Künftig liegt die Verwaltung nicht mehr in den Händen der zu Santa Maria Maggiore gehörenden Priester, sondern wird einem noch zu gründenden Verwaltungsrat anvertraut. Dieses Gremium bestimmt dann auch über die Höhe der finanziellen Zuwendung, die den Kanonikern zur Bestreitung ihres Lebensunterhalts zugesprochen wird.
Die Geistlichen der Basilika sollen sich dafür künftig "voll und ganz der spirituellen und pastoralen Begleitung" der Gläubigen kümmern, die Santa Maria Maggiore besuchen. Also Seelsorge, Beichte und Liturgie statt der Sorge um die finanziellen Belange von Groß-Sankt-Marien – und wohl auch des eigenen Bankkontos. Die Umsetzung der neuen Regeln leitet Erzbischof Rolandas Makrickas in die Wege. Der 52-jährige Vatikan-Diplomat aus Litauen wurde von Franziskus zum Koadjutor des Erzpriesters des Kanonikerkapitels mit dem Recht der Nachfolge ernannt. Damit kann es wohl als sicher gelten, dass Makrickas das Amt des Erzpriesters von Santa Maria Maggiore vom derzeitigen Inhaber
Kardinal Stanislaw Rylko (78) übernimmt, wenn dieser in zwei Jahren dem Papst seinen altersbedingten Rücktritt anbieten muss. Traditionell ist damit auch die Erhebung in den Kardinalsstand verbunden.