Rom "zwischen den Jahren" 2007

Nebenbei bemerkt: Haben die MV bei der Restaurierung der Sixtina auch eine moderne Klimaanlage eingebaut? Bei den Menschenmassen, die da Tag für Tag durchgeschleust werden, müssen die Fresken doch Schaden nehmen.

Auch von mir erstmal Danke für den tollen Bericht. :)

Und: Ja, lt. Sixtinische Kapelle - Wikipedia
war moderne Klimatechnik inkl. Feuchtigkeitsregulierung ein wichtiger Bestandteil der was die Fresken betrifft vor mittlerweile 14 Jahren abgeschlossenen Restaurierung.
 
romfan78 schrieb:
Und: Ja, lt. Sixtinische Kapelle - Wikipedia
war moderne Klimatechnik inkl. Feuchtigkeitsregulierung ein wichtiger Bestandteil der was die Fresken betrifft vor mittlerweile 14 Jahren abgeschlossenen Restaurierung.
Hoffentlich funktioniert diese Technik dann auch. Die Luft fühlte sich jedenfalls deutlich anders an als in den übrigen Räumen der MV. Ob aber wirklich die normalen Ausdünstungen der Menschenmassen abgeleitet werden können, ohne daß sich davon etwas an den Wänden niederschlägt:?:

Schönen Gruß
Ulf
 
Zuletzt bearbeitet:
drhoette schrieb:
Wenn ich z.B. an die vorsintflutliche Lautsprecheranlage denke...
:nod: Die Durchsagen haben wir auch gehört. Und trotz der ständigen "Silentio"-Rufe der beiden Museumswärter und ihrer ständigen Mahnung, nicht zu photographieren und nicht zu filmen, war der Lärmpegel verhältnismäßig hoch und wurde auch mit Blitz photographiert.
 
Hoffentlich funktioniert diese Technik dann auch. Die Luft fühlte sich jedenfalls deutlich anders an als in den anderen Räumen der MV. Ob aber wirklich die normalen Ausdünstungen der Menschenmassen abgeleitet werden können, ohne daß sich davon etwas an den Wänden niederschlägt:?:

Ich bin da zwar keine Experte, denke aber Niederschläge lassen sich sicher nicht vollständig verhindern.

Wichtig wird wohl sein, dass die Klimatechnik tatsächlich die Luftqualität soweit reguliert, dass die überschüssige Feuchtigkeit die auf dem Gipfel des Besucherandrangs nicht abgeführt werden konnte über Nacht abgeleitet wird, sodass sie nicht tief in die Gemälde einziehen kann. In der Sixtina dürfte dies meiner Einschätzung nach verglichen mit kaum heizbaren/klimatisierbaren Kirchen oder engen Höhlen/Pyramiden/Katakomben bei denen ein Einbau moderner Klimatechnik aus bautechnischen Gründen nicht einmal in Betracht kommt vermutlich noch vergleichsweise einfach sein.

Aber vielleicht gibt es hier Museums-/Restaurierungsexperten die genaueres Wissen, insbesondere wie der Zustand der Gemälde der Sixtina aus fachlicher Sicht 14 Jahre nach Abschluss der Freskenrestaurierung und vor dem Hintergrund des heutigen Besucherandrangs zu bewerten ist.
 
romfan78 schrieb:
Aber vielleicht gibt es hier Museums-/Restaurierungsexperten die genaueres Wissen, insbesondere wie der Zustand der Gemälde der Sixtina aus fachlicher Sicht 14 Jahre nach Abschluss der Freskenrestaurierung und vor dem Hintergrund des heutigen Besucherandrangs zu bewerten ist.

