Bericht: London - 29.09. -02.10.2006

tanzmaus_1983w

Tribunus Militum
Stammrömer
Freitag, 29.09.2006

Nachdem die letzte Nacht schon ziemlich kurz war, musste ich um 06:00 Uhr aufstehen (wo ich doch um 01:00 erst ins Bett bin) – DENN bevor es ab nach London ging, stand ja noch mal ein Arbeitstag bevor.
Dieser war dann aber um 13:30 beendet und ich fuhr zu meinen Eltern, wo meine Oma noch mal Schweinebraten für mich machte - *hmmmm*
Denn – das englische Essen ist ja nicht so sehr das Berauschendste. Also vorsorgen!
Gegen 16:00 gings dann zurück nach Nürnberg, wo die restlichen Sachen in den Koffer wollten.
Um kurz nach 17:30 saß ich in der U-Bahn in Richtung Flughafen, wo ich mich um 18:00 Uhr mit meinen Kolleginnen Rita und Liane traf.
Es war also wirklich so weit – wir 3 Mädels fliegen nach London. !!!
Bei der Sicherheitskontrolle wurde Liane abgetastet und meine Tasche einmal komplett ausgeleert und genauestens inspiziert. Auf Flügen nach England sind weder Kosmetika, Trinken, Cremes noch Feuerzeuge erlaubt.
Aber ich hatte ja vorher schon alles brav in den Koffer getan.
Boarding sollte um 18:45 losgehen – es war dann aber fast 19:00 Uhr. Trotzdem rollte unser A 320 der AirBerlin pünktlich um 19:30 zur Startbahn und wir waren auf dem Weg nach London.
Nach einem turbulenten Flug (so turbulent, dass sogar die Crew den Boardservice einstellen musste) und 20 min. über Stansted kreisend (weil wir nicht landen durften), sind wir etwa gegen 20:15 Londoner Zeit gelandet.
Mit einem Bus ging es zum Terminal wo wir von einem Zug abgeholt wurden, der uns dann in die „Sammelhalle“ für die Passkontrolle brachte.
Dort standen wir ca. 10 min. an. Weiter gings zur Gepäckausgabe.

Ritas und mein Gepäck kam relativ schnell – aber Liane wartete und wartete und wartete…. Und bekam ihr Gepäck dann endlich doch noch.
So – das war dann also schon mal geschafft.
Nun hieß es also Stansted-Express suchen. Das Ticket konnten wir schon im Flieger kaufen (für 35 Euro).
Der Express war dann auch (mit einem kleinen Umweg über den Außenzugang) relativ schnell gefunden und um 21:15 fuhr dieser auch los.

Gegen 22:10 kamen wir an der Liverpoolstreet an, wo die nächste Herausforderung schon wartete: Tube-Ticket besorgen. Natürlich nahmen die Automaten nur Münzen (ausser einer, der nahm auch Banknoten, aber an dem stand eine endlos lange Schlange) – wir hatten aber noch keine. Also bin ich mal schnell zum Informationsschalter gesprintet, hab dort 10 GBP in Münzen wechseln lassen, im Laufschritt zurück zum Ticket-Automaten, 3 Tickets für uns zu je 3,00 GBP gekauft und hinein ins Londoner U-Bahn Getümmel. (Die Tube Map hatte ich noch von meinem London-Trip vom letzen Jahr, was sich als sehr praktisch erwies, denn so konnte ich vor London schon einmal schauen, wie man am schnellsten zum Hotel kommt)
Von der Liverpool-Street gings mit der Circle Line bis Tower Hill von wo aus wir in die District Line wechselten, die uns dann zum Earls Court brachte.
Dort erwartete uns ein etwa 10 min. Fussmarsch, bis wir endlich unser Hotel – The York Hotel – erreichten.

Der Portier hatte meine Reservierung vorliegen und wir bekamen Zimmer Nummer 3 – das befand sich im Keller……
In dem Moment war das aber erst mal Nebensache –Hauptsache in Bett…. 2 Betten standen direkt nebeneinander und eins war durch das Nachtkästchen etwas separat gestellt. Liane nahm das separate Bett, ich bekam das Mittelbett und Rita das andere Wandbett.

Mittlerweile war es 23:15 Londoner (0:15 deutscher) Zeit.
Nur noch schnell waschen in dem absolut engen Minibad und gegen 0:00 Uhr sagte keine von uns auch nur ein Wort – denn wir waren doch ganz schön geschafft.

