Eine wunderschöne Maiwoche in Rom


Das ist ja kaum zu glauben, dass Du und Ludovico Euch in der vollen Stadt zufällig getroffen habt. Auf die Bilder freut sich

dentaria​

Ich hatte schon ähnliche Begegnungen: So traf ich auf dem Petersplatz einen Kollegen und auf dem römischen Flughafen und meinen Hausarzt.

Irgendwie ist Rom ein Dorf :]

Meint
Padre
 

Sehr schön - vielen Dank dafür, lieber Padre.

Welches ist übrigens Dein Lieblingslokal?​
 
Events​
Gegen 9.00 Uhr verließ ich meine Unterkunft und überquerte die Via della Conciliazione und bemerkte einen strahlend blauen Himmel,


es schien ein vielversprechender Tag zu werden. Ich wollte die Gegend zwischen dem Circus Maximus und dem Kapitol näher erkunden. Zu Fuß spazierte ich bis zur Tiberinsel




und erreichte mein erstes Ziel: das Forum Boarium.


Trotz der frühen Stunde stand schon eine lange Schlange am Mund der Wahrheit an.


Hauptsächlich waren es Japaner, die wissen wollten, wie es um ihre Wahrheit steht.


Das Wetter war wirklich herrlich und so bot sich ein Besuch des Rosengartens an. Von weitem sah ich, dass sich bereits Besucher im Garten befanden und meine Freude, diesen schönen Ort mal wieder zu besuchen stieg deutlich an. Allerdings dämpfte sich dieses Gefühl sehr schnell, denn ich sah das im Rosengarten diverse Tresen aufgebaut waren und einige Besucher ein Glas Sekt in ihren Händen hielten. Am Eingang kam dann die Gewissheit: An diesem Tag hatten nur geladene Gäste Zugang zu den Rosen. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Rosen am Zaun zu bewundern.



Wenn ich schon am Fuße des Aventin bin, so dachte ich, dann besuche ich halt den Orangenpark. Also machte ich mich auf den Weg dorthin. Als ich vor dem Eingang stand, kam die nächste Enttäuschung. Auch der Park war an diesem Tag unzugänglich und für den normalen Besucher geschlossen. Hier wurde gerade ein Event vorbereitet. Lautsprecher und eine Bühne wurden aufgebaut.


Als ich Santa Sabina besuchen wollte, setzte sich die Serie fort. Auch hier erhielt ich keinen Einlass, obwohl die Tür geöffnet war, aber die Kirche wurde gerade geputzt (muss ja auch mal sein).


Ich ging weiter und ging in einen kleinen Park, der sich neben Sant`Alessio befindet und der laut Schild am Zaun, auch an diesem Tag für eine Veranstaltung geschlossen war, aber er war geöffnet. Dieser Park wirkte schon sehr runtergekommen und ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass hier ebenfalls ein Event stattfinden sollte.


Immerhin war hier die Aussicht auf die Kuppel von St. Peter ganz ähnlich, wie im Orangenpark. Ich ging weiter in Richtung San Anselmo und kam bei den Maltesern vorbei


und schaute nach langer Zeit mal wieder durch das berühmte Schlüsselloch.


Nach einem Kurzbesuch in San Anselmo ging ich in Richtung Circus Maximus zurück


und wie sollte es auch anders sein, auch hier gab es ein Event, das allerdings für alle offen stand. Verschiedene Sportinstitutionen präsentierten sich dort. Ich blieb eine ganze Zeit lang an der Bühne stehen und schaute diesen Tänzerinnen zu.


Nachdem die Damen ihre Darbietung beendet hatten, begab ich mich auf meine eigentliche Tour und besuchte erstmals die Kirche Sant`Anastasia.


In der Kirche herrscht absolutes Fotografierverbot, da in der Kirche die ewige Anbetung der Eucharistie gehalten wird. Schräg gegenüber der Kirche entdeckte ich eine kleine Markthalle.


Ich musste hineingehen und schauen:


Mein weiterer Weg führte mich am Janusbogen


und an San Giorgio in Velabro vorbei


und ich streifte durch kleine, ruhige Straßen.


Auf einmal stand ich vor dieser mir bisher unbekannten Kirche: Santa Maria della Consolazione.


Ich betrat dieses Kirche fand die beiden Fensterreihen in der Apsis als ungewöhnlich. Ebenso, dass dort anscheinend das ganze Jahr über eine Weihnachtskrippe steht. Beim Verlassen der Kirche entdeckte ich diese Treppe, die zum Kapitol führt.


Als ich oben ankam, konnte ich einen Blick aufs Forum Romanum werfen


und gelangte zum Kapitolsplatz.