Ich zitiere mal aus dem Beitrag von

Gianluigi Colalucci: Die Restaurierung. In: Pierluigi de Vecchi: Die Sixtinische Kapelle. Das Meisterwerk Michelangelos erstrahlt in neuem Glanz. Luzern: Orbis Verlag 2001, S. 251-265, hier S. 264:

"Optimale klimatische Bedingungen in der Sixtinischen Kapelle sollen den Erhalt der Fresken in Zukunft gewährleisten. Diese Bedingungen werden mit Hilfe einer komplizierten Klimaanlage geschaffen, die dafür sorgt, daß die 10.000 Kubikmeter Luft in der Kapelle 1,7mal in der Stunde erneuert werden. Die von außen eingeführte Luft wird gefiltert, so daß nur unverschmutzte Luft Zugang findet. Die relative Luftfeuchtigkeit wird zwischen 50 und 60 Prozent gehalten, und die Temperatur schwankt zwischen 18 und 25 Grad. Die Anlage, die auf wissenschaftlichen Studien des CNR in Padua basiert, wurde vom Ufficio Tecnico del Vaticano und von der Firma Delchi-Carrier entwickelt."
 
Hallo und Moin, Moin tacitus!

Wieder einmal kann ich nur sagen: DANKE :!: .... das Lesen Deines Berichtes bereitet mir immer sehr große Freude !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
romfan78 schrieb:
Aber vielleicht gibt es hier Museums-/Restaurierungsexperten die genaueres Wissen, insbesondere wie der Zustand der Gemälde der Sixtina aus fachlicher Sicht 14 Jahre nach Abschluss der Freskenrestaurierung und vor dem Hintergrund des heutigen Besucherandrangs zu bewerten ist.

Ich zitiere mal aus dem Beitrag von

Gianluigi Colalucci: Die Restaurierung. In: Pierluigi de Vecchi: Die Sixtinische Kapelle. Das Meisterwerk Michelangelos erstrahlt in neuem Glanz. Luzern: Orbis Verlag 2001, S. 251-265, hier S. 264:

"Optimale klimatische Bedingungen in der Sixtinischen Kapelle sollen den Erhalt der Fresken in Zukunft gewährleisten. Diese Bedingungen werden mit Hilfe einer komplizierten Klimaanlage geschaffen, die dafür sorgt, daß die 10.000 Kubikmeter Luft in der Kapelle 1,7mal in der Stunde erneuert werden. Die von außen eingeführte Luft wird gefiltert, so daß nur unverschmutzte Luft Zugang findet. Die relative Luftfeuchtigkeit wird zwischen 50 und 60 Prozent gehalten, und die Temperatur schwankt zwischen 18 und 25 Grad. Die Anlage, die auf wissenschaftlichen Studien des CNR in Padua basiert, wurde vom Ufficio Tecnico del Vaticano und von der Firma Delchi-Carrier entwickelt."
Endlich fundierte Informationen :proud:
Es hört sich ganz gut an, aber ob ein 1,7 facher Austausch pro Stunde ausreicht, die Feuchtigkeit, die die Besucher mitbringen, davon abzuhalten, in die Wände einzudringen, weiß ich nicht.
CNR in Padua klingt gut, weil: Dort gibt es mehrere -> Adr-PD - Informazioni
Aber ich habe denen bereits vor vielen Jahren Software verkauft. Nicht allen Instituten, aber einigen ;)
 
Asterixinchen schrieb:
Wieder einmal kann ich nur sagen: DANKE :!: .... das Lesen Deines Berichtes bereitet mir immer sehr große Freude !!!
Vielen Dank!

patta schrieb:
Endlich fundierte Informationen
:nod:

patta schrieb:
Es hört sich ganz gut an, aber ob ein 1,7 facher Austausch pro Stunde ausreicht, die Feuchtigkeit, die die Besucher mitbringen, davon abzuhalten, in die Wände einzudringen, weiß ich nicht.
Das kann ich noch viel weniger beurteilen.
Wollen wir hoffen, daß es stimmt und die Fresken einige Zeit nicht wieder restauriert werden müssen.

Schönen Gruß
Ulf
 
Hallo Ulf,
auch ich möchte mich ein weiteres Mal, für die Fortsetzung Deines Reiseberichts bedanken. :nod:
Was die Sistina betrifft, kann ich Dir nur zustimmen. Im Januar vor 2 Jahren, waren noch nicht so viele Besucher in den VM wie heute. Dementsprechend war der Geräuschpegel auch viel geringer. Die Lautsprecherdurchsagen, die alle paar Minuten zu hören waren, gab es vor 2 Jahren noch nicht. Zur Verringerung des Geräuschpegels, tragen sie auch nicht gerade bei. Teilweise kam ich mir vor, wie in einer Bahnhofshalle. :?

