Mit dreien in Rom - so war's.

alexxi

Legionär
Hallo liebe Foristi,
bin heute wiedergekommen und möchte auch gerne einen Reisebericht schreiben. Heute aber erstmal nur soviel: ich bin überwältigt von der Stadt. Sie ist phantastisch!
Wir haben sehr viel gesehen und erlebt und sind gelaufen und gelaufen und gelaufen. Ich habe mir trotz guter Schuhe drei Blasen geholt, die Kinder sind reichlich übermüdet, wir haben überall bestens gegessen und ich liiiiiiebe die Italiener.

Muss mich sortieren und mir Zeit nehmen, um alles zu berichten, aber ich möchte gleich vorwegnehmen, dass es bei mir/ bei uns nicht so in die kulturelle Tiefe führt – da es ja schließlich eine Premiere war, es in den vier Tagen gerade mal für eine schöne Orientierung gereicht hat. Von der Caesar-Ausstellung oder vielleicht der Sistina kann ich nur träumen. Habe leider auch gerade mal nur drei Kirchen von innen gesehen – und die auch nicht besonders intensiv anschauen können. Das liegt auch an so komischen kleinen Monstern: sie sind an Kultur völlig desinteressiert, sie sind dauernd hungrig oder durstig, völlig überdreht, gelangweilt oder müde, sie können nur rennen und niemals gehen, sie quengeln und zanken, sie spritzen immerfort mit Brunnenwasser... und sie sind zu dritt: Matilda, Lotta und Tim.
Nun ja, trotzdem war es eine tollte Reise, alle sind gesund zurück und haben – jeder auf seine Weise – etwas mitgenommen.

Dann noch ein Umstand, der bestimmt auf komplettes kopfschüttelndes Unverständnis stößt –es ist aber tatsächlich so passiert und die reine Wahrheit: wir haben den Fotoapparat vergessen. Aufgeladen und mit leerer Speicherkarte bereitgelegt, dann liegengelassen, kurz daran verzweifelt und vor Ort KEINEN neuen gekauft, weil wir schon drei zuhause haben. Also: keine Fotos. Wir haben kurzerhand unsere zehnjährige zum "Dokumentator" ernannt, die alle Stationen in ein Heft notiert hat und die siebenjährige war der "Archivator", welche eine Schachtel bekam, in der sie eifrigst sämtliche Prospekte, Eintrittskarten und sonstigen Belege gesammelt hat. Dann noch ein Heft mit Bildern von allen Sehenswürdigkeiten gekauft und dieses nun zum Erinnerungsalbum umgestaltet. Reingekritzelt und reingeklebt – alles was wichtig ist - und jeder darf seinen Senf dazuschreiben. Mache ich sowieso immer am Ende einer Reise: eine Art Interview mit jedem, was er am besten und am dööfsten fand und was er später noch mal sehen möchte, etc. (Trotzdem bleibt es ein unglaubliches Missgeschick!).

So, jetzt erstmal was in die Waschmaschine stopfen, bis später.
Gruß Alexxi.
 
Hallo und Moin, Moin alexxi!


SCHÖN,

dass Ihr alle wieder gesund und munter heimgekehrt seid und dass es Euch gefallen hat

:!: :!: :!:


Muss mich sortieren und mir Zeit nehmen


.... wir haben Zeit :!::!::!:

wir haben den Fotoapparat vergessen


... kann passieren - in grauer Vorzeit ( vor vielen, vielen Jahren ) bei meinem ersten Aufenthalt in Ron hatte ich auch keinen "Fotoknips" dabei ...



