Rom: Die Via dei Fori imperiali wird Fußgängerzone

Simone-Clio

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Der neue römische Bürgermeister Ignazio Marino hat im Wahlkampf ein Projekt zur Verwandlung der Via die Fori imperiali in eine Fußgängerzone vorgestellt und schlägt vor dieses an Ferragosto (15.8.) in die Tat umzusetzen.

Quelle: Il primo atto del sindaco Marino: «A Ferragosto pedonalizzerò i Fori»

«Pedonalizzerò i Fori imperiali e pensavo di farlo il 15 di agosto - ha annunciato il neo sindaco - Il giorno prima farò l’ultimo giro con la mia Panda su via dei Fori imperiali, dopodiché ci tornerò in bicicletta».
 
Na, super: Dann darf man künftig dort immer zu Fuß entlang tigern :x - statt bequem mit einem der zahlreichen Busse zu fahren.
 
Der Verkehr wird umgeleitet. Dazu gab es während des Wahlkampfes Informationen. Wenn ich sie wiederfinde, stelle ich sie hier ein.

---------- Beitrag ergänzt um 18:45 ---------- Vorangegangener Beitrag um 18:36 ----------

Auf der Karte dieser Website Restituiamo i Fori Imperiali ai romani e al mondo intero - Ignazio Marino, Roma è vita

sieht es so aus, als bleibe der öffentliche Transport dort bestehen. "Solo trasporto pubblico".
 
Na, das wäre doch eine Maßnahme. :thumbup: - Hingegen auf die ganzen Autos dort können wir gut verzichten. :twisted:
 
Mal sehen, wann dann der Fussgaengerverkehr unterbunden wird. An manchen Stellen in Rom ist er inzwischen schlimmer als der Autoverkehr. Gott sei Dank konnten wir diese Fussgaengerautobahnen meist umgehen.
 
Bürgermeister von Rom will autofreies Kolosseum - Salzburger Nachrichten - SALZBURG.COM

Marino gab dem Druck des Umweltschutzverbands Legambiente nach, der tausende Unterschriften für eine Fußgängerzone rund um das Kolosseum gesammelt hatte. Für die römischen Autofahrer ist das eine Niederlage. Ihnen wird der Weg über die großen südlichen Einfallstraßen ins Zentrum versperrt, sie werden nicht mehr am Kolosseum in die Kurve gehen und schließlich auf der Via dei Fori Imperiali in den historischen Stadtkern brausen können. Mit Marinos Initiative soll das ehrgeizige Vorhaben schrittweise konkretisiert werden, große Teile Roms in eine insgesamt 2.500 Hektar umfassende archäologische Parklandschaft zu verwandeln.
 
Na, da bin ich aber gespannt, ob diese hehren Vorhaben verwirklicht werden. Bisher sind Fußgängerzonen mit Ausnahme von ein paar autofreien Plätzen ja wirklich nicht vorhanden in Rom.
Und das jetzt so großflächig....Das wird Gezeter geben wie bei uns in den 70ern, wo auch alle geglaubt haben, mit der Einführung von Fuzos ginge die Welt unter.
Mal sehen;)
 
Für die römischen Autofahrer ist das eine Niederlage. Ihnen wird der Weg über die großen südlichen Einfallstraßen ins Zentrum versperrt, sie werden nicht mehr am Kolosseum in die Kurve gehen und schließlich auf der Via dei Fori Imperiali in den historischen Stadtkern brausen können.
Nun, das wird sich wohl so verlagern: teils am Circo Massimo entlang (über die Via Cerchi vermutlich), teils Via Marmorata - Lungotevere Aventino; und beide Routen münden in die Via Teatro Marcello: Dort steppt dann künftig der Bär. :twisted:
 
Ja, der Verkehr wird schließlich nicht weniger, und andere Straßen (noch) mehr verstopft.

Prinzipiell finde ich das aber eine gute Sache. Wenn man bedenkt, dass es noch vor ein paar Jahrzehnten eine Straße gab, die das Forum Romanum durchschnitt...
Am besten die ganze Via dei Fori Imperiali entfernen, sodass man die Foren endlich komplett freilegen könnte. Der angedachte Archäologiepark wäre natürlich ein Traum.
 
Mein Schwager ist der Meinung, dass wegen der Krise weniger gefahren werde. Nun, zu den Stoßzeiten war davon wenig zu spüren. Allerdings war das Verkehrsaufkommen am Wochenende deutlich niedriger als sonst. Wie lange das anhält, weiss natuerlich niemand.
 
Ja, mit einer bloßen Verlagerung des Verkehrs wäre niemandem geholfen. Da müsste schon ein Gesamtkonzept her. Da das mit U-Bahnen aus bekannten Gründen schwierig ist, wäre ein Ausbau von Stadtbahnen/Straßenbahnen sicher das Mittel der Wahl. Aber dazu bräuchte es Geld (nicht da), guten Willen (teilweise vorhanden) und eine partei- das heißt wahlunabhängige Gesamtplanung, die von allen getragen wird (und spätestens daran wirds klemmen).
Eine Freilegung der Fori Imperiali verbunden mit einem Rückbau von Mussolinis Militärparadenstraße wäre natürlich eine tolle Sache.
Für uns Touristen auf jeden Fall.;)
 
In diesem Artikel des Corriere Il tram 8 attraverserà i Fori Imperiali Ipotesi per la mega-pedonalizzazione - Corriere Roma wird bereits von der Weiterführung der Tram-Linie 8 vom neuen capolinea an der Piazza Venezia über die Fori imperiali gesprochen.

