Weihnachtliches Rom um die Jahreswende

27. Dezember - 10. Tag

Dieser Sonntag hatte es in sich, ganz ungeplant: Aus unserem Aventinspaziergang entwickelte sich ein regelrechtes Kirchenbesichtigungsprogramm, weil fast jede Kirche links und rechts des Weges geöffnet war und wir uns dieser Verlockung natürlich nicht entziehen konnten. Und dann standen ja auch noch die Kapitolinischen Museen auf dem Programm...
Aber seht selbst:

Wir ließen uns zunächst vom Bus zur Tiberinsel bringen und folgten dem Ruf von San Bartolomeo all'Isola:


Dort konnten wir aber nur einen kurzen Blick ins Innere werfen, weil gerade ein Gottesdienst für Kinder und Jugendliche vorbereitet wurde.


Anstelle einer Krippe gab es hier eine farbenfrohe Holztafel, die vor den Stufen zum Altar aufgestellt war und eine orientalisch anmutende Krippenszene zeigte:


Wir verließen San Bartolomeo und die Tiberinsel und liefen hinüber zum Forum Boarium und weiter zu Santa Maria in Cosmedin, wo wir wie immer die Bocca della Verità links liegen ließen, um in die Kirche hinein zu gehen. Aber auch hier begann gerade eine Messe, so dass wir uns nur kurz im Andenkenladen - früher mal die Sakristei der Kirche - das Mosaik aus dem 8. Jahrhundert ansehen konnten, das die Anbetung der Weisen zeigt (passt ja auch zu Weihnachten):


Dann machten wir uns auf den steilen Weg hoch zum Aventin - natürlich war Santa Sabina unser Ziel.


Sehr schöne Aussichten gibt es von diesem Weg aus auf Rom...

In Santa Sabina fand gerade eine Hochzeit statt; deshalb wollten wir noch ein bisschen spazieren gehen, fanden dann aber zu unserer Freude die Tür von SS Bonifacio e Alessio geöffnet.
Diese Kirche hatten wir noch nie von innen gesehen, kannten nur die Fassade und den Campanile:


Durch den lauschigen Innenhof mit dem hübschen plätschernden Brunnen


gingen wir zur Kirche und ließen zuerst den Gesamteindruck des Langschiffes auf uns wirken:


Doch gleich danach ließen wir uns von dem prächtigen Kosmatenboden faszinieren:


Davon könnte ich noch sehr viel mehr Bilder zeigen; aber dann würde das meinen Bericht sprengen.
Gleich neben dem Eingang findet sich die Kapelle des Heiligen Alexius:


der ja der Überlieferung nach 17 Jahre lang unerkannt in seinem Elternhaus unter einer Treppe gelebt haben soll. Dieser Ort hier war für meinen Mann eine besondere Freude, musste er doch seinerzeit im Studium das altfranzösische Alexiuslied bearbeiten, als Pflichtlektüre sozusagen.
Die Reliquien der beiden Heiligen befinden sich unter dem Ziborium aus dem 16. Jahrhundert.


Davor war auch die Krippe aufgestellt. Und darüber findet man eine schöne Kuppel:


Hinter dem Ziborium gab es eine Austellung mit zum Teil sehr merkwürdigen Objekten, wobei eines davon wohl auch als Krippe gedacht war:


Wir stiegen hinunter in die romanische Krypta aus dem 10. Jahrhundert, in der gerade eine Kunstausstellung stattfand:


Dies ist leider das einzige gelungene Foto der Räumlichkeiten. Aber einige der uralten Fresken konnten wir doch festhalten - leider kann ich nicht entschlüsseln, welche Personen hier dargestellt sind:



Wieder oben in der Kirche betrachteten wir noch die ungewöhnliche Ikone der Heiligen Jungfrau aus dem 12. oder 13. Jahrhundert:


Ungewöhnlich ist sie deshalb, weil sie kein Kind auf dem Arm hat.