Wir haben kurzerhand unsere zehnjährige zum "Dokumentator" ernannt, die alle Stationen in ein Heft notiert hat und die siebenjährige war der "Archivator", welche eine Schachtel bekam, in der sie eifrigst sämtliche Prospekte, Eintrittskarten und sonstigen Belege gesammelt hat. Dann noch ein Heft mit Bildern von allen Sehenswürdigkeiten gekauft und dieses nun zum Erinnerungsalbum umgestaltet. Reingekritzelt und reingeklebt – alles was wichtig ist - und jeder darf seinen Senf dazuschreiben.
:idea:


GUTE IDEE

:thumbup: :thumbup: :thumbup:





Ich freue mich schon auf den Bericht

:!: :!: :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Willkommen zurück :thumbup::thumbup::thumbup:


Das liegt auch an so komischen kleinen Monstern: sie sind an Kultur völlig desinteressiert, sie sind dauernd hungrig oder durstig, völlig überdreht, gelangweilt oder müde, sie können nur rennen und niemals gehen, sie quengeln und zanken, sie spritzen immerfort mit Brunnenwasser

Und wenn sie groß werden, ändert sich nicht viel. Nicht wahr, Gauki :twisted: 8O :D

Dann noch ein Umstand, der bestimmt auf komplettes kopfschüttelndes Unverständnis stößt –es ist aber tatsächlich so passiert und die reine Wahrheit: wir haben den Fotoapparat vergessen.

Ooooh 8O
Alles ist möglich, vieles gab es früher schon, wie z.B.

YouTube - Nina Hagen - Du hast den Farbfilm vergessen


Viele Grüße an Michael, alexxi und alle anderen,
von
patta
 
Alexxi,
ich finde es toll, dass Du Dich sofort begeistert gemeldet hast. Deine Einführung läßte einen bunten Bericht erwarten.

bis bald
Ludovico
 
Hallo Alexxi,

ich finde es ganz toll, dass Du Dich so schnell nach Eurem Romaufenthalt bei uns meldest und ich freue mich, dass es Euch so gut gefallen hat. :nod:

Alexxi schrieb:
Habe leider auch gerade mal nur drei Kirchen von innen gesehen – und die auch nicht besonders intensiv anschauen können. Das liegt auch an so komischen kleinen Monstern: sie sind an Kultur völlig desinteressiert, sie sind dauernd hungrig oder durstig, völlig überdreht, gelangweilt oder müde, sie können nur rennen und niemals gehen, sie quengeln und zanken, sie spritzen immerfort mit Brunnenwasser... und sie sind zu dritt: Matilda, Lotta und Tim.

Hihi, das kenne ich. :D Wir hatten vier, von diesen Monstern. ;) :lol: Ganz normale, gesunde, lebensfrohe Kinder halt! :D Das da einiges auf der Strecke bleibt, ist doch ganz normal und auch überhaupt nicht schlimm. Für Euch ein Grund mehr, diese wunderbare Stadt noch öfter besuchen zu können. :nod:

Die Idee mit dem Reiseheft finde ich ganz toll. :thumbup: Ist doch auch viel persönlicher. Es ist natürlich schade, dass Ihr keine Fotos hinzufügen könnt. Aber so eine vergessene Kamera kann schon mal passieren. Zumal mit drei Kindern, eine Menge anderer Dinge zu organisieren, bedenken und packen sind. :nod:

Ich freue mich schon auf Deinen Reisebericht. Aber zuerst einmal, komm richtig an und nimm den Kampf gegen den Wäscheberg auf. ;) :D

Liebe Grüße,
Susannah
 
Hallo alexxi,

willkommen im Club :nod:;):lol::~

Mit Kindern zu reisen ist schon abenteuerlich 8O, aber die Langzeitwirkung ist nicht zu unterschätzen. Unsere schwärmen jetzt dauernd von unserm Urlaub vor 7 Monaten :nod:.

Bin schon gespannt, was Du berichten wirst, aber kein Stress ;)

Und das mit dem Fotoapparat ist natürlich ärgerlich, aber zum Glück wirst Du (fast) jedes Motiv in unserer Fotogalerie finden :D

Liebe Grüße
Lizabetta
 
Hallo alexxi,

willkommen im Club :nod:;):lol::~

Mit Kindern zu reisen ist schon abenteuerlich 8O, aber die Langzeitwirkung ist nicht zu unterschätzen. Unsere schwärmen jetzt dauernd von unserm Urlaub vor 7 Monaten :nod:.

