kleine Vorbereitungsreise (28.2.-5.3.) zu 2: Der Bericht

Lassen wir den Sonntag (2.3.) zu Ende gehen, viel hatten wir ja schon erlebt:

Vom forum boarium aus waren wir also nach Trastevere spaziert, inzwischen war es dunkel. Die Freundin, die mich begleitete, hatte den "kulinarischen" Part übernommen. Aus euren Empfehlungen hatte ich ihr einige Vorschläge zukommen lassen, sie "checkte" die Öffnungszeiten und nahm die Reservierungen vor. Für diesen Abend hatte sie im Sparita reserviert.

Als wir - nach einem Kurzbesuch in der Kirche der Hl. Caecilia - beim diesem Ristorante anlangten und meine Vorfreude auf die "Pasta im Körbchen" schon ins nahezu Unermessliche gestiegen war, fanden wir alles im Dunkeln vor und am Öffnungsschild die Information, dass So Abend geschlossen ist. Nun, warum die telefonische Reservierung für So Abend angenommen worden ist, wird ewig ein Rätsel bleiben. Etwas zerknirscht gingen wir weiter und suchten das Il Ponentino. Dort hatten wir allerdings keine Chance, ohne Reservierung einen Tisch zu bekommen, und draußen zu sitzen war mir zu kalt. So nahmen wir das nächstgelegene Restaurant "Papa Re" in Angriff, auch dieses war gesteckt voll. Nach kurzer Wartezeit bekamen wir einen Tisch, zwar sehr, sehr eng an einer ital. Familie mit Kindern dran, aber egal.
Nun, ich mache es kurz, denn mehr verdient dieser "Laden" in meinen Augen nicht. Es war billig: 10 Euro kostete das Abendmenü mit Pasta (all’amatriciana) und Saltim bocca; ich nahm es nicht das Preises wegen, sondern weil ich beide Gerichte sehr gerne mag. Aber beides war sehr geschmacklos, die Pasta noch mehr als die Hauptspeise. Der halber Liter Hauswein für 4 Euro glich einem halben Liter Wasser mit ein paar Tropfen Essig. Dass schlecht, vermutlich mit chemischen Zusatzstoffen wie Geschmacksverstärkern (obwohl ja alles ohnehin fast nach nichts schmeckte) gekocht wurde, bemängelt mein Verdauungstrakt relativ schnell und heftig. Schade, gerade in Trastevere hätte man sicher toll essen können! Aber lehrreich, da ich nun weiß, wo ich sicher nicht mehr hingehe.

Mit der Tram und Bus 70 schließlich kamen wir fast bis vors Hotel. Ziemlich erschöpft vom vielen Gehen und der Fülle der Eindrücke gingen wir zu Bett.
 
Lassen wir den Sonntag (2.3.) zu Ende gehen, viel hatten wir ja schon erlebt:

Vom forum boarium aus waren wir also nach Trastevere spaziert, inzwischen war es dunkel. Die Freundin, die mich begleitete, hatte den "kulinarischen" Part übernommen. Aus euren Empfehlungen hatte ich ihr einige Vorschläge zukommen lassen, sie "checkte" die Öffnungszeiten und nahm die Reservierungen vor. Für diesen Abend hatte sie im Sparita reserviert.

Als wir - nach einem Kurzbesuch in der Kirche der Hl. Caecilia - beim diesem Ristorante anlangten und meine Vorfreude auf die "Pasta im Körbchen" schon ins nahezu Unermessliche gestiegen war, fanden wir alles im Dunkeln vor und am Öffnungsschild die Information, dass So Abend geschlossen ist. Nun, warum die telefonische Reservierung für So Abend angenommen worden ist, wird ewig ein Rätsel bleiben.

Als ich den beginn dieses Postings las dachte ich zuerst: Hat das Sparita jetzt sonntags geöffnet? 8O

Schade, dass ihr zurück gegangen seid, denn nur eine Ecke und gerade mal 1 Minute weiter befindet sich das Da meo Patacca.

https://goo.gl/maps/WZuZK

Meo Patacca

Auch wenn es dir jetzt nichts mehr nützt, so vielleicht wenigstens zukünftig.
 
Als ich den beginn dieses Postings las dachte ich zuerst: Hat das Sparita jetzt sonntags geöffnet? 8O

Tja, darum hatte ich mich nicht gekümmert. Wahrscheinlich lag ein unentdecktes Missverständnis beim Telefonieren vor...


Schade, dass ihr zurück gegangen seid, denn nur eine Ecke und gerade mal 1 Minute weiter befindet sich das Da meo Patacca.

https://goo.gl/maps/WZuZK

Meo Patacca

Auch wenn es dir jetzt nichts mehr nützt, so vielleicht wenigstens zukünftig.