Samstag, 30.09.2006

Eigentlich hatte ich meinen Wecker auf 07:30 gestellt. Der klingelte aber nicht (was ich überhaupt nicht verstand, denn zu Hause hatte der noch wunderbar funktioniert), trotzdem wurden wir irgendwie um 07:45 wach. Um 08:15 gings dann in den Frühstückraum.

Ein sehr eng bemessener Raum mit runden Tischen und Gartenstühlen und vielen Hotelgästen (das Hotel war fest in deutscher Hand). Das Buffet war auch etwas… spärlich (nennen wirs mal so): Toast (immerhin weißer und Korn), Butter, Marmelade, Kaffe, Cornflakes, Käse und Eier.
Aber – das war es dann auch schon. Naja, immerhin durfte man soviel essen wie man wollte (im Gegensatz zu Rom, wo ich ein einziges spärliches Schoko-Crossiant bekam).
Die Buffet-Frau – die war echt der Hit. Keine Miene hat die verzogen – der hat der Job wirklich Spass gemacht (seht das mal als ironisch, okay). Mit einem Elan hat die die Tische abgeräumt also da wäre ne Schnecke noch schneller gewesen. Vor allem, der Marmeladen / Teekorb stand auf den Tischen. Und immer wenn Gäste fertig waren mit frühstücken, sprühte sie mit einem Glasreiniger ein bisschen auf dem Tisch herum, wischte 2x drüber –und das war dann geputzt. Schön… *nur nicht aufregen*
Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns gegen 09:15 auf zur Underground, (die man im Übrigen durch einen anderen Ausgang innerhalb von 2 min. vom Hotel aus erreichen kann – wenn man es weiß) wo wir uns ein Tube-Ticket besorgten. Eigentlich wollten wir ja ein 3-Tages-Ticket, der nette Zeitungsverkäufer meinte aber, wenn man die täglich kauft, käme das günstiger. Also glaubten wir ihm das mal und erstanden 3 Tageskarten für Zone 1 und 2 für 4,90 GBP.

Auf geht’s ins Getümmel. Ich glaube, die 3 Tage verbrachten wir mehr in der U-Bahn als irgendwo anders . Vor allem, zur Tube treppab, von der Tube treppauf, umsteigen erst treppab und dann wieder treppauf. Aber es ist in London nun mal die schnellste, einfachste und auch günstigste Fortbewegungsmöglichkeit.
Mit der District Line fuhren wir bis Westminster, wo wir natürlich erst einmal den Blick auf das Houses of Parliament mit seinem Big Ben und das London Eye genossen.

Zu diesem Zeitpunkt (etwa 10:00) war der Himmel noch strahlend blau. Während der kurzen Foto-Session auf der Westminster Bridge begann es jedoch leicht zu tröpfeln (was uns zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht so sehr störte, schließlich war der Himmel ja blau - man ist ja Optimist). Vom Houses of Parliament ging es weiter zur St. Margaret`s Church und Westminster Abbey (die ja beide praktisch nebeneinander stehen). Ich hatte ja eigentlich vor in die Westminster Abbey hinein zu gehen – aber bei 10,00 GBP sage sogar ich „Nein, danke“. Also beschränkte sich der Besuch auf eine Aussenbesichtigung.
Da meine beiden Mädels zu Covent Garden und Harrods wollten, ich jedoch noch mehr Kultur haben wollte, trennten wir uns.

Mein Weg führte mich vorbei an der St. Margaret`s Church zum JewelTower.
Der Eintritt dort hätte „nur“ 2,70 GBP gekostet, jedoch wäre die nächste Führung erst um 11:00 Uhr gewesen und als ich dort war, war es erst 10:30. Also was 30 min. tun?!? So beschloss ich erst mal, weiter zu gehen und die Cabinet War Rooms zu suchen. Eigentlich hätte mich dieses Museum schon interessiert. Als ich jedoch las: 11,00 GBP Eintritt, sagte ich auch hier: „Nein Danke“. Einen Bunker habe ich in Nürnberg auch und in dem war ich auf der blauen Nacht im Mai erst!
So waren also 2 Ziele meines Tagesprogramms innerhalb weniger Minuten abgehakt und ich überlegte, wie es denn nun weiter gehensollte.

