Mit Mamma auf Touristenpfaden durch Rom

Gerade als ich so überlegte, fuhr ein Mini-Bus der Linie 119 an uns vorbei. Der Bus fuhr zur Piazza del Popolo – das war die Lösung. Schon bald fanden wir die nächste Haltestelle und es dauerte gar nicht lange, bis ein Bus kam. Wir stiegen ein und ein paar Minuten später standen wir auf der Piazza del Popolo. Wir schauten uns eine ganze Zeit lang um. Der Mini-Bus fuhr von dort aus nach San Giovanni in Laterano. Die Lateranbasilika stand auch auf unserer Liste und so bot sich eine weitere Fahrt mit diesem Mini-Bus an. Er fuhr die Via del Corso entlang, über die Piazza Venezia, am Colosseum vorbei und dann waren wir innerhalb kürzester Zeit vor der Lateranbasilika.
Oha :eek: ... das würde bedeuten, dass die Streckenführung der 119 (Haltestelle an der Piazza del Popolo - und damit auch die gesamte Strecke - oben verlinkt) geändert worden wäre:?::!::?:

Eher jedoch vermute ich, dass ihr zum Lateran gefahren seid mit der Linie 117 :idea: (auf einen schnellen Blick kann man die Ziffern 9 und 7 ja mal verwechseln ;)).
 
Hallo Gaukler,
es war die Linie 117!!! Meine römischen Notizen waren etwas schnell dahin geschrieben, so dass ich eben aus der 7 eine 9 gelesen habe. Diese Mini-Busse haben schon etwas ganz eigenes! Und es ist gut, dass es hier Spezialisten gibt, denen man nichts vormachen kann :!: :nod:

Ich werde sofort berichtigen!
 
Na, dann hat sich das ja rasch geklärt - und es werden keine künftigen Leser verunsichert. ;)

Übrigens ist die 117 der allererste römische Bus, mit dem ich jemals gefahren bin :proud: :thumbup::thumbup: 8) - gleich an meinem allerersten Tag in Rom. Was ja im Rahmen des Sanitätsdienstes im hl. Jahr 2000 war: Wir wurden damals wider Erwarten sofort am Ankunftstag eingesetzt (weil eine andere Gruppe ausgefallen war); und zwar in der Sanitätsstation am Lateran. Hingefahren wurden wir (wie überhaupt meistens - zu allen Stationen außer zum Petersdom) mit einem Kleinbus des Malteser-Ordens; und zurück ging's nach Dienstschluss mit der 117. Wir hatten eine Ärztin aus einer anderen Gruppe dabei (weil der Doc unserer Gruppe erst am Abend einflog - was ja ohne diesen unseren Sondereinsatz auch rechtzeitig genug gewesen wäre), deren letzter Tag es war; und die kannte sich nach zwei Wochen Rom gut genug dort aus, um uns die Hinweise auf diesen Bus (und andere) geben zu können. :thumbup:
 
Gerade als ich so überlegte, fuhr ein Mini-Bus der Linie 117 an uns vorbei. Der Bus fuhr zur Piazza del Popolo
Wobei, das nur zur Klarstellung (hab' mich wohl da vorhin ein wenig verkürzend bzw. knapp ausgedrückt), es durchaus möglich wäre, dass ihr von der Spagna zur Piazza del Popolo mit der 119 gefahren wäret (wie ja meinem Link in deinem Beitrag von vorhin zu entnehmen). Nur eben von dort weiter bis zum Lateran: Diese Strecke bedient nur die 117. :idea: ;)
 
Gaukler schrieb:
Wobei, das nur zur Klarstellung (hab' mich wohl da vorhin ein wenig verkürzend bzw. knapp ausgedrückt), es durchaus möglich wäre, dass ihr von der Spagna zur Piazza del Popolo mit der 119 gefahren wäret (wie ja meinem Link in deinem Beitrag von vorhin zu entnehmen). Nur eben von dort weiter bis zum Lateran: Diese Strecke bedient nur die 117.