Oggi la pedonalizzazione dei Fori annunciata, domani una (possibile) rivoluzione: tratta interamente pedonalizzata e, in attesa della linea C, tram (senza cavi elettrici, come quelli in uso in Spagna) per collegare piazza Venezia a via Labicana. Ipotesi, al momento (guarda il progetto dell'Agenzia per la Mobilità). Ma, certo, dai progetti ai modelli di simulazione: è tutto pronto.
 
In einem gestrigen Artikel im Corriere wird die zukünftige Verkehrsführung genauer beleuchtet (siehe Karte im Artikel): Fori pedonalizzati , modifiche al piano: Si cambia per salvare via Merulana - Corriere Roma

Bray: valuterò il progetto di Marino Novità anche a San Martino ai Monti e nel rione. Progetto per il tram 8 al Colosseo

Der Verkehr in östlicher Richtung wird also über die Via Cavour, Via degli Annibaldi, Via Nicola Salvi und Via Labicana zur Via Merulana umgeleitet.
 
Gute Zusammenfassung der geplanten Schritte:

greenpeace magazin: Rom vor «Revolution» am Kolosseum: Großer archäologischer Park

Etwa die halbe Strecke der Straße der Kaiserforen vom Kolosseum zur Piazza Venezia ist künftig für den Privatverkehr tabu, also nur städtische Busse und Taxen dürfen dort fahren - und das nur langsam. Bislang können sich Römer und Touristen allein sonntags über eine autofreie Straße an den Foren und antiken Stätten freuen. Was da kommt, ist zunächst als Experiment gedacht. Doch der Bürgermeister plant bereits voraus.

Dritter Schritt. Etwa zum Jahreswechsel soll alles noch bequemer und beschaulicher werden. Geplant ist dann, auf der einst von Benito Mussolini ins Werk gesetzten Parade-Straße Via dei Fori Imperiali die Bürgersteige von drei auf sechs Meter zu verbreitern. Dazu soll auch ein Fahrradweg - für Rom doch noch ziemliches Neuland - eingerichtet werden, der hoch führt bis zum Colle Oppio-Park. Der Bürgermeister hofft, mit all diesen Maßnahmen seinen «großen archäologischen Park im Herzen von Rom» zu schaffen. Die Römer und die Millionen Touristen aus aller Welt werden verfolgen, ob ihm das auch gelingt. Damit dann später noch weitere notwendige Restaurierungen dort beginnen können.
 
Die Römer und die Millionen Touristen aus aller Welt werden verfolgen, ob das gelingt. Damit dann später noch weitere notwendige Restaurierungen dort beginnen können.
Das sagt uns Rombesuchern: Baustelle auf viele Jahre hinaus. :?

Aber anders geht's nun mal nicht.
 
Gute Zusammenfassung der geplanten Schritte:

greenpeace magazin: Rom vor «Revolution» am Kolosseum: Großer archäologischer Park

Etwa die halbe Strecke der Straße der Kaiserforen vom Kolosseum zur Piazza Venezia ist künftig für den Privatverkehr tabu, also nur städtische Busse und Taxen dürfen dort fahren - und das nur langsam. Bislang können sich Römer und Touristen allein sonntags über eine autofreie Straße an den Foren und antiken Stätten freuen. Was da kommt, ist zunächst als Experiment gedacht. Doch der Bürgermeister plant bereits voraus.

Dritter Schritt. Etwa zum Jahreswechsel soll alles noch bequemer und beschaulicher werden. Geplant ist dann, auf der einst von Benito Mussolini ins Werk gesetzten Parade-Straße Via dei Fori Imperiali die Bürgersteige von drei auf sechs Meter zu verbreitern. Dazu soll auch ein Fahrradweg - für Rom doch noch ziemliches Neuland - eingerichtet werden, der hoch führt bis zum Colle Oppio-Park. Der Bürgermeister hofft, mit all diesen Maßnahmen seinen «großen archäologischen Park im Herzen von Rom» zu schaffen. Die Römer und die Millionen Touristen aus aller Welt werden verfolgen, ob ihm das auch gelingt. Damit dann später noch weitere notwendige Restaurierungen dort beginnen können.

Ich sage 'Danke' für den interessanten Bericht. Ja, der römische Verkehr wird sich ganz schnell daran gewöhnen, und irgendwann wird keiner mehr diese Strasse vermissen. Es wäre wirklich wünschenswert, das Forum Romanum bis zu den Kaiserthermen auszudehnen. Das wird zwar ein paar Jährchen (hoffentlich nicht Jahrzehnte - man denke an den Obelisken von Axum) dauern, aber ich möchte es noch gerne erleben, von der Basilica Aemila direkt zur Trajanssäule latschen zu dürfen.

Bauarbeiten? Ja klar - über kurz oder lang wird IMHO das Colosseo auch saniert (und eingerüstet) werden müssen. Die Archäologen schlagen schon lange Alarm, und das nicht grundlos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre wirklich wünschenswert, das Forum Romanum bis zu den Kaiserthermen auszudehnen.
Im Prinzip war ja genau das schon mal erreicht - bevor Mussolini darauf bestand, dass diese Ausgrabungen wieder zugeschüttet würden zugunsten seiner Paradestrecke.



Das wird zwar ein paar Jährchen (hoffentlich nicht Jahrzehnte [...]) dauern
Letzteres (also Jahrzehnte) fürchte ich insgeheim auch. :~
 
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