Wandel: Neue Dynamik rund ums historische Zentrum - Jenseits des alten Roms - Reise - Hamburger AbendblattEs bewegt sich etwas in der zweieinhalb Jahrtausende alten Mutter aller Städte. "Rom scheint im neuen Millennium angekommen zu sein", lobt Carlotta Mismetti Capua, die Kulturkritikerin der römischen Tageszeitung "La Repubblica". Warum la città eterna so lange Probleme hatte mit der Moderne, liegt für sie auf der Hand: "Rom tut sich schwer damit, dich zu überraschen: Alles Neue muss sich ja gegenüber Berninis Kolonnaden oder dem Kolosseum behaupten." Erst die linksliberalen Lokal- und Provinz-Regenten der vergangenen 15 Jahre förderten moderne Kunst und Architektur mit Millionen. Besonders während der Amtszeit von Walter Veltroni, dem Vorgänger des seit Mitte 2008 amtierenden Bürgermeisters rechter Couleur, Gianni Alemanno, war am Tiber das Who's who internationaler Star-Architekten aktiv: Richard Meier erschuf die schneeweiß-strenge Umbauung des Ara-Pacis-Friedensaltars von Kaiser Augustus, Renzo Piano das neue Auditorium Parco della Musica mit seinen Muscheldächern, und Zaha Hadid verwandelte eine alte Kaserne in das avantgardistische Nationalmuseum für die Künste des 21. Jahrhunderts, kurz MAXXI, dessen Eröffnung ständig verschoben wird.