Unter der Sonne der Côte d´Azur
Vorwort:
So nun bin ich beim vierten und letzten Teil meines Sommerurlaubes angekommen. Die drei anderen teile gibt es auch hier im Forum zu lesen und zwar unter den Titeln "2 Studentinenn in Rom", "Bella Venezia" und "4 Nights in Paris". Die Hotels habe ich über Hostels & Youth Hostels Worldwide - Online Bookings gebucht und die Flüge bei Easyjet. Bei Hostelworld will ich noch mal darauf hinweisen, dass man sich vor der Buchung die Kundenrezensionen zu den einzelnen Hotels durchlesen sollte. Ihr werdet schon sehen warum...!
Der Reisebericht mach da weiter, wo ich bei "4 Nights in Paris" aufgehört habe irgendwo im Französischen Luftraum zwischen Paris und Nizza....!
Donnerstag (17 August 2006)
Mit dem orangenen Vogel von Easyjet flogen wir durch den Französischen Himmel in Richtung Mittelmeer. Von Nizza erhoffte ich mir vor allem eins Sonne und Meer. Nach 2 Wochen Städtesightseeing wollte ich an der Côte d`Azur etwas relaxen und mir die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Ich hoffte also, dass die Sonne uns die letzten 6 Urlaubstage nicht im stich lassen würde. Der Flug zog sich in die Länge wie ein Kaugummi. Obwohl wir ja nur innerhalb Frankreichs von Paris nach Nizza flogen hatte ich das Gefühl als würden wir einen Umweg über Schweden machen und dann erst das Mittelmeer ansteuern würden. Ich hatte die letzten paar Seiten meines Buches im ersten Teil des Fluges beendet und langweilte mich nun. Irgendwie verliert das Fliegen nach einer gewissen Zeit den Reiz des Abenteuers und mutiert zu einem normalen Verkehrmittel. Da dies mittlerweile der vierte Flug innerhalb von zwei Wochen war trat für mich eine gewisse Routine beim Fliegen in Billigfliegern ein. Hier gab es ja auch keine Highlights. Keine abgepacktes Flugzeugessen, keine kostenlose Zeitschriften oder gar Bord Radio oder Fernsehen. Wir machten sozusagen eine moderne Form des Backpacking Urlaubs. Die sah heutzutage so aus, dass man sich mit Billigfliegern von Ort zu Ort bewegte und dort in Hostels oder auf Campingplätzen abstieg, die man zu Hause übers Internet gebucht hatte. Dabei lautete bei uns die Devise „Hauptsache billig“. Mit dieser Einstellung konnte man Glück haben oder auch nicht. Es war reine Glückssache ob wir nun für unser Geld ein nettes Zimmer oder eine heruntergekommene Absteige bekommen würden. Aber das gehörte eine Stück mit zum Abenteuer Backpacking. :nod: Nachdem wir in Paris in einem nicht so tollen Hotel gelandet waren hoffte ich, dass wir in Nizza mehr Glück haben würden. Hier würden wir auch den höchsten Zimmerpreis unser Reise zahlen. Die Côte d`Azur war nun mal ein teures Pflaster und unter dem Gesichtspunkt waren 20€ pro Nacht und pro Person immer noch recht günstig. Das doofe war nur, dass wir nicht durchgängig in einem Hostel bleiben konnten. Als wir im Mai die Zimmer gebucht hatten, war in unserem Hostel ein Tag mittendrin ausgebucht gewesen, so das wir für eine Nacht in ein anderes Hostel ausweichen müssen. Das ist zwar etwas doof, aber wir waren das umziehen ja schon gewohnt. Über Nizza hatte ich mich im voraus kaum informiert und hatte deshalb auch keine so rechte Ahnung was uns dort erwarten würde. Aber mit Hilfe meines Colibri Reiseführers zur Cote d`Azur würden wir uns schon zurechtfinden. Das Abenteuer Cote d`Azur konnte also beginnen...! :]
