Spoleto; Umbrien Teil 2
Dann fuhren wir los zum Treffpunkt. Unterwegs wurden wir telefonisch informiert, dass sich die Abfahrt um eine halbe Stunde verzögern würde. Ich nutzte die Zeit für einige weitere Fotos unten vom Tal aus.
Auf dem rechten Foto sieht man deutlich, dass die Schmuckfassade einfach vor die Mauer des Domes gesetzt wurde.
Als wir morgens aufwachten, hatten wir vom Hotelfenster aus dieses Bild.
Nach dem italienischen Frühstück machte ich noch einige Aufnahmen in der reizenden Morgenstimmung.
Dann fuhren wir los zum Treffpunkt. Unterwegs wurden wir telefonisch informiert, dass sich die Abfahrt um eine halbe Stunde verzögern würde. Ich nutzte die Zeit für einige weitere Fotos unten vom Tal aus.
Das mittlere Foto deutet es an. Im Winter wird es in dieser Gegend sehr kalt. Anders als in Rom fällt hier häufig Schnee. Deshalb verbringen unsere Gastgeber den Winter auch überwiegend in der römischen Wohnung.
Nach den nächsten Fotos ging es endlich los nach Spoleto.
Spoleto ist eine alte Stadt im Südosten Umbriens. Sie wurde etwa 800 vor Christus gegründet. Schon früh schloss die Stadt ein Bündnis mit Rom. Spoleto leistete Hanibal beim Sturm auf Rom heftigen Widerstand. Als stets papsttreue Stadt wurde Spoleto im 12. Jdt. von Barbarossas Truppen zerstört. Dem Papst war die Stadt bis zur italienischen Einigung stets treu ergeben.
Die Altstadt von Spoleto ist am Hang gebaut. Über der Stadt thront die Rocca Albornoziana. Auf der Burg, die im 14. Jdt. erbaut wurde, herrschte auch drei Jahre lang Lucrezia Borgia. Nach dem letzten Weltkrieg diente die Burg als Kerker mit Hochsicherheitstrakt für Mitglieder der Brigade Rossi und der Mafia.
Wir parkten an einer der vielen Kirchen Spoletos, vor San Domenico. Wie viele Kirchen in Umbrien und der Toskana sind die Außenmauern gestreift; hier weiß und rosa.
Innen hat man diesen Blick.
Spoleto ist Erdbebengebiet. Im Rahmen der Renovierung nach dem letzten Erdbeben wurden einige Reste alter Fresken freigelegt.
In Spoleto kann man viele romantische, enge Gassen durchstreifen.
Aus statischen Gründen sind die Häuser in den Gassen häufig durch Bögen verbunden.
Dann tritt man aus einer Gasse heraus auf einen der Plätze mit Blick auf einen Palast oder eine Kirche.
Es gibt nur wenige breitere Straßen. Der Autoverkehr ist in der Altstadt stark eingeschränkt.
Weiter geht es durch die Gassen. Auf dem mittleren Foto hatten wir kurz einen Blick auf die Rocca, die Burg.
Plötzlich sahen wir auf diesen schönen Platz, der mich sehr an den Campo in Siena erinnerte.
Die flachen, breiten Stufen führen hinunter zum Dom Santa Maria Assunta. Der Dombau wurde im 12. Jahrhundert begonnen, musste aus finanziellen Gründen aber unterbrochen werden. Das Obergeschoss wurde während der Gotik errichtet. Für den Kirchenbau wurden viele Steinquader von alten, römischen Bauten verwendet. Auffallend sind die acht schönen Rosetten. Die Mittelrosette gilt als eine der schönsten in Umbrien.
Hier noch einige weitere Details außen.
Nun ein erster Blick ins Innere.
In der Apsis strahlt Filippo Lippis letztes Werk, ein Freskenzyklus mit Szenen aus dem Leben Marias: Verkündigung, Geburt Jesu, Tod Marias und die Krönung.