Liebe Grüße,
Susannah
 
5. Tag: 30. Dezember 2007 (Abreise)

Dieser Tag ist wirklich schnell erzählt. Er begann natürlich wieder auf der Dachterrasse. Da uns bis zur Abholung durch den Airport Shuttle-Service nicht allzu viel Zeit blieb, beschlossen wir, ein letztes Mal Richtung Petersplatz zu gehen, der sich morgens gegen 9 Uhr noch nicht sehr gefüllt hatte. Schnell waren wir auch wieder durch die Sicherheitsschleusen hindurch


und am Bronzetor vorbei.


In St. Peter sind wir eine knappe Stunde geblieben. Es war auch an diesem Morgen eigentlich keine "Bahnhofshallenatmosphäre", wenn auch deutlich mehr Besucher da waren als am vorangegangenen Abend. In einigen Seitenkapellen fanden Messen statt; für den Ein- und Auszug der Zelebranten wurde dafür jeweils für einige Zeit ein Teil des Innenraums abgesperrt. Vor einer der Seitenkapellen (auf der linken Seite aus Richtung Eingang) wurde die Messe wohl ausschließlich für Geistliche zelebriert. Wir sahen einen Kardinal und einen Bischof und lauschten von außen den liturgischen Gesängen.

Nach zehn Uhr waren wir wieder auf dem Petersplatz, der sich immer mehr füllte. Es war schließlich Sonntag und das Angelus-Gebet stand bevor, das wir aber nicht mehr erleben konnten. Nachdem wir in einem Café in der Via della Conciliazione noch einen letzten römischen Cappuccino getrunken hatten (im Sitzen! für dem Ort doch angemessene 4 €!), ging es wieder zur Pension, das Gepäck wurde heruntergeholt, und kaum standen wir auf der Straße, wurden wir auch schon vom Fahrer des Shuttle-Services angesprochen, der uns danach ziemlich schnell nach Fiumicino brachte. Rasch war der Koffer aufgegeben und wir hatten Zeit genug, noch ein wenig in den Läden im Abflugbereich zu stöbern (nachdem wir feststellen mußten, daß das kulinarische Angebot dort wirklich nicht dem Niveau eines internationalen Flughafens entspricht).

Im Gegensatz zum Hinflug war der Rückflug kurz, denn es gab in Frankfurt nur 40 Minuten Aufenthalt. Auf dem Flug hatten wir aber genügend Zeit zu überlegen, was wir in Rom alles nicht gesehen hatten: Kaiserforen und Trajansmärkte, Piazza del Popolo und Casa di Goethe, S. Giovanni in Laterano, Caracallathermen, vatikanische Grotten und Nekropolen, Villa Medici und Villa Borghese, die Via Appia Antica... Die Liste wurde immer länger und länger. Welche Konsequenz wir wohl daraus ziehen werden?

FINIS
 
Hallo und Moin, Moin tacitus!

Welche Konsequenz wir wohl daraus ziehen werden?

....tja, ich würde sagen ... gebt dem fiesen kleinen Romvirus
a015.gif
einfach die Chance eine reguläre "Romitis" zu werden ;)


Gruß - Asterixinchen :), die noch einmal DANKE sagt
 
Hallo Ulf,
genau so, haben auch wir unseren letzten Tag gestaltet. Und auch ich frage mich jedesmal, was ich alles nicht gesehen habe. Aber so hat man immer ein gutes Argument, nach Rom zurückkehren zu können. :nod:
Vielen Dank noch einmal, für Deinen schönen Reisebericht! :nod:

Liebe Grüße,
Susannah
 
Ulf,
vielen, vielen Dank - auch wenn das Ende schnell kam ;)
Für den Petersdom kann man Dich nun als Führer buchen :roll:

Welche Konsequenz wir wohl daraus ziehen werden?

