es ehrt mich wenn ich schon so langsam als eine echte Römerin bezeichnet werde.

Eure Worte haben mich sehr berührt und ich bin froh dass ihr meinen Gedankengängen so aufmerksam gefolgt seid. Das tut gut.

Viele Grüße

Tizia
 
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