Leider hatte ich nur einige Tipps aus euren Reihen dabei. Aber du sagst es, zukünftig habe ich eine Empfehlung mehr im Hinterkopf! :lol:
 
Sehr schön, die Fotos! Ich glaub ich muss da auch mal wieder hin. Im Dezember war ein Besuch geplant aber nicht möglich.

Viele Grüße

Tizia
 
Mo, 3.3.

Wieder zeigte der morgendliche Blick aus dem Fenster blauen Himmel. Man wird sehen, ob er uns auch an diesem Tag täuschte! :lol:

Da das Frühstück im Hotel nicht nur mager, sondern wirklich fast schon grausig war, beschlossen wir, ohne einen Happen aufzubrechen.

Die erste Station war der Tritonbrunnen an der Piazza Barberini.


Zwar erstrahlte er in hellem Weiß, führte jedoch kein Wasser! Wie leidend kamen mir die Fische vor, die die weit geöffnete Muschelschalenhälften auf ihren trockenen Schwanzflossen trugen. Mit weit aufgerissenem Maul schnappten sie ins Nichts. Auf der Schale saß imposant und muskulös Triton und hielt sein Horn an den Mund. Doch vergeblich mühte er sich ab: das Wasser, das sonst hoch in die Höhe schießt, kam nicht heraus.
Der mythische Triton, den man sich nie in voller Menschengestalt dachte, ist immer nur bis zu den Hüften Mensch und geht dann in einen oder zwei Fischkörper oder -schwänze über. Seine Färbung ist blau bzw. grünlich. Sein Haar ist bald über der Stirn emporgesträubt, bald lang herabhängend und schwer vom Wasser, bald mit einem Schilfkranz geschmückt; sein langer Bart tropft vor Nässe. Er erscheint meist als Diener des Poseidon. Durch den Klang seines Muschelhorns unterstützt er seinen Herrn; bei der großen Flut weist er mit seinem Ton die Wogen des Meeres und die Gewässer des Landes in ihre Grenzen. Am Tag meines Besuches hätte ich ihm gewünscht, dass sein Instrument die Wasser wieder zurück in den Brunnen holt. Dass es geglückt ist, berichteten Forumsmitglieder an anderer Stelle.


Auf jeden Fall war sehr schade, dass mein Lieblingsbrunnen trocken lag, da die eigentliche Hauptfigur des Brunnens das Wasser ist: "Den Kernpunkt der kompositionellen Idee bildet [bei Bernini] stets die Bewegung des Wassers. Skulptur und Wasser bilden eine untrennbare Einheit ... Die Tritonen, Delphine und Muscheln in ihren prallen, kraftvoll herausmodellierten ... Formen [bilden] das Echo zur unablässigen Bewegtheit des Wassers und zu seinem ständigen Rauschen." (Giancarlo Gasponi: Römische Brunnen - Wasser und Stein)

Etwas traurig gingen wir zum Bienenbrunnen. Hier gab es Wasser! Im Vorfeld hatten wir hier einmal diskutiert, ob die drei Bienen als Wasserspeier verstanden werden sollten. Wir hatten uns dagegen entschieden. Vor Ort war es ganz klar: Die Bienen fliegen zum Brunnen und krabbeln nach unten, um selbst sich am Wasser zu laben.


Ich betrachtete die Inschrift und musste an die amüsante Anekdote denken, die Giancarlo Gasponi im oben erwähnten Buch erzählt: "Der Bruder des Papstes hatte sich um die Ausführung des Brunnes gekümmert und unverständlicherweise irrte er sich in der Anzahl der Pontifikatsjahre, die er mit „XXII“ bezeichnete, obwohl sie in Wirklichkeit noch nicht vollendet waren. Geschimpfe und Empörung von Seiten des Papstes, der sehr abergläubisch war, und große Verlegenheit von Seiten des unglücklichen Bruders. Was sollte man machen? Eine „I“ wegnehmen? Es wäre ein schlechtes Omen gewesen. Sie stehen lassen? Es wäre eine Gegenbeschwörung! Am Ende wurde die „I“ weggenommen, und der Papst kam sofort ins Himmelreich unter dem unheimlichen Gelächter von ganz Rom."
 
Zuletzt bearbeitet:
Von diesen beiden Brunnen war es nicht weit bis zur Fontana di Trevi.

Schon bevor dieser Brunnen überhaupt zu sehen war, vernahmen wir das gewaltige Rauschen der Wassermassen! Welch triumphalen Empfang erlebten wir, als wir dann vor ihm standen. Der wohl berühmteste Brunnen der Welt erstrahlte im hellen Licht eines noch kalten Vormittags. Schon drängten sich Menschen aus aller Herren Länder, um sich fotographieren zu lassen, wie sie eine Münze ins Wasser werfen. Wir hingegen betrachteten den Brunnen von allen Seiten, studierten die Figuren, lasen die Inschriften und ließen uns vom Spiel des Wassers auf den Felsen verzaubern.