An der Warteschlange vor dem Schlüsselloch vorbei


ging es nun weiter zu Sant'Anselmo, wo ich zuerst im Klosterladen einkaufte, bevor wir uns dem Heiligen näherten:


Sant'Anselmo ist ja eine recht neue Schöpfung, erst 1900 eingeweiht. Aber sie hat durchaus auch schöne Seiten, hier der Altarraum mit Apsismosaik und Altarbild:


und noch weitere Mosaikarbeiten:


Und auch die Krippe will ich nicht vorenthalten, eher etwas Schlichtes:


Jetzt machten wir uns aber auf zu Santa Sabina, die ich nicht oft genug sehen kann. Natürlich ist das älteste Eingangsportal einer christlichen Kirche eine besondere Attraktion:


Leider waren die Lichtverhältnisse zum Fotografieren schwierig.

Ein paar Eindrücke aus dem Innenraum:



Ein kurzer Blick auf den Orangenbaum, den schon der Heilige Dominikus gepflanzt haben soll, und auf den Brunnen auf dem Kirchenvorplatz:


und wir verließen den Aventin.

Unser Ziel waren nun (endlich) die Museen. Doch dann kamen wir an Sant'Anastasia vorbei, wo mal wieder offene Türen lockten:


Hübsch finde ich die beiden Glockentürmchen.

Das Innere fanden wir wenig spektakulär, bis auf die farbige Deckengestaltung:


und diese reich verzierte Madonnenfigur:


Eine Krippe gab es natürlich auch hier:


Der barocke Umbau der Kirche aus dem Jahr 1721/22 lässt völlig vergessen, dass es sich ursprünglich um eine Kirche schon aus dem 4. Jahrhundert gehandelt hat. Aber es ist wohl möglich, an normalen Sonntagen Ausgrabungen unter der Kirche zu besichtigen - einen Portikus aus dem 1. Jahrhundert und Gebäudereste aus dem 2. und 3. Jh. Heute jedoch war das nicht möglich, leider.

Wir machten uns auf den Weg zum Kapitol, vorbei an dieser ungewöhnlichen runden Kirche:


Hier handelt es sich um San Teodoro al Palatino, die seit dem Jahr 2000 von der griechisch-orthodoxen Gemeinde genutzt wird. Sie liegt unterhalb des Straßenniveaus; und das Atrium vor der Kirche wurde von Carlo Fontana gestaltet.

Es war schon recht spät für einen Besuch der Kapitolinischen Museen; nichtsdestotrotz fanden wir es sehr beeindruckend, und wir werden sicher noch mehr als einmal hierher kommen.

Aus den Hunderten von Fotos, die wir beide gemacht haben, nur eine kleine, sehr persönliche Auswahl von "Lieblingsstücken":

zwei Gemälde aus dem Saal des Hannibal:


Das linke zeigt den Triumph Roms über Sizilien, das rechte Hannibals Zug über die Alpen.

Bekannte Kunstwerke:


Berninis Medusa, der Dornauszieher und natürlich das Original-Reiterstandbild von Marc Aurel - es gibt noch jede Menge Gold daran, wie man sieht (heißt es doch, dass Rom untergehen werde, wenn kein Gold mehr vorhanden sei.)
Und noch ein paar Favoriten:



sowie Beispiele für schöne Decken und Fußböden:


Der Fußboden ist der Mosaikboden im Saal der Wölfin und soll überaus wertvoll sein, obwohl jeder ihn mit Füßen treten darf.

Um halb sechs waren wir müde genug, ab der Piazza Venezia mit dem Bus nach Hause zu fahren.

Am Abend dann gingen wir mal wieder essen, gleich um die Ecke ins "Tre Pupazzi". Diese Wahl war dem Umstand geschuldet, dass wir wunde Füße hatten, aber viele andere Restaurants an diesem Sonntagabend geschlossen waren. Und wir haben es bedauert; denn nach der anfänglich sehr freundlichen Begrüßung war die Bedienung doch recht schroff und das Essen mehr als mäßig - ich würde hierfür keine Empfehlung abgeben.

Der Bericht ist recht lang geworden; aber wie ich am Anfang schon schrieb: "Der Tag hatte es wirklich in sich!"



 
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Liebe ColleMarina,

da wir uns ja bereits in meinem jüngsten Reisebericht ein wenig über S. Alessio und die Krypta ausgetauscht haben, habe ich natürlich mit besonderer Spannung auf Deine Bilder aus der Krypta gewartet.