So langsam setzte das Flugzeug zum Landeanflug an und arbeitete sich schicht für schicht durch die Wolkenberge unter uns. Als sich die letzte Wolkenschicht unter uns zerteilte tat raste das Flugzeug direkt auf das Mittelmeer zu, dass nur ein paar Meter unter uns befand. Ahhh! So schnell wollte ich nun auch wieder nicht baden gehen.8O Kurz vor der Wasseroberfläche hatte es das Flugzeug wieder in die waagerechte Position geschafft und wir glitten direkt an der Strandpromenade von Nizza entlang. Ich hatte im ersten Moment nur einen Blick für das türkisblaue Meer unter uns. Wunderschön, so hatte ich mir mein Traummeer vorgestellt.:nod: Da konnte ich gar nicht mehr erwarten aus dem Flugzeug rauszukommen und mir das Meer von nahem anzuschauen. Der Flughafen lag auch direkt am Meer und war auch gar nicht weit entfernt von Nizza. Der zentral gelegene Flughafen ist ein echter Pluspunkt für Easyjet. Mit Ryanair sind wir ja auf unserer reise mehrmals auf Flughäfen gelandet die irgendwo in der Pampa waren und man noch mindestens eine stunde Fahrtzeit bis zu seinem eigentlichen Ziel in Kauf nehmen musste, ganz zu schweigen von den Preisen für die jeweiligen Shuttlebussen.
Nach der Landung begaben wir uns in den Terminal um unsere Rucksäcke in Empfang zu nehmen. Dafür postierten wir uns mal wieder so am Gepäckband, dass wir genau am Anfang standen und unser Gepäck so möglichst schnell in Empfang nehmen können. Unser Problem bestand diesmal darin unsere Rucksäcke, die ja in große Plastiktüten eingepackt worden waren, unter den ganzen anderen Plastiksäcken zu erkennen...!:? Als ich dann etwas lilanes aus einem der Plastiksäcke schimmern sah packte ich einfach zu und siehe da ein Volltreffer. Jetzt musste ich meinen Rucksack erst einmal ais dem Plastiksack schälen, was gar nicht so einfach war. Als ich endlich geschafft hatte meinen Rucksack zu befreien hieß es wieder aufsatteln. Ich hievte also meinen mindestens 15 kg schweren Rucksack auf meinen Rücken uns wir liefen in Richtung Ausgang. Bevor wir in die Sonne hinaustraten, machten wir einen kleinen Zwischenstop auf der Flugzeugtoilette die wiedererwartend angenehm sauber war. Draußen machten wir uns dann auf die Suche nach dem Bus der uns nach Nizza bringen sollte. Nach einigem suchen wurden wir auch fündig und mussten im Bus dann jeder eine Tageskarte der ligne d´azur für 5€. Wir belegten mal wieder jeder zwei Sitzplätze, der Rucksack brauchte einen eigenen Platz. Der Bus verließ den Flughafen und tuckerte nun an der Strandpromenade von Nizza entlang. Wir entdeckte gleich die ersten Lebenswichtigen Institutionen den Spar Markt für Getränke und Mc Donalds für Essen. Da würden wir wohl unser bisherigen Lebenserhaltungslinie treu bleiben. Während der Bus weiter an der Strandpromenade entlang fuhr, ging mir so langsam auf das ich gar keine Ahnung hatte wo wir denn aus dem Bus aussteigen sollte. Ich kannte zwar von der Buchungsbestätigung vom Hotel den Namen der Bushaltestelle, aber der Bus hatte keinerlei Anzeige wie nun die einzelnen Haltestellen hießen. Also versuchte ich sobald der Bus anhielt mir den hals zu verdrehen und so den Namen auf dem Haltestellenhäuschen zu lesen. Leider ohne großen Erfolg. Als nächstes kramte ich dann nach meinem Reiseführer und hoffte dort einen Stadtplan zu finden. Ich fand zwar einen kleinen Stadtplan, doch leider waren dort nur die wichtigsten vier oder fünf Straßen verzeichnet und erst recht keine