Mit Mamma auf Touristenpfaden durch Rom

Sankt Paul vor den Mauern

Donnerstag, 19. Januar 2012

Sankt Paul vor den Mauern
Nach dem Frühstück machten wir uns zu unserem ersten Tagesziel auf: Sankt Paul vor den Mauern. Gegen 9.00 Uhr verließen wir unsere Unterkunft und fuhren mit der Buslinie 64 eine Station in Richtung City. Hier stiegen wir in den 23er Bus um, der direkt zur Basilika fuhr. Kurz bevor wir an der Pyramide vorbeifuhren, bemerkte ich, dass ich die Fahrkarten (für 1 €) auf dem Nachtisch vergessen hatte. Wir waren also Schwarzfahrer! Wenn ich in Hannover mal meine Monatskarte vergesse, werde ich garantiert kontrolliert … Also stiegen wir aus und in der Metro-Station kaufte ich für uns zwei 3-Tagestickets (pro Nase 11 €). In der Station gab es keine Automaten, also kaufte ich sie am Schalten, dann passierten wir den Eingang zum Bahnsteigbereich. Gerade, als sich die Tür geschlossen hatte, bemerkte ich, dass ich meinen Regenschirm am Schalter vergessen hatte. Also zurück zum Schalter, ich schnappte mir den Schirm und wollte mit meiner Fahrkarte wieder durch das Tor. Ich steckte die Fahrkarte in den Schlitz – und es tat sich nichts! Warum öffnet sich nicht der Eingang ? Ich schaute auf das Ticket, es war wirklich eine Drei-Tages-Karte! Also startete ich einen erneuten Versuch. Wieder blieb das Tor zu! Ich probierte es an einem anderen Eingang, auch hier hatte ich keinen Erfolg. Ich wendete mich an einen Mitarbeiter der ATAC. Er ließ mich durch. Mit der Metro B fuhren wir dann weiter. Während der Fahrt begriff ich, warum es eben Schwierigkeiten gab. In der Karte muss eine Zeitsperre eingebaut sein, damit nicht mehrere Personen, mit der ein und der selben Karte die Station betreten können! Ist ja auch irgendwie logisch. Wieder etwas dazugelernt!

Nach kurzer Fahrt verließen wir die Metro und kehrten in einer Bar ein und tranken für 90 Cent einen äußerst leckeren Cappuccino. Ein paar Minuten später betraten wir die Basilika. Madre brauchte ein wenig Zeit, um sich mit diesem wunderschönen Raum vertraut zu machen. Dann sagte sie zu mir: „Diese Kirche gefällt mir, die ist viel schöner, als der Petersdom!“ Auf dieses Urteil hatte ich gehofft.


Wir schauten uns die Basilika genauer an: das Apsismosaik, die Papstmosaiken, den wunderschönen Osterleuchter und verweilten eine ganze Zeit lang am Grab des Apostels Paulus. Danach ging es zum Kreuzgang. Der Ticketschalter war verwaist und es sah auch nicht so aus, als ob er überhaupt in Betrieb war. Wir gingen einfach daran vorbei. Mamma war von den kunstvoll mit Mosaik verzierten Säulen ganz hin und weg!


Wir schauten auch im Souvenirladen vorbei. Dort fanden wir folgende „Jesuskinder“, die Madre sehr kitschig fand.


Ich fand die daneben stehenden Krippen viel, viel kitschiger! Muss aber zugeben, Jesuskinder, die am Daumen lutschen, waren wir bisher auch noch nicht begegnet.

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Während der Fahrt begriff ich, warum es eben Schwierigkeiten gab. In der Karte muss eine Zeitsperre eingebaut sein, damit nicht mehrere Personen, mit der ein und der selben Karte die Station betreten können! Ist ja auch irgendwie logisch. Wieder etwas dazugelernt!

(Fortsetzung folgt)

Das ist tatsächlich eine interessante Beobachtung, das hatte ich auch noch nie gehört!
 
Angela schrieb:
Das ist tatsächlich eine interessante Beobachtung, das hatte ich auch noch nie gehört!

Hallo Angela,
danach hatte ich keine weiteren Schwierigkeiten mit der Karte! Es muss so sein, aber vielleicht weiß da einer unserer Nahverkehrsexperten mehr?