Wir stiegen hinunter in die romanische Krypta aus dem 10. Jahrhundert, in der gerade eine Kunstausstellung stattfand:


Dies ist leider das einzige gelungene Foto der Räumlichkeiten. Aber einige der uralten Fresken konnten wir doch festhalten - leider kann ich nicht entschlüsseln, welche Personen hier dargestellt sind:


Zwar habe ich inzwischen alles für mich Erreichbare über die Krypta gelesen, aber bei der Identifizierung dieser Heiligen und Kirchenleute kann ich leider nicht helfen. Sicher hingegen bin ich mir, dass es sich bei den von Euch fotografierten Fresken um Werke des 17. Jahrhunderts handelt. Die romanischen Fresken hingegen schmücken den Altarraum der Krypta. Es handelt sich vor allem um das Lamm Gottes und Symbole der Evangelisten.
 
Auch ich verfolge - wenn auch nicht immer mit Rückmeldung - in dieser "österlichen" Zeit gerne Deinen "weihnachtlichen" Bericht. Schön, dass Du ihn immer wieder fortsetzt, auch wenn Eure nächste Romreise schon in Sicht ist 8).


Anstelle einer Krippe gab es hier eine farbenfrohe Holztafel, die vor den Stufen zum Altar aufgestellt war und eine orientalisch anmutende Krippenszene zeigte:


Dabei handelt es sich um die Nachbildung einer Weihnachtsikone mit einem beliebten Bilderprogramm in der Ikonensprache: die Geburt in der Höhle, der grübelnde Josef mit dem Propheten Iesaja, die Hirten - für die am Rande der Gesellschaft stehenden - und die drei Weisen - für die Reichen und Fremden. Mir "gefällt" mit einem Schmunzeln bei diesen Ikonen immer die Szene rechts unten: eine Hebamme und eine Magd baden den neugeboren Jesus. Natürlich haben diese Darstellungen immer auch einen tieferen religiösen Sinn; das würde hier aber zu weit führen ;).

Auch ich habe versucht, die Heiligen auf den Fresken des 17. Jh. zu "entziffern", aber ohne Ergebnis, die wenigen Attribute helfen nicht so recht weiter. :frown:
 
Sicher hingegen bin ich mir, dass es sich bei den von Euch fotografierten Fresken um Werke des 17. Jahrhunderts handelt. Die romanischen Fresken hingegen schmücken den Altarraum der Krypta. Es handelt sich vor allem um das Lamm Gottes und Symbole der Evangelisten.

Das wusste ich nicht - vielen Dank für die Aufklärung!
Der Altarraum war leider auch mit Bilderstaffeleien zugestellt. Lediglich dieses Foto konnten wir noch machen:


Das ist dann wohl eins der alten Fresken, oder?
 
Mir "gefällt" mit einem Schmunzeln bei diesen Ikonen immer die Szene rechts unten: eine Hebamme und eine Magd baden den neugeboren Jesus. Natürlich haben diese Darstellungen immer auch einen tieferen religiösen Sinn; das würde hier aber zu weit führen ;).

Vielen Dank, Pasquetta, für die interessante Ergänzung!
Du meinst diese Szene:


Die war mir noch gar nicht so aufgefallen!
 
Der Altarraum war leider auch mit Bilderstaffeleien zugestellt. Lediglich dieses Foto konnten wir noch machen:


Das ist dann wohl eins der alten Fresken, oder?

Ganz sicher. Die Fresken wurden zum Heiligen Jahr 2000 restauriert.

Mir "gefällt" mit einem Schmunzeln bei diesen Ikonen immer die Szene rechts unten: eine Hebamme und eine Magd baden den neugeboren Jesus. Natürlich haben diese Darstellungen immer auch einen tieferen religiösen Sinn; das würde hier aber zu weit führen ;).

Vielen Dank, Pasquetta, für die interessante Ergänzung!
Du meinst diese Szene:


Die war mir noch gar nicht so aufgefallen!