Ich lief einfach mal zu, gelangte über die Horse Guards Road (linker Hand der St. James´s Park) in die Regent Street, von wo aus ich weiter zum Trafalgar Square lief, wo sich meine nächste Kirche befand: St. Martin-in-the-Fields.
Diese unterzog ich auch einer genauen Begutachtung, sowohl von innen als auch aussen, bevor mein weiterer Weg mich zum Monument führte. Dorthin nahm ich allerdings die Underground.

Das Monument erreichte ich gegen 11:30, was sich als günstiger Zeitpunkt erwies, denn ich konnte sofort zur Kasse; um die 311 Stufen nach oben steigen zu dürfen bezahlte ich 2,00 GBP. Im Inneren führt ein langer Wendeltreppenwurm (der nach oben hin immer enger wird) nach oben.
Leider achten die Betreiber nicht so sehr darauf, wie viele Leute sich dort oben gerade herumtreiben – es war eng, einfach nur eng! So kam man auf dem Umgang nur langsam voran. Aber die Aussicht über London war traumhaft (mittlerweile war auch die Regenwolke wieder weg). Von dort oben entdeckte ich dann noch eine kleine Kirche, die ich gleich ansteuerte, als ich wieder unten war. Am Ausgang bekam ich ein Zertifikat, dass ich auf dem Monument war . Ja.. also – ihr könnt Euch gern davon überzeugen, dass ich das hier nicht nur erzähle.. Sondern auch wirklich mache (bzw. gemacht habe)

Die kleine Kirche die ich gesehen hatte, hieß St. Magnus the Martyr. eider ist diese aber nur sonntags und freitags geöffnet.

Mit der Tube ging es dann weiter zur London Bridge, wo sich die Southwark Cathedral befindet. Um im Inneren fotografieren zu dürfen, hätte man 2,00 GBP zahlen müssen. Die hatte ich mir dann allerdings gespart (und habe auch wirklich kein Foto gemacht).
Bei einer kleinen Sitzpause in der Kirche (immerhin war es inzwischen schon 12:15 Uhr) entschied ich, dass mein nächstes Ziel die Kirche St. Bartholomew-the-Great sein sollte.

Diese erreichte ich mit der Circle Line, Haltestelle Barbican. Da ich aber im Reiseführer gelesen hatte, dass diese etwas versteckt liegt, habe ich kurz den Tube-Officer gefragt, wo es denn lang ginge. Der hat mir auch gleich auf einem separaten Stadtplan für die Gegend um Barbican eingezeichnet, wie ich laufen muss – und ich habe die Kirche auch ohne Umwege gefunden.
Allerdings war das Erlebnis, dass ich bei dieser Kirche hatte umso peinlicher.
Es fand nämlich gerade eine Hochzeit statt, in die ich volle Kanne reingeplatzt bin. Mir war das so peinlich, dass kann ich keinem erzählen. Alle haben sich umgedreht (wahrscheinlich waren die gerade bei der Stelle – und wer noch was zu sagen hat, rede jetzt oder schweige für immer). Ich machte sofort kehrt!
In der Zwischenzeit war der Regen stärker geworden und ohne Schirm war es nicht mehr auszuhalten. Das hielt mich dennoch nicht davon ab, noch kurz zu der Kirche
St. Sepulchre-without-Newgate C. of E. Church zu gehen, die jedoch leider verschlossen war.

Inzwischen war es 13:30 Uhr geworden, Treffpunkt mit den Mädels war um 14:00 Uhr Picadilly Circus am Eros. Dort war ich, trotz dass die Tube nicht direkt fuhr und ich mir eine Alternativ-Strecke suchen musste, pünktlich.
Rita und Liane hatten in der Zwischenzeit bei Harrods geschoppt.

Zu Dritt machten wir uns auf zum Tower. Natürlich haben wir auch da wieder fleissig Fotos geknipst (obwohl ich nun schon das 3. Mal dort war *schlimm*)