Lieben Gruß
Padre
 
Simone-Clio schrieb:
...kann ich Deine Freude daran, Deiner Mutter Rom zu zeigen und ihre Begeisterung und Ehrfurcht gut nachvollziehen.

Das hast Du sehr schön und treffend formuliert! "Ehrfurcht", ja das trifft es!
 
Also zumindest ich weiß (bzw. wusste) durchaus nicht mehr - war aber auch in Rom nur ein einziges Mal (nämlich Pfingsten 2010) mit Regenschirm unterwegs. Demzufolge hätte ich auch nur dieses einzige Mal einen solchen irgendwo liegenlassen können und darum zurückgehen müssen .. :~:~ :]:] :~:~

Jedoch diese Information ist wirklich nicht uninteressant - daran hätte auch ich jetzt nicht gedacht!
Denn als einfacher Normalverbraucher denkt man in Bezug auf den ÖPNV ja zumeist nicht weiter als bis hierhin: "Ich habe meine Fahrkarte gekauft - und gut isses." :thumbup: Hingegen dass irgendwer tatsächlich auf die Idee verfallen könnte, diese Karte am Eingang der Metro mehr als nur einmal durchlaufen zu lassen ... :eek: :roll::roll::roll:
Zumal wird gerade in der römischen U-Bahn deutlich öfter am Ausgang kontrolliert ... und wer dann dort keine korrekte, d.h. bezahlte Fahrt nachweisen kann, der ist angeschmiert. Mit anderen Worten: In die U-Bahn ggf. zu mehreren à conto einer Karte hineinzukommen, das ist nur die halbe Miete.
 
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Gaukler schrieb:
Jedoch diese Information ist wirklich nicht uninteressant - daran hätte auch ich jetzt nicht gedacht!
Denn als einfacher Normalverbraucher denkt man in Bezug auf den ÖPNV ja zumeist nicht weiter als bis hierhin: "Ich habe meine Fahrkarte gekauft - und gut isses."

Ja, so ging es mir auch bisher, aber dann kam es halt zu dieser Situation.

Lieben Gruß - und nicht zurück in der Metro ...

PS: Nun sind wir etwas schlauer!
 
Kolosseum, Kapitolshügel, Santa Maria in Aracoeli

Kolosseum, Kapitolshügel, Santa Maria in Aracoeli
Von Sankt Paul ging es mit der Metro zurück in Richtung Innenstadt. An der Haltestele Kolosseum stiegen wir aus und umrundeten es.


Das Forum Romanum, den Palatin und das Kolosseum standen für einen späteren Zeitpunkt auf dem Programm. Wir gingen die Via dei Fori Imperiali entlang und bestiegen den Kapitolshügel. Zunächst gingen wir zur Kapitolinischen Wölfin. „Die habe ich mir aber irgendwie größer vorgestellt“, bemerkte meine Mutter. Ich erinnerte mich, dass es mir genau so erging, als ich sie das erste Mal sah.


Wir betraten die Piazza del Campidoglio und bestaunten das Reiterstandbild des Mark Aurel und die Pflasterung des Platzes.


Über diese Treppe


ging zu der Kirche Santa Maria in Aracoeli hinauf. Hier galt unsere größte Aufmerksamkeit dem Santo Bambino.


Für jede römische Familie mit kleinen Kindern ist es ein MUSS in der Advent- oder Weihnachtszeit das Santo Bambino zu besuchen. Diese kleine Statue erhält unzählige Briefe von Kindern aus aller Welt. Die Briefe werden in Körben, die neben dem Bambino stehen, aufbewahrt. In der letzten Adventszeit habe auch ich einen Brief an das Santo Bambino geschrieben. Zu gerne hätte ich in den Körben gestöbert, um zu sehen, ob mein Brief dabei liegt? Aber das ist natürlich nicht gestattet und außerdem wurde die Kapelle gerade renoviert, so dass das Bambino nur aus einiger Entfernung zu betrachten war.

In Aracoeli war diese Krippe noch zu bestaunen.


Nun stand eine Mittagspause an, die wir in einem Restaurant in der Nähe von Santa Maria Maggiore verbrachten.