Dazu kann ich Dir die Lektüre eines PDF-Dokuments empfehlen, das ich in diesem Beitrag Verborgenes Rom - Seite 2 meines jüngsten Reiseberichts verlinkt habe:

Das Bad des Jesuskindes durch die beiden Hebammen Zelomi und Salome unter den Blicken des nachdenklich (oder schlafend?) in einer Ecke sitzenden Josef.

Der Text ist mit exakt dem Motiv Deines Photos aus San Bartolomeo all'Isola illustriert, wie mir eben erst auffällt. 8)
 
Zuletzt bearbeitet:
Viel Spass bei der Lektüre! Inzwischen bin ich einem der Heiligen von den jüngeren Fresken auf der Spur! :nod:
 
28. Dezember - 11. Tag

Dieser Tag war für mich der mit der größten Fotoausbeute; deshalb hat mein Bericht ein Weilchen gedauert (ich bin noch nicht wirklich fit im Bearbeiten von Fotos - aber ich gelobe mir selbst Besserung!).

Wir machten uns morgens auf den Weg zur Piazza del Risorgimento, um von dort mit der Tram 19 zum Quartiere Coppedè zu fahren.
Was haben wir in den letzten Jahren verpasst, weil wir nie mit der Tram gefahren sind! Eine richtig schöne Fahrt, vorbei an der Villa Giulia, an Palazzo und Villa Borghese und an vielen prächtigen Villen gelangten wir zur Piazza Buenos Aires.
Dort ausgestiegen, fühlt man sich plötzlich gar nicht mehr wie in Rom, jedenfalls nicht das Rom, das man aus touristischer Sicht kennt.
Wir statteten zunächst der Nationalkirche der Argentinier in Rom Santa Maria Addolorata einen Besuch ab, da wir viele argentinische Bekannte haben und wir ihnen ein paar Eindrücke als Andenken mitbringen wollten:


Die Kirche ist noch recht jung; sie wurde erst 1930 eingeweiht und ist in einem neo-romanischen Stil erbaut. Wie man sieht, ist der Giebel mit einem schönen Mosaik verziert; und einen freistehenden Campanile gibt es auch:


Innen erwartet einen ein recht schlichter, aber sehr friedlich wirkender Innenraum mit einem Apsisgemälde der Schmerzensmutter:


Der sonstige Schmuck ist zum Teil mit kosmatesken Motiven geschmückt, wie dieses einem Velazquezbild nachempfundene Christushaupt:


Auch die kleine Krippe passte zu der Schlichtheit der Kirche:


Im Anschluss ging es ins nahe gelegene Quartiere Coppedè, das schon viele hier im Forum beschrieben und dadurch uns Appetit darauf gemacht haben.
Wenn man durch die einladende Toreinfahrt gegangen ist, empfangen von der Jungfrau Maria in Stein:


gelangt man schnell zum


mit dem Froschbrunnen, der Fontana delle Rane, und steht staunend zwischen den Palästen in ihrem zauberhaften Stilmix:


Kaum kann man sich von den Feenvillen trennen, die immer wieder neue Ansichten bieten:


Und in manchen Häusern würde ich mich schon ganz gern mal für eine Weile einquartieren:


Das Tollste aber sind die vielen Details an den Häusern; wollte man die alle fotografieren, würden wir wohl heute noch dort stehen:









Besonders die Sitzbank gefällt mir - gern hätte ich mich dort ein bisschen ausgeruht!
Noch ein letztes schönes Motiv:


und wir bestiegen die nächste Tram 19 und fuhren zur Porta Maggiore, weil wir mal das Grab des Bäckers anschauen wollten:


Es hat uns aber nicht wirklich umgehauen; und auch die Umgebung dort ist ziemlich laut und hektisch.

Wir liefen dann zu Fuß bis Santa Croce in Gerusalemme. Ich hatte halbwegs gehofft, sie wäre geöffnet, wegen des Heiligen Jahres. Aber leider traf das nicht zu; also schauten wir nur ein wenig von außen:



und sagten der Heiligen Helena mit dem Kreuz "Guten Tag!"