So wird es wohl gewesen sein: Von der Spagna bis zur Piazza del Popolo muss es der 119 ner gewesen sein! Und dann ging es weiter mit dem 117 ner. Ich hatte es nicht mehr auf dem Schirm, dass wir die Linie gewechselt haben!
 
Ludovico ROB schrieb:
Auch wir haben heute bei unserem lockeren Bummel einen engen Bogen um den Trevi Brunnen geschlagen. Wir haben ihn zwar gesehen, konnten aber nicht abschaetzen wie belagert er war.

Ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit in Rom!!!
 
San Giovanni in Laterano und Scala Santa
Als wir aus dem Bus stiegen, sahen wir schon den größten und ältesten Obelisken Roms.


Wir gingen an im vorbei und betraten kurz darauf die Lateranbasilika. Meine Mutter war ganz schön geschafft und gar nicht so recht offen für diese schöne und bedeutende Basilika. Dennoch schauten wir uns um:



In der Confessio liegt Papst Martin V. begraben (1360-1431). Es ist ein guter Brauch ein paar Münzen auf die Grabplatte zuwerfen. Man tut dies aus Dankbarkeit, da dieser Papst mit seinem Privatvermögen den Erhalt der Lateranbasilika gesichert hatte. Bis vor kurzem war auf dem Grab eine Plexiglasscheibe angebracht, die das Grab schützen sollte. Zum Glück ist das nun Vergangenheit!

Im Fußboden findet sich auch das Wappen des Papstes.



Über das Geschehen in der Basilika wacht der gestrenge Papst Innozenz X. (1574-1655)


Immer wieder bin ich von den Cosmaten überwältigt, auch wenn es schon wehtut, wie diese wunderschönen Mosaike entstanden sind.



Wir besichtigten dann den Kreuzgang. An der Kasse winkte mich die Ordensschwester durch und verlangte von meiner Mutter 1€ Eintritt. Es war klar, dass meine Mutter etwas stutzig wurde und mich nach dem Grund fragte, warum ich gratis in den Kreuzgang durfte? Es lag wohl daran, dass meine Mutter das „falsche Hemd“ an hatte. Wir beide waren der Meinung, dass dieser Kreuzgang schön ist, aber der von Sankt Paul vor den Mauern ist ein klein wenig schöner! Der Kreuzgang wurde von 1215-1232 errichtet. In der Mitte des Hofes steht ein Brunnen aus dem 9. Jahrhundert.



Im Kreuzgang findet man die Überreste dieses Stuhls. Dabei soll es sich um den ältesten (noch erhaltenen) Papststuhl handeln.



Wenn ich in diesem Kreuzgang bin, dann freue ich mich immer über die obrige Prozessionsdarstellung. In der Messdienerstunde habe ich gelernt: Weihrauch geht immer vorweg. Da mus wohl im Laufe der Jahrhundete eine Änderung eingetreten sein. Mir ist auch zum ersten Mal aufgefallen, dass der Weihwasserträger ein Diakon ist.



Kurze Zeit später verließen wir die Kirche. Ich wollte noch ein Foto von der Fassade machen. So setzte sich Madre auf einer der Steinbänke. Kaum hatte ich mich einige Meter von ihr entfernt, strömte eine Meute indischer Tuchhändler auf Muttern los, um ihr eines ihrer Tücher anzudrehen. Ich also wieder hin zu Mutter um die Inder verscheuchen. Dann bin ich wieder zur Position gegangen, um das Foto zu schießen. Wieder bedrängten die Inder meine Mutter. Es schien ihnen richtig Spaß zu machen uns zu ärgern! Endlich hatte ich das Foto, was sich eigentlich nicht der Mühe lohnte, da ich Zuhause weit bessere hatte. Ich dachte, das indische Problem sei nun gelöst. Mitnichten. Ein Inder war äußerst hartnäckig. Wir wurden ihn einfach nicht los! Ich überlegte, ob ich mal ein italienisches Schimpfwort ausprobieren sollte? Ich gebe zu, es hat mich damals sehr gereizt, es zu tun, aber ich gab ihm nun sehr laut zu verstehen, dass er bei uns keinen Erfolg haben wird. Schließlich zog er ab und fand sicher bald ein neues Opfer.