Bin schon gespannt, was Du berichten wirst, aber kein Stress ;)

Und das mit dem Fotoapparat ist natürlich ärgerlich, aber zum Glück wirst Du (fast) jedes Motiv in unserer Fotogalerie finden :D

Liebe Grüße
Lizabetta

...... nur nicht die lieben Kleinen! ;)

Hallo alexxi,

auch von mir vielen Dank für den schnellen Beginn Deines Berichts!
Auch ich hatte - wie Susannah - 4 von der lebhaften Sorte und weiß daher, wovon Du sprichst!
Aber ich finde es ganz toll, dass Ihr Euren Kindern diese Fahrt ermöglicht habt, sie werden sicher noch lange daran zurückdenken.

Und die Idee mit den Berichten und eingeklebten Prospekten finde ich auch ganz toll! :thumbup: :thumbup: :thumbup:

Viele Grüße

Angela
 
Klasse, Alexxi, dass es Dir so gut gefallen hat!:thumbup:

Und danke für Deine Rückmeldung! :nod:

Gruß,
Anna :)
 
Grüß Dich Alexxi!
Vielen Dank für die ersten Eindrücke. Zu dumm, die Sache mit dem Fotoapparat. Aber das ist dann ein Grund mehr, wieder nach Rom zu fahren.

Laut Reisekalender bist Du ja immer noch dort ... bis zum 23. März!

Viele Grüße
Claude
 
Grüß Dich Alexxi!
Vielen Dank für die ersten Eindrücke. Zu dumm, die Sache mit dem Fotoapparat. Aber das ist dann ein Grund mehr, wieder nach Rom zu fahren.

Laut Reisekalender bist Du ja immer noch dort ... bis zum 23. März!

Viele Grüße
Claude

Mist, ich hab schon zweimal versucht, das zu korrigieren, klappt irgendwie nich - schön wärs ja, könnte durchaus noch vier Wochen dranhängen...
Alexxi.
 
"Roman Holiday"

DONNERSTAG:
Einen ruhigen und zügigen Hinflug hatten wir. In Fiumicino erwartete uns ein Fahrer von „Rome Transfer“, der prima war und den wir auch gleich für den Rücktransport buchten. Unser Appartement lag in der Piazza del Ficco, ganz nah zur Piazza Navona. So, jetzt

die Italiener: unsere Agentur („Rome Sweet Home“) zeigte sich überrascht, als wir anriefen, dass wir nun vor Ort seien, obwohl dies schon der zweite Anruf war und wir auch per Mail unsere Ankunftszeit lange vorher geschickt hatten. Ein Viertelstündchen später kam Alessia per Roller angedüst – und begann in dem Gebäude, die Wohnung zu suchen. In der Wohnung wurde noch geputzt, das wusste sie nicht und eine der beiden bärbeißigen Putzfrauen kam rausgeschossen und beschwerte sich über den Lärm, den wir machten. Alessia fuhr verschüchtert erstmal wieder ab, um sich Verstärkung zu holen. Wir blieben etwas irritiert auf unseren Koffern sitzen. Dann kam Emilia und die wusste, um welche Wohnung es sich handelt – und sie vertrieb auch die beiden feudelnden Reinigungsdamen vom Fernseher und stellte immerhin unser Gepäck schon mal hinein.

Die Wohnung wirkte auf den ersten Blick sehr abgenutzt uns schrammelig. Oh jemine: pro Doppelbett nur eine Bettdecke, das hatten wir auch lange nicht. Aber im Schrank fanden wir auch noch ein Reisebettchen – Hurra, so musste keiner auf dem Klappsofa schlafen... Und hohe Balkendecken und recht groß. Und irgendwie doch sehr atmosphärisch mit dem Blick auf die kleine Piazza, die Pennbrüder in der Ecke, die schachspielenden alten Männer, das Ristorante „Da Francesco“...