Das bunte Tor zum Garten der Kirche hat den Wunsch bestärkt, beim nächsten Mal an einem Mittwoch wiederzukommen:


Anschließend machten wir uns auf den Weg nach San Giovanni in Laterano. Wie am Petersdom gab es hier Sicherheitskontrollen; aber in etwa 10 Minuten waren wir durch und konnten die Heilige Pforte durchschreiten.
Leider war das Licht etwas ungünstig, sie zu fotografieren:


Aber man sieht wenigstens deutlich, dass der Fuß des Kindes oft und gern gestreichelt wird.

Nur ein paar Bilder - ein anderer Besucher hat ja gerade sehr viel gezeigt - möchte ich einstellen, weil sie meine Lieblingspunkte zeigen:





nämlich die Apsis, den lächelnden Papst Leo XIII., den Heiligen Bartholomäus mit seiner eigenen Gesichtshaut und Petrus und Paulus in "ihrem" Ziborium.
Und weil ich Kosmatenarbeiten liebe:







Der Kreuzgang war leider mit Gerüsten zugebaut - darauf haben wir dann verzichten müssen.

Aber - sorry! - auch von mir ein Bild der wunderschönen Holzmadonna, die Papst Franziskus der Kirche geschenkt hat:


Ein weiteres Geschenk von ihm zum Heiligen Jahr der Barmherigkeit war diese Krippe:


die aus seiner Heimat stammen soll.

Weiter ging es Richtung Santi Quattri Coronati:


leider auch geschlossen, so dass wir uns mit den Fresken in den Vorhöfen begnügen mussten:





Als wir in San Clemente ankamen, war es schon Nachmittag und das Licht wurde immer schöner:



Wir schauten uns nur kurz die Krippe an, weil wir schon so oft hier waren.
Aber diese Krippe hat sich gelohnt; sie bestand aus mehreren Stockwerken, unterteilt in einzelne "Stuben", die Szenen aus der Umgebung, aber auch der Bibel zeigten:






Am Kolosseum vorbei erreichten wir die Via dei Fori Imperiali, wo wir noch Santi Cosma e Damiano einen Besuch abstatteten:


Sehr stimmungsvoll ist der Kreuzgang mit dem verwitterten Brunnen:



Innen habe ich dann versucht, das Apsismosaik zu fotografieren:



Aber ohne diese Lichtreflexe geht es wohl nicht...

Die Krippe der Kirche steht in einem Raum an der anderen Seite des Kreuzgangs und ist ein Tummelplatz für Tausende von Figuren:


Es muss Tage dauern, so eine Krippe aufzubauen.

Letzte Impressionen auf dem Heimweg:




Stünde auf der Trajanssäule wirklich noch Trajan, könnte man glauben, es ginge hier um die Trennung von Kirche und Staat, was beim nächsten Bild aber gleich wieder aufgehoben wird:


Zuhause dann noch lecker gekocht; und ein weiterer wunderschöner Tag in Rom ging zu Ende.

 
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:thumbup: Ein strammes Programm, für mich schön zum nachlesen ;) und Bilder betrachten, besten Dank dafür :nod:.

Wir statteten zunächst der Nationalkirche der Argentinier in Rom Santa Maria Addolorata einen Besuch ab, da wir viele argentinische Bekannte haben und wir ihnen ein paar Eindrücke als Andenken mitbringen wollten:
Kennst Du was man sich über Papst Franzikus und diese Kirche erzählt?

Pasticcio romano - römisches Durcheinander - Seite 7
Und wer kam, wenn er in Rom war, oft einfach so hier her, setzte sich wie jeder aus dem Viertel in eine Kirchenbank, besuchte wie ein "ganz gewöhnlicher" Gläubiger den Gottesdienst und hielt hinterher ein Schwätzchen mit dem Gemeindepfarrer?


Natürlich, Papa Francesco als er noch Kardinal Bergoglio in Buenos Aires war. :)
:thumbup: Auch die Fotos vom "Quartiere Coppedè" gefallen mir sehr gut!