Ich besuchte Santa Maria in Ara Coeli. Dort erwartete mich ein "Event der Liebe". Gerade, als ich die Kirche durch den Nebeneingang betrat, führte ein Vater seine Tochter zum Traualtar.


Musikalisch untermalt wurde der Einzug vom Brautmarsch von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Ich habe nun schon sehr viele kirchliche Hochzeiten miterlebt, aber eines war sofort klar: Meine Event-Serie setzte sich hier fort. Fünf Fotografen hielten jeden Augenblick der Messe fest, die Hochzeitsgäste waren sehr elegant gekleidet, die Kirche war wunderschön geschmückt. Ich hatte zwar keine Krawatte um, aber ansonsten war ich schon recht passabel gekleidet und so setzte ich mich mitten unter die Gäste und erlebte wie sich Laura und Gabriele das Ja-Wort gaben. Als der Priester das Brautpaar humorvoll aufforderte, sich zu küssen, da kam richtig Stimmung unter den Gästen auf. Neben einen langanhaltenden Applaus gab es Hoch-Rufe auf das Paar. Nach der Messe verließ ich die Kirche


und schaute noch zu, wie die Braut mit ihrem Kleid und der Treppe zu kämpfen hatte. Durch eine kleine Pforte gelangte ich auf das Vittoriano, dem italienischen Nationaldenkmal. Ich stehe dazu: Ich mag das Nationaldenkmal! Auch hier gab es nur mich neue Eindrücke. Vom Treppenhaus kann man in einem Ausstellungsraum schauen, in dem es militärische Exponate zu sehen gibt. Ich hatte dieser Ausstellung bisher keine Beachtung geschenkt, da der Besuch kostenlos ist, wurde ich doch etwas neugierig und ging hinein. Hauptsächlich waren Uniformen und Standarten unterschiedlicher Regimenter zu sehen.


Dann aber bemerkte ich eine Treppe, die zu einer Art Krypta führte. Ich ging die Treppe hinunter und sah in der Mitte des Raumes einen Altar stehen (da bekommt der Ausdruck „Altar des Vaterlandes“ eine ganz neue Bedeutung).


Hinter dem Altar befindet sich auf einem tieferen Niveau der Sarkophag mit den sterblichen Überresten des „Unbekannten Soldaten“.


Hinter der Mauer musste also die Ehrenwache stehen.


Ich verließ das Innere des Vittoriano und ging auf die Piazza Venezia. Ich kam am Pinienbrunnen


vorbei und wollte San Marco


einen Besuch abstatten, aber dort begann auch gerade eine Trauung, so begab ich mich in das „Caffè Doria“ im Palazzo Pamphilj.


Dann ging es zu meiner Unterkunft und es folgte eine kleine Pause.
Gegen 15.00 Uhr endete meine Pause und ich machte mich zur Piazza Barberini auf, denn dort war ich mit dentaria am Bienenbrunnen verabredet. Gemeinsam wollten wir die Galleria Borghese


besuchen. Für mich war es der erste Besuch dieses Museums und ich freute mich, eine so sachkundige Begleiterin zu haben. Gemeinsam schlenderten die Via Veneto hinauf. Unser Interesse galt hauptsächlich den Skulpturen von Bernini, die dort zu sehen sind. Man kann dieses Museum nicht so einfach besuchen, da nur alle zwei Stunden ein gewisse Anzahl von Besuchern Zutritt gewährt wird. Also ist eine Voranmeldung unbedingt nötig! Als wir ankamen, verließen die vorigen Besucher gerade die Ausstellungsräume und kurze Zeit später erhielten wir den Zutritt. Leider darf man dort nicht fotografieren - und so ist es etwas schwierig das Gesehene zu beschreiben! Dentaria machte ihre Sache sehr gut. Sie gab kurze, knappe Informationen und ließ mir viel Zeit, um selbst Eindrücke zu sammeln. Berninis Daphne und Apoll verschlugen mir schier die Sprache – dieses Werk kann man nur stauend bewundern. In einem anderen Raum findet man mehrere Bilder von Caravaggio. Dort entdeckte ich seine „Madonna die Palafrenieri“ und konnte mich nur scher von diesem Bild trennen (wenn man neben dem künstlerischen Aspekt auch einen theologischen sucht – wird man hier vielleicht fündig). Die zwei Stunden verflogen wie im Nu und wir verließen das Museum. Eines muss vielleicht noch gesagt werden: dentaria feierte an diesem Tag auch ihren Geburtstag. Nun folgte ihre eigentliche Feier in einem Ristorante in der Nähe von San Clemente. Ludovico, seine Frau und sein Schwager gesellten sich dazu und wir hatten einen wirklich schönen Abend miteinander!

