Ich habe lange überlegen müssen, ob ich diesen Rombericht schreiben soll oder nicht. Es würde kein Bericht über die großen Sehenswürdigkeiten werden, sondern eher ein persönlicher über unseren klein gewordenen Aktionsradius.
Gefreut haben wir uns auf diese Romreise. Schon im September 2007 waren die Flüge gebucht und auch kurze Zeit später die Unterkunft. Und noch nie vorher habe ich mich so intensiv auf eine Reise – auch Dank dieses Forums - vorbereitet wie auf diese.
Dass die Dinge manchmal anders kommen als man plant, zeigt also jetzt mein Bericht. Und dass man trotz aller Widrigkeiten Rom genießen kann, ebenfalls. Und gerade das war letztendlich für mich die Motivation, nun also doch loszulegen.
Um 19.00 Uhr am Sonntag - 24. Februar - ging unser Flug und so gegen halb vier machten wir uns froh gelaunt auf den Weg.
Alles klappt reibungslos und wir gönnen uns auf dem Flughafen schon mal einen Cappuccino, der im Preis dem in Rom recht ähnlich ist und schon geht auch die Reise los. Die Maschine ist nicht ganz ausgebucht und wir haben so eine Reihe ganz für uns alleine.
Landung nach einem ruhigen Flug gegen 21.00 Uhr und mehr als eine halbe Stunde warten wir auf unser Gepäck.
Ich hatte meinem Lieblingsmenschen vorher nicht verraten, dass ich den Flughafen-Shuttle gebucht hatte. In seinen Augen würden wir also jetzt zu diesem Zeitpunkt den Weg zur FR5 suchen um dann ab Trastevere mit der Tram weiterzufahren.
Am Ausgang suche ich von daher nach einem gut aussehenden Herrn mit unserem Namensschild in der Hand, sehe unseren Namen recht schnell und steuere zielbewusst auf ihn zu, drücke ihm meinen Koffer in die Hand und mache mich schnell auf, um meine bessere Hälfte, die schon weit vor mir auf dem Weg zur S-Bahn ist, zurückzuholen.
Er ist von der Überraschung äußerst angetan und flugs sind wir im Auto und auf dem Weg in die Stadt.
Die Fahrt ist natürlich rasant, aber da wir ja die griechischen Taxifahrer gewohnt sind schalten wir wie wir üblich alle Reflexe aus und konzentrieren uns auf das nächtliche Rom und genießen die Fahrt.
In weniger als einer halben Stunde sind wir in unserem Gässchen und mit Hilfe des Fahrers suchen wir die Nummer 1G. Finden sie auch und eigentlich sollte dort jemand auf uns warten, aber nix ist… Uneigentlich ist niemand da. Unser Gepäck steht immer noch am Auto, das ein wenig weiter weg geparkt ist. Also hin, die Kontaktnummer rausholen, denn der sehr hilfsbereite und nette Fahrer möchte für uns anrufen.
Dann kommt auch nach einiger Zeit ein junger Mann und erklärt uns, dass er die Vertretung der Vermieterin sei, die sich entschuldigen ließe.
Macht ja nichts, meine ich. Hauptsache wir können rein und endlich ankommen.
Der Fahrer verabschiedet sich und ich mache mich auf um das Gepäck ins Haus zu holen. Mein Mann geht mit dem „Stellvertreter“ schon mal rein, um sich alles zeigen zu lassen. Auf dem Weg zurück schiesst mir plötzlich ein derber Schmerz durch das linke Bein. Starr vor Schreck stehe ich da und kann weder vor noch zurück. Irgendetwas ist passiert und ich kann noch nicht genau einordnen, was es ist…
Der Stellvertreter kommt wieder aus dem Haus, winkt mir freundlich zu und ich stehe immer noch an der gleichen Stelle. Mittlerweile laufen mir die Tränen über Gesicht und ich wünsche mir nichts sehnlicher als dass jetzt jemand kommt und mich hier abholt. Dabei sind es doch nur noch knapp 10 Meter, die ich überwinden muss.
So langsam wird mir klar, dass ich in einen Nagel oder so was getreten sein muss und das Ding nun im meinem Fuß steckt. Und mit Hilfe meines Mannes, der es dann doch ein wenig merkwürdig fand, dass ich immer noch nicht eingetrudelt war, gelange ich ins Haus.