Unterhalb der Towerbridge belagerten wir eine Parkbank, auf der wir uns etwas ausruhten – und ich kam endlich dazu, meine (schon etwas sehr ramponierten) mitgebrachten Lebkuchen zu essen. Da ich bis dato nichts gegessen und getrunken hatte, hat sich ein ziemlich heftiges Kopfweh bemerkbar gemacht.
Wir saßen da und genossen den Blick auf Themse und Towerbridge, als es plötzlich zu regnen anfing. Ganz toll.
Und es war erst 15:30. Was also nun?
Rita und Liane beschlossen, ins Hotel zu fahren. Ich wollte aber noch nicht, und so machte ich mich auf zum London Aquarium. Auf dem Weg dorthin entlang Embankment war der Teufel los. Künstler über Künstler, die teils wirklich Abenteuerliches darboten. (Fakir beim Jonglieren auf einem Nagelbrett auf dem Hochseil).
Aber – ich musste relativ zügig zum Aquarium, da dort um 17:00 Uhr letzter Einlass ist. Ich erreichte das Aquarium gegen 16:30. Der Eintrittspreise konnte sich auch sehen lassen – 10,75 GBP. Stolzer Preis für ein paar Fische.
Wobei ich sagen muss – die Haie haben mich einfach fasziniert!
Als ich meinen Rundgang im Aquarium beendet hatte, war es auch schon 18:00 Uhr geworden. Ich setze mich noch etwas auf eine Bank am Embankment und genoss London beim beginnenden Sonnenuntergang. Neben mir saßen 2 Mädels, von denen ich vertraute Töne hörte. Ja, tatsächlich, die beiden kamen doch wirklich aus Nürnberg. Die Welt ist ja sooooo klein 

Gegen 18:15 machte ich mich auf zurück zum Hotel zu fahren, denn wir wollten essen gehen.
Vorher musste aber in dem kleinen Laden nebenan unbedingt noch Tee gekauft werden (meine Familie hätte mich sonst wohl gleich postwendend wieder zurückgeschickt um welchen zu holen)
Naja, Essen gehen. McDonalds ließ grüssen.
Bei mir gabs ein McChicken Menü – wie immer (ich bin ja so durchschaubar).
Da mein Kopfweh noch immer nicht weg war, wollte ich noch in eine Apotheke (denn schlauerweise lagen die Kopfwehtabletten zu Hause in meiner Küchenschublade) und fragte den McDonalds Angestellten, ob denn in der Nähe eine wäre. Tja, da war schon eine, nur leider schon geschlossen. Ganz toll 
Und nicht, dass in die Hochzeit hineinplatzen schon genug gewesen wäre – NEIN. Unter unserem Tisch hatte jemand eine Tüte vergessen. Und Helga ist ja neugierig. ALSO hat sie reingeschaut. Was war da drin? Lauter Infoheftchen über Brautausstattung. Hallo …. An diesem Tag war das wohl irgendwie mein Schicksal…
Irgendwie sehr sehr seltsam. Naja. Jedenfalls ist uns aufgefallen, dass auf keinen der Bilder jemand auch nur den Hauch eines Lächelns hatte. (ich dachte immer Hochzeiten sollen für jeden der schönste Tag im Leben sein?!? Oder irre ich mich da?)

Jedenfalls blieben wir bei McDonalds bis ca. 19:45. Danch gings zur Undergroundstation Earls Court zurück, denn dort wollte ich um 20:00 Uhr einen Chat-Freund aus Berlin treffen, den Andreas. Der war nämlich mit seiner guten Freundin Gina in London. Und wir hatten zufällig genau für das gleiche Wochenende einen Aufenthalt dort geplant (aber ganz unabhängig voneinander - ein Schelm der Böses dabei denkt!).
Die beiden kamen auch sehr pünktlich. Da sie jedoch noch nichts gegessen hatten und geldmäßig etwas knapp bei Kasse waren, blieb nur McDonalds.
Meine beiden Mädels wollten aber nicht noch mal dorthin. Also gingen die beiden zurück zum Hotel und ich ging mit Andreas und Gina zu McDonalds.
Dort saßen und quatschten wir, bis um 22:30 der Angestellte kam und uns bat zu gehen, denn er müsse schließen. (Ich wurde noch nie in meinem Leben bei McDonalds „rausgeworfen“). Lustigerweise waren außer uns noch 3 Mädels dort – natürlich auch aus Deutschland. 
Wir standen dann bestimmt noch 10 min. davor auf der Strasse und verabschiedeten uns mindestens 5x. Wenn man seine Freunde nicht in Deutschland treffen kann, dann halt in London – was solls .

Ich hoffte nun sehr, dass meine beiden Mädels noch wach waren, denn ich hatte ja keine Karte fürs Hotelzimmer.
Aber ich musste nur einmal klopfen; Rita öffnete mir. Sie war noch wach, die sie gerade einen Wadenkrampf hatte (schlecht für sie, aber gut für mich)…
Liane schlief schon. (die beiden waren doch tatsächlich um 21:00 Uhr) ins Bett gegangen.
Ich duschte noch schnell – und räumte ein bisschen hin und her, … da war es dann auch 23:15 bis ich endlich im Bett lag und ans schlafen dachte.
 
