Die Kirche taucht hier im Forum immer mal wieder auf, vor allem in der Photogalerie sowie einigen Reiseberichten: [Suche]Christuskirche[/Suche]; vgl. ferner: Evangelisch in Rom. Der etwas andere Reiseführer
Ende Februar war ich nun selbst einmal dort. Allerdings nicht im Kircheninneren, da die - wie mir scheint: ausschließliche? - sonntägliche Öffnungszeit ...
... von meiner Reisezeit nicht gedeckt war.
Wie auch unter dem obigen Link zu Google Maps (mit Streetview) zu sehen, ist die Kirche nicht weit entfernt von der Via Veneto gelegen:
Ecke Via Veneto/Via Sicilia
Diese Buslinien (darunter auch der uns Foristi so vertraute und teils sogar lieb gewonnene kleine Elektrobus 116) halten in der Nähe, an Veneto/Sardegna:
Im Zuge meiner Tagesgestaltung hatte es sich ergeben, dass ich aus der entgegengesetzten Richtung hinkam, nämlich nicht aus der Innenstadt, sondern von Termini, und zwar mit der Linie 910:
4. Haltestelle = Piemonte/Boncompagni. In diesen Bus hätte ich auch umsteigen können von der Metro A/Repubblica; oder von der Metro A/Barberini in den Express-Bus der Linie 80; Haltestelle Boncompagni/Abruzzi (Zustieg auch am Largo Chigi möglich).
Wer sonntags hinkommt, d.h. zum/vor dem/nach dem Gottesdienst, wird auf deutschsprachige Gemeindemitglieder treffen: Evangelisch-Lutherische Gemeinde Rom
Als zwar Katholik, aber immerhin Preuße - wenngleich im infolge des Wiener Kongresses annektierten Rheinland lebend - interessiert mich besonders die Geschichte der Gemeinde und ihrer Kirche:
Bis 1915 feierte man in der Kapitolskapelle Gottesdienst. Doch dachte man auch an einen eigenen Kirchbau und sammelte in Deutschland dafür.
Das Grundstück für den Bau eines größeren Gebäudes wurde erst im Jahr 1899 erworben. Es war Teil der Gartengelände von der Villa Ludovisi, die parzelliert worden waren. In der Antike lagen hier, genau im Gebiet der heutigen Stadtmitte, die sallustianischen Gärten. In dieser Zone wurde auch der Obelisk ausgegraben, der heute vor der Kirche von Trinità dei Monti, an der Spanischen Treppe, zu sehen ist.
Auf diesem Grundstück (...) sollte nach dem Willen von Kaiser Wilhelm II. etwas Großes, sichtlich Evangelisches, ins Auge Fallendes entstehen. Dieses Projekt sollte von seinem bevorzugten Architekten Franz Schwechten verwirklicht werden, welcher bereits mit dem Bau der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin betraut worden war. (...)
Nach Verzögerungen durch Abspaltungen und den Ersten Weltkrieg konnte die neue Christuskirche 1922 eingeweiht werden.
Was mich daran besonders interessiert, das ist die Einbindung dieser Entwicklung (selbstverständlich) in die Geschichte der Preußen am Kapitol, ausführlich dargestellt in einem meiner Lieblingsbücher: Preußen am tarpejischen Felsen. :thumbup::thumbup::thumbup:
Zum Abschluss noch ein paar Details von der Fassade; v.l.n.r.: Christus mit Petrus und Paulus; der Pelikan als Christussymbol; und - wie zumindest ich es verstehe - der Preußen-Adler.
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