Wieder eine interessante These!Ich komme auch noch einmal auf den "unbekannten" Heiligen zurück.
Paulus scheidet meiner Meinung nach aus, da er eigentlich immer mit Spitzbart dargestellt wird (während Petrus einen runden Vollbart trägt ). Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um den hl. Augustinus von Hippo (Kirchenvater) handelt. Einmal spricht das Buch als Attribut dafür und zum Anderen war Gregor der Große angeblich in seiner "religiösen Findung" stark von den Schriften Augustinus beeinflusst. Also Benedikt und Augustinus, die ihm wichtig waren.
Wie auch immer - San Saba lohnt einen Besuch findet
Pasquetta.
Einen Kirchenlehrer hatte ich ja anhand des Buches schon vermutet. Allerdings würde dies Padres These, dass es ein Erzbischof sei, nicht entsprechen, da Augustinus "nur" Bischof war - zumal es zu dieser Zeit noch keine Metropoliten im späteren Sinne gab.
Ich würde eine gewisse Verehrung für Augustinus im 13. Jahrhundert vor allem an Orten suchen, an denen Kanoniker residieren. Die nach Augustinus benannte Regel war seit dem Frühmittelalter der maßgebliche Regeltext für Kanoniker geworden, sozusagen als Abgrenzung zur Benediktsregel, die nur für regulierte Mönche galt. Wenn also die beiden Kirchenlehrer die verschiedenen "Strömungen" des Klosters darstellen sollen, müsste man im Umfeld von San Saba auch nach ansässigen Kanonikern suchen.
Andererseits hat das benediktinische Mönchtum schon immer eine gewisse Faszination für den Kirchenvater mit sich gebracht. Wir finden schon in frühmittelalterlichen Handschriften oft Texte und Predigten von Augustinus, die offensichtlich in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Rest der Kompilation stehen. Seine Autorität war einfach so allgegenwärtig, dass man diese Verbindung und die Berufung auf ihn oft und gerne betont hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies auch in der Ikonographie nicht viel anders war. Von demher: durchaus möglich!