Bushaltestellen. Hmmm, dass gefiel mir ja so gar nicht. Nach ausgiebigem Studium des Minimalistischen Stadtplans bekam ich dann raus, dass der Bus um unsere Haltestelle zu erreichen die Strandpromenade verlassen muss. Als der Bus also das erste mal abbog verließen wie den Bus, aber nicht ohne vorher noch ein paar andere Mitfahrer zu fragen ob wir denn hier nun richtig sein. Natürlich waren wir mal wieder an der falschen Haltestelle ausgestiegen. Man sollte sich also weder auf das verlassen was andere Touristen einem raten, noch auf seinen eigenen nicht vorhandenen Orientierungssinn.:blush: Zum Glück schienen wir nur eine Station zu früh ausgestiegen zu sein, denn wenige Meter von uns entfernt erhob sich schon der Place Masséna vor uns , in Gestalt einer riesigen Baustelle. Na toll, ich war mal wieder in einer Großbaustelle gelandet. Kann es auf dieser Reise nicht eine Stadt geben die nicht eingerüstete ist!? :frown:
So nun hatten wir zwar die Richtige Haltestelle gefunden mussten aber von dort aus noch den weg zum Hotel finden. Nach der Beschreibung von hostelworld hörte sich das ganze nicht weit weg an. Das ließ doch hoffen...! Wir sattelten also wieder unser Gepäck auf und schlenderten einmal durch die Baustelle des Place Masséna auf die andere Straßenseite. Nun ging die große Suche los, da und sowohl die Hotelwegbeschreibung als auch der Stadtplan aus dem Reiseführer völlig im Stich ließen. Völlig Orientierungslos taperten wir durch die unbekannten Straßen und hofften auf irgendein Zeichen, dass uns zum Hotel „Le Petit Trianon“ in der Rue Paradis führen könnte. Aber leider vergeblich. Wir kundschaften alle Straßen in der Näheren Umgebung aus, ob es nun die kleine Einkaufsstraße mit den vielen Bars, die Hauptsverkehrsstraße mit den vielen Baustellen oder irgendwelche kleinen Nebenstraßen mit kleinen Hotels waren, wir liefen alle hoch und runter ohne Erfolg zu haben.:? Auch das befragen diverser Passanten brachte uns nicht weiter, irgendwie kannte sich hier keiner aus. Mittlerweile rauchten meine Füße, mein rücken war kurz vorm durchbrechen und der Schweiß lief mir literweise den Rücken hinunter. Kurz gesagt ich wollte keinen Schritt mehr weiter laufen und mich am liebsten an Ort und Stelle auf den Boden schmeißen und nie wieder aufstehen.x( Völlig erschöpft ließ ich mich irgendwann Mitten auf dem Bürgersteig auf meinen Rucksack nieder und verkündete keinen Schritt mehr weiterzulaufen, wenn ich nicht genau wüsste in welcher Richtung unser Hotel nun liegen würde. Dabei schwor ich mir nie wieder ohne einen vernünftigen Stadtplan in eine fremde Stadt in einem fremden Land zu verreisen. Meine Freundin erbarmte sich dann und zog alleine los um noch ein paar Leute zu befragen. Nach ca. 10 Minuten kam sie wieder zurück und schien erfolgreich gewesen zu sein. Wir sollten uns jetzt auf der Hauptverkehrsstraße Avenue Jean Medicin befinden. Jetzt hieß es erst mal Kommando zurück und wieder in Richtung Place Masséna. Also Rucksack wieder auf den Rücke und Abmarsch zurück. Im Endeffekt hätten wir eigentlich direkt am Anfang der Avenue Jean Medicin in die Rue Masséna abbiegen müssen. Die Rue Masséna entpuppte sich als Einkaufsstraße von Nizza. Nach einigen Metern kamen wir an einer kleinen Seitenstraße vorbei aus der uns ein Schild entgegenlachte auf dem „Hotel Le Petit Trianon“ stand. Juhu ,wir waren gerettet!!!!
Fortsetzung folgt!