Biscotti crepati all’Alchermes

dentaria

Augustus
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Stammrömer

Geht es auf Weihnachten zu, darf aber sogar der italienische Keks opulenter sein. Wo in deutschen Küchen Zimt, Nelken und Anis ausgepackt werden, hat man es in Italien leicht. Denn hier gibt es den Alchermes.
Alchermes? Auch wenn es so klingen mag, handelt es sich hier selbstverständlich nicht um einen Zauberer aus vergangenen Zeiten oder einen Renaissancekönig. Obwohl das sogar gar nicht so unpassend wäre. Alchermes (oder auch Alkermes) ist ein Likör. Man könnte sogar sagen: Alchermes ist der Likör. Bekannt ist er vor allem als maßgebliche Zutat der Zuppa Inglese, jenem ebenfalls etwas historisch anmutenden, barocken Dessert, das leider immer seltener und wenn, dann in immer zweifelhafterer Qualität auf den Speisekarten des Landes erscheint. Seinen Ursprung hat der Alchermes im Florenz der Medici. Die Kräuter und Gewürze der toskanischen Hügel werden gemeinsam mit den Aromen ferner Länder in seinem Geschmack konserviert. Er schmeckt nach Kardamom, Nelken, Zimt, Rosen und je nach Hersteller und Rezeptur noch vielen weiteren Würzpflanzen. Manche vergleichen seinen Geschmack gar mit einem Hustensaft, was nicht unbedingt eine negative Assoziation sein muss.

Bei Backrezepten natürlich mit Mengenangabe:

Zutaten​

150 Gramm Mehl (italienisches 00 oder deutsches 405), 50 Gramm Butter, 60 Gramm Zucker, 1 Ei, 1 Prise Salz, 40 ml Alchermes, 1/2 Tüte Backpulver, Zucker, Puderzucker
 
Ja, Alchermes. Es gibt in Italien ja diverse skurrile Kräuterliköre, die einem ein eigenartiges Geschmackserlebnis vermitteln können. Alchermes gehört auch dazu. Der allerschlimmste ist allerdings Centerbe aus den Abruzzen. 70 % Alkohol und grün. Traditionsgetränk. Was für die wirklich ganz, ganz Harten. Wer will, kanns gern probieren. Ich hab noch ein Fläschchen als Rausschmeisser für wirklich unliebsame Gäste. Oder für Angeber die behaupten, ihnen grausts vor nichts.
 
Den kenn ich nicht. Wo kommt der her ? Ich könnte noch mit Laurus aufwarten. Von den Mönchen in Camaldoli (Provinz Arezzo) erzeugt. Ein bisschen wie Chartreuse. Also viel besser als Centerbe.
Ah, habs gefunden. Ursprünglich Frankreich , heute im Piemont. Tatsächlich noch nie getrunken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wir haben den in Sterzing gekauft und gelegentlich nach einem extrem langen Essen in Südtirol getrunken - bevorzugt im Pretzhof.

 
Hört sich gut an. Wiewohl wir zumeist durch Südtirol nur duchfahren. Italien fängt für uns in Mezzocorona an.
 
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