Wir versuchen, uns gemeinsam den Schaden zu besehen. Kein Nagel, sondern eine Glasscherbe steckt in meinem Fuß. Hat sich durch den Schuh hindurch in meinen linken Fußballen gebohrt. Uns bleibt nichts anderes übrig als jetzt Schwarzwaldklinik zu spielen und das Ding rauszuholen. Schuh ausziehen geht nicht und so holt mein Mann die Schere aus dem Koffer und schneidet das Oberteil des Schuhs ab, so dass wir den Rest gut senkrecht herunterziehen können. Schade eigentlich, es waren Schuhe, die ich sehr gemocht habe… :?
Ich hole noch einmal tief Luft und bei 3 wird die Aktion durchgeführt. Klasse !!! Ca. 4 cm ist die Glasscherbe lang in die ich im Dunkeln rein getreten bin und nicht nur meine Sinne schwinden mir so langsam, auch unsere gesamten Romvorhaben scheinen sich in diesem Augenblick in Luft aufzulösen…
Also – erstmal Druckverband anlegen, eine Schmerztablette genehmigen, ohnmächtig gewordenen Mann wieder beleben und schauen, welches Schuhwerk jetzt noch passt. Hmmm, es bleiben nur noch die Flip-Flops. Sieht ein wenig blöd aus bei der Kälte, aber anders lässt es sich wohl nicht machen.
Und so geht es dann – mittlerweile ist es weit nach Mitternacht – los ins nächtliche Trastevere. Es sind trotz meines Humpelns nur wenige Minuten bis zum Puls des Lebens und in der Tat sind noch alle Strassencafes voll besetzt.
Wahrscheinlich ist es pures Mitleid, dass ein Pärchen aufsteht und uns seine Plätze anbietet, aber das ist mir im Augenblick so was von schnuppe... Uns ist beiden nach dem Schreck heute Abend nach einem Grappa zumute. Und nach einem Bier und einem Glas Frascati. Und genau das bestellen wir auch !!! Trotz aller Widrigkeiten gefällt es mir hier in diesem Viertel und ich fühle mich wohl.
Nach noch einer Bestellung sind wir gegen 3 Uhr morgens zu Hause und fallen erschöpft in die Betten.
Es war gewiss kein so ein guter Start in unseren Romaufenthalt, aber diese paar Stunden draußen haben eine Menge wieder wettgemacht.
Also – gute Nacht Rom
Und morgen sehen wir weiter… Und dann gibt es auch die ersten Fotos.
LG
Sfinari
Gefreut haben wir uns auf diese Romreise. Schon im September 2007 waren die Flüge gebucht und auch kurze Zeit später die Unterkunft. Und noch nie vorher habe ich mich so intensiv auf eine Reise – auch Dank dieses Forums - vorbereitet wie auf diese.
Dass die Dinge manchmal anders kommen als man plant, zeigt also jetzt mein Bericht. Und dass man trotz aller Widrigkeiten Rom genießen kann, ebenfalls. Und gerade das war letztendlich für mich die Motivation, nun also doch loszulegen.
Um 19.00 Uhr am Sonntag - 24. Februar - ging unser Flug und so gegen halb vier machten wir uns froh gelaunt auf den Weg.
Alles klappt reibungslos und wir gönnen uns auf dem Flughafen schon mal einen Cappuccino, der im Preis dem in Rom recht ähnlich ist und schon geht auch die Reise los. Die Maschine ist nicht ganz ausgebucht und wir haben so eine Reihe ganz für uns alleine.
Landung nach einem ruhigen Flug gegen 21.00 Uhr und mehr als eine halbe Stunde warten wir auf unser Gepäck.
Ich hatte meinem Lieblingsmenschen vorher nicht verraten, dass ich den Flughafen-Shuttle gebucht hatte. In seinen Augen würden wir also jetzt zu diesem Zeitpunkt den Weg zur FR5 suchen um dann ab Trastevere mit der Tram weiterzufahren.
Am Ausgang suche ich von daher nach einem gut aussehenden Herrn mit unserem Namensschild in der Hand, sehe unseren Namen recht schnell und steuere zielbewusst auf ihn zu, drücke ihm meinen Koffer in die Hand und mache mich schnell auf, um meine bessere Hälfte, die schon weit vor mir auf dem Weg zur S-Bahn ist, zurückzuholen.
Er ist von der Überraschung äußerst angetan und flugs sind wir im Auto und auf dem Weg in die Stadt.
Die Fahrt ist natürlich rasant, aber da wir ja die griechischen Taxifahrer gewohnt sind schalten wir wie wir üblich alle Reflexe aus und konzentrieren uns auf das nächtliche Rom und genießen die Fahrt.