Die Darstellung der Verkündigung am Seitenportal der Marienkirche in Würzburg mit dem kleinen Jesuskind, das auf einem Höhrrohr aus dem Mund von Gottvater zum Ohr Marias rutscht, finde ich allerdings origineller (s. Bericht Forentreffen Würzburg).
Auch ein Pinturicchio Fresko ist in einer Seitenkapelle zu sehen.
Hier noch einige weiter Eindrücke aus dem Kirchenraum.
Nach der Dombesichtigung stiegen wir wieder die flache Treppe hinauf zur Stadt.
Wir folgten dem Pfeil nach Ponte delle Torri. Unterhalb der Burg läuft ein angenehmer, ebener Weg rund um den Burgberg. Von vielen Stellen aus hat man eine herrliche Sicht in das Umland. Zunächst ein Blick zurück auf den Dom.
Auf dem rechten Foto sieht man deutlich, dass die Schmuckfassade einfach vor die Mauer des Domes gesetzt wurde.
Zu dem nächsten Foto gibt es einiges zu berichten.
Links, in der Mitte des Bildes sieht man einen schwarzen Kasten. Er ist der Eingang zu einer langen Rolltreppe. Wie auch in Perugia soll die Treppe helfen die Oberstadt weitgehend vom Autoverkehr freizuhalten. Dann ist die Stadtmauer deutlich zu erkennen. Außerhalb der Mauer stehen unten in der Ebene neuere Häuser. Viele Einwohner haben bereits die Häuser in der Oberstadt verlassen, die mühsam zu erreichen, eng und schwer zu beheizen sind. Viele Römer der Mittel- und Oberschicht haben in den Häusern der Altstadt Wohnungen eingerichtet, wo sie Wochenden und den Urlaub verbringen.
Meine Aufmerksamkeit wurde von diesem Gebäudekomplex angezogen.
Ich gehe davon aus, dass es sich um das Kloster San Ponziano handelt. Besonders die Krypta der Klosterkirche aus dem 12. Jdt. soll sehr interessant sein. Korinthische Säulen und Fresken aus dem 13. und 15. Jdt. sind dort zu sehen. Ich füge hier einmal einen Link zu einem entsprechenden Bericht von drhoette ein. Dort findet Ihr auch etwas zu anderen Kirchen, für die wir keine Zeit hatten.
Wir spazierten weiter und sahen bald auf dieses Bauwerk.
Es ist der Ponte delle Torri. Der mächtige Aquädukt überspannt mit 230 m Länge und 80 m Höhe das Tessino-Tal. Er führt zu einem Verteidigungsturm auf der anderen Seite. Goethe hat das Bauwerk irrtümlich als römisch antik eingestuft. Eine Gedenktafel zu Ehren unseres Dichterfürsten ist hier aufgestellt.
Zurück in der Altstadt
schauten wir uns noch zwei antike Bauwerke an; zunächst den Drususbogen.
Der Bogen wurde zu Ehren zweier Konsuln des Kaisers Tiberius im Jahre 23 errichtet. Die Hälfte des Bogens steht heute unter dem Straßenniveau, wie das mittlere Foto zeigt.
Das zweite Objekt ist das römische Amphitheater, das 3000 Besuchern Platz bot.
Wir schlenderten nun durch Spoletos Gassen zurück zu unseren Autos.
Die folgende Straße ist eine der breiten Einkaufsstraßen Spoletos.
In Spoleto gibt es noch einige interessante Kirchen (siehe Link oben), für deren Besichtigung uns aber die Zeit fehlte. Wir fuhren nun zu einem Lokal in der Nähe Spoletos. Bei einem leichten Mittagessen nahmen wir Abschied von unseren lieben Gastgebern. Bei der Rückfahrt durchquerten wir bei Orte noch eine Gewitterfront. Bei starkem Regen und Hagel war für einige Minuten nicht ans Weiterfahren zu denken. Schließlich kamen wir aber wieder wohlbehalten in Rom an.
Umbria, du siehst uns ganz bestimmt wieder.
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