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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung​



... bestiegen den Kapitolshügel. Zunächst gingen wir zur Kapitolinischen Wölfin. „Die habe ich mir aber irgendwie größer vorgestellt“, bemerkte meine Mutter


... hast Du "Muttern" denn auch später das Original gezeigt :?:
 
Nun ist auch der Abschnitt "Kolosseum, Kapitol und Aracoeli" bebildert. Das war heute nicht ganz einfach. Bin immer wieder aus dem Netz geworfen worden! Die Bilder sind etwas grau, aber so ist Rom im Januar - nicht immer, aber an diesem Tag.
 
Asterixinchen schrieb:
... hast Du "Muttern" denn auch später das Original gezeigt?

Für das Original war leider keine Zeit ...


SCHADE -> m.E. ein sehr beeindruckendes "Teil"
( ... diese Haltung, dieser "Geichtsausdruck)


Na, vielleicht gibt es ja noch einmal eine Wiederholung des gemeinsamen Besuches - hoffe, dass sich "Muttern" zwischenzeitlich erholt hat ?
 
Santa Maria Maggiore

Santa Maria Maggiore
Nach einer Pizza gingen wir zu der Basilika Santa Maria Maggiore. In der Vorhalle sahen wir die Folgen eines Vandalismus am Haptportal.


Wir schauten uns dann den Innenraum der Kirche an, aber irgendwie war die „Luft raus“. Wir hielten uns nur kurz in Santa Maria Maggiore auf und machten uns auf den Heimweg zum Hotel. Es war einfach Zeit für eine ausgiebigen Mittagspause!



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Habe zum fünften mal die in dei geändert, aber mein Programm macht da nicht mit!

Auf „Krippenpirsch“
Nach der Verschnaufpause machte ich mich allein auf den Weg in die Altstadt. Ich wollte auf „Krippenpirsch“ gehen. Ich ging über den Petersplatz und machte einen ersten Halt in der Kirche Santa Maria in Traspontina, die sich an der Via della Concilianzione befindet. In den letzten beiden Jahren konnte ich die dortige Krippe bereits bewundern. Ich finde, sie ist eine der schönsten römischen Krippen. Das liegt vielleicht daran, das hier alle Figuren im gleichen Maßstab zueinander stehen. Bei den meisten Krippen in Rom sind die Hauptfiguren viel größer gestaltet, als die der vielen Nebendarsteller.




Danach ging ich über meine geliebte Engelsbrücke und genoss in meiner ehemaligen Lieblingsbar einen Caffè.


Dann ging ich durch die Via Coronari. Hier entdeckte ich diese etwas vernachlässigte Hausmadonna und diesen Brunnen.


Meine nächste Krippe sollte die in Sant'Agostino sein. Hier hatte ich noch einen Auftrag zu erfüllen. Im letzten Jahr verstarb ein Mitglied meiner Kirchengemeinde, der in Rom geboren wurde und in dieser Kirche getauft wurde. Kurz vor seinem Tod besuchte ich Rom und schickte ihm eine Karte mit der Innenansicht von Sant'Agostino. Als er sich später für die Karte bedanke, musste ich ihm versprechen, immer in dieser Kirche eine Kerze für ihn anzuzünden, wenn ich in Rom bin. Versprochen ist versprochen …! Ich wollte mir auch die Pilgermadonna von Caravaggio anschauen. Als ich die Kirche betrat, fiel mir die Madonna sofort ins Auge. Ich wollte ein Foto machen und war gerade dabei 50 Cent in die „Lichtmaschine“ zustecken, als ich ein Hinweisschild entdeckte, das mir sagte, dass die Madonna nur eine Kopie ist, da sich das Original zur Zeit für eine Ausstellung ausgeliehen ist.



Im letzten Moment konnte ich die 50 Cent retten. Dann betrachtete ich die Krippe


und löste mein Versprechen ein. In dieser Kirche liegt auch die hl. Monika begraben, die Mutter des hl. Augustinus.


Nun wollte ich San Luigi in Francesi besuchen, aber die Kirche war geschlossen, obwohl sie laut Hinweisschild hätte geöffnet sein müssen. Als Entschädigung gönnte ich mir im Caffè Sant'Euchstachio eine Monachella. Ich schaute auch die Kirche Sant'Euchstachio hinein



und entdeckte diese Krippe, die bereits hier im Forum ausführlich beschrieben wurde.