In weniger als einer halben Stunde sind wir in unserem Gässchen und mit Hilfe des Fahrers suchen wir die Nummer 1G. Finden sie auch und eigentlich sollte dort jemand auf uns warten, aber nix ist… Uneigentlich ist niemand da. Unser Gepäck steht immer noch am Auto, das ein wenig weiter weg geparkt ist. Also hin, die Kontaktnummer rausholen, denn der sehr hilfsbereite und nette Fahrer möchte für uns anrufen.
Dann kommt auch nach einiger Zeit ein junger Mann und erklärt uns, dass er die Vertretung der Vermieterin sei, die sich entschuldigen ließe.
Macht ja nichts, meine ich. Hauptsache wir können rein und endlich ankommen.
Der Fahrer verabschiedet sich und ich mache mich auf um das Gepäck ins Haus zu holen. Mein Mann geht mit dem „Stellvertreter“ schon mal rein, um sich alles zeigen zu lassen. Auf dem Weg zurück schiesst mir plötzlich ein derber Schmerz durch das linke Bein. Starr vor Schreck stehe ich da und kann weder vor noch zurück. Irgendetwas ist passiert und ich kann noch nicht genau einordnen, was es ist…
Der Stellvertreter kommt wieder aus dem Haus, winkt mir freundlich zu und ich stehe immer noch an der gleichen Stelle. Mittlerweile laufen mir die Tränen über Gesicht und ich wünsche mir nichts sehnlicher als dass jetzt jemand kommt und mich hier abholt. Dabei sind es doch nur noch knapp 10 Meter, die ich überwinden muss.
So langsam wird mir klar, dass ich in einen Nagel oder so was getreten sein muss und das Ding nun im meinem Fuß steckt. Und mit Hilfe meines Mannes, der es dann doch ein wenig merkwürdig fand, dass ich immer noch nicht eingetrudelt war, gelange ich ins Haus.
Wir versuchen, uns gemeinsam den Schaden zu besehen. Kein Nagel, sondern eine Glasscherbe steckt in meinem Fuß. Hat sich durch den Schuh hindurch in meinen linken Fußballen gebohrt. Uns bleibt nichts anderes übrig als jetzt Schwarzwaldklinik zu spielen und das Ding rauszuholen. Schuh ausziehen geht nicht und so holt mein Mann die Schere aus dem Koffer und schneidet das Oberteil des Schuhs ab, so dass wir den Rest gut senkrecht herunterziehen können. Schade eigentlich, es waren Schuhe, die ich sehr gemocht habe… :?
Ich hole noch einmal tief Luft und bei 3 wird die Aktion durchgeführt. Klasse !!! Ca. 4 cm ist die Glasscherbe lang in die ich im Dunkeln rein getreten bin und nicht nur meine Sinne schwinden mir so langsam, auch unsere gesamten Romvorhaben scheinen sich in diesem Augenblick in Luft aufzulösen…
Also – erstmal Druckverband anlegen, eine Schmerztablette genehmigen, ohnmächtig gewordenen Mann wieder beleben und schauen, welches Schuhwerk jetzt noch passt. Hmmm, es bleiben nur noch die Flip-Flops. Sieht ein wenig blöd aus bei der Kälte, aber anders lässt es sich wohl nicht machen.
Und so geht es dann – mittlerweile ist es weit nach Mitternacht – los ins nächtliche Trastevere. Es sind trotz meines Humpelns nur wenige Minuten bis zum Puls des Lebens und in der Tat sind noch alle Strassencafes voll besetzt.
Wahrscheinlich ist es pures Mitleid, dass ein Pärchen aufsteht und uns seine Plätze anbietet, aber das ist mir im Augenblick so was von schnuppe... Uns ist beiden nach dem Schreck heute Abend nach einem Grappa zumute. Und nach einem Bier und einem Glas Frascati. Und genau das bestellen wir auch !!! Trotz aller Widrigkeiten gefällt es mir hier in diesem Viertel und ich fühle mich wohl.
Nach noch einer Bestellung sind wir gegen 3 Uhr morgens zu Hause und fallen erschöpft in die Betten.
Es war gewiss kein so ein guter Start in unseren Romaufenthalt, aber diese paar Stunden draußen haben eine Menge wieder wettgemacht.
Also – gute Nacht Rom
Und morgen sehen wir weiter… Und dann gibt es auch die ersten Fotos.
LG
Sfinari
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