Scala Santa




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Ich werde den Abschnitt San Giovanni in Laterano ersteinmal bebildern und langsam mit Texten vervollständigen.
 
Wir beide waren der Meinung, dass dieser Kreuzgang schön ist, aber der von Sankt Paul vor den Mauern ist ein klein wenig schöner!

Ich sehe das auch so, denn ich habe beide Kreuzgänge schon oft besucht. Der Kreuzgang von St. Paul vor den Mauern hat eine schöne Atmosphäre. Schade, dass dieser Kreuzgang jetzt mit einem Eintritt versehen ist (Ich glaube es sind 4,--€) Nun ja, dafür kann man das neue Museum nebenan ebenfalls besichtigen.
Lohnend (vielleicht für Deinen nächsten Besuch?) ist auch der Kreuzgang von Santi Quattro Coronati (ganz in der Nähe der Lateranbasilika). Er ist noch sehr urtümlich und wird gerade - jedenfalls teilweise - restauriert. Wenn man schon einmal dort ist, kann man auch die berühmte Sylvesterkapelle besichtigen.

Gruß von
mystagogus
 
mystagogus schrieb:
Lohnend (vielleicht für Deinen nächsten Besuch?) ist auch der Kreuzgang von Santi Quattro Coronati (ganz in der Nähe der Lateranbasilika). Er ist noch sehr urtümlich und wird gerade - jedenfalls teilweise - restauriert.

Danke für den Hinweis! Santi Quattro Coronati steht im Mai ganz weit oben aus der Liste. Ich war da in der Tat noch nie dort, das muss sich ändern!
 
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Danke für den detaillierten Bericht! Ich habe gerade wieder einen akuten Romitis-Schub, der lässt sich am besten mit dem Lesen von Reiseberichten lindern ;)

Die beiden Kreuzgänge von S. Giovanni i.L. und San Paolo f.l.m. sind wunderschön, mir persönlich gefällt jedoch der bei San Giovanni besser, die Stimmung ist einfach anders. Aber ich werde sie bei meinem nächsten Besuch in Rom nochmal ganz genau vergleichen.
Santi Quattro Coronati ist übrigens absolut einen Besuch wert!

Gruß von
caravaggiolina
 
caravaggiolina schrieb:
Die beiden Kreuzgänge von S. Giovanni i.L. und San Paolo f.l.m. sind wunderschön, mir persönlich gefällt jedoch der bei San Giovanni besser, die Stimmung ist einfach anders.

Welcher der beiden Kreuzgänge nun der schönere sei, darüber werden sich die Geister scheiden. Ich gebe aber zu, dass der von San Giovanni ein Quäntchen schöner ist. Ich freue mich auf Santi Quattro Coronati! Ich mag einfach Kreuzgänge ... Welcher der schönste Kreuzgang ist, lässt sich wohl nur im bebeten wirklich erfahren. Aber wer macht das schon ... ? Und wenn dann, so ist ist immer noch eine sehr persönliche Angelegenheit!
 
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Lieber Padre, auch ich bin ueberzeugt, dass ein Kreuzgang fuer das stille Gebet im ruhigen Gehen geschaffen ist. Dabei enfaltet er ganz sicher eine ganz besondere Atmosphaere. Stimmungsvoll finde ich auch Lichterprozessionen in einem Kreuzgang. Die wenigen, die ich erleben durfte waren immer ein ganz besonderes Erlebnis.
 
Wie Ölsardinen in einem Minibus
Als wir die Scala Santa verließen, sahen wir wieder den Mini. Bus 117, der uns zur Piazza Venezia bringen sollte. So nahmen wir es jedenfalls an .Aber der Bus fuhr eine ganz eine andre Straßenführung, als bei der Hinfahrt. Das verunsicherte mich etwas, machte mich aber nicht nervös. Letztendlich würden wir wieder auf der Piazza del Popolo ankommen und von dort aus zur Piazza Venezia gelangen. So war es denn auch. Aber was wir nicht ahnten konnten war, dass diese Busfahrt sich in unser Gedächtnis einprägen sollte.