Der Lärm:
(Oh Mann, was würden wir die „Atmosphäre“ später noch bereuen. WAR DAS LAUT !!! Reichlich viele Nachtschwärmer schoben sich lärmend durch die Gassen. Die Motorroller knatterten. Jede Nacht standen lange Menschenschlangen palavernd vor dem Restaurant an. Vor unserem Schlafzimmerfenster lag ein Nachtklub mit lautester Discomusik. Und morgens um sieben kamen die Bauarbeiter am Palazzo gegenüber – aber da war unser Kleiner längst schon wach)

Da wir aber ja eh noch nicht reinkonnten, gingen wir rüber, zu „Francesco“, erstmal was essen. Es war proppenvoll, aber wir bekamen noch einen Tisch und wurden sehr freundlich bedient. Das Essen war lecker, besonders die Antipasti aus der Vitrine, jedoch jetzt auch nicht sooo besonders. Aber es ist eine sehr authentische und ehrliche Kneipe die uns gut gefiel.

Erster Bummel:
Endlich war unsere Wohnung frei und wir packten kurz aus, bevor wir loszogen, richtung Piazza Navona. Wir fanden sie wirklich wunderschön und bestaunten alle drei Brunnen. Die vielen Händler waren überaus nervig, die Kinder amüsierten sich darüber. Alle unsere Wege führten uns eigentlich immer anfangs und schlussendlich dort entlang und wir konnten ihren besonderen Zauber – insbesondere auch nachts oft genießen. Wir bummelten durch die Straßen bis zu Giolitti und die Kinder bekamen das lang versprochene Eis. Hier hinterm Tresen trafen wir übrigens die einzigen unfreundlichen Italiener auf der gesamten Reise. Weiter ging es zum Trevi-Brunnen. Das Plätzchen war schwarz vor Menschen und wir mussten uns unseren Weg zum Wasser hart erkämpfen. (Wie mag es da erst in der Hochsaison ausschauen?) Nachdem wir alles gut angeschaut und auch allesamt die obligatorische Münze geworfen hatten, ging es langsam wieder zurück, mit Zwischenstopp im Pantheon. Wunderbar, großartig, phantastisch und einzigartig – ach, der Worte kann man gar nicht genug finden, wenn ich mal kurz ein wenig schwelgen darf, ich war einfach ergriffen. ZUM GLÜCK hat es dieses Loch in der Decke (damit die Götter reingucken können, Kinder!) – und nach einigem Suchen fanden wir auch die Abflüsse für’s Regenwasser. Das war auch für die Youngsters ordentlich faszinierend und wir konnten noch ein wenig Zeit rausschinden.
Endlich wieder in der Wohnung angekommen, fühlten wir uns aber dann zu müde zu allen weiteren Ausflügen. Es reichte so gerade noch für einen Gang zum Alimentari an der Ecke, wo ich Brot, Butter, Salami, Milch, Bierchen, Wein und Wasser erstand. Das Abendessen war kurz und schmerzlos, die beiden Männer der Familie zogen sich zurück.

Der Schnuller:
Es gab für uns noch eine spannende Sache heute: wir wollten Tim ab sofort vom Schnuller entwöhnen (der Kerl ist 3 und es ist allerallerallerhöchste Eisenbahn) und hatten diesen Tag dazu auserkoren. Wir hatten es ihm schon länger in Aussicht gestellt, plus ein zu erwartendes schönes Geschenk im Erfolgsfall – es aber doch feige immer wieder hinausgezögert. Kurz entschlossen schritten wir aber jetzt zur Tat: beide Eltern waren anwesend, wir waren in Urlaub und hatten Zeit und Kraft - die neue Umgebung bot uns ein unschlagbares Argument: „Wir haben deinen Schnuller vergessen und hier in Italien kann man keine neuen kaufen!“, das hat er geglaubt. Er hatte heute keinen Mittagsschlaf, war todmüde vom vielen Herumlaufen und hat nur einmal kurz geschluchzt – um es kurz vorweg zu nehmen: ein voller Erfolg. Unsere Ängste waren unbegründet, auch die folgenden Abende vergingen ob großer Müdigkeit sehr problem- und schnullerlos, Hurraaa!