Ars adeo latet arte sua – die Kunst ist durch die eigene Kunst verborgen. Dieser antike Vers mag auch hier zutreffen. Wie bemühte sich der Bauherr Salvi, die künstliche Felslandschaft als eine natürliche erscheinen zu lassen! Wie oft wohl hat er einen unscheinbaren Felsen neu hauen lassen, wie lange hat er die Oberfläche des Steins bearbeitet, bis optisch und akustisch der Eindruck einer von den Meereswogen umtosten Felslandschaft entstand? Weder der Papst, der die Gestaltung des Brunnens mittels eines Wettbewerbs in Auftrag gegeben hat, noch der nachfolgende Papst konnten die Vollendung des Kunstwerks erleben. Die angebrachten Inschriften „schummeln“ in dieser Hinsicht. Salvis Detailversessenheit hat sich aber bezahlt gemacht. Aufs Neue bin ich von der Fontana di Trevi begeistert.

Dass der Trevi-Brunnen von einer Wasserleitung gespeist wird, die in der Antike erbaut worden ist, beeindruckt mich natürlich noch mehr. Die beiden Reliefs an der Brunnenwand berichten davon. Mein Foto zeigt das Relief, auf dem ein junges Mädchen, eine virgo, dem Marcus Agrippa die Quelle zeigt, die später als Aqua Virgo den von Agrippa erbauten Thermen das Wasser lieferte.

Die anderen Fotos bilden die Tritonen ab; wir kennen diese Figur schon vom vorherigen Brunnen: Hier treten zwei Tritonen als Helfer des Meeresgottes auf; auch hier blasen sie auf ihrem Muschelhorn. Die Szene allerdings ist belebter: In der runden Mittelnische des angedeuteten dreitorigen, römischen Triumphbogens erhebt sich der riesige Meeresgott Okeanus auf einer Muschel, die sozusagen sein Wassergefährt darstellt und von zwei Meerespferden gezogen wird - das eine ungebärdig und wild, das andere sanft und gehorsam. Tritonen lenken die Pferde. So stürmt die kleine Gruppe vorwärts, fast auf den Betrachter zu.

Solches beobachtend standen wir eine Zeit lang an diesem Brunnen; dann machten wir uns Richtung Pantheon wieder auf den Weg.
 
Hallo, Rik,

als Freundin der römischen Brunnen freue ich mich ganz besonders darüber, dass sie in deinem Bericht einen Ehrenplatz haben. :thumbup:
 
Tolle Bilder von wunderschönen Brunnen, die auch mich immer wieder begeistern. Vielen Dank dafür! :thumbup:
 
Gerne doch! :lol:

Der Spaziergang zu den schönsten Brunnen geht weiter: Zunächst aber machte sich Frühstückshunger bemerkbar. Zunächst wollten wir am Platz vor dem Pantheon in einem Cafe einen Platz an der Sonne - endlich schien sie, auch wenn es noch sehr kühl war - wählen und dort Cappuccino und Cornetto einnehmen, doch der Preis von 6 Euro für einen Cappuccino erschien mir dann doch zu heftig. Wir verschoben also das Frühstück und wanderten weiter.
Auf der Piazza Navona hat mich dann ohnehin ein anderer Hunger gepackt. Immer wieder umrudete ich die Brunnen und sah mich satt an den herrlichen Figuren und dem Wasserspiel. Wunderbar! Ihr alle kennt sie, Worte erübrigen sich….
 
Von der Piazza Navona schlenderten wir zum Campo dei Fiori. In der Cucina Romana nahmen wir an der Bar endlich unser Frühstück ein. Das Cornetto schmeckte toll und meine Freundin war von ihrer heißen Schokolade ebenfalls begeistert. Bei einem kleinen Bummel durch den Markt bestaunte ich das schöne Gemüse und die anderen feinen Sachen. Fast hätte ich einen Limoncello gekauft, scheute aber dann, die Flasche den ganzen Tag mitschleppen zu müssen.

Weiter ging es auf die Piazza Farnese, wo ich den beiden antiken Badewannen einen Gruß abstattete.




Endlich war es so warm geworden, dass ich auf die Winterausrüstung verzichten konnte. Der blaue Himmel bot den schönsten Rahmen für unsere Spaziergang.