Nach diesem leckeren Getränk ging ich am Pantheon vorbei und schaute mir den „Beli“ bei Tageslicht an. Wie bereits oben beschrieben, gehen die Restaurierungsarbeiten gut voran.


Ich ging in Santa Maria sopra Minerva hinein und entdeckte in einer Seitenkapelle auf der rechten Seite die dortige Krippe.


Ich machte natürlich auch meiner Lieblingsheiligen, der hl. Katharina von Siena, meine Aufwartung und ging am Christus von von Michelangelo vorbei.


Als ich die Kirche verlassen hatte, musste ich bei Gammarelli vorbeischauen, dem päpstlichen Hofschneider. Im Schaufenster ahnte man von bevorstehenden Ereignissen...


Die nächste Krippe die ich mir anschauen wollte, war die von San'Andrea dalle Valle.


Hier die Krippe:


Ich betrachtete die Gemälde in der Apsis, die bisher nicht so meine Aufmerksamkeit gefunden hatten.

Nun ging es zu der letzten Krippe meiner „Pirsch“. Auf dem Weg sah ich dieses typisch italienisches Auto.


Sie befand sich in San Giovanni dei Fiorentini.


Ich fand die Krippe nicht so schön, aber das ist Geschmackssache!


Dafür fand ich aber das Altarbild interessant.


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Campo de Fiori

Freitag, 20. Januar 2012

Campo de' Fiori
„Den Campo de' Fiori möchte ich gerne sehen“, antwortete meine Mutter, als ich sie im Vorfeld unserer Reise befragte, was sie denn unbedingt in Rom sehen möchte. So machten wir uns an diesem Freitagmorgen auf den Weg zu dem schönsten Marktplatz von Rom. Es war kein so schönes Wetter, kühl war es und stark bewölkt, aber trocken. Wir betraten den Campo auf dem schon ein reges Treiben herrschte. Mir fiel sofort auf, das es zwischen den einzelnen Ständen große Lücken gab. Hauptsächlich boten Gemüsehändler ihre Waren an. Die Verkaufswagen der Fleisch- und Fischhändler waren fehlten vollends. Wir schauten uns in aller Ruhe um und beobachten Römerinnen beim Handeln und Einkaufen. (Da meine Fotos nicht so schön geworden sind, greife ich auf meinen Fundus zurück).


Am vorigen Abend aßen wir in einem netten Restaurant zu Abend und ich bestellte mir als Beilage „Broccoletti“. Ich erwartete Broccoli, so wie wir ihn kennen, bekam aber ein mir bis dahin unbekanntes Gemüse serviert, das eher wie Spinat aussah und einen bitteren, aber nicht unangenehmen Geschmack hatte und auch Röschen aufwies, die durchaus an Broccoli erinnerten. Nun sahen wir Broccoletti in der Naturform. Hat diese Pflanze etwas mit unserem Broccoli zu tun? Wir waren uns immer noch unsicher, obwohl Mutter Kleingärtnerin ist. Ich kenne mich auch ganz gut mit Pflanzen aus, aber die Frage ließ sich irgendwie nicht beantworten. Inzwischen sind wir schlauer! Vom Campo de' Fiori gingen wir in Richtung Ghetto.

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Hallo Padre,
auch ich verfolge gerne Eure Spaziergänge durch Rom. Es ist schön, dass Du Deiner Mutter diese Reise mit Dir ermöglichen konntest. (Auch meine Mutter wäre gerne noch einmal nach Rom gefahren, aber wir haben die Reise zu lange vor uns hergeschoben - bis es jetzt aus gesundheitlichen (und Alters-) Gründen nicht mehr möglich ist... Wieder einmal bestätigt sich die "Volksweisheit", nicht immer alles auf später zu verschieben.)

Ich freue mich auf die Fortsetzung Eurer Rom-Erkundungen, auch wenn sie (wie ich meine, irgendwo gelesen zu haben) anscheinend etwas eingeschränkt wurden.
Gruß
Pasquetta
 
hallo Padre,

ich verfolge euch gerne auf euren Rompfaden und freue mich auf weiteres.
Dein Fotoknips hast du wiederbekommen, sehr erfreulich :nod:
 
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