IULIOBRICA
Ein paar Kilometer weiter nördlich von Camesa hat man dann gebuttelt und die Reste des Städtchens IULIOBRIGA (auf Spanisch Julióbriga) freigelegt.
IULIOBRIGA = befestigte Stadt des Julius, war das wichtigste Verwaltungszentrum im Gebiet der Cantabros. Nach dem Ende des Cantabros-Krieges ca. 15-13 v.Chr. auf Anweisung von Augustus von der IV. Legion Macedonica gegründet und zu Ehren des Adoptiv-Vaters des Augustus, Julius Cesar, benannt, lag die Stadt mitten in der strategisch wichtigen Durchgangszone zu den Häfen an der Küste im Norden. Sie war eine tributpflichtige Ansiedlung, eine sogenannte Civitis stipendiaria.
Wie die Endung -BRIGA-vermuten lässt, lebten hier vorher schon Kelten in ihrem Castro, was von den Römern gleich eingemeindet wurde. Damit der Frieden gesichert blieb, wurde die Legion IV Macedonica nicht weit von IULIOBRIGA stationiert. Die Siedlung liegt an der Flanke einer Anhöhe auf 900m. Und ist im Laufe der Jahrhunderte natürlich überbaut worden. So steht das romanische Kirchlein mitten im alten Forum.
Ob der Ort wirklich so auseinandergezogen war wie er sich nach den Ausgrabungen präsentiert, oder ob ganze Strassenzüge und Viertel verloren gingen im Auf und Ab der Zeiten?
Das Leben war wahrscheinlich eher ungemütlich, denn das Klima dort zeigt sich bisweilen frostig. Auch wenn man Villen mit der typischen Atrium- Architektur fand, war hier eher kein Müssiggang unter sanft säuselnden warmen Winden möglich.
Neben einem Kuhstall tritt man in eine sumpfige Wiese :
...und hat eine grössere Gebäudeanlage vor sich, La Llanuca genannt. Hier gab es Werkstätten, Tabernen und wohl auch eine Badeanlage, was man aus einer grossen Zisterne erschliesst. Die Anlage war über eine von Säulen gesäumte Strasse mit dem Forum verbunden. Hier ein poströmischer Nachbau...
Kleine Hilfen für die Vorstellungskraft:
Hier die wenigen echten Zeitzeugen. Wie in Rom wurden auch hier nach dem Untergang des römischen Imperiums gerne die Spolien weiterverwendet:
So krumm und schief, werden die modernen Säulennachbauten kaum das Spolienschicksal erleben. :roll:
Die weiteren Ausgrabungsareale liegen am anderen Ende der Strasse. Dort findet sich eine Villa, deren Mosaik im Archäologischen Museum in Santander ausgestellt ist.
Hier der Zugang zum Frigidarium oder besser gesagt Gelatidarium...:lol:
Das Klima war und ist manchmal eher für ein finnisches Eisbad geeignet, aber nicht für römische Planschereien.
Es wird auch noch weiter gegraben und gefunden.
So, dass war es mal wieder aus den Weiten der Provinz Hispania. Diesmal aus den winterlichen Bergen, in der Nähe der Ebroquelle ( Lat.:Hiberus). Dieser und das Städtchen hinterliessen immerhin eine literarische Spur in der Historia Naturalis des Plinius, um das Jahr 60 n. Chr.:
Hiberus amnis, navigabili commercio divis, ortus in Cantabris haut procul oppido IULIOBRICA .
Ein paar Kilometer weiter nördlich von Camesa hat man dann gebuttelt und die Reste des Städtchens IULIOBRIGA (auf Spanisch Julióbriga) freigelegt.
IULIOBRIGA = befestigte Stadt des Julius, war das wichtigste Verwaltungszentrum im Gebiet der Cantabros. Nach dem Ende des Cantabros-Krieges ca. 15-13 v.Chr. auf Anweisung von Augustus von der IV. Legion Macedonica gegründet und zu Ehren des Adoptiv-Vaters des Augustus, Julius Cesar, benannt, lag die Stadt mitten in der strategisch wichtigen Durchgangszone zu den Häfen an der Küste im Norden. Sie war eine tributpflichtige Ansiedlung, eine sogenannte Civitis stipendiaria.
Wie die Endung -BRIGA-vermuten lässt, lebten hier vorher schon Kelten in ihrem Castro, was von den Römern gleich eingemeindet wurde. Damit der Frieden gesichert blieb, wurde die Legion IV Macedonica nicht weit von IULIOBRIGA stationiert. Die Siedlung liegt an der Flanke einer Anhöhe auf 900m. Und ist im Laufe der Jahrhunderte natürlich überbaut worden. So steht das romanische Kirchlein mitten im alten Forum.
Ob der Ort wirklich so auseinandergezogen war wie er sich nach den Ausgrabungen präsentiert, oder ob ganze Strassenzüge und Viertel verloren gingen im Auf und Ab der Zeiten?
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Das Leben war wahrscheinlich eher ungemütlich, denn das Klima dort zeigt sich bisweilen frostig. Auch wenn man Villen mit der typischen Atrium- Architektur fand, war hier eher kein Müssiggang unter sanft säuselnden warmen Winden möglich.
Neben einem Kuhstall tritt man in eine sumpfige Wiese :
...und hat eine grössere Gebäudeanlage vor sich, La Llanuca genannt. Hier gab es Werkstätten, Tabernen und wohl auch eine Badeanlage, was man aus einer grossen Zisterne erschliesst. Die Anlage war über eine von Säulen gesäumte Strasse mit dem Forum verbunden. Hier ein poströmischer Nachbau...
Kleine Hilfen für die Vorstellungskraft:
Hier die wenigen echten Zeitzeugen. Wie in Rom wurden auch hier nach dem Untergang des römischen Imperiums gerne die Spolien weiterverwendet:
So krumm und schief, werden die modernen Säulennachbauten kaum das Spolienschicksal erleben. :roll:
Die weiteren Ausgrabungsareale liegen am anderen Ende der Strasse. Dort findet sich eine Villa, deren Mosaik im Archäologischen Museum in Santander ausgestellt ist.
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Hier war es wohl auch schon zu römischen Zeiten feucht und sumpfig, wenn diese Rinnen vielleicht Abwasserkanäle darstellen.Medium 298947 anzeigen Medium 298927 anzeigen Medium 298923 anzeigen
Hier der Zugang zum Frigidarium oder besser gesagt Gelatidarium...:lol:
Das Klima war und ist manchmal eher für ein finnisches Eisbad geeignet, aber nicht für römische Planschereien.
Es wird auch noch weiter gegraben und gefunden.
So, dass war es mal wieder aus den Weiten der Provinz Hispania. Diesmal aus den winterlichen Bergen, in der Nähe der Ebroquelle ( Lat.:Hiberus). Dieser und das Städtchen hinterliessen immerhin eine literarische Spur in der Historia Naturalis des Plinius, um das Jahr 60 n. Chr.:
Hiberus amnis, navigabili commercio divis, ortus in Cantabris haut procul oppido IULIOBRICA .
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