Nun geht irgendwann jede schöne Feier mal zu Ende. Ich machte mich auf den Weg zur Piazza Venezia, um dort mit dem Bus zu meiner Unterkunft zu fahren. Als ich am Kolosseum vorbeikam, nahm ich eine ungewöhnlich große Menschenmenge wahr. Da ich um diese Zeit noch nie an diesem Ort war, machte ich mir keine sonderlichen Gedanken darüber. Ich stutzt schon ein wenig, als die Via dei Fori Imperiali weiter ging und den Eingang zum Forum Romanum streifte, war es klar: Die Menschenmasse war eindeutig eine Warteschlange und sie reichte bis zur Piazza Venezia. Hier musste ein Event stattfinden – aber welches? Es war eine wunderschöne Nacht und ich beschloss den ganzen Weg zu Fuß zu gehen. Als ich am Pantheon vorbei kam und sah, dass es noch geöffnet war und noch voller als am Tag war (es war weit nach 23.00 Uhr), dämmerte es mir: Es war die „Nacht der Museen“. Auch vor dem Chiostro del Bramante bildete sich eine lange Schlange. Erstaunlich, dass der größte Teil der Wartenden (auch an den anderen Orten) überwiegend junge Menschen waren. Als ich auf der Engelsbrücke stand, konnte ich ein Blitzlichtgewitter von der Aussichtsplattform der Engelsburg sehen. Kurze Zeit später war ich in meinem zimmer und fiel müde ins Bett.
 
Zuletzt bearbeitet:

Oh je, was hattest Du denn da für ein Pech? 8O

Aber Du hast ja das Beste daraus gemacht und verwöhnst uns mit wunderschönen Bildern. :thumbup:

Vielen Dank dafür! :nod:​
 
Ich denke, das war alles am Samstag. An diesem Tag war die Prämierung im Rosengarten. Das war der Grund, warum du vor verschlossenen Toren standst.

Ich habe auch mehrfach erlebt, dass am Samstag die Kirchen auf dem Aventin belegt waren. Ich lege deshalb meine Agentin Spaziergänge auf andere Tage.

Du hast das Beste aus der Situation gemacht.
 

Oh je, was hattest Du denn da für ein Pech? 8O

Aber Du hast ja das Beste daraus gemacht und verwöhnst uns mit wunderschönen Bildern. :thumbup:

Vielen Dank dafür! :nod:​

Da der Besuch des Aventin spontan war, fand ich das alles gar nicht so schlimm. Wenn ich es nicht besser wüsste, dann hätte ich vermuten können, dass der Orangenpark vielleicht für Deine Geburtstagsfeier reserviert war. ;)
 
Hallo Padre,

vielen Dank für die schönen Impressionen deines Samstags-Spaziergangs. Jetzt verstehe ich deine Überschrift "Events". Bin gespannt was da noch weiter dazu kommt. ;)

Viele Grüße

Tizia
 
Da warst Du wirklich vom Pech verfolgt... Wenigstens hattest Du tolles Wetter und Alternativen gibt es ja bekanntlich reichlich. Bin schon gespannt, wohin Dich Dein weiterer Weg geführt hat. :nod:
 
Events

Am Eingang kam dann die Gewissheit: An diesem Tag hatten nur geladene Gäste Zugang zu den Rosen. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Rosen am Zaun zu bewundern.



Bei all den Events hinter verschlossenen Toren hast Du doch die Stars :thumbup: (auch wenn sie "Zaun-Blümchen" sind ;)) festgehalten und das Beste daraus gemacht. Auch ich habe Dich gerne auf diesen nicht vergeblichen Wegen durch Rom begleitet :nod:.
Pasquetta
 
Events

Am Eingang kam dann die Gewissheit: An diesem Tag hatten nur geladene Gäste Zugang zu den Rosen. Mir blieb nichts anderes übrig, als die Rosen am Zaun zu bewundern.



Bei all den Events hinter verschlossenen Toren hast Du doch die Stars :thumbup: (auch wenn sie "Zaun-Blümchen" sind ;)) festgehalten und das Beste daraus gemacht. Auch ich habe Dich gerne auf diesen nicht vergeblichen Wegen durch Rom begleitet :nod:.
Pasquetta

Nein, vergeblich war der dieser Vormittag wirklich nicht! Ich habe mich sehr über die "Zaun-Rosen" gefreut (vor allem die vorletzte Rose finde ich sehr schön und sie hat ganz wunderbar geduftet).
 
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