FINIS
Das ist leider falsch :lol::lol::lol:
Auch Du, mein Sohn, wirst Dein trauriges Erdenleben mit diesem Virus, genannt Romitis, verbringen müssen. Er sorgt in grauen und regnerischen Tagen dafür, dass in Dir das Feuer lodert, welches Dich nach Süden treibt. Über den Brenner (oder Gotthard) hinweg, am Florenz und der Toskana vorbei, bis Du endlich dort bist.



Bevor Du fragst: Nein, er ist nicht heilbar :proud:
 
Hallo Ulf,
wirklich ein sehr schön geschriebener und interessanter Bericht, danke:thumbup::nod::!:

Ich finde es gut, dass ihr "auf Lücke" gesetzt habt. Man merkt auch deinem Bericht an, dass man einfach mehr davon hat, letztendlich auch mehr Romfeeling, als wenn man sich dem Highlight-Abhaken ergibt. Durchgelaufene Füße gibt es ja sowieso.

...und folgerichtig ist der Schlusssatz natürlich nicht wirklich eine Frage8).

Gruß gengarde
 
Tacitus,

Eine kleine Ablenkung bot ein offenbar neues Tor in den Vatikanischen Mauern,

Ja....

das dem Jubiläum des ersten Pontifikatjahres Bendedikt XVI. gewidmet ist:

Ne. :)

Das Tor ist eine der Einfahrten zum Parkdeck "Santa Rosa", unter dem sich auch die Ausgrabungen der Via Triumphalis befinden. Ich hab dieses allerdings noch nicht geoeffnet gesehen, die normale Zufahrt duerfte ueber die Porta S. Anna sein.

Die Garage wurde 2004/2005 gebaut und unter Benedetto fertiggestellt - entsprechend findet sein Name Platz auf einer Plakette oder eben dem Tor, mit Nennung der Jahreszahl und der Zaehlung des Jahres seines Pontifikats. Sie ist uebrigens das erste Bauwerk, das das Wappen dieses Papstes traegt.

Das Spiel mit den Widmungen spielen die Jungs nun schon seit Jahrtausenden. <g>

Schoener Reisebericht!
 
patta schrieb:
Für den Petersdom kann man Dich nun als Führer buchen
Wenn ich mich dafür nicht als Schweizer Gardist verkleiden muß;)

patta schrieb:
Auch Du, mein Sohn, wirst Dein trauriges Erdenleben mit diesem Virus, genannt Romitis, verbringen müssen. Er sorgt in grauen und regnerischen Tagen dafür, dass in Dir das Feuer lodert, welches Dich nach Süden treibt. Über den Brenner (oder Gotthard) hinweg, am Florenz und der Toskana vorbei, bis Du endlich dort bist.
Damit kann man anscheinend (wie viele Beispiele hier beweisen) ganz munter leben...

gengarde schrieb:
Ich finde es gut, dass ihr "auf Lücke" gesetzt habt. Man merkt auch deinem Bericht an, dass man einfach mehr davon hat, letztendlich auch mehr Romfeeling, als wenn man sich dem Highlight-Abhaken ergibt.
Dabei hatten wir durchaus das Gefühl, daß die drei Tage noch etwas zu voll waren. Und natürlich haben wir "Highlights" abgehakt, weil wir eben zu ersten Mal in Rom waren.

rjr schrieb:
Das Tor ist eine der Einfahrten zum Parkdeck "Santa Rosa", unter dem sich auch die Ausgrabungen der Via Triumphalis befinden. Ich hab dieses allerdings noch nicht geoeffnet gesehen, die normale Zufahrt duerfte ueber die Porta S. Anna sein.
Vielen Dank für die Klarstellung. Als wir nach dem Besuch der Vatikanischen Museen wieder an diesem Tor vorbeikamen, war es tatsächlich geöffnet und man konnte sehen, daß sich dahinter eine Zufahrt zu einer Tiefgarage befindet. Habe leider versäumt, das zu photographieren. Wäre dann ja wohl ein eher seltener Schnappschuß geworden.

Schönen Gruß
Ulf
 
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