Nur ein paar Bilder ... möchte ich einstellen, weil sie meine Lieblingspunkte zeigen:


den Heiligen Hieronymus mit seiner eigenen Gesichtshaut
Kleine Richtigstellung: hier handelt es sich um den (gehäuteten) hl. Bartholomäus ;), dessen Reliquien auch im Kaiserdom von Frankfurt :~aufbewahrt werden.
Aber - sorry! - auch von mir ein Bild der wunderschönen Holzmadonna, die Papst Franziskus der Kirche geschenkt hat:


Ein weiteres Geschenk von ihm zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit war diese Krippe:


die aus seiner Heimat stammen soll.

Kein "sorry" nötig, da sehr schön - wie auch die hübsche Krippe :thumbup:.

Ich habe auch diesen Tagesbericht sehr gerne gelesen.
LG
Pasquetta

 
Auch wenn Ihr einiges Pech hattet mit verschlossenen Türen, so hat mir Dein Tagesbericht sehr gut gefallen, nicht zuletzt, weil er eine schöne Tour zu Fuß bietet, die ich ähnlich schon gegangen bin. Nur das Coppede-Viertel ist weiterhin eine völlige Lücke bei mir.

Hier noch als Ergänzung das Apsis-Mosaik aus Santi Cosma e Damiano ohne Lichteinfall, aber es ist so oder so höchst sehenswert:


 
Danke, liebe Pasquetta, für den Hinweis - das wusste ich natürlich noch nicht!
Im Moment bin ich so damit beschäftigt, Fotos zu bearbeiten, den Bericht weiter zu schreiben und gleichzeitig die nächste Reise vorzubereiten, dass ich leider keine Zeit habe, in alten Reiseberichten nachzulesen. So entgehen mir wahrscheinlich viele interessante Verbindungen.
Und danke auch für die Korrekturen - ich habe die Fehler schon verbessert!
 
Ein wieder sehr gelungener Bericht über einen schönen Tag in Rom zwischen den Jahren!

Im Anschluss ging es ins nahe gelegene Quartiere Coppedè, das schon viele hier im Forum beschrieben und dadurch uns Appetit darauf gemacht haben.
Es freut mich, dass Ihr die Welt Gino Coppedès nun auch für Euch entdeckt habt!


Der Kreuzgang war leider mit Gerüsten zugebaut - darauf haben wir dann verzichten müssen.
Da Nihil in ihrem Frebruarbericht nichts über Gerüste im Kreuzgang von S. Giovanni in Laterano geschrieben hat, ist zu hoffen, dass diese Episode vorbei ist.


(...) ein Bild der wunderschönen Holzmadonna, die Papst Franziskus der Kirche geschenkt hat:


Sehr schön! Im Dezember 2014 stand sie noch auf einem kleinen Möbel:



Ohne diesen Hintergrund gefällt sie mir fast noch besser. Ihre zarten Farbtöne harmonieren gut mit der Säule und dem weiteren Hintergrund.

Aber diese Krippe hat sich gelohnt; sie bestand aus mehreren Stockwerken, unterteilt in einzelne "Stuben", die Szenen aus der Umgebung, aber auch der Bibel zeigten:

Dass es in S. Clemente eine besondere Krippe gibt werde ich mir merken. Viele römische Kirchen besitzen allerdings mehrere Krippen und ich war schon mehrfach überrascht eine ganz andere, als die erwartete zu sehen.

Am Kolosseum vorbei erreichten wir die Via dei Fori Imperiali, wo wir noch Santi Cosma e Damiano einen Besuch abstatteten
Dort war ich erst einmal und das bei völliger Dunkelheit. Ein erneuter Besuch steht weit oben auf meiner Liste mit Zielen für eine nächste oder übernächste ;) Rom-Reise. Deine Detailaufnahmen steigern die Vorfreude darauf. :nod:
 
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29. Dezember - 12. Tag

An diesem Dienstag spürten wir erste Ermüdungserscheinungen, so dass wir den Tag langsam angehen ließen.
Wir schrieben zuerst einige Ansichtskarten, die wir zum vatikanischen Postamt brachten in der Hoffnung, von dort aus würden sie schneller transportiert werden als von der italienischen Post (was sich leider als falsch herausstellte).