Der Film: ich zog mich mit meinen Mädels aufs Sofa zurück und wir schauten uns per Labtop – welches wir im Gegensatz zum Fotoapparat NICHT vergessen hatten – „Ein Herz und eine Krone“ an. Alles mit Prinzessin zieht bei den Mädchen immer und sie waren Feuer und Flamme und wollten am nächsten Tag unbedingt erstmal zur Bocca della Verita, dann Motorroller fahren und abends tanzen gehen bei der Engelsbrücke – nun ja...

Buona notte, bambini!


Das Beste vom Tage: Pantheon. Und die Sorte „Crema di Limone“ bei Giolitti.
 
Grüß Dich Alexxi!
Vielen Dank für die ersten Eindrücke. Zu dumm, die Sache mit dem Fotoapparat. Aber das ist dann ein Grund mehr, wieder nach Rom zu fahren.

Laut Reisekalender bist Du ja immer noch dort ... bis zum 23. März!

Viele Grüße
Claude

Mist, ich hab schon zweimal versucht, das zu korrigieren, klappt irgendwie nich - schön wärs ja, könnte durchaus noch vier Wochen dranhängen...
Alexxi.

Du musst :twisted::twisted::twisted:
 
Patta,
danke für Nina H. - ich liiiiebe den Song, schön, ihn mal wieder zu hören...
Alexxi.

Das ist schön, dass es über die fehlenden Fotos hinweg tröstet. Ich habe im letzten Sommer meine kompletten Fotos von einer Reise (ca. 2000 Stück) verloren, weil die Speicherkarte in Deutschland ihren Geist aufgegeben hat :x

patta
 
Hallo und Moin, Moin alexxi!


VIELEN DANK

:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:


für den Anfang Deines Berichtes

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung

:!: :!: :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo Alexxi,

vielen Dank, für den Beginn Deines Reiseberichts. Du hast ihn so schön geschrieben, es hat richtig Freude gemacht, die Erlebnisse Eures ersten Tages zu lesen. :nod: :thumbup:

Die Piazza del Ficco kenne ich gut, da wir jedes Mal bei "Da Francesco" essen, wenn wir in Rom sind. Dort ist es wirklich sehr laut und das, bis spät in die Nacht hinein. :?

Herzlichen Glückwunsch, zur Schnullerentwöhnung! :D Das hat der Kleine wirklich toll gemacht! :nod: :thumbup: Problematisch wird so etwas nur, wenn das Kind statt des Schnullers, das Däumchen nimmt und zusätzlich noch eine Schmusedecke benötigt. ;) :D

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. :nod:

Liebe Grüße,
Susannah
 
"ORSOlemioooo"

Freitag:

Frühstück
im Antico Caffe delle Pace umme Ecke.
Hierzu mal ein kurzer Exkurs zu meiner ehelichen Diskussion in Sachen Frühstück. Ich bin der Typ „Ferienwohnung“, selber einkaufen und Frühstück machen, kenne die Geschmäcker, mehr Arbeit, mehr Vielfalt, Kinder können rumrennen, stören nicht, usw. Mein Göttergatte ist eher vom Typ: „IchrettediedeutscheWirtschaft“, möchte am liebsten im Hotel (mit Spa) residieren und sehr stilvoll eben frühstücken. Nun durfte er also das schmerzlose und eher schlichte, dafür aber überaus stilvolle italienische Frühstück kennenlernen – und wir wurden kräftig abgezockt. Der Preis tat nun auch ihm so weh, dass wir die folgenden Tage in Ruhe unsere Cornflakes im Appartement löffeln konnten – und Männe durfte abwaschen, hihi.

Das Cafe Antico war schön, sehr einheimisch, überteuert. Wir fanden noch ein anderes, größeres und viel viel schöneres zwei Blocks weiter an der Corso Vittorio Emanuel, zum Caffe trinken an der Theke richtig gut. Habe mir leider nicht gemerkt, wie es hieß, etwa die Hausnr. 198.