Das nächste Ziel sollte der Schildkrötenbrunnen werden. Unerwartet kamen wir an einem Palazzo –dass es Palazzo Spada ist, wusste ich damals nicht - vorbei, dessen Fassade mit tiefen Nischen samt Dreiecksgiebeln darüber, geschmückt war. Darin standen Statuen antiker Helden und Kaiser: Romulus, Numa Pompilius, Fabius Maximus, Marcus Marcellus, Pompeius, Caesar, Augustus und. Trajan. Alle Figuren werden durch eine kleine lat. Inschrift vorgestellt. Welch tolle Fügung, dass es genau 8 sind: jede meiner Mädels bekommt eine zugewiesen. :]
 
... Darin standen Statuen antiker Helden und Kaiser: Romulus, Numa Pompilius, Fabius Maximus, Marcus Marcellus, Pompeius, Caesar, Augustus und. Trajan. Alle Figuren werden durch eine kleine lat. Inschrift vorgestellt. Welch tolle Fügung, dass es genau 8 sind: jede meiner Mädels bekommt eine zugewiesen. :] ....
Na, wenn die hier mitlesen, können sie ja schon mal vorarbeiten :twisted:

Aber im Ernst - so wie Du die Excursion vorbereitest, wäre ich gern seinerzeit mit auf die Oberstufenreise gegangen - unser Klassenlehrer war damals allerdings der Ansicht, allein die Tatsache, daß wir - bis zum Abi - 9 Jahre Latein und 6 Jahre Griechisch gelernt (bzw. nicht gelernt :roll:) hatten, müßte nicht zwangsläufig dazu führen, daß wir nach Rom oder nach Griechenland fahren müßten :~:~:~

So ging´s nach Salzburg, Wien und in´s Burgenland ... (war auch ganz schön - und Wien war ja auch immerhin Hauptstadt des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation :twisted:)
 
Gerne doch! :lol:

Der Spaziergang zu den schönsten Brunnen geht weiter: Zunächst aber machte sich Frühstückshunger bemerkbar. Zunächst wollten wir am Platz vor dem Pantheon in einem Cafe einen Platz an der Sonne - endlich schien sie, auch wenn es noch sehr kühl war - wählen und dort Cappuccino und Cornetto einnehmen, doch der Preis von 6 Euro für einen Cappuccino erschien mir dann doch zu heftig. Wir verschoben also das Frühstück und wanderten weiter.
Auf der Piazza Navona hat mich dann ohnehin ein anderer Hunger gepackt. Immer wieder umrudete ich die Brunnen und sah mich satt an den herrlichen Figuren und dem Wasserspiel. Wunderbar! Ihr alle kennt sie, Worte erübrigen sich….

Vielen Dank für die wunderschönen Fotos vom Neptunbrunnen, meinem Lieblingsbrunnen auf der Piazza Navona. So schöne Detailaufnahmen und so gutes Licht, man meint die Figuren bewegten sich gleich!

Der Vierströmebrunnen ist natürlich auch immer wieder schön. Und hast du den Herrn vom Mohrenbrunnen extra für deine Mädels von hinten fotografiert? :twisted::lol: Mich hat jedenfalls eine 18-jährige auf diese Perspektive gebracht. 8)

Viele Grüße

Tizia
 
Hallo Rik,

habt ihr in dem Durchgang des Palazzo Spada auch das Trompe-l'oeil von Francesco Boromini entdeckt? Wenn man keinen Eintritt zahlen will kann man es auch sehen wenn man von der Tiberseite Richtung Centro Storico oder umgekehrt durch den offenen Durchgang des Palazzo geht.

Es macht Spaß deinen Bericht zu lesen.
 
Danke für die wirklich schönen Brunnenfotos. Ich pflichte Tizia bei. Schaut euch diese kleine Besonderheit im Palazzo Spada an. Ich füge mal zwei Uraltfotos bei; sie müssten von unserem Weihnachtsurlaub 1978 stammen.

 
Hallo Rik,

habt ihr in dem Durchgang des Palazzo Spada auch das Trompe-l'oeil von Francesco Boromini entdeckt? Wenn man keinen Eintritt zahlen will kann man es auch sehen wenn man von der Tiberseite Richtung Centro Storico oder umgekehrt durch den offenen Durchgang des Palazzo geht.

Es macht Spaß deinen Bericht zu lesen.

Leider habe ich erst später davon gelesen, würde diese optische Täuschung aber im Juni gerne sehen - s. Reiseplanungsthread "Gruppenreise zu 9".

Danke allen für die positive Rückmeldung!
 
Danke für die wirklich schönen Brunnenfotos. Ich pflichte Tizia bei. Schaut euch diese kleine Besonderheit im Palazzo Spada an. Ich füge mal zwei Uraltfotos bei; sie müssten von unserem Weihnachtsurlaub 1978 stammen.


Bin dann mal abgebogen
 
Zurück
Oben