Dann machten wir uns auf zum Castel Sant'Angelo. Das hatten wir im Juni 2013 zwar schon einmal besucht, aber in der Begleitung von zwei sehr quirligen Kleinkindern, die unsere Aufmerksamkeit natürlich sehr stark beansprucht hatten.
Jetzt wollten wir uns mal ganz in Ruhe umsehen und auch die tollen Ausblicke genießen, die man von den verschiedenen Ebenen aus hat:


Auf dem letzten Foto sieht man auch gut die Baustelle Via d. Banco di Santo Spirito, die wir bis zu ihrer Fertigstellung beobachten konnten.

Das Castel Sant'Angelo kommt uns vor wie ein großer Abenteuerspielplatz, wo jeder sich das passende Spielgerät aussuchen kann.
Die vielen verschiedenen Bauteile, die Mauerfarben und -strukturen gefallen mir besonders gut:



Schön auch der Blick auf den Parco Adriano und seinen Namensgeber:


Einer der ersten Räume, die man betritt, wenn man sich von unten nach oben vorarbeitet, ist die Sala d'Apollo mit den Fresken, die aus dem Leben des Gottes Apollon erzählen. Ich hätte sie mir mit ihren Tausenden von Details stundenlang anschauen können:

Aber auch die Wände und Decken der Loggien zeigen schöne Fresken:


Im Cortile dell'Angelo statteten wir dem marmornen Erzengel Michael einen Besuch ab, der früher ganz oben auf der Burg stand:


Aber seinen Platz nimmt ja jetzt ein jüngerer, 1752 von Peter van Verschaffelt geschaffener Bronzeengel ein:


Ausstattungstechnisch ist die Engelsburg der reinste Trödelmarkt - für jeden Geschmack ist etwas dabei:




Zum Schluss fragten wir uns noch, ob die Päpste der Neuzeit wie seinerzeit Papst Paul III. Farnese auch noch in solch einem Bett schlafen würden:


Es steht ja immerhin in der Sala di Amore e Psiche und hängt voller Bilder mit pikanten Details...

Nach einem Kaffee in der Cafèteria der Burg (deren Toiletten man tunlichst nicht aufsuchen sollte, wenn man es irgendwie vermeiden kann) gingen wir über die Engelsbrücke ins Centro Storico.
Zu unserer Freude war das "Antico Caffè della Pace" doch noch geöffnet und wir machten direkt noch eine kleine Pause dort.
Danach ging es weiter, am Pasquino und an Sant'Eustachio vorbei:


zur Piazza Navona, um Sant'Agnese in Agone zu besuchen:


Dort tummelte sich gerade eine große Reisegruppe mit Führerin, so dass wir nicht lange blieben. Trotzdem ein paar Bilder vom Inneren, vom Hauptaltar, von der H. Agnes und von der Kuppel:



Diesen Ausschnitt mit Jesus und Johannes dem Täufer finde ich sehr rührend.



Auch hier wieder eine Krippe - ich kann sie bald gar nicht mehr zählen:



Unser Weg führte uns danach zur Via del Corso und zu San Marcello al Corso.

Die sehr schöne detailreiche Krippe ist hier ja schon mehrfach gezeigt worden; jetzt also auch von mir:




Wie liebevoll die Früchte, Fische, Pasta usw. hier nachgebildet wurden!
Interessant fand ich, dass diese Krippe nach einem Aquarell von Ettore Roesler Franz - "Avanzi medioevale in Ghetto" - gebaut wurde. Es zeigt einen kleinen Platz in der Nähe des Portico d'Ottavia.

Zum Abschied ein Blick auf die Pietà aus der Schule Berninis:


Für diesen Tag sollte es genug der Kirchen sein. Wir kauften noch ein bisschen fürs Abendessen ein, bestiegen für die Heimfahrt einen Bus der Linie 40 und beschlossen den Tag gemütlich zuhause.








 
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Da war ich nun einige Male in der Engelsburg und kann mich an diesem pikanten Raum gar nicht erinnern.


Zum Schluss fragten wir uns noch, ob die Päpste der Neuzeit wie seinerzeit Papst Paul III. Farnese auch noch in solch einem Bett schlafen würden:


Es steht ja immerhin in der Sala di Amore e Psiche und hängt voller Bilder mit pikanten Details...



 
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