Nach einer recht kurzweiligen Fahrt erreichten wir wieder die Piazza del Popolo. Da dies die Endstation war, blieben wir einfach sitzen und warteten auf die Weiterfahrt. Ich habe leider nicht die Anzahl der Sitzplätze in solch einem Minibus gezählt, aber ich denke es sind so um die 10, dazu kommen vielleicht 15 Stehplätze. Als sich der Bus in Bewegung setzte, war er gut gefüllt. So fuhr er die Via del Corso hinunter. An der ersten Haltestelle stiegen ca. 20 Personen hinzu. Es wurde eng, aber es war noch erträglich. Kurze Zeit später kam die nächste Haltestelle und wieder stiegen 10 Fahrgäste hinzu. Jetzt wurde es ungemütlich. Bei der folgenden Haltestelle stiegen zwar ein paar Fahrgäste aus, aber es stiegen deutlich mehr Menschen ein. Erstaunlich, sie passten noch hinein. Inzwischen hatte ich mich daran gewöhnt, dass jemand auf meinen Füßen stand. Allerdings nervte der Rucksack eines Mannes, der zunächst immer wieder ins Gesicht meiner Mutter gedrückt wurde, dann in meines und dann in das meiner Sitznachbarin, eine ältere Italienerin, die bei jedem Kontakt mit dem Rucksack einen leisen Fluch ausstieß. Der Bus war so voll, dass es nicht mehr möglich war aus dem Fenster zu schauen. Wir fuhren also „blind“ den Corso hinunter. Wieder hielt der Minibus und eine Frau aus dem „hinteren Bereich“ wollte ausstiegen, was sich als äußerst schwierig gestaltete. Die Stimmung im Bus wurde deutlich reizbarer und ich hatte völlig die Orientierung verloren. Jede Ölsardine hat in ihrer Dose deutlich mehr Platz. Uns reichte es! Beim nächsten Halt stiegen wir aus. Wir waren im unteren Bereich des Corso, nahe der Piazza Venezia. Mutter und ich waren von der Fahrt geschafft. Später erzählte mir meine Mutter, das 45 Personen im Bus gestanden haben - gefühlt war es Hunderte!


Eigentlich wollten wir uns ein Restaurant in der Nähe unserer Unterkunft suchen. Wir hatten aber überhaupt keine Lust mehr auf irgendwelche Überraschungen und beschlossen in das Restaurant zu gehen, wo wir am ersten Abend gegessen hatten. Danach gingen wir zu Fuß zu unserem Hotel und drehten noch eine kleine Runde um den Petersplatz.

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Als wir die Scala Santa verließen, sahen wir wieder den Mini-Bus 119, der uns zur Piazza Venecia bringen sollte. So nahmen wir es jedenfalls an. Aber der Bus fuhr eine ganz eine andre Straßenführung, als bei der Hinfahrt. Das verunsicherte mich etwas, machte mich aber nicht nervös. Letztendlich würden wir wieder auf der Piazza del Popolo ankommen und von dort aus zur Piazza Venezia gelangen.
Wobei allerdings von der einen bis zur anderen Piazza man schon eine gehörige Strecke zu laufen hat ... Tante Gu sagt: 1,6 km bzw. 20 Min.

Dass römische Buslinien je nach Fahrtrichtung eine mehr oder minder unterschiedliche Route nehmen, das kennt man ja. Aber in der Tat macht sich für mein Empfinden gerade bei der 117 (es war natürlich wiederum diese - und nicht die 119; denn die lässt sich an S. Giovanni bzw. der Scala santa überhaupt nicht blicken ;)) der Unterschied am meisten bemerkbar - eben aufgrund des "Fehlens" der Piazza Venezia auf der Route zur Piazza del Popolo:
Hinfahrt (von der Piazza del Popolo zum Lateran)
Rückfahrt (vom Lateran zur Piazza del Popolo)

Außerdem gibt es da noch die Rund-Linie der 117, die nur samstags verkehrt - und zwar nur zwischen dem Lateran und der Piazza Venezia; allerdings mit einem ausgedehnten "Schlenker" bis Mignanelli (nicht weit von der Spagna).
 
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