AW: London - 29.09. -02.10.2006

Sonntag, 01.10.2006

Heute klappte das mit dem Wecker schon besser – ich hatte ja auch mein Handy gestellt. Pünktlich um 07:30 Uhr waren wir drei wach. Uiii und da bekam ich eine SMS dass Michael Schumacher gewonnen hatte. Das hatte mich so sehr gefreut… (die Person, die das war, darf sich nun angesprochen fühlen und ganz arg freuen, dass sie mich sehr glücklich mit der SMS gemacht hat)… denn von dem Rennen habe ich in London gar nichts mitbekommen.
Um kurz vor 08:00 gingen wir zum Frühstück. Und diese Zeit sollte sich auch als die Beste herausstellen; denn kurz nach uns kamen so viele Leute, dass die alle gar keinen Platz hatten und wieder gehen mussten (wie gesagt, der Raum war für die vielen Gäste nicht gerade ausreichend)…
Es gab wieder Toast, Marmelade und Käse bis zum Abwinken 

Zu dem Zeitpunkt, als wir das Hotel verließen (etwa gegen 09:30) sah das Wetter noch sehr viel versprechend aus, blauer Himmel und relativ warm.
Wir wollten uns auf zum Buckingham Palace machen um dort die Wachablösung anzuschauen.
Mit der Tube ging es bis Victoria – wo wir ausstiegen. Aber uns erwartete ein Platzregen vom Feinsten.
Es machte keinen Sinn und so kehrten wir um und nahmen unser Alternativ-Programm in Angriff: Rita ging zu Madame Tussauds, ich ins London Dungeon und Liane fuhr ein bisschen in der Gegend herum.
Da Rita das erste Mal in London war, brachten Liane und ich sie zur Baker Street, fuhren dann weiter bis Tower Hill (wo ich vorab meine Eintrittkarte fürs London Dungeon kaufte – immerhin 1 GBP günstiger als im Dungeon selbst (ich zahlte 15,95 GBP) ) Ich lief dann über die Towerbridge zum Dungeon. Zu der Zeit regnete es noch nicht. Nach etwa 10 min. Fussmarsch hatte ich das Dungeon schon im Blick, als es wieder zu regnen anfing. Konnte das echt wahr sein?!? Und vor dem Dungeon eine Schlange von Menschen. Furchtbar. Ich fragte den Angestellten, was denn sei wenn ich schon ein Ticket habe. Der begrüsste mich erst mal mit: „Shut up“ und „You stink“. Dann konterte ich nur mit: „okay, this is the right place for me“. Und: Ich durfte durch den Gruppeneingang hinein – wo auch keiner anstand!
Dort wurde dann erst mal ein Foto von mir gemacht, wie ich mich mit einer Axt selbst köpfte… Glaubt mir, das war nicht wirklich sehenswert!
Der Weg führte vorbei an ein paar grausam zugerichteten Toten hinein ins wirkliche Dungeons. Dort gibt es Schauspieler, die einem in jedem Sektor eine kleine Gruselgeschichte vorspielen – natürlich mit Publikums-Beteiligung  Etwa bei der Hälfte der Tour gab es eine Bootsfahrt. Ich war ja alleine – och.. hatte der Typ dort Mitleid mit mir und bot mir den Lovechair in der hintersten Reihe des Bootes an.. Und sagte dann nur noch: „Poor Girl“… Ja ja, da muss man sich schon was gefallen lassen.
Die Fahrt ging durch fast stockfinstere Nacht, bis plötzlich der berühmte Foto-Blitz kam – und ich erst mal nur noch das Blitzlicht in den Augen hatte – ich hasse es. Dann fuhr das Boot auch noch rückwärts die Rampe hinunter und ich bekam das ganze Wasser ab. Herrlich!
Nach etwa 1 ½ Std. war die Tour beendet. Es ist zwar nicht so spektakulär wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, aber man sollte es schon mal gesehen haben, wenn man sich schon für Horror und so interessiert.

Es war 13:15 Uhr. Um 14:30 Uhr wollte ich mich mit den Mädels am Tower treffen, so hatte ich also noch eine gute Stunde Zeit, die effektiv genutzt werden wollte: Ich fuhr mit der Tube zu Temple, wo sich sowohl St. Clemens Danes als auch die Temple Church befinden.

In der Zwischenzeit war ein prächtiges Gewitter über London hereingebrochen…
Als erstes traf ich auf die St. Clemes Danes.
Dort musste gerade erst eine Messe zu Ende gegangen sein, denn der Weihrauch hing noch sehr stark in der Luft.
Ich fragte den Angestellten erst, ob ich fotografieren durfte – was er bejahte und später fragte ich ihn noch nach dem Weg zur Temple Church. Fragt der mich nicht: „Sind sie wohl aus Deutschland?“ Hey – so schlecht ist mein Englisch auch wieder nicht, oder?
Jedenfalls erklärte er mir dann auf deutsch den Weg, meinte aber, dass die Kirche sonntags eventuell geschlossen sein könnte.

Der Weg war leicht zu finden und über eine süsse kleine Gassen und ein paar Treppenstufen gelangte ich zu Temple. Tja, die war natürlich geschlossen – klar.
Trotz allem habe ich von aussen ein paar Bilder gemacht. Wie doch die Zeit vergeht. 13:45 Uhr. Langsam Zeit zurück zu den Mädels zu fahren.
Die waren dann auch schon etwas früher da – dank des tollen Wetters.

Was nun?!?... Tja, ich würde ja gerne St. Paul´s Cathedral sehen! Also – mit der Tube zu St. Pauls. Besser gesagt, wir hatten es vor.
Nach einem endlosen Marsch quer durch die Tubestation Monument (von der aus man zur Central Line wechseln kann) hielt die Central Line sonntags nicht an St. Paul`s. Juhu. Nach einem kurzen Blick in den Reiseführer stellten wir fest: St. Pauls hat sonntags geschlossen. Was ist das für eine Kirche die sonntags geschlossen ist ?!?

Was also nun?!? Wir entschieden zurück zum Hotel zu fahren (das wir auch gegen 15:30 Uhr erreichten), uns dort etwas auszuruhen und dann gegen 17:00 Uhr zu Picadilly aufzubrechen um dort gemütlich was zu essen.
Wir fanden auch ein Pub; die Mädels aßen Fish & Chips, meinereiner (der sowas ja wieder nicht mag) Sandwich mit Schinken und Käse.
War echt gemütlich dort und der Preis war auch einigermassen akzeptabel (für Sandwich und Pepsi 6,75 GBP).
Nachdem wir gestärkt waren liefen wir ein bisschen in der Picadilly-Gegend herum und fanden uns plötzlich im London Trocadero wieder. An einem Sonntag, abends um 20:00 Uhr. Faszinierend.
Obwohl ich ja wirklich nichts vom shoppen halte, bin ich natürlich doch mit rein – und dem einzigen, was ich verfalle bin, sind Armbänder (sie halten zwar nicht lange, aber ich muss sie haben) und so kaufte ich mir ein silbernes Armband für 3,99 GBP (mal sehen, wie lange es überlebt).
Im Trocadero gibt’s im Übrigen auch eine rießen Spielhalle, mit allen nur erdenklichen Fun-Spielen – nur keine Flipper. Nein…. Das konnte nich wahr sein, hätte so gern geflippert (so seit ca. April finde ich das nämlich ganz ganz arg toll)
Seufz…. Naja, man kann nicht alles haben im Leben.
Gegen 21:00 Uhr kehrten wir dann in ner Cocktailbar ein; das Chiquito.
Die hatten wirklich leckere Cocktails und für 3,75 GBP auch noch bezahlbar (ich hatte einen „Fun on the Beach). Zudem spielten die dort absolut tolle Musik, die mich so ein bisschen Heimweh bekommen ließ..
Aufgebrochen sind wir etwa gegen 22:30 und waren bis 23:00 Uhr im Hotel. Dort hieß es dann, den Koffer einigermassen wieder vernünftig in Ordnung zu bringen, damit wir morgen nicht allzu viel Zeit verloren. (und vor allem, dass der Koffer sich auch noch schließen lässt)
Etwa 0:00 Uhr war dann schlafen angesagt.


Montag, 02.10.2006

Dank des Brückentages heute, konnten wir es uns leisten, bis Montag in London zu bleiben.
Trotzdem – sollte das schon der letzte Tag hier sein?
Aufstehen war, wie schon gewohnt um 07:30, Frühstück um 08:00 Uhr.
Das Hotel war noch immer fest in deutscher Hand.
Gegen 09:00 Uhr gings dann ins Zimmer zum endgültigen Packen.
Wir konnten das Hotel vor 10:00 Uhr aber nicht verlassen, da wir das Gepäck vorher nicht im Frühstücksraum unterstellen konnten (weil es ja bis 10:00 Uhr offiziell Frühstück gab) weil es da etwas eng geworden wäre, hätte noch jemand etwas essen wollen!
Aber soviel stand heute ja nicht mehr auf dem Plan.

Erste Anlaufstelle war St. Paul`s, nachdem wir dort gestern ja nicht hin durften.
Heute hatte die Tubestation offen und wir konnten zu St. Paul`s.
Obwohl ich auch vor dieser Kirche bereits das 3. Mal stand, beeindruckt mich der Bau nach wie vor noch sehr!
Ich hatte wirklich, wirklich vor in die Kirche und auch auf die Kuppel hinauf zu gehen. Aber bei 9,00 GBP verging mir die Lust darauf.
Noch dazu – wären wieder viele Treppen zu steigen gewesen und wer schon einmal mindestens 3 Tage in London war und die Underground in Anspruch genommen hat, weiß – was Treppensteigen in London bedeutet: Es geht nicht ohne. Und dafür auch noch 9,00 GBP bezahlen. Nein – heute wirklich nicht. Wobei es wirklich schade war und ich es im Nachhinein auch ein bisschen bereue! Aber gut, ich hoffe ja sehr, dass es nicht mein letzter London-Aufenthalt war und dann kommt St. Paul`s gleich am Anfang dran 

Von der St. Pauls ging es entlang der Fleet Street zur St. Bride´s Church.
Eine Kirche, die ich als Tipp erhalten habe – Danke dem edlen Spender.- Wirklich wirklich toll. Vor allem der Kirchturm.
Leider darf man diesen nur noch in Begleitung einer befugten Person betreten, und da war an diesem Tag keine da. Seufz.
Aber hoffentlich beim nächsten London-Besuch!

Von der St. Brides ging es die Fleet Street noch weiter, denn die beiden Mädels mussten mal eine McDonalds-Pinkel-Pause einlegen und währenddessen joggte ich schnell zur St. Dunstan-in-the-West, die ich von weitem gesehen hatte.
Leider ist diese aber nur an Donnerstagen geöffnet und da auch nur zur Messe.
Aber immerhin ein schönes Foto ist daraus entstanden.
Auf dem Rückweg zu St. Paul`s lief mir noch die The Wren Church of St. Martin within Ludgate über den Weg, die natürlich auch kurz von innen besichtigt werden wollte. (ja , ich und meine Kirchen; kann einfach nicht genug davon bekommen)
Schon war es wieder 12:00 Uhr. Wo kommt denn bitteschön nur immer die Zeit hin?!?
Mit der Tube ging es zur Victoria Station – von wo aus wir zum Buckingham Palace liefen. Die Fahne wehte, also schien die Queen zu Hause zu sein.
Nach einer kurzen Erholungspause am Victoria Memorial ging es zurück zur Victoria Station von wo aus wir zum Picadilly fuhren wo wir Mittagessen wollten. Rita und ich gingen zu Pizza-Hut (10,78 GBP für eine Medium-Pizza und Cola, soviel man wollte) und Liane holte sich irgendwo ein Sandwich und Donuts.

Um 15:00 Uhr machten wir uns ein letztes Mal zum Earls Court auf, holten im Hotel unser Gepäck und fuhren Richtung Liverpool Street, wo der Stansted-Express schon auf uns wartete!

Dieser fuhr um 16:40 los – und hielt um 17:40 am Stansted-Flughafen.
Dort checkten wir auch gleich ein – obwohl unser Flieger erst um 20:55 gehen sollte.
Das frühe Einchecken stellte sich aber als verdammt gut heraus – DENN die Schlange um zu den Sicherheitskontrollen zu gelangen, war enorm lang. Wir verbrachten über 1 Std. damit zu warten…..
Juhu – endlich waren wir dran. Sogar die Schuhe mussten ausgezogen werden. Liane ging als erste durch- und prompt wurde sie wieder abgetastet. Rita und ich wurden durch gewunken. Nicht mal meine Tasche wollten sie aufmachen.
Unser Ausgang war Gate 33, also machten wir uns gleich dorthin auf den Weg, wer weiß wo man sich noch überall anstellen muss.
Kaum am Zug, der uns zum Gate bringen sollte, angekommen, fuhr dieser auch schon und nach ca. 10 min. Fahrzeit waren wir bei Gate 33.
Aber das Erlebnis im Zug war auch nicht zu verachten.
Es waren nur etwa 30 Leute im Abteil. Gegenüber von uns saßen 2 Männer. Rita und Liane setzten sich und ich stellte mich hin, da es nur eine Zwei-Sitz-Bank war. Rita stand auf und setze sich an die Stirnseite des Zuges zwischen 2 Männer, und sagte: „Setz Dich“ und eigentlich wollte ich ja gar nicht. Und dann der eine Mann gegenüber von uns: „Genau, setz Dich“… Hey, hallo ?!?.... Ich setze mich, aber bestimmt nicht wegen dem.
Das zweite Highlight… Der Zug hielt schon fast an unserer Haltestelle, als der zweite Mann uns gegenüber so einen wahnsinnig lauten Pfurz ließ, dass er glaub ich selbst über sich erschrak. Jedenfalls rannte der aus dem Zug, als hätte ihn eine Tarantel gestochen. Und ich bekam mal wieder einen meiner berühmten Lachanfälle, den man glaub ich quer durch das Terminal hörte *schäm*, aber ich konnte einfach nicht anders.

Ja, wenn einer eine Reise tut, hat er was zu erzählen…

Jedenfalls bis wir dann an unserem Gate ankamen war es kurz nach 19:30. Das Boarding sollte um 20:15 beginnen.
Also wirklich gut, dass wir so zeitig am Flughafen waren.
Zwar, verzögerte sich das Boarding gut um 15 min., aber trotz allem rollte unser A320 der AirBerlin pünktlich um 20:55 zur Startbahn.
Planankunft deutscher Zeit sollte 23:25 sein.
Trotz einiger Turbulenzen, landeten wir kurz nach 23:00 Uhr (da wir Rückenwind hatten).
Welcome back in good old Germany!

Diesmal war ich diejenige, die ziemlich lange auf den Koffer warten musste.
Kurz nach 23:30 gingen wir durch den Ausgang. Ritas und Lianes Abholservice war schon vor Ort und auch meiner *freu*.
Dann gings mit dem Auto nach Hause….. (ich glaub, wenn ich an dem Abend noch mal hätte in die U-Bahn steigen müssen, ich weiß nicht, was passiert wäre)
Kurz nach 0:00 Uhr war ich dann endlich zu Hause…..

Und die leidige Frage: Wo geht es als nächstes hin….???
 
AW: London - 29.09. -02.10.2006

Interessanter Bericht wenn man bedenkt, daß wir nur wenige Tage getrennt voneinander in der Stadt der Städte waren! Nun fühle ich mich auch gleich weiterhin motiviert mit meinen Erlebnissen weiterzuschreiben...ich kann dann sozusagen ergänzen, da ich sowohl in St. Paul als auch in Westminster Abbey war
By the way, falls jemand in Kürze auch gen England fliegt: Rein ins Land sind Flüssigkeiten kein Problem, nur raus ist (noch) verboten...fragt mich aber nicht nach der Logik ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: London - 29.09. -02.10.2006

Hallo tanzmaus!
Danke für deinen tollen London Bericht!
Nachdem ich den Bericht gelesen habe wäre ich am liebsten gleich ine ien Flugzeugt gestiegen und nach London geflogen. Ich war bis jetzt nur für einen Tag in London und das ist jetzt auch schon gut 8 Jahre her. Es ist also höchste Zeit London mal wieder einen Besuch abzustatten.
LG Trine!
 
AW: London - 29.09. -02.10.2006

Hallo und Moin, Moin Tanzmaus!

Schön, dass Du wieder zurück bist und vielen Dank :) für Deinen tollen Bericht - ich habe ihn sehr gerne gelesen und kann mir sehr gut vorstellen wie alles abgelaufen ist ...........


Gruß - Asterixinchen :)
 
AW: London - 29.09. -02.10.2006

Auch von mir: Vielen Dank. Bei den vielen London-Berichten hier in letzter Zeit stelle ich immer wieder fest, dass ich da endlich auch mal hin muss...

Herzlichen Gruß
Sven
 
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