Forum Romanum und Kolosseum:
Mit dem Linienbus ging es dann zum Kolosseum, darauf hatten wir uns alle schon mächtig gefreut. Hier waren wir mit Elisabetta Cappellini von Sunflower-Tours zu einer Kinderführung verabredet, Treffpunkt Konstantins-Bogen. Sehr spannend waren schon mal das uralte holprige Straßenpflaster – und die Abzocker-Legionäre, welche aber dann so dermaßen aufdringlich waren, dass wir nur noch weite Bögen schlugen. (Das Thema „tolles Fotomotiv“ hatte sich ja schon von selbst erledigt.)
Frau Cappellini hatte selber andere Kunden und brachte uns Alessandro C. mit, einen jungen Burschen aus Südtirol, welcher wiederum für Roma Culta arbeitet. Nun gut, den hätten wir uns dann auch selber anheuern können, so war das nicht verabredet. Aber er war superspitzenklasse, beseelt von seinem Auftrag, den Kindern die Antike näher zu bringen. Er stapfte mit uns fast drei Stunden lang über den Palatin, durchs Kolosseum und noch zur den Resten einer Gladiatorenschule gegenüber. Die Kinder wurden teilweise recht streng zur Ordnung gerufen und permanent angesprochen, gefragt, informiert. Selbst den kleinen Tim nahm er immer wieder mal auf den Arm und zeigte ihm spannende Dinge. Am tollsten war für die Mädchen, dass er mit ihnen echte und uralte Mosaiksteinchen suchte, deren Verwendung man noch klar erkennen konnte. Darunter sogar ein Mini-Stückchen aus grünem Marmor aus Gallien. Wohlgemerkt fanden wir diese Dinge ziemlich weit unten, am Fuße des Hügels. Oben angekommen bat er uns inständig, uns nicht mehr zu bücken und schon gar nichts mehr vom Boden aufzuheben und mitzunehmen. Aber unsere Mädels sind heute hochbeglückt wieder in die Schule abgezogen, mit den kleinen Steinchen im Ranzen, um sie zu zeigen.
Alessandro hatte auch eine Wasserflasche dabei, womit er öfters mal die Marmorsäulen und –flächen besprenkelte und polierte. Sie zeigten sofort einen schönen Glanz und veranschaulichten die frühere Pracht.

Das Kolosseum hat uns natürlich am meisten beeindruckt – welch ein Bauwerk! Auch hier sehr viele Menschen, wir schauten stets recht erstaunt, wenn Alessandro anmerkte: „wirklich leer heute, nichts gegen die Sommermonate!“
Gut versorgt mit einigen Restauranttipps und vielen guten Wünschen verabschiedeten wir uns und nahmen den nächsten Bus zu unserem Appartement. Wir brauchten dringend eine Pause und eine Mütze voll Schlaf.

Open Bus:
Später brachen wir wieder auf, mit dem Ziel, die Stadt per Open Bus zu erkunden. Wir stiegen ein am Corso Vittorio E. und schafften eine ganze Runde, fast zwei Stunden lang. Es wurde bald dunkel, aber die Luft war mild. Irgendwann hatten wir uns bis auf die (windgeschützten) vordersten Plätze vorgearbeitet und hatten unsere Freude, durch die abendliche Stadt zu schaukeln. Die Erklärungen per Kopfhörer waren, sofern sie passten, sehr gut. Wir amüsierten uns aber sehr darüber, dass ständig rechts und links verwechselt wurde und die Kommentare teilweise überhaupt nicht mit der Route übereinstimmten. Der Fahrer dachte auch wirklich nicht daran, der Strecke auf dem Plan zu folgen, es ging ziemlich kreuz und quer.
Aber wir bekamen einen guten Überblick und konnten die Ausmaße der riesigen Stadt gut erfassen. Direkt neben der Bocca della Verita blieben wir zum Glück auch mal stehen und die Kinder konnten sie vom Bus aus bestaunen.

L’Orso 80:
Im Zentrum stiegen wir wieder aus und machten uns auf den direkten Weg zum Restaurant. „Orso“ sollte es sein – wir hatten keine Reservierung, aber es war noch nicht spät und wir hofften auf unser Glück.
PEDAGGIO! DELIZIOSO! COME MERAVIGLIOSO! Orso ist ein Juwel! Sowas von! Wir bekamen einen Tisch und man überschlug sich, uns satt und glücklich zu machen. Die sind nicht so auf Show aus, sondern wirklich eifrigst bemüht, gutes Essen zu servieren. Ohne „Roma Antiqua“ wären wir nie darauf gestoßen und hätten auch nicht Antipasti misti bestellt, von denen eifrig probiert wurde. Auch alles andere war erstklassig und man stellte uns am Ende die Schapsflasche gleich auf den Tisch. Danke allen Foristi, die uns dorthingeführt haben.

Am Ende wieder über die abendliche Piazza Navona und durch die Altstadtgässchen nach Hause.
Aua, tun die Füsse weh... OrSOHLEmio!!!



Das Beste vom Tage: Kolosseum. Und das Ristorante L'Orso.
 
"Die argen Bücher"

Dies waren unsere Reiseführer:

Zur Einführung zu Hause lasen wir den „Rom“-Führer von National Geographic. Sehr gut gemacht, praktische Spirallochung, gute Spaziergänge in vier Abteilung. Interessante kleine Notizen am Rande, umfangreiche Erklärungen zu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten.
Das ADAC-spezial-Reisemagazin „Rom“ kauften wir, weil wir dem Bild vom Pantheon auf dem Titel nicht widerstehen konnten. Es hat überhaupt immer sehr reizvolle Bilder – und ganz gute Restaurant-Empfehlungen, nur jetzt nicht gerade auf dem neuesten Stand.

Der Marco Polo „Rom“ kommt in die Jackentasche. Ist einfach unschlagbar von der Handhabung unterwegs, man kann immer schnell was nachschlagen und auf die Karten schauen.

Für 2.50 ,-€ kaufte ich den Busfahrplan von ATAC, war auch sehr wichtig und hilfreich.

Schon lange im Voraus hatte ich für die Kinder den Reiseführer „Spaß mit Kunst und Kultur in Rom“ gekauft (gebraucht über Booklooker.de, reicht völlig). Einen ersten Überblick über die Historie, die sieben Hügel usw. haben wir uns damit gut verschaffen können. Die Geschichten von Pollina und Pollino hatte ich dann aber eigentlich alleine gelesen, weil die Kinder doch irgendwann gelangweilt waren. Habe mir einiges gemerkt und dann unterwegs immer wieder kleine interessante Episoden erzählen können – und das hat sie dann doch gefesselt.

Und dann haben wir vor Ort noch „Rom in Rekonstruktionen“ gekauft dieses Vorher/Nachher-Werk, mit Klappen, die die wichtigsten Bauwerke im Original und im Jetztzustand zeigen, das ist wirklich hochinteressant und überaus anschaulich.

Alexxi
 
Alexxi,
gut geplant ist halb gewonnen. Kinder sorgen schon für genügend Abweichungen und damit für eine lebendige Reise.

Bei Deiner Schilderung der kindgerechten Führung durch das antike Zentrum kam mir der Verdacht, dass meine Kinder da etwas versäumt haben. Vielleicht kann ich das bei meinen Enkeln wieder gutmachen.

Gruß Ludovico
 
Hallo Alexxi,
ein toller Einstieg in eure speziellen und taufrischen Romerfahrungen ist dir gelungen. Es macht Spaß deine Geschichte zu lesen:thumbup::nod:.

Es freut mich, dass es auch euch im Orso gefallen hat und die Hosteria damit auch den Kindertest bestanden hat:].

Vielleicht noch ein Hinweis:
Wir würden uns freuen, wenn auch Kinder ihre Gedanken, Erlebnisse oder Lieblingserinnerungen im Forum einstellen würden. Die Forista Gianduja hat dafür netter Weise für die ersten Wagemutigen zur Belohnung jeweils einen Büchergutschein von Amazon gesponsort. Eure Kinder erscheinen mir aufgeweckt (und durch euch motiviert) genug, eine Chance auf einen ersten "Kinderbericht" im Romforum zu wittern. Nur Mut, wir erwarten keine Romane.:)

